Acourate-Anfängerfragen

Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

chriss0212 hat geschrieben:Hallo Alwin

beim Hochtöner ist das genauso sinnvoll ihn nach oben zu begrenzen ;)

Und eigentlich nicht nur unterhalb des Schnittpunktes. Grundsätzlich sollte man die Chassies ja nicht ""vergewaltigen" und Zielkurve dem natürlichen Verlauf angleichen.

Viele Grüße

Christian
Hi,

das sehe ich etwas anders, da würde „der Schwanz mit dem Hund wackeln“ :D

Ich bestimme doch den Verlauf der Zielkurve gezielt, um meine gewünschte Tonalität zu erreichen, und nicht, um den unkorrigierter FG nachzubilden. Also ich entscheide, wie der Lautsprecher klingen soll, nicht der Lautsprecher selbs.
Was ich allerdings nutze ist die Einschränkung des korrigierten Bereichs durch die entsprechenden Angaben in dem Macro3 (meistens bis 16kHz)

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Grüsse,
Alwin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Alwin

Wenn den Bass nur bis 50Hz sauber spielt, ist es in der Regel nicht sinnvoll, ihn zu 20Hz zu zwingen. Gleiches gilt meiner Meinung nach für den Hochtöner... wenn der nur sauber bis 16kHz spielt, sollte man ihn nicht zu 22kHz zwingen.

Das man den Grundcharackter über die Target Curve einstellt ist ja klar!

Ich meine wirklich nur oberes und unteres Ende!

Ich habe ja selber ein System, dabei demich hier etwas abweichen muss... Open Baffle Bässe muss ma ja unten rum anheben... aber die damit erreichten Vorteile überwiegen in diesem Fall die Nachteile :cheers:

Viele Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Typischerweise wird der Frequenzgang ganz oben durch das Brickwallfilter des DA-Wandlers (beim Abspielen des Sweeps) und durch das Brickwallfilter des AD-Wandlers (Mikrofon) begrenzt. Die Pulsantwort enthält dann kombiniert das Verhalten des Hochtöners + Brickwallfilter.

Wenn nun die Zielkurve z.B. glatt horizontal verläuft (meist nicht sinnvoll) oder auch eine an den Hochtonabfall angepasste gerade verlaufende Neigung aufweist, dann ergibt sich mit der Rechnung
Inverse = Zielkurve minus Istkurve
ein Hochtonanstieg vor fs/2.

Den Anstieg kann man nun auf zwei Arten begrenzen:
1. Man zeichnet die Zielkurve ähnlich wie die Istkurve. Dann ergibt oben dargestellte Rechnung für die Inverse Null, also keine Verstärkung bzw. Abschwächung
2. Man ignoriert bei der Zielkurve den Istverlauf und limitiert in Macro3 den HF Boost. Dabei wird die Inverse horizontal, ebenfalls keine Verstärkung und keine Abschwächung

Insofern ist die Diskussion im vorvorhergehenden Beitrag hinfällig. Richtig ist, dass bei beiden Vorgehensweisen eine Begrenzung der Korrektur im oberen Frequenzbereich erfolgt.

Wie war das noch mit den Wegen nach Rom ... ?

Grüsse
Uli
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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Laut Frequenzgangmessung mit Acourate haben meine Aktiven im Hörraum eine deutliche Bass-Überhöhung und einen leichten Anstieg ab 8kHz.
Ich habe nun schon einige Kophhörer ausprobiert. Zuletzt den Denon AH-D 7200 und jetzt habe ich den Beyerdynamic Amiron. Beide eher als "dunkel" abgestimmt bekannt.
Wenn ich jedoch mit Kopfhörer höre habe ich da deutlich! mehr Höhen, besonders auffällig bei Becken und Gitarren. Um am Hörplatz ein vergleichbares "glitzern und funkeln" zu erreichen müsste ich den HT nochmals um ca. 5db anheben.
Ist das einfach so, oder habe ich ein vielleicht Problem mit dem Mikrofon? oder der Kalibrierung?....
Wie sind eure Erfahrungen?



greetz
Uwe

PS.: Ich hatte erst überlegt das bei "Musikwahrnehmung" einzustellen. Aber ich glaube hier mehr Foristen zu haben die ihren Frequenzgang genau kennen.
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

das was Du bei dem Kopfhörer als Glitzer und Schimmern empfindest spielt sich möglicherweise in einem niedrigeren Frequenzbereich als Du denkst (vielleicht kleiner 8kHz)
Hier ein Screenshot mit einer Kofhörer-FG Messung, das ich mir mal gespeichert habe

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Verlauf meiner Zielkurven ist etwas ähnlich (achte auf die Senke bei ca 200-400Hz)

Ich kann Dir gerne so eine Targetdatei zum Ausprobieren zuschicken.


Grüsse,
Alwin
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

uli.brueggemann hat geschrieben:Alwin,

ja, das sind dann die überraschenden Momente :wink:
Wobei es dann auch noch logisch ist. Man denkt aber zuerst nicht drüber nach.

Also:

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Das Bild zeigt einen Ausschnitt. Die Zielkurve liegt unterhalb der Istkurve, schneidet diese dann unterhalb 23 Hz und liegt dann drüber. Dennoch liegt die Zielkurve unterhalb des gelb dargestellten Bereichs.
Mit der simplen Rechnung Inverse = Zielkurve - Istkurve und Begrenzung auf max 0 dBFS ergibt sich dann die dargestellte Inverse. Oberhalb von 23 Hz ist der Pegel in etwa die blaue gezeichnete Linie. Unterhalb 23 Hz ist die Inverse dann relativ verstärkt, ca. 10 dB und um den gelb schraffierten Bereich (das Pendant zum gelben Bereich) angehoben.
Was man will ist aber eigentlich eine Inverse die unter 23 Hz (also ab dem Schnittpunkt Ist/Zielkurve) horizontal (also blaue Linie) weiterläuft. Das ergibt sich genau dann, wenn dort die Zielkurve der Istkurve entspricht.

Grüsse
Uli

PS: man kann übrigens das gwünschte Verhalten auch erreichen wenn man für jede Inverse dann TD-Functions - Phase Extraction - minphase - below 23 Hz rechnet und dann als Inverse speichert.
Hallo Uli,

Ich habe das nun bestimmt 10 x gelesen und darüber nachgedacht - aber Deine Aussage nicht direkt verstanden. :( Ich falte doch auf die Zielkurve - ich reduziere durch die Inverse doch nur die Lautstärke ??
Genauso hole ich zur Zeit einen tieferen Frequenzgang aus meinen Subs.

Was mir klar ist: wenn ich mit dieser Einstellung höre - lauter höre - dann komme ich in dem gelb schraffierten Bereich schneller in den Klirr - und an die Grenzen des Chassis. Es kommt auf die Leistungfähigkeit an.

Wenn ich das aber z. B. mit einem guten PA Chassis mache das z.B. in der Lage ist einen Pegel bis 130 db - mit einem Abfall auf 25 hz / 110 db darzustellen - würde ich keine Schwierigkeiten erwarten. Ich reduziere, wie oben schon geschrieben, in meinem Verständnis nur den Pegel über 25 hz.

Sind meine Gedanken falsch ?

Viele Grüße
Jens
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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Mister Cool hat geschrieben:Hi,

das was Du bei dem Kopfhörer als Glitzer und Schimmern empfindest spielt sich möglicherweise in einem niedrigeren Frequenzbereich als Du denkst (vielleicht kleiner 8kHz)........

Grüsse,
Alwin
Hi Alwin
die Zielkurve interessiert mich. Wäre nett wenn Du die mir schickst.

Ich höre über einen RME ADI2 Der dient mir als Vorstufe und als Kopfhörerverstärker. Durch den eingebauten paramet. Equalizer kann ich sehr einfach feststellen wie sich welche Änderungen bemerkbar machen. Wenn ich mit einem Gütefaktor von Q0,7 bei 9500Hz 5-6 dB anhebe "funkeln" meine Mundorf AMTs vergleichbar zum Kopfhörer.
Der Oppo ist laut Tests ja auch eher von der "zurückhaltenden" Art. Wenn Du den mit deinen "linearen" Lautsprechern vergleichst, stellst Du da deutliche Unterschiede fest?
Ich möchte als erstes mal rausfinden ob nur ich das so empfinde oder oder ob es anderen auch so geht. Kommen die Höhen und oberen Mitten über Kopfhörer grundsätzlich "besser"? Das könnte auch am "Hörwinkel" liegen. Die LS kommen von vorn, der KH senkrecht zum Hörkanal.

greetz
Uwe
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propwash
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Beitrag von propwash »

Moin,

auch ich hätte mal eine Acourate Frage:

Welches Setup benötigt man um Makro 4 möglichst schnell mehrmals mit unterschiedlichen Werten
durchlaufen zu können, um das vermeintliche Phasen Optimum möglichst schnell zu erhalten?

Mein derzeitiger Weg ist etwas umständlich, da ich stets die Puls Kurven neu lade und somit eigentlich
stets von vorne bei Makro 1 wieder anfange.

Gibt es hierfür einen eleganteren und somit auch schnelleren Weg?

Thorsten
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Thorsten

eigentlich kannst Du einfach Macro4 wieder aufrufen und Deine neuen Werte einstellen. Natürlich musst Du, falls Du die erstellten Filter später vergleichen möchtest diese sichern!

Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jens
Sind meine Gedanken falsch ?
Ich würde sagen: Nö ;)

Grüße

Christian
Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Christian :D

Puh - ich habe schon an meinem Verständnis gezweifelt :cheers: Aber was meint Uli ?

Ich wünsche Dir was
Jens
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propwash
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Beitrag von propwash »

Moin Christian,

danke, werde ich ausprobieren.

Thorsten
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Lauscher hat geschrieben:Puh - ich habe schon an meinem Verständnis gezweifelt :cheers: Aber was meint Uli ?
Lauscher hat geschrieben:Wenn ich das aber z. B. mit einem guten PA Chassis mache das z.B. in der Lage ist einen Pegel bis 130 db - mit einem Abfall auf 25 hz / 110 db darzustellen - würde ich keine Schwierigkeiten erwarten. Ich reduziere, wie oben schon geschrieben, in meinem Verständnis nur den Pegel über 25 hz.

Sind meine Gedanken falsch ?
Jens,

nöö, oder doch n bißchen :wink:

Das Filter reduziert ja den Pegel über 25 Hz, das ist soweit korrekt. Wenn aber nun generell wegen der 0dBFS Begrenzung bei digitalen Daten das Filter insgesamt eine Abschwächung bewirkt, bedeutet dies doch, dass man für dieselbe Lautstärke wie ohne Filter den Verstärker weiter aufdrehen muss.
Und das führt wiederum zu einer größeren Anhebung unterhalb 25 Hz. Der Verstärker muss also mehr leisten und ebenfalls das Basschassis. Wenn die das können und auch der Klirr kein Problem macht musst Du also auch keine Schwierigkeiten erwarten. Und insofern ist die Anhebung dann auch kein Problem.

Der Werdegang in der obigen Diskussion hatte aber einen anderen Ausgangspunkt. Nämlich eine Erklärung dafür zu finden, warum die Sprungantwort so uassah, quasi unerwartet. Das habe ich zu erklären versucht. Und nicht, dass das verboten ist.

Grüsse
Uli
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

uli.brueggemann hat geschrieben: nöö, oder doch n bißchen :wink:
......das kann schon sein :D

Hallo Uli

Danke für Deine Bestätigung / Erklärung - das habe ich genauso gesehen.
Und ja - grundsätzlich ist es besser den natürlichen Abfall des Chassis nachzuzeichnen :D

Viele Grüße an Dich
Jens
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Lauscher hat geschrieben:Und ja - grundsätzlich ist es besser den natürlichen Abfall des Chassis nachzuzeichnen :D
Nicht notwendigerweise.
Eine Linkwitz-Transformation tut da ja z.B. auch nichts anderes als unten herum anheben.

Was aber definitiv gilt: grundsätzlich sollte man ein System nicht vergewaltigen !

Grüsse
Uli
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