Interesse an Rundlauf Phonovorverstärker Digna II

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Funky

Keine Sorge... hau raus!

Ich will nicht sagen, ich sei nicht beeinflussbar, aber ich habe ja eine sehr eigene Anlagenkombi... von daher werde ich mich am Ende danach richten, was mir tatsächlich am besten gefällt ;)

Ich schwimme je gerne gegen den Strom ;)

Heute geht es bei mir auch weiter mit der Montage der Bässe... ich baue gerade ein Bass Array aus 16 Bässen mit Impulskompensation... wenn das klappt, werden die in das finale Horn- Gehäuse implementiert ;)

Grüße an alle

Christian
Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

Hi Chris

Impulskompensation? Lass mal hören, was das ist - ich kann es mir vielleicht denken, aber das kann auch falsch sein.

LG Jürgen
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Funky
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Resumee Digna II

Beitrag von Funky »

Grüßt Euch,

nun, dann werde ich mal meine Eindrücke schildern.

Erstmal Infos zum generellen Setup – Ground off – kein Brummen.
Anschluss eines Linn Kandid – ca. 280 Ohm Abschluß. 100 pF , wobei Kapazitätsänderungen am MC praktisch kaum Auswirkungen zeigt. Aufstellung zunächst mit Standardfüssen auf leichten aber festen Tisch.

Die Digna reagiert durchaus auf die Stromversorgung – normale Billigleiste gegen High End Netzleiste – diese bringt etwas mehr Druck, auch offener, sauber und schönere Klangfarben – aber ist nicht die Welt. Der DC Clearer ist klar heraushörbar - blieb immer drin und und immer an.

Versuch mit Entkopplungselementen (es gibt keine PhonoPre die nicht darauf reagiert) FIS Füße mit Spacern S1 und Stahl- Kugeln.
Das kleine Ding mag die Teile. Der Klang kommt offener, genauer, mehr auf den Punkt. Somit bleibt High End Stromleiste und FIS Spacer S1 – es ginge aber auch ohne die grosse Netzleiste – nur die Spacer – die möchte ich nicht missen.

Meine Eindrücke beziehen sich konkret auf die ECC8100, das ist die Röhre, die ich bei der Digna bevozuge, eine E88CC ist auch gut und schmeichelt dem Ohr, aber ich verorte die ECC auf der "für mich ehrlicheren" Seite, die mir erlaubt tiefer in musikalisch komplexe Strukturen einzutauchen

Eingesteckt sind also die ECC8100

Jazz at the Pawnshop / Ella Fitzgerald sings the Cole Porter Songs / Oscar Peterson

Angenehme offener und mit Fluss versehene Darstellung. Bühne kompakt, aber klar gegliedert, etwas wenig Raumtiefe, spielt mehr nach vorne. Stimmen natürlich, gute Phrasierung, gutes , sinnvolles Zusammenspiel – nichts analytisches sondern zeigt was wichtig ist und das in gutem Zusammenspiel.
Spielt mehr aus dem Oberbass heraus, allertiefsten Frequenzen fehlt der Nachdruck, ist aber bei den meisten Platten verschmerzbar. Auch nach oben geht mehr, in sich aber stimmige Tonalität, macht viel Spass zuzuhören, auch Klavier kommt mit natürlichem Spektrum. Attacke ist ok, gute Feindynamik – was den Spass (auch Fusswippfaktor) ausmacht. Langsame Stücke bleiben auch interessant, da musikalische Bögen gespannt werden und nachvollziebar bleiben.

Bei Klassik werden die Grenzen klarer (Mozart Symphonien , Hogwood ) – Feindynamik ist minimal begrenzt, es geht etwas das mozartische Genie verloren, aber nur etwas. Sie kann das grosse bild entwerfen, durchaus schnell, es fehlt allerdings noch etwas Zug und Druck um aus dem guten ein grossartiges Konzert zu machen. Man muss auch etwas lauter hören damit die Tondichte erhalten bleibt. Makrodynamik gut, Dynamische Proportionen stimmen, in sich organisch. Interessanterweise auch viel Information – gut integriert – das Ausschwingen im Raum ist gut zu vernehmen.

Bei Beethoven (Karajan, Symphonien 60iger Einspielung – Resonance Nachpressung) wird das minimale Fehlen von Feindyanmik deutlicher. Vortag kommt etwas wenig geordnet (das ist das schwierige an dieser Anfang 60iger Aufnahme) – und die Brutalität – die etwas auf Strecke bleibt und Energie in den untersten Lagen erfordert – ABER – es macht Spass zu zuhören – das ist bei vielen anderen Phono Pres längst nicht so gegeben. Es fehlt manchmal das entscheidende Quentchen Gripp

Hart angerissene Celli oder Kontrabässe – das bleibt etwas verhalten kommt nicht mit letzter Konsequenz. Erinnert mich etwas in dieser Eigenschaft an die Rike Natalie 2 oder die Grandinote Cellio (wobei die beiden auch andere Schwierigkeiten haben) . Die Grandinote war unten etwas zupackender reichte tiefer in den Keller, sie kam aber nicht so leichtfüssig daher.

Was kann Sie gut und wo geht ihr was ab zu SOTA Phonos

Sehr echtes, dynamisch fein ausdifferenziertes Klangbild. Jazz grooved, wenn notwendig, geht somit auch ins Tanzbein – auch Klassik allgemein und Bararock im Speziellen kommt mit der jeweiligen eigenen Rythmik, da geht nur sehr wenig verloren. Sie ist schnell, wenn Schnelligkeit gefordert und zwar mit Übersicht, sie verhaspelt sich nicht. Der Vortrag bleibt fast immer spannend. Sie spielt offen, d.h. die Musik atmet, ist leichtgängig, manchmal auch federnd. Sozusagen ein heiteres Klangbild

Klare Bühne – genau zwischen den LS – eher Breit als Tief, Raum ist hörbar, auch die Separierung von Instrumenten, Sänger etc. gelingt leicht. Klangfarben sehr schön – da kenn ich nur wenige die da noch besser sind. Somit kann sie alles Wesentliche was mir wichtig ist. Punkt.

Was kann sie weniger gut: Macrodynamik, wenn es hart zur Sache geht – Der tiefere Keller ist nicht ganz ihr Ding, da wird es weich, es fehlt der Nachdruck in der Attacke, es fehlt finale Durchsetzungskraft – die Töne werden dynamisch nicht ganz zu Ende gespielt – es bleibt etwas auf der Strecke, was den Reiz von harter Musik ausmacht. Damit meine ich nicht nur Heavy Metall oder Elektro / House – sondern generell Agressivität von Gitarrensolos, oder Schlagzeug – aber auch Violinsätze oder massive Orchestertutti – dort verliert sie etwas die Übersicht und die Musik erzeugt nicht die Ergriffenheit, die sehr durchsetzungstarke Phonos abliefern.

Fazit: Wenn man die Digna anschaut wird sie sicher zunächst masslos unterschätzt. Sie ist ein Wolf im Schafspelz. Wer immer auch meint, sie nicht ernst nehmen zu müssen weil sie so niedlich daher kommt. Der wird mit dem ersten Ton eines besseren belehrt. Man gebe ihr gute Entkopplungselemete (ich nehme fis Audio S1 spacer und Edelstahlkugeln – dann kommt noch mehr Ordnung und Spannungs ins Geschehen. Die 3 Dimensionalität nimmt zu wie auch etwas die Feindynamik und das Rythmusgefühl.

Ich kenne wenige Phono Pres die in allen Belangen besser sind, und dass muss man dann mit einem vielfachen Invest auch tätigen können. Die allermeisten Phonos bis 4000 Euro werden sich schwer tun, viele den Kürzeren ziehen, einige vielleicht das ein oder andere „besser“ machen, aber in der Summe ?

Für mich eine Phono Pre ersten Ranges die auch grosses Besteck verdient (also Plattenspieler > 10 k)

Funky
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Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

luebeck hat geschrieben: 26.02.2021, 16:15 Hallo Jürgen,
das neue Netzteil sieht wirklich sehr gut aus, von der Anordnung der Bauteile her und damit der Raumausnutzung...
Yup, kann - bzw. soll sogar - dezent hinter dem Rack verschwinden.
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Beitrag von Mr.Nixie »

Hallo zusammen,

für alle "Leseratten"
www.Nixiekits.eu/Downloads/Linear-Netzt ... eitung.pdf
die Bedienungsanleitung zum Linear-Netzteil.

Rechtschreibfehler o.ä. bitte nicht behalten, sondern mir mitteilen.

Viele Grüße
Jürgen
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Thor_7
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Beitrag von Thor_7 »

Hallo Jürgen,

im Hyperlink hat sich noch ein Fehler eingeschlichen.

Gruß

Thorben
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Beitrag von Mr.Nixie »

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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

So...

Nur kurz... bei mit hat es bisher nich nicht so viel Spaß gemacht... es hat gebrummt... aber der Fehler saß vor dem Gerät... ich gehe nicht weiter darauf ein... zu peinlich :cheers:

Aber das was ich dann bisher hören durfte ist wirklich toll. Sehr spritzig, gute Abbildung, schöne Details... ohne zu nerven. Ich hätte so gerne ein paar vrhänge weggezogen... habe aber leider keine :mrgreen:

Ich darf das Gerät noch ein paar Tage behalten, und freue mich was noch kommt!

Auf jeden Fall gibtnes Musik, die ich wohl nicht mehr digital hören möchte ;)

Und das mit meiner Dich noch sehr ausbaufähigen Analogkette bestehend aus einem Kenwood KD500 und dem kleinsten Ortofon SPU! Das spielt jetzt schon grandios wie ich finde!

Jürgen: ein tolles Gerät was Du da Entwickelt hast!

Viele Grüße

Christian
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Beitrag von Mr.Nixie »

"Nur" ein Kundenwunsch - Wäre so eine Version interessant ?

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Funky
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Beitrag von Funky »

N'Abend Jürgen,

müssen die MM Jünger beanworten. Ich kann den Klangeinfluss von Widerständen ausserhalb der 47 kOhm "Norm" nicht bewerten.

Mir gefällt die Digna II so wie sie ist, allenfalls kann man sich eine Luxus Edition vorstellen, die vom Gehäuse etwas mehr her macht, die dann auch ev. eine schwingend gelagerte Platine ihr eigen nennt, oder optional eine harte Ankopplung an die Stellfläche bietet.

Wobei mir dieses Understatement gut gefällt.

Funky
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Dixies...

Da bin ich bei Funky! Abgesehen vom Gehäuse, bin ich sehr zufrieden mit dem Gerät! Es macht wirklich viel Spaß, damit zu hören!

Heute Abend werde ich mal die Netzteile tauschen... mal sehen ob und was sich da noch tut!

Habe bisher auch nur die 8100 gehört... aber nach Beschreibung ist es auch die, die meinen Hörgewohnheiten am nächsten kommt.

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jürgen

Ich habe heute ein wenig mit den Netzteilen gespielt.

Mir persönlich gefällt das „alte“ mit dem DC Filter etwas besser... aber beide sind sehr gut und beide haben Vorteile ;)

Das neue klingt etwas runder und hat etwas mehr Grundton. Da spielt es also etwas besser als das alte Netzteil.

Das alte hingegen spielt präziser und bildet meiner Meinung nach etwas besser ab.

Meine Präferenz geht zum alten... jetzt bin ich aber bisher ein „digitalo“ und habe nich nicht so viele rein analoge Stunden auf dem Buckel... es kann also sein, dass ich irgendwann das Neue besser finde :cheers:

Ganz viele Grüße und vielen Dank, dass Du uns auf so unkomplizierte Weise teilhaben läßt!

Christian
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Beitrag von Mr.Nixie »

Hi Christian,
die beiden Netzteil-Varianten dürfen gerne nebeneinander existieren.
Sie sind ja auch "zufällig" fast gleich groß.
LG Jürgen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

mich interessieren eure Meinungen/Erfahrungen, ob die empfundenen Defizite etwa im Bassbereich systemimmanent sind (Röhren können es nicht besser), durch Optimierung des Gerätes ausgeräumt werden könn(t)en oder ob die eingesetzten Röhren das Entscheidende sind.

Viele Grüße

Jochen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jochen
mich interessieren eure Meinungen/Erfahrungen, ob die empfundenen Defizite etwa im Bassbereich
Ich würde es nicht Defizit nennen... aus meiner Sicht klingt der Digna verglichen mit meinem dddac etwas schlanker... das würde ich nicht als Defizit bezeichnen. Das kann ich ja einfach anpassen... und es wird sicher auch Ketten geben, wo genau das schlanke sehr gut passt. Von einem besseren Tonabnehmer und Plattenspieler mal ganz zu schweigen.

Dafür bin ich auf der anderen Seite extrem überrascht, wie gut die Auflösung und Abbildung ist... da steht meine doch eher „kleine Vinylkette“ der digitalen in nichts hinterher!

Meiner Meinung nach spielt der Digna besser als der schon recht gute Phono Pre in meinem Luxman CL 38uc

Viele Grüße
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