Vinyl versus CD

wgh52
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Beitrag von wgh52 »

atmos hat geschrieben: 09.07.2021, 06:56...bei Dolby Atmos und Auro 3D gibt es keine wandernde Phantomschallquelle,,,Bei Dolby Atmos gibt es z. B. auch eine virtuelle Schallquelle...
Hallo Günther,

ich habe eine Verständnisfrage: Worin unterscheiden sich Phantomschallquelle und virtuelle Schallquelle? Wie sind die Begriffe jeweils definiert?

Danke und Grüße,
Winfried

5148
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Charlie
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Mein Plattenspieler

Beitrag von Charlie »

Funky hat geschrieben: 08.07.2021, 11:34 (...)
Wie macht sich denn nun der CEC Chuo Denki ST-930 mit Jelco-Arm und AT OC9 XML ?
(...)
Funky
Hi Funky,
der Plattenspieler hat bei mir noch keine 50 Stunden Laufzeit auf dem Buckel, also alles noch vorläufig:
Ich war auf Anhieb positiv überrascht, was der CEC kann:
Zunächst überrascht von der großen inneren Ruhe, aus der die Musik erwächst, sehr wenig Rauschen oder Rillengeräusche.
Die Wiedergabe hat eine schwer fass- und beschreibbare spezifische Qualität, die meine digitale Kette nicht erreicht. Mir scheint die Raumdarstellung im Vergleich zwar etwas geschrumpft, in sich aber kontinuierlicher, plastischer.
Die Stärke ist der Mittelton, der eine erstaunliche Glaubwürdigkeit hat (Stimmmen!). Der Hochton klingt einstweilen noch recht hart (aber keinesfalls zischelig), der Tiefton kann dem Lampizator Pacific nicht Paroli bieten, auch nicht dessen Auflösung und Detailfülle besonders im Hochton, fast genauso aber auch im gesamten Spektrum.
Das Auflegen der Platten und Handhaben des Plattenspielers empfinde ich nicht als nostalgisches Ritual, sondern als störendes Gehassel - bis auf die schönen Plattenhüllen.
Unterm Strich höre ich doch weit überwiegend digitale Kette, aber ich habe jetzt wieder (sehr guten!) Zugang zu meiner Plattensammlung, dabei mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ich bin Jürgen (Shakti) sehr dankbar für den Dreher, dessen Auswahl und Bestückung Ausdruck seiner rastlosen Suche nach besserem Klang ist, von allein wäre ich nie bei einem CEC Laufwerk oder auch nur AudioTechnica System gelandet, mit dem ich sehr zufrieden bin - wohl wissend, dass es noch deutlich besser geht.
Gruß
Charlie
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Ein System welches ich wärmstens empfehlen kann ist das Dynavector 20x2 L. Es hat mein Goldring Elite2 abgelöst und seitdem ist Analog auf einem höheren Niveau als Streaming, vorher war das umgekehrt.
Gruß Rüdiger
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Funky
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"Mein Plattenspieler"

Beitrag von Funky »

Guten Abend Charly,

das liesst sich doch überzeugend. Und ja, der Ritus des Plattenauflegens sollte philosophisch nicht überhöht werden. Auch ich finde das Umdrehen von Seite A auf Seite B vor allem bei klassischen Werken störend. Allerdings entschädigt mich dann eben die "plastischere" Wiedergabe gegenüber digital mehr als genug ;-)

Schön, dass deine Plattensammlung weiterhin Ihren Dienst tun darf

Funky
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Jens
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Beitrag von Jens »

>>Die Stärke ist der Mittelton, der eine erstaunliche Glaubwürdigkeit hat (Stimmmen!).

Das klingt wirklich recht "bekannt". Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich beim Musikhören beinahe beiläufig feststelle, dass die Musikwiederhabe via Vinyl organischer und musikalischer ist, insbesondere in den Mitten echter ist als CD/ Digital usw. Für diese Erkenntnis braucht es aus meiner Sicht (nach meinen Horchlöffeln) auch gar nicht das ganz große Besteck (Abnehmer, Phonoamp) sondern Dreher mit gehobener MM Klasse an ordentlichem Phonopre schafft das glaubhafte, natürliche musizieren in den Mitten auch schon.

Vielleicht ist Vinylklang am Ende einfach "die Abwesenheit von Jitter"- wie es andernorts hier schonmal in den Raum geworfen wurde. Who knows.... :cheers:
Grüsse
Jens
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atmos
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Dolby Atmos ist anders

Beitrag von atmos »

wgh52 hat geschrieben: 09.07.2021, 09:48
atmos hat geschrieben: 09.07.2021, 06:56...bei Dolby Atmos und Auro 3D gibt es keine wandernde Phantomschallquelle,,,Bei Dolby Atmos gibt es z. B. auch eine virtuelle Schallquelle...
Hallo Günther,

ich habe eine Verständnisfrage: Worin unterscheiden sich Phantomschallquelle und virtuelle Schallquelle? Wie sind die Begriffe jeweils definiert?

Danke und Grüße,
Winfried

5148
Hallo, Winfried, eine Phantomschallquelle ensteht auf der Ebene zwischen 2 Lautsprechern und ist auf die Hörposition im Sweetspot produziert.

Bei Dolby Atmos ist es möglich, zwischen 2 Lautsprechern eine virtuelle Schallquelle im dreidimensionalen Raum zu platzieren, die ihre Position unabhängig vom Hörplatz im Raum beibehält.

https://www.pc-magazin.de/ratgeber/dolb ... 38338.html

Beim herkömmlichen Tonverfahren wird kanalbasiert der Klang einem Lautsprecher oder LS-Gruppe zugeordnet und so aufgezeichnet.

Dolby Atmos: Bei der Encodierung errechnet dann der AV-Receiver die Verteilung der Objekte je nach vorhandenen Lautsprechern im Raum. Dies wird beim Setup im Receiver programmiert.

Gruß
Günther
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Günther,

OK, die Bezeichnungen sind also sehr ähnlich, es gibt also die Projektion einer zweikanalig aufgenommenen und wiedergegebenen, scheinbaren Schallquelle und die Projektion einer künstlich errechneten, scheinbaren Schallquelle. Das geht aus den Bezeichnungen selbst ja erstmal nicht hervor...

Also: Off-topic beendet :cheers:

Grüße,
Winfried

5150
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fosco
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vinyl vs. CD

Beitrag von fosco »

Hallo liebe Diskutanten,

ich bin relativ neu im Forum und finde das Thema sehr interessant. Meine Liebe zur Scheibe habe ich erst vor weinigen Jahren entwickelt. In meiner Jungend habe ich gleich die CD für richtig empfunden und es gab auch gut Gründe dafür. CD heißt: ohne knacksen und kratzen, im sauber und gut anzuhören sowie langzeitstabil. Interessant wurde die schwarze Scheibe für mich vor wenigen Jahren, die mit der Prognose, dass die CD aussterben wird und nur die Streamingdienste und die Platten übrig bleiben werden, einherging. Die Platte ist Kult und die Verkaufszahlen steigen stetig. Grundsätzlich gilt für die CD und auch für die Platte: Die Qualität der Aufnahme und die Qualität der Herstellung macht die Musik. Es gilt auch, dass der Inhalt der Musik (Raum und Raumdefinitionen, Dynamik) stark von der Qualität der Audiokette abhängig ist. Aus meiner Sicht in erster Linie vom Abtaster und vom Lautsprecher und dann selbstverständlich von der Qualität der Verstärkung und beim CD-Player von der Wandlung und dann auch von Verkabelung. Ich denke, dass man mit einem CD-Player mit deutlich kleineren Budget sehr gute Musikerlebnisse erhalten kann => vorausgesetzt die Audiokette passt.

Wenn man jedoch bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen, d.h. für ein Laufwerk, einen guten Tonarm, einem guten MC-Tonabnehmer, einer guten Tonarminnenverkabelung und einem gutem Anschlusskabel und einer guten Phonovorstufe, dann machen die Ohren Augen und Musik wird zum Erlebnis. Ich denke ich habe eine ganz gute Audiokette im Bereich CD und Scheibe und ich höre einfach mehr in der Musik mit der Scheibe. Dabei habe ich bewusst Platten und CD´s mit gleichen Inhalten erworben und diese verglichen. Probehörer bei mir bestätigen immer wieder meine Wahrnehmung. Mag sein, dass mein Kommentar sehr subjektiv ist. Ich kann leider mit meinen schrägen Ohren nichts anders dazu sagen. Im Bereich Plattenspieler und Audiokette kann man ein Vermögen investieren. Ich denke jedoch ab einer gewissen Größenordnung wird es wie mit dem Wein, d.h. dem Lehmboden und dem Honig und Muskatnuss im Abgang. Für ein gutes Ergebnis mit der schwarzen Scheiben muss man dennoch nach meiner Auffassung einen guten 4stelligen Betrag investieren.

Unabhängig davon ist dass Auflegen einer Platte wie das schwenken und nippen an einem guten alten Whiskey, d.h. das Ritual aufzulegen, den Tonarmlift zu senken und dann zu genießen gehört einfach zur Platte. Dieses Gefühl kann eine Fernbedienung des CD-Players einfach nicht vermitteln. Platten auflegen heißt genießen und das Leben zu entschleunigen.

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Grüße aus Bayern

fosco
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Funky
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Patricia Barber - 1 step Vinyl versus CD / SACD /

Beitrag von Funky »

Servus zusammen,

komme ich mal zum Essentiellen. Impex Records brachte Ende letzten Jahres eine 1st Step Vinly Edition von Patricia Barbers Klassiker - Cafe Blue - heraus. Ich bin allerdings erst vor einigen Wochen darauf aufmerksam geworden. Wobei das nicht so schlimm ist, ich habe die 1994 Original LP - und natürlich digital das Original Master 24 bit blablabla auf meinem Melco NAS.

Was mich an der 1st Step Aufnahme reizt, es sind wie auch auf der digitalen Edition 3 Lieder mehr drauf als auf der Original LP und man hat sich bei Impex sehr viel Mühe im Mastering Prozess gegeben. Eine sehr lesenswerte Abhandlung zur Neuedition u.a. warum man dieses Album auswählte und welcher Aufwand getrieben wurde - findet sich unter http://www.highfidelity.pl/@main-1096&lang=en

Vieles davon dürfte auch eingefleischten Analogfans Neu sein.

So und nun wie klingt es: Also ich mach es mal kurz, obwohl ein digitaler Master zugrunde liegt (es wurde ein sehr hochwertiger digitaler Tape Recorder genutzt) digital klingt in allen Formaten (CD und SACD - 1994 Edition) begrenzt, weit weniger ausdruckstark - und ich rede hier von der 1994 Vinyl Aufnahme. Und das heisst nicht, das das digitale Medium schlecht ist, nein, sondern das das Vinyl einfach verdammt gut ist !

Zur Neuedition - die wohl auch anders abgemischt wurde gegenüber dem 94 Original - (es liegt wohl ein unbearbeites (Re)Master von 2011 zugrunde - laut der Besprechung im oben genannten Link) kann ich noch nicht viel Sagen, denn die Lieferzeit beträgt 8 Wochen. Es ist also noch Geduld angesagt. Zugegeben - die Neuedition ist kein Billigheimer - aber die Musik ist spannend - und aufgrund der limitierten Auflage, wird die Aufnahme wohl zukünftig eher im Preis steigen (was aber nicht die Intension der Anschaffung ist).

Hoffe, die Vinylisten unter uns mal wieder etwas angefixt zu haben und den Digitalos muss ich mal wieder mein Beileid zum mediocren digitalen Träger kundtun (und nein, ich bin nicht negativ eingestellt zur Digitaltechnik, ganz im Gegenteil ich digitalisiere mein Phono Signal und jage es über eine Linn Exakt Engine an meine Lautsprecher (ok, modifizierte FIR Filter Algorithmen, aber etwas Individualität darf ja sein)

Highvinylistische Grüsse

Funky
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

welche Ausgabe hast du denn bestellt? Die 33rpm oder die mit 45?

Viele Grüße

Jochen
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Jochen,

die 45iger Ausgabe - wenn schon denn schon.

Bin gespannt, ob sie tatsächlich das Orginal noch toppen kann (die 94 gehört zu meinen wirklich guten Vinyls)

Ich werde hier berichten

Viele Grüße

Funky
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Funky
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Patricia Barber - 1 step Vinyl versus CD / SACD /

Beitrag von Funky »

Grüßt Euch,

ich hatte vesprochen zu liefern, wenn ich wiederum die 1step 45rpm Vinyl DLP erhalte. Das ging nun doch innerhalb von 4 Wochen und nicht von den befürchteten 8. Ich durfte also am Samstag ein heiß ersehntes Paket in Empfang nehmen.

Gstern Abend die 45 nun im direkten Vergleich mit der 1994 gehört. Sozusagen auch auf mich wirken lassen. Musste aufpassen, dass beim Bügeln mir nicht die Wäsche verbrannte (zumindest bei der 1994 iger ) - und ja, ich kann Musik auch auf mich wirken lassen, wenn ich (so alle Hausfrauen und Männer bitte weghören) niedere - geistig wenig anspruchsvolle Tätigkeit nebenher verrichte.

Was jetzt folgt hört sich mal wieder voll nach Klischee an, aber wenn man es halt so empfindet, dann muss man auch weiterhin Stereotype verwenden dürfen.

Klanglich ist die 45 schon sehr nahe an dem was, so denke ich, dynamisch auf eine Vinyscheibe drauf geht. Das digitale Mastering ist zu erkennen, erst mal darüber, dass es praktisch gar kein Rauschen gibt, auch nicht zwischen den Stücken, d.h. das Vinyl selbst ist auch von exzellenter Qualität und dann auch darüber, dass es sehr hochtonbetont kommt – allerdings eben nicht mit Nervfaktor. Meine rein analogen 45 Masterings sind oben rum weniger stark präsent atmen aber meist noch etwas mehr (wobei das auch ein Artefakt des Vinylrauschens sein kann mit seinen Phasenüberlagerungen - diese Atmosphäre erzeugt).

Die Ingenieure haben wohl aus dem 2011 Umschnitt das herausgeholt was technisch machbar ist und die Transienten sind extrem sauber und schnell. Liegt sicher auch an dem 1step Verfahren. Also Hifi-technisch mit so das Beste was man sich vorstellen kann.

Und jetzt folgt leider das was folgen muss: Vor lauter technischen Möglichkeiten bleibt der Zusammenhalt der Stücke auf der Strecke. Teilweise wurde die Instrumentenbalance zur Stimme so stark verschoben, dass vereinzelte Stücke regelrecht belanglos werden. Keine Aura mehr, dessen was die intellektuelle Ausgabe von Diana Krall so stark macht, Akzente zu setzen, regelrechte leicht mystische, zumindest sehr verwobene Klangsignaturen mit dem Klavier und Ihrer Stimme zu schaffen. Das gelingt der 45 Ausgabe längst nicht mehr in dem Maße.

Im Vergleich bevorzuge ich wirklich selbst das High Res File – weil dort die Stimmung weiterhin nachvollziehbar ist.

Immerhin – ich kann die Platte dazu nehmen den überzeugten Digitalisten zu zeigen wo der analoge Bartl den dynamischen Most holt . – da kann man ja einen Track heraussuchen, der nicht so anspruchsvoll ist – bspw. die 45 sekunden Wood is a pleasant thing to think about - danach digital ist ein Absturz sondergleichen

Fazit: Wie so häufig – Remasterings sind mit Vorsicht zu geniesen, selbst wenn sie als audiophiler Ohrenschmaus daherkommen. Verpackung ist halt nicht alles, es muss der Inhalt schon dazu passen.

Funky
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Charlie
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Patricia Barber oder Diana Krall?

Beitrag von Charlie »

Hallo Funky,
darf ich annehmen, dass im unteren Drittel "Diana Krall" ein Versehen ist - in deinem Kontext?
Gruß
Charlie
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Charlie,

ich wollte Diana Krall nicht zu nahe treten - ich wollte Patricia Barber als die intellektuellere "Ausgabe" von Diana verstanden wissen - insofern war der Hinweis auf Diana bewusst, aber natürlich Patricia Barber gemeint.

War wohl doch etwas zu missverständlich ausgedrückt

Funky
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Charlie
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Beitrag von Charlie »

Nochmal hallo,
Jetzt, wo du es sagst, habe ich es auch verstanden…
Ich mag übrigens (auch?) Barber lieber als Krall.
Gruß
Charlie
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