Vinyl versus CD

Charlie
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Beitrag von Charlie »

Hallo Juergen,
schon klar, dass bei dir beide Quellen voll ausgebaut sind!
An anderer Stelle erklärst du ja auch, welche Odyssee dein analoges Frontend durchlaufen hat. Da will ich eben genau nicht hin.

Dass wohl jeder von uns mit Roon/Tidal (oder Qobuz) vom Hölzchen aufs Stöckchen und vom Stöckchen vielleicht zum dicken Ast gekommen ist, versteht sich auch, eine Bereicherung unser aller Musikerlebnisse. Ich speichere dann meine Tidal-Beute, in der Regel ohne sie als Konserve extra zu kaufen. Ausnahmen, wenn als Hochbit Download verfügbar und der Preis mir das wert ist. (Unterm Strich spare ich so gegenüber den 5 bis 10 CDs, die ich mir früher monatlich gekauft habe.)

Was du zur Qualität moderner LPs schreibst, war mir neu, nehme ich zur Kenntnis.

Überrascht hat mich auch deine Einschätzung alter Plattenspieler, da man viel hört, dass moderne Fertigungstoleranzen alte Plattenspieler weit hinter sich lassen (vgl. etwa PhonoPhono auf Youtube).

Wenn du mal eine Inzahlungnahme für unter 1500€ (komplett mit Arm und Tonabnehmer) über hast, die ihr Geld wert ist, sprich mich an. :wink:
Phonostufe (PS Audio GCPH) ist noch vorhanden.

Danke
Charlie
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Funky
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Beitrag von Funky »

Guten Morgen zusammen,

3000 LPs und dann kein Laufwerk mehr. Ich glaube ich sollte bei Dir vorbeikommen und mir anschauen was Du so hast. Oder noch besser, du kommst bei mir vorbei um zu wissen, was auf deinen LPs so drauf ist :-)

Mein NAS / Streaming ist inzwischen auch auf einem hohen Niveau (Melco NAS, Ether Regen, SuperFarad 3, Ghent Audio Oyade DC Kabel, Wireworld Platinum LAN Kabel, alles gelagert auf WolframCarbid Kugel Ankopplern, Timetables ...) geht dann in einen Linn Klimax Streamer.

Mein analoges Signal wird ebenfalls digitalisiert - via Linn Exakt Link dann in die Lautsprecher geschickt. Und doch bereitet Vinyl die weit emotionalere Wiedergabe. Ich hatte die letzten 4 Tage den allerneuesten Linn Organik DSM hier. Auch wirklich nochmals ein Quantensprung gegenüber meinem alten Linn KDSM - so gut hatte ich NAS und Streaming noch nie gehört - nur eine Vinyl Scheibe aufgelegt - und das rein digitale Format muss sich dem weiterhin unterordnen.

Und dies mit Platten die digital aufgenommen wurden (bspw. Johnny Cash - American Recordings)

Ok, Vinyl ist ziemlich weit oben vom Investment , aber nicht teurer als ein ein sehr gutes digitales Setup.

Soweit mein bescheidene Meinung

Funky
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atmos
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Das Manko bei Vinyl.....

Beitrag von atmos »

Hi, das Manko bei Vinyl ist, dass es nur Stereo 2.0 ist.
Jede Blu-ray/Pure Audio zeigt, dass digitales Multi-Channel 5.1 jede 2.0 Stereo-Tonspur in den Schatten stellt.

Gruß
Günther
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Günther
Jede Blu-ray/Pure Audio zeigt, dass digitales Multi-Channel 5.1 jede 2.0 Stereo-Tonspur in den Schatten stellt.
Mit dieser Meinung stehst Du in diesem Forum für die Musikwiedergabe glaube ich ziemlich alleine da ;)

Abgesehen davon, dass man für 6 Kanäle ja auch den 3 fachen Invest hat, sehe ich keinen weiteren Vorteil und habe darum vor vielen Jahren von Mehrkanal wieder auf 2 Kanal down gegradet.

In Sachen Räumlichkeit von vorne kann ich auch keinen wirklichen Vorteil erkennen... bei mir ist die Bühne von vorne sehr gut, man kann nicht heraushören, wo die Lautsprecher stehen und eine absolut festgenagelte Mittenwiedergabe, so denn jemand aus der Mitte spielt ;)

Und beim Musik hören benötige ich keine Effekte von hinten. Ist ja eh schon schwer genug Aufnahmen zu finden, wo man sich viel Mühe mit der Atmo gegeben hat.

Aber natürlich gilt: jeder wie es ihm gefällt... mir gefällt 2.0 auf jeden Fall besser ;)

Viele Grüße

Christian
Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

nur kurze Zwischenbemerkung. Wo ein Wille ist, ist das Geld weg. ;) So kann man auch bei Vinyl mehrkanalig. Alte Quadroanlage aufarbeiten (lassen) und schon hat man's. Na gut, die echten Quadroplatten wollen auch noch aufgetrieben werden. Da ist es allemal einfacher, nicht in Nostalgie zu versinken, sondern aktuelle Produktionen zu kaufen.

Apropos: Mich reizt es durchaus, alte 3-kanalige Produktionen aus den 50er mal originalgetreu und angemessen zu verkosten. Aber mein Geld ist schon weg. Und nur für ein paar SACDs möchte ich den Aufwand nicht betreiben.

Viele Grüße

Jochen
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Thargor
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Beitrag von Thargor »

Moin!

Spielen ja durchaus auch noch andere Faktoren mit. Bei mir haben Tonträger schon immer einen hohen ideellen Wert gehabt. Und das Artwork ist nunmal großformatig irgendwie cooler. Wem das egal ist (und wer eigentlich nur eine Konserve - egal welche - sucht) kann doch problemlos streamen. BTW: Sich von 3.000 Platten nicht zu trennen spricht doch auch für den ideellen Wert (oder Faulheit)... :mrgreen:

Bei mir sah das immer andersrum aus: Platte war nie weg (hat bei mir eben auch schon immer besser geklungen). CDs gabs viele, bis auf ein paar Hundert habe ich die alle wieder abgestoßen. Andere "neue" Formate hab ich mir dann gespart. Streamen tue ich natürlich auch! Vor allem um neue Sachen zu hören. Was ich dann richtig cool finde, versuche ich auf LP zu bekommen. Meist klappt das heute ja auch. "Richtig" gehört wird dann aber über LP.

Jeder Jeck ist nunmal anders. Vergleiche finde ich immer etwas unfair. Wenn ich eine digital liebevoll optimierte Kette habe, dann klappt mit Analog von der Stange wahrscheinlich nicht. Und umgekehrt genauso. Das macht doch aber gerade auch Spaß - darum gibts ja auch andere Hifi Spinner, mit denen man sich darüber austauschen kann.

Viele Grüße, Guido

PS: Und ich glaube fest daran: Die LPs drehen sich bei mir immer noch wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird und das Streaming Equipment schon längst wieder ausgetauscht ist. :cheers:
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Charlie
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Beitrag von Charlie »

Ihr Guten,
ja, ja, Ihr habt mich ja schon überzeugt :oops:
Nach einigem Hin und Her bin ich mal ans Regal gegangen und habe angefangen, die Schätzchen, die nach dem Umzug etwas unsortiert und lieblos im Regal im kleinen Büro stehen, wieder alphabetisch zu sortieren... So 5% habe ich sicher auch schon geschafft... Dabei sind mir so viele echte Schätze in die Hände gefallen, von denen ich nicht mal mehr wusste, dass sie da schlummern.

Kurz ung gut, eben habe ich bei Juergen (shakti) einen Plattenspieler gekauft (CEC Chuo Denki ST-930 mit Jelco-Arm und AT OC9 XML) und werde berichten, wie er sich denn macht, wenn er hier ist.

@Guenther: Nein, auch ich halte Surround _bei Musik_ für wenig sinnvoll. Lieber 2 gute als 5 (7? 10?) mittelprächtige Lautsprecher (Verstärker, ...). Ich weiß, in Laboren werden tolle Sachen gemacht mit recht vielen, sehr komplex angesteuerten Lautsprechern und die Quadro-Anlage von Pink Floyd auf dem Knebworth Park open air Festival 1975 werde ich mein Leben nicht vergessen...
Aber meine Lautsprecher in zwei Nummern größer kosten schon als Päärchen sechsstellig... (Ja, auch obszöne Träume sind erlaubt und wenn ich denn doch im Lotto gewinne gibt es den passenden Plattenspieler auch noch dazu :wink: ).

Gruß
Charlie
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atmos
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Phantomschallebene

Beitrag von atmos »

Hi, Charlie, Stereo findet nur auf der Phantomschallebene statt, dass Panning ist allgegenwärtig und hat mit Rauminformationen nichts, aber auch gar nichts zu tun, denn die Stützmikros dienen nur den Laufzeitunterschieden.

Die alte Quadrofonie war effektheischend, siehe QSound von Roger Waters und kann am heutigen immersiven Sound in keinster Weise klingeln.

Aber jeder, wie er mag.

Und am Ende ist es doch die Gerätefeinsicherung, die entscheidend den Klang prägt, wenn denn die Laufrichtung beachtet wird.

Gruß
Günther
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Piano Pianissimo
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Beitrag von Piano Pianissimo »

atmos hat geschrieben: 25.05.2021, 01:44 Und am Ende ist es doch die Gerätefeinsicherung, die entscheidend den Klang prägt, wenn denn die Laufrichtung beachtet wird.
Gruß
Günther
Dieser Thread zeigt mal wieder in schönster Weise warum es in dieser Branche keine Doppelblind Vergleiche gibt.
Mein bestes Tuning ist ein schöner alter Calvados.
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llucki
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Beitrag von llucki »

Charlie hat geschrieben: 24.05.2021, 21:30 ... eben habe ich bei Juergen (shakti) einen Plattenspieler gekauft (CEC Chuo Denki ST-930 mit Jelco-Arm und AT OC9 XML) ...
Hallo Charlie,

meinen Glückwunsch! Ab und an eine Platte auflegen ist die naheliegende und, bei adäquater Technik, äußerst genussvolle Option.

Viel Spaß mit dem Plattenspieler! Ich bin auf deine Hörberichte gespannt.

Viele Grüße
Ludger
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Diskus_GL
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Beitrag von Diskus_GL »

atmos hat geschrieben: 25.05.2021, 01:44 ... Stereo findet nur auf der Phantomschallebene statt, ...
Alle Wiedergabeverfahren - von Stereo über Quadro oder Dolby-Souround oder 5.1 oder 7. 1 oder all die Dolby-Atmos-ähnlichen Verfahren - finden doch über "Phantomschallebenen" statt... anders geht es doch gar nicht... oder hab ich das Prinzip bzw. die Definition der Phantomschallquellen nicht verstanden?

Noch was zu Vinyl und CD (bzw. Digital): Nach meiner Erfahrung liegen die Unterschiede eher bei den Aufnahmen als bei der Technik an sich. Mit entsprechend sorgfältiger Analgenkonstellation kann man mit beiden "Wiedergabemedien" ähnliche Klangerelbnisse haben. Ich habe beides in Betrieb und digitalisiere bei einer Anlage auch die Vinyl- und Tonband-quellen. Ältere Aufnahmen klingen da sowohl als Vinyl als auch als digitale Quelle sehr sehr ähnlich... Neue Digitalaufnahmen habe da eher einen etwas "nüchtereren" oft "zu perfekten" Klang... nicht immer, aber oft. Das gab es bei alten Vinyl-Aufnahmen nicht so oft.
Man darf auch nicht äußer Acht lassen, daß Vinyl aufgrund des schlechteren Übersprechens ein für das Hören vorteilhafteres Schallsignal im Raum "erzeugt". Wenn man sowas mit digitalen Signalen auch macht, klingt manche Digitalquelle auch dem Vinyl-Klang ähnlicher (hängt eben stark von der Aufnahme ab - Live oder Studio etc.). Man darf bei all diesen Vergleichen nicht nur die Technik bis zu den Boxen vergleichen, sondern das was am Hörplatz an Schall an die Ohren kommt... allein die verschiedenen Frequenzgang- und Dynamik-Verhalten der verschiedenen Tonabnehmer-Tonarm-Kombinationen ergeben z. T. sehr unterschiedlichen Schall am Hörplatz mit entsprechend anderer "Analyseerggebnisse" des Gehörs. Diesbezügliche Unterschiede bei den Digitalen Signalen sind völlig anders und ergeben daher auch andere "Analyseerggebnisse" des Gehörs. ...mal etwas vereinfacht gesagt...

Grüße Joachim
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Funky
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CEC Chuo Denki ST-930 mit Jelco-Arm und AT OC9 XML

Beitrag von Funky »

Hallo Charlie,

dein Neuerwerb sollte sich ja so allmählich "gesettelt" haben.

Wie macht sich denn nun der CEC Chuo Denki ST-930 mit Jelco-Arm und AT OC9 XML ?

Hoffe, Du hast den Schritt bisher nicht bereut.

Neugierige Grüße

Funky
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Diskus_GL hat geschrieben: 01.06.2021, 11:01
atmos hat geschrieben: 25.05.2021, 01:44 ... Stereo findet nur auf der Phantomschallebene statt, ...
Alle Wiedergabeverfahren - von Stereo über Quadro oder Dolby-Souround oder 5.1 oder 7. 1 oder all die Dolby-Atmos-ähnlichen Verfahren - finden doch über "Phantomschallebenen" statt... anders geht es doch gar nicht... oder hab ich das Prinzip bzw. die Definition der Phantomschallquellen nicht verstanden?
Hallo Joachim,
ich bin da ganz bei dir - ohne gute Phantomschallquellenbildung wird der Ruf nach mehr Schallquellen in Form vieler Kanäle und Lautsprecher laut. Wenn ich mir vorstelle, dass das Geschehen auf der Bühne vor mir sich schon durch 2 gute LS sehr gut abbilden lässt und der Rest, das Ambiente, mit einem erheblichen, vielfachen Mehraufwand erkauft wird, der das wesentliche der Musik statistisch zu einer Nebensache macht, stecke ich den zusätzlichen Aufwand doch lieber erstmal in die Hauptlautsprecher...
Grüße
Hans-Martin
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atmos
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Phantomschallebene bei Atmos nicht vorhanden

Beitrag von atmos »

Hi, bei Dolby Atmos und Auro 3D gibt es keine wandernde Phantomschallquelle, bei diesen Tonformaten gibt es die freie Hörplatzwahl im gesamten Raum. Es entsteht eine Hörperspektive so wie auch im Konzertsaal, je nach Sitzplatz ein anderer Höreindruck, keine mitgehende Phantomschallquelle. Letztlich ist auf der Bühne alles in Mono.
Bei Dolby Atmos gibt es z. B. auch eine virtuelle Schallquelle. Bei 5.1 Surround muss an der Stelle im Raum, wo ein Ton entsteht, immer ein LS stehen.

Gruß
Günther
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans- Martin
Wenn ich mir vorstelle, dass das Geschehen auf der Bühne vor mir sich schon durch 2 gute LS sehr gut abbilden lässt und der Rest, das Ambiente, mit einem erheblichen, vielfachen Mehraufwand erkauft wird, der das wesentliche der Musik statistisch zu einer Nebensache macht, stecke ich den zusätzlichen Aufwand doch lieber erstmal in die Hauptlautsprecher...
Da bin ich aber sowas von bei Dir ;)

Für Kino-Sound finde ich Multichannel Sound ja „ganz nett“ aber um so gut Musik hören zu können… na ich weiß nicht.

Um das, was ich jetzt in Stereo höre in vergleichbarer Qualität auch in Multichannel erleben zu können würde das schon arg teuer… und ich müsste eine noch größere Wohnung haben… wie soll ich denn sonst rundum mindestens 6 Meter Hörabstand hin bekommen ;)

Viele Grüße

Christian
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