Gretchenfrage: Acourate und/oder Ortsfilter (PEQ)?

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Harald

Ich würde jetzt nicht sagen Du irrst Dich aber es ist etwas allgemeingültig ausgedrückt.

Ich nutze ja ein Open Baffle System welches durch die Physik bestimmt im Bassbereich abfällt. Dies kann man nur durch Korrektur beheben. Ich muss also im Bassbereich relativ stark nach oben korrigieren. Das macht analog am meisten Sinn. Natürlich steigt damit der Nachhall proportional, aber wenn Du Dir meine Kurve anschaust, wirst Du mir Recht geben, dass viele zumindest im Bassbereich neidisch wären. :cheers:

Viele Grüße

Christian
Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Christian,

Meine, in meinem Hörraum mit den 901k gemachte Erfahrung, bei durch den Raum oder durch die Aufstellung bedingten Auslöschung im Amplitudenfrequenzgang, sind nicht aufzufüllen, fülle ich diese auf, wirkt erneut der Raum bzw die Aufstellungsgeometrie dagegen.

Beim Open Baffle System kenne ich mich nicht aus.

Die physikalischen Folgen dürften jedoch die gleichen sein wie bei mir im Raum.

Wenn der dadurch erhöhte Nachhall im Bass nicht stört, ist ja nichts einzuwenden.

Du wirst sicherlich, wenn’s anfängt zu brummen, aufhören, wenn du es als nachteilig empfindest.

Außerdem bin ich auch nur ein Hobbyakustiker der mit angelesenem Halbwissen mittels Acourate und REW versucht das möglichst Beste aus der Anlage zu holen. :cheers:

Manchmal gelingt es mehr, manchmal weniger.

Gruß Harald
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Harald
Jupiter hat geschrieben:Manchmal gelingt es mehr, manchmal weniger.
Das kommt mir sehr bekannt vor :cheers:

Viele Grüße

Christian
Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Christian,

das hast Du übrigens sehr schön und gut für mich erträglich formuliert. :cheers:
chriss0212 hat geschrieben:Hallo Harald

Ich würde jetzt nicht sagen Du irrst Dich aber es ist etwas allgemeingültig ausgedrückt.
Mit gefährlichem Halbwissen meinerseits muß man sich ja immer so ausdrücken, dass man zur Not noch eine Tür findet wo man wieder raus kann.

Wenn ich ja alles genau wissen würde könnte ich wie der Hirsch im Frühling auf der Lichtung brüllen. Ach, manchmal wär es schon schön, mit den anderen Hirschen hier mithalten zu können. :lol: So wird leider oft ein gedanklich angesetzter Brüller, nachdem er eingetippt wurde beim Korrekturlesen zu einem kleinen Rülpser.

Das ist das Schicksal der kleinen Hirsche. : :cheers:
Wichtig dabei ist lediglich, man sollte schon wissen wie groß man ist.

Gruß Harald
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Harald
Jupiter hat geschrieben:Wichtig dabei ist lediglich, man sollte schon wissen wie groß man ist.
Ich bin ja auch nur ein kleines Kitz. ;)

Aber zusammen sind wir stark. :cheers:

Viele Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Jupiter hat geschrieben:Meine, in meinem Hörraum mit den 901k gemachte Erfahrung, bei durch den Raum oder durch die Aufstellung bedingten Auslöschung im Amplitudenfrequenzgang, sind nicht aufzufüllen, fülle ich diese auf, wirkt erneut der Raum bzw die Aufstellungsgeometrie dagegen.
Wer sich zu diesem Thema dran versuchen mag hier ein paar weitere Trimm-Möglichkeiten:

1. Begrenzung der Verstärkung
Dazu z.B. Pulse48Linv laden (Ergebnis von Makro 3). Die Inverse kennzeichnet ja die Amplitudenkorrektur. Üblicherweise ist der max. Wert 0 dB. Eine Boost-Begrenzung kann mit FD-Functions - Amplitude Limiter erreicht werden, z.B. -3 dB. Das begrenzt alle Verstärkungen oberhalb von -3 dB auf den besagten Wert. Anschliessend kann man noch mit TD-Functions - Gain - 3 dB die Korrektur auf 0 dB normalisieren (oder auch mit der Normalization-Funktion). Dasselbe Verfahren für die rechte Inverse durchführen. Speichern nicht vergessen, erst dann Makro 4

2. Lokale Begrenzung eines Peaks
Pulse48Linv laden. Mit den Markern den Peak links/rechts markieren. Dann FD-Functions - Linear Interpolation between markers verwenden. Speichern.

Es gibt viele Wege nach Rom bzw. zur gewünschten Korrektur. Es sei aber gewarnt: viele Stellschrauben machen eine Optimierung nicht unbedingt leichter.

Grüsse
Uli
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Jupiter hat geschrieben:Mein Credo beim Bass ist eh lieber etwas weniger, dafür mehr Klangfarben im Bass als einen erhöhten Nachhall. Ok, man muß sich erst mal daran gewöhnen etwas weniger Bass zu haben bevor man feststellt das weniger Bass unter Umständen mehr Bassklangfarben beinhaltet und man somit mehr Bass hat.
Das Thema Reduzierung der Nachhallzeiten durch Optimierung der Raumakustik/Absorber wird hier öfters angesprochen. Sollte es aber, aus welchem Grund auch immer, nicht gelingen, wird ein reduzierter Basspegel zum Gunsten einer reduzierten Nachhallzeit empfohlen. Dazu habe ich gerade eine interessanteErfahrung gemacht.

Ich nutze mehrere Lautsprecher/Lautsprechersetups gleichzeitig. Unter anderem
1. Eine Standbox (B&W) Standalone
2. Eine Standbox (B&W) unterstützt durch 18" Subwoofer

Bei Einmessung der Acourate Setups (identische Aufstellung/Messrandbedingungen) ist mir aufgefallen, dass auch wenn die erste Variante in dem Bassbereich deutlich schlanker ist, hat es keine bzw. minimale Auswirkung auf die Nachhallzeit -> die oben erwähnte Reduzierung der Nachhallzeit durch weniger Bass ist in meinem Fall nicht gegeben

Links die Variante 1. (schlank) und rechts die Variante 2. (mit mehr Bass)

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Auch andere Setups mit noch mehr Bums sehen gleich aus. Die Nachhallzeit scheint eine Fuktion des Raumes und nicht des Basspegels zu sein.

Grüsse,
Alwin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Alwin,
wenn man die Nachhallzeit RT60 damit bestimmt, dass der Pegel auf -60dB abgefallen ist, ist damit doch schon gesagt, dass diese relative Größe unabhängig vom Startpegel ist. Man muss nur zusehen, dass man über dem Grundgeräusch des Raums bleibt, deshalb nimmt man lieber RT30 und verdoppelt die Zeit, um rechnerisch auf RT60 zu kommen.
Mit FG-Messungen gilt dasselbe, wenn man die LS nicht gerade in Grenzbereiche fährt, wo Kompression einsetzt, ist der FG pegelunabhängig.

Mit Ortsfiltern, Equalizer oder Raumkorrektursystemen kann man die Nachhallzeit des Raum nicht verändern, wohl aber per angepasstem Pegel ausgleichend agieren.
Grüße
Hans-Martin

In einem total bedämpften Raum fühle ich mich nicht wohl.
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