Nadelverschleiß - Vinylverschleiß

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Hans-Martin
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Nadelverschleiß - Vinylverschleiß

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
seit Jahrzehnten herrscht Unklarheit darüber, wann man die Abtastnadel tauschen sollte.
Nun fand ich eine interessante Seite zu diesem Thema: http://www.pspatialaudio.com/stylus_wear.htm
Dort sind u.a. auch Verweise auf Artikel in der Wireless World, deren Downloadlinks ich hier gleich mitliefere (auf der Seite nicht verlinkt):
https://worldradiohistory.com/UK/Wirele ... 964-04.pdf (PDF-Seiten 4-10)
https://worldradiohistory.com/UK/Wirele ... 969-12.pdf (PDF-Seiten 66-73)

Wenn die Abnutzung beider Nadelflanken so fortgeschritten ist, dass die Nadelspitze den Rillenboden berührt, ist es natürlich schon viel zu spät. Durch Abrieb bilden sich an den Nadelflanken plane Schliffflächen, die man unter dem Nadelmikroskop per Lichtreflexe abschätzen kann, aber beim Vermessen scheitert. Denn genannte 6 um sollen nicht in er Ausdehnung überschritten werden.
Der Autor der Seite ist Richard Brice (hier im Forum auch schon in Verbindung mit Francinstien und FLOW zitiert), der hier klar strukturiert zusammenfasst und sachlich gut begründet zitiert, zu weiterführender Literatur verweist. Lesenswert...!
Grüße
Hans-Martin
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Hans-Martin,

danke für die Hinweise. Werde ich mir bestimmt bei Gelegenheit zu Gemüte führen. Habe ich aber noch nicht, dennoch: Das Blöde ist ja vermutlich wie immer, dass der Laie, der normale Plattenhörer nicht in der Lage ist, Nadelverschleiß mit Hausmitteln zu erkennen. Und befragt er seine Ohren, ob die leichte Verzerrungen hören, kann es für das Vinyl schon zu spät sein, um ohne erhöhten Verschleiß davonzukommen. Ganz abgesehen davon, dass das Vinyl schon durch die Jahrzehnte und die unsanfte Behandlung mit z.B. abgenutzten Saphiren gelitten haben mag und somit nicht unbedingt die aktuelle Nadel hinüber ist. Ok, das sind dann in der Regel keine leichten Verzerrungen mehr.

Das alles mag und soll der Lektüre keinen Abbruch tun. ;)

Viele Grüße

Jochen
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luebeck
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Beitrag von luebeck »

Hallo Hans-Martin,
vielen Dank für die interessanten Links!
Durch Variation von Jahr und Monat in der Internetadresse scheint man Zugang zum gesamten Archiv von Wireless World zu haben.
Reichlich Lesestoff für dunkle Winterabende.
Aber zurück zum Thema:
Den Nadelverschleiß messe ich in angemessenen Abständen mit einer guten Meßplatte und vergleiche den Klirr mit dem bei der Installation der Nadel.
Bisher ist Verschleiß noch kein Grund für einen Austausch gewesen sondern geänderter Geschmack oder Wechsel auf ein besseres System.
Schöne Grüße!
Günter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Günter,
die Aufzeichnung von Test-LP-Signalen ist zum Vergleich eine Idee, die ich vor Jahren schon mal jemand als Beweismittel empfohlen hatte. Allerdings sollte die Schallplatte nicht anderweitig genutzt werden, wenn ich an meine Erfahrungen mit der DHFI-Messschallplatte denke, die speziell beim Abtastfähigkeitstest bei Überforderung eines Tonabnehmers gewisse Beschädigungen erfuhr.

Ich tausche die Nadel, sobald bei Frauenstimmen die Zischlaute lästig werden.

Den Link auf die Wireless World gab einst Uli in diesem Beitrag:viewtopic.php?p=129729#p129729.
Und da sind noch viele andere Zeitschriften zu finden. Da hast du nicht nur Lektüre für diesen anstehenden Winter...
Bei der kommenden Zeitumstellung hast du schonmal 1 Stunde mehr Zeit, dich mit der wartenden Informationsflut anzufreunden.
Was mich bisher abhielt, war die Erkenntnis, dass es den Fortschritt gibt und man eigentlich die Zeitschriften jahrgangs- bzw. sogar monatsweise rückwärts lesen muss, um die Korrekturen nicht zu verpassen.
Und wenn man in den 1950er Jahrgängen angekommen ist, begegnet man einerseits elementaren Stereo-Grundlagenartikeln aber erheblich vielzähligeren Artikeln, die uns heute bestenfalls belustigen.
Wenn die damals gewusst hätten, dass Netzkabel klangliche Unterschiede machen, ebenso den Netzstecker umdrehen, Holzkisten mit gemahlenen TurmalinSteinen und Kupferblechen drin, darüberhinaus das Kabel, welches die isoliert aufgestellte Kiste mit dem Audiogerät verbindet, auch noch eine Rolle spielen... Wahnsinn, Wahnsinn und doch heutige Realität...
Grüße
Hans-Martin
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