Acourate-Anfängerfragen

dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Uli,

ich fasse mal zusammen für alle die die eine schmale Kette aus Aktivlautsprecher und einen Streamer wie z.b. den Linn G-Hub haben.

An Software wird benötigt:

- Acourate
- Acourate Convolver
- Roon

Man erstellt mit einem PC mithilfe von Acourate FIR Filter. Diese speichert man mit Acourate Convolver und bindet diese in Roon ein. Anschliessend spielt man z.b. über die Roon App aud dem iPad TIDAL ab und nutzt dabei die integr. Filter.

Was mir nicht so klar ist wo holt sich Roon die Filter Dateien her bzw. wo werden die gespeichert? Könnte dies auf einem NAS erfolgen?

Gruss Dirk
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Dirk,

Du brauchst nur Acourate, damit misst man und erstellt die Filter.
Die Filter lädt man dann in Roon.
Der Convolver ist zum Abspielen auf dem Windows-PC und faltet dort und stellt auch Bedienungsmöglichkeiten wie Lautstärke zur Verfügung.
Wer nicht auf Roon steht kann auch auf dem NAS falten, z.B. mit ConvoProxy.

Grüsse Jürgen
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Dirk,

wie das mit den Filtern für Roon funktioniert ist in https://help.roonlabs.com/portal/en/kb/ ... onvolution beschrieben.
Für reine Stereo-Anwendungen sind die Filter für die jeweilige Abtastrate in eine zip-Datei zu packen. Acourate hat dafür die Funktion 'Create Acourate4Roon.zip'. Die Datei ist dann gemäß der Roon-Hilfe inkl. Verzeichnis einzubinden, fertig.

Grüsse
Uli
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Fritze
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Acourate Anfängerfragen

Beitrag von Fritze »

Hallo,

ich stell meine Frage mal hier bei den Anfängerfragen.
Was bedeutet die Information
Left channel polarity NEGATIV ( 0.53 /0.56)
Right channel polarity NEGATIV ( 0.54 / 0.61)
in dem Infofenster Acourate Pulse response calculation successfully done?
Wieso NEGATIVE?

Mit Gruß
Fritze
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fritze hat geschrieben: 15.08.2021, 11:47 Was bedeutet die Information
Left channel polarity NEGATIV ( 0.53 /0.56)
Right channel polarity NEGATIV ( 0.54 / 0.61)
in dem Infofenster Acourate Pulse response calculation successfully done?
Wieso NEGATIVE?
Acourate versucht die Polarität festzustellen. Was leider nicht so einfach ist, wie das erscheinen mag. Z.B. gibt es ja LS mit gemischten Polaritäten.
Insofern ist die Anzeige eine Abschätzung. Und genau dann, wenn die dargestellten Zahlen dieselbe Größenordnung haben, liegt ein problematischer Fall vor. Insofern macht es dann Sinn auch einmal die Pulsantworten grafisch in Augenschein zu nehmen. Kansst Du die einmal posten?

Grüsse
Uli
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Fritze
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Acourate Anfängerfragen

Beitrag von Fritze »

Hallo Uli,

alles klar wenn es nur eine Abschätzung ist.
Was bedeuten die beiden Zahlenwerte? Left channel polarity NEGATIV ( 0.53 /0.56)
Ich habe heute noch einmal eine Messung gemacht, einmal beide Sub Phase 0° dann rechter Sub Phase 180°
Die Infoanzeige bleibt bei beiden Messungen immer Negativ. ( links/rechts )
https://abload.de/img/beidesubwooferphase0zfj3n.jpg
https://abload.de/img/beidesubwooferphase18nukai.jpg

Mit Gruß
Fritze
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Fritze,

1.
ich verstehe nicht so wirklich wie die Pulse ausschauen. Zuerst kommt eine Pulsantwort bei 0.125 sek (Sample 6000), diese sieht "künstlich" aus. Der Subwoofer beginnt bei 0.136, also ca. 500 Samples später.
Wie wurde hier die Aufnahme gemacht?
Du kannst mir die Pulse auch gern zusenden.

2.
Bei der Bewertung der Polarität spielt der Pulsanteil bei 0.125 die größte Rolle, dort ist auch die Pulshöhe maximal. Der Subanteil spielt hier weniger eine Rolle. Generell ist auch zum besseren Verständnis anzumerken: wie soll man ein System mit gemischten Polaritäten bewerten? Eindeutig positiv bzw. negativ kann ja nicht die richtige Antwort sein.

3.
Die Kennzahlen ergeben sich aus einer Kreuzkorrelation von nicht negiertem bzw. negierten Allpassanteil der Messung mit der theoretisch optimalen Pulsantwort, besagen also, ob nicht negiert bzw. negiert besser passt. Je näher die Werte bei 0.5 liegen umso ungenauer das Ergebnis. Es gibt dann also keine eindeutige Aussage.

Grüsse
Uli
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Louis_Armstrong
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Beitrag von Louis_Armstrong »

Hallo zusammen,
da ich mir bald auch acourate zulegen möchte bereite ich mich grad ein wenig in das Sprungantwort-Diagramm ein.

Nachfolgende Grafiken entstammen den HIFI-Wiki, das linke Bild zeigt die Sprungfunktion, das rechte Bild zeigt die demnach die ideale Sprungantwort

Bild Bild

Ehrlich gesagt verstehe ich das rechte Bild nicht so ganz.
Kann mir jemand den Verlauf des rechten Graphen mathematisch und physikalisch erklären?

Danke
Max

P.S.: ich hoffe hier habe ich richtig gepostet,sonst bitte verschieben
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Max

Als hoffentlich zumindest Einäugiger unter den Blinden wage ich mal einen Versuch ;)

Auf der Linken wird ja quasi eine Gleichspannung auf einen Lautsprecher gegeben und rechts sehen wir die Akustische Antwort.

Dass Basschassis lenkt (hoffentlich) nach vorne aus und bleibt bei Gleichspannung auch vorne. Aber leider haben unsere Lautsprecher alle eine physikalisch begründete untere Grenzfrequenz die über 0Hz liegt und der Akkustische Impuls nimmt wieder ab. Da es sich um eine Luftfeder handelt, gibt es untenrum einen Überschwinger ins negative.

Ich hoffe das hilft auch ohne Physik schon einmal ein wenig... und des Weiteren hoffe ich, ich liege selber nicht komplett daneben ;)

Viele Grüße

Christian
peterpan
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Beitrag von peterpan »

Hallo Max,

schau auch mal hier: viewtopic.php?f=40&t=9099

Bei dieser Sprungantwort handelt es sich um einen theoretischen Idealwert, der entsteht, wenn Dein Anlage-Raum-System linear ist und einen idealen Frequenzverlauf hat (siehe Link).

In der Realität ist das aber überhaupt nicht der Fall, weshalb die reale Sprungantwort dann doch meistens anders aussieht. Wenn man den Realwert mit dem Idealwert vergleicht, kann man eventuell Problemstellen erkennen, deren Lösung vielleicht zu einem besseren Klangerlebnis führt.

Viele Grüße
Carsten
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Louis_Armstrong
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Beitrag von Louis_Armstrong »

Hallo Christian. hallo Carsten,
Danke für Eure Antworten, ich werde mir die links zu Gemüte führen.

Ausserdem habe ich auf youtube noch was Interessantes von Gauder gefunden:
Zur Mathematik des Lautsprechers

Grüße
Max
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,
h0e hat geschrieben: 22.07.2021, 13:30 Du brauchst nur Acourate, damit misst man und erstellt die Filter.
Die Filter lädt man dann in Roon.
weil man immer wieder von Roon liest, vor allem viele gute Kritiken, und das Einsetzen von durch Acourate erzeugten Filtern damit einfach möglich wäre, hätte ich mich jetzt fast dazu entschlossen, mir Roon zu holen. Dann fiel mir aber wieder ein, dass ich gerne auch den TV-Ton, der auch über die Anlage läuft, gerne gefiltert hätte. (Ist vielleicht nicht ganz so wichtig, aber spätestens beim Anschauen eines Live-Konzertes wäre es doch ganz nett, wenn das ginge). Also stelle ich für mich Roon wieder in Frage und wunder mich, dass es so wenige Lösungen gibt, um eine Filterung einsetzen zu können.

Bisher bin ich mit dem minidsp SHD Studio unterwegs. Da geht das alles, was ich brauche, allerdings mit Dirac. Und leider ist Dirac so geschlossen, dass man AFAIK nicht durch andere Software erstellte Filter einladen kann. Das einzige mir bekannte Gerät, das dem noch nahe kommt, ist der Abacus AroioSU, der, wenn ich mich recht erinnere, in der Version von Audiovero (Uli) auch einen digitalen Eingang bietet, was ich aber in den Specs gar nicht finde.

Ist der Unterschied zwischen Dirac und Acourate Filtern sehr groß?

Momentan habe ich das Gefühl, dass man eh am meisten Einfluss hat bei der Definition der Zielkurve (gut, bei Dirac geht auch kaum mehr).

Gruß
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

leider gibt es nur wenig Lösungen für Convolving über alles, es sei denn man nutzt einen Rechner. Acourate hat den Vorteil, dass man damit alles machen kann. Die neuste Funktion in Verbindung mit Excessphasenfiltern ist einfach super. Ich pers. komme mir Roon nicht gut klar und mag es auch nicht. Die Bedienung passt nicht zu meinen Gewohnheiten, aber es gibt viele Menschen, die mit Roon ganz happy sind. Sieh Dir das am besten bei jemanden an, der es gerne nutzt.
Ich weiß allerdings nicht, ob man in den SHDs Acourate Filter hineinbekommt. Frag doch mal bei Uli.

Grüsse Jürgen
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo Gert

der Unterschied verschiedener Filter ist sehr gross. Dass stellt man fest indem man in acourateconvolver verschiedene Sets der Filter entwirft und die dann live umschaltet.
Mit acourate stehen alle Optione offen. Es ist Geschmacksache unfd Kompromiss welche Filter gefallen.

Mit acourateconvolver lässt sich ein Set Filter für HiFi erstellen (FIR optimaler Klang), ein anderes für TV (mit wenig Delay, Sound ist da weniger wichtig)

Dirac habe ich mal ausprobiert, früher mal, lässt sich sehr wenig anpassen Also sowas wie bei AVR Cal-Knopf drücken und nehmen was eingestellt wird. Kann sein dass Dirac nun mehr kann.

Ohne Computer lassen sich nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen. Hardwarelösungen sind allgemein unflexibel (wie z.B. Streamer).

Gruss

Peter
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Tiefdruck
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Beitrag von Tiefdruck »

Hallo zusammen,

Ich habe bei mir das Problem das ich beim Filter erstellen auch mit niedrigen Excessphase window Werten immer Preringing in der Testfaltung habe. Uli hat mich schon darauf gebracht, dass die Step Response Messungen meiner Mitteltöner sehr abenteuerlich aussehen. Im Nahfeld scheint allerdings alles in Ordnung zu sein.

Was also könnte dafür verantwortlich sein, das meine Step Response so Verbogen ist?

Beide Messungen wurden mit der selben Hardware und den selben Einstellungen gemacht, nach der Messung habe ich lediglich die Pegel über die Gain Funktion angepasst.

Grün ist 20 cm vor dem Treiber
Blau ist meine Normale Hörentfernung von ca. 3 Metern

Viele Grüße
Thomas

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