Abacus/AudioVero AcourateClean-Linetreiber

tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Jürgen,

Verständnisfrage:

Ich verstehe Deinen Post so, dass ein solcher Transformer am Vorverstärkerausgang eingesetzt werden kann, also zwischen VV und Endstufe? Ist das korrekt?

Ich habe ja einen Trinnov Amethyst, da kann ich ja nicht etwas direkt zwischen DAC und Vorverstärker hängen.

Viele Grüße
Tom

P.S: @ die lieben Mods: Die Diskussion ist ja sehr interessant und liefert ein bisschen "MS für Dummies". Könnt Ihr vielleicht die Posts, die nicht zum Gesuch im Marktplatz gehören, in einen Extra-Thread verschieben?
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo,Tom,

der Decoder käme dann hinter den Trinnov,
also vor die aktiven Lautsprecher.
Dann wird die gesamte Signalverarbeitung in M/S gemacht.

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gert,
auf der Festplatte hast du ursprünglich LR, setzt das in MS um und streamst das. Der DAC bekommte M links un S rechts, danach kommt ein analoger Dekoder, der wieder LR daraus macht. Ulis Zweifel an der Qualität von DACs hat sich mit dem Audiovero/Abacus Cleaner letztlich gerechtfertigt, denn eine klangliche Verbesserung ist auf diesem Umweg möglich. Der Abacus Linetreiber ist eine gute Hardwareumgebung, die nur wenig mit Umschalter angepasst werden musste.
Ein passiver MS>LR Dekoder kann mit 2 Übertragern realisiert werden, die 2 unabhängige gleichwertige Sekundärwicklungen haben, gleichphasige Serienschaltung für Summenbildung und gegenphasige Serienschaltung für Differenzbildung erzeugen daraus wieder L und R.
Die Übertrager müssen qualitativ sehr hochwertig sein. In den technischen Daten findet man schnell Klirrwerte bei 1%. Wie verhält sich dagegen der Übertrager, wenn der Pegel vorher abgeschwächt wird (Vorverstärkerausgangspegel)?

Ob sich ein Vorteil des Umwegs über MS auch bei Analogübertragungstechnik ergibt? Ich weiß es nicht.
Wer käme denn auf die Idee, dass DACs sich nicht kanalgleich verhalten? Wo sie doch eine gemeinsame Taktung für beide Kanäle haben und die Wandlerlinearität heutzutage sich auf höchstem Niveau bewegt.
Und doch war Uli unzufrieden mit dem Ergebnis, dass die Summe zweier digital spiegelbildlicher Signale nicht Null ergeben wollte.
Die Cleaner-Idee wurde daraus geboren.
Wie ich kürzlich hier an anderer Stelle schrieb, funktioniert das auch bei Stereovorstärkern in jeweiligem Brückenbetrieb, wenn die LS an Plus L und Minus R (Summe), Plus L und Plus R geschaltet werden (Differenz).

Grüße
Hans-Martin
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Jürgen,

danke für die Auskunft. Interessant!!!

Der Trinnov bietet ja diverse Output EQs sowie Source und Speaker Routing an.

Ich habe gerade eben mal eine Supportanfrage an Trinnov geschickt, ob die irgendeine Idee haben, das im Trinnov selbst zu realisieren. Wenn man doch in Roon per "Procedural EQ" encoden kann, geht es dann nicht vielleicht per EQs zu decoden? Mal sehen, was die mir antworten...

Oder hat einer von Euch da eine Idee, wie man das machen könnte?

Oder bin ich komplett auf dem Holzweg?

Ansonsten wäre diese kleine Kiste von 51X einen Versuch wert.

Viele Grüße
Tom
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Tom

Holzweg würde ich das nicht nennen, aber das geht nur über eine Hardware- Modifikation!

Wenn die das über Software realisieren, ist der Sinn dahin, da das decodieren NACH dem DAC passieren muß.

Grüße

Christian
tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Christian,

verstanden und Danke. Ich dachte (oder hatte gehofft), dass Output oder Speaker Routing bzw. Output EQs erst hinter dem DAC im Vorverstärkerteil eingreifen würden.

Viele Grüße
Tom
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

tom_on_wheels hat geschrieben:Oder bin ich komplett auf dem Holzweg?
Hallo Tom,
vermutlich haben die Trinnov-Entwickler vom Cleaner-Konzept noch nichts gehört und können sich auch nicht vorstellen, dass ein Klangvorteil damit verbunden sein könnte. Viele Entwickler tendieren dazu, den idealisierten Eigenschaften der Bausteine zunächst mehr Glauben zu schenken, während die Benutzer über die Ungereimtheiten in der Hörpraxis stolpern. Ihre Rückmeldung stößt meist auf den Widerwillen der Hersteller, die ihr Projekt zu Unrecht kritisiert, gar verunglimpft sehen.
Die Skepsis über den Nutzen der Cleaner-Idee wird überwiegen, zumindest würde ich das erwarten.

Auch ist das MS-Format nicht massentauglich, der Mainstream benutzt WAV (oder verlustbehaftete oder verlustfreie Kompressionsformate) mit LR, folglich ist der Wunsch nach dem Umweg über die MS-Konvertierung an dieser Stelle bestenfalls der Wunsch einer fast verschwindenden Minderheit.

Auch ist das Trinnov-System nicht gerade das preiswerteste Korrektursystem, was die Schnittmenge der Nutzer, die zusätzlich bereit sind, alle Musikfiles erst in MS zu konvertieren, weiter reduziert.

Das Prinzip LR->MS - (Speicherung)-Transport-DAC - MS->LR Wandlung hat in der idealisierten Theorie keine Vorteile, stattdessen nur Nachteile.
Dass allerdings der DAC Nebeneffekte mitbringt, die das Verfahren in der Hörpraxis rechtfertigen, muss in die Köpfe erst einmal überzeugend hinein. Das wird schwierig (ich habe an anderer Stelle Hubert Reith HiFi-Akademie in diesem Zusammenhang als Beispiel erwähnt).

Wenn Korrektursysteme im LR Raum arbeiten, dort zeitliche Versetzungen bewirken, kann die Konversion LR>MS vorher und MS>LR hinterher nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden.
Im Trinnov müsste folglich die Korrektur im LR-Rahmen geschehen, dann eine digitale LR>MS Konversion, DAC und analog MS>LR Konversion.
Welch ein Aufwand!

Natürlich kann man das korrigierte Signal im SPDIF-Format aus dem Trinnov -Ausgang auf Festplatte speichern und in MS konvertieren, dann streamen, DAC und in LR konvertieren, dann Lautstärkeregelung und Verstärker/Lautsprecher.
Grüße
Hans-Martin
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Hans-Martin,

danke für Deine ausführlichen Erklärungen! Das habe sogar ich verstanden :cheers:

Viele Grüße
Tom
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