Messung und Beseitigung von S-Lauten

ESM
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Beitrag von ESM »

Hi Uli,

danke, stimmt, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen. alle anderen außer mir, war das sicher schon vorher glasklar :roll:

Hi Alex,

ja, so schnell ist jemand, der meint etwas (ganz wenig vom Ganzen) verstanden zu haben, wieder abgehängt. :D

Soll jetzt das Ziel sein, das Ergebnis in den Filter zu falten? :shock:
Und Ist es dazu egal, wo der Pulse auf der Zeitachse liegt? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Aber vielleicht kannst Du dir vorstellen, wie ich da grad vorstehe :wink:

Was da im Frequenzgang passiert ist, ist für mich ohnehin ein Rätsel.
Diese 2 Impulse ergeben durch den Zeitversatz eine Auslöschung (kann ich mir vorstellen). Warum genau dort, und warum scheinbar unabhängig davon, wann (auf der Zeitachse) dieser Versatz existiert. Bei mir startet der erste Pulse ja bei 0, bei dir später. Auf die Amplitude scheint sich das nicht auszuwirken.

Gruß Erwin
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo,
ESM hat geschrieben:Soll jetzt das Ziel sein, das Ergebnis in den Filter zu falten?
Nein, Du wolltest doch wissen was es mit den beiden zeitlich nahen Reflexionen auf sich hat...
http://de.wikipedia.org/wiki/Kammfilter hat geschrieben: Wird ein Signal mit einer zeitverzögerten Kopie desselben „gemischt“ (additiv überlagert), entsteht ein kammgefiltertes Signal. Bei Frequenzen, deren Periodendauer oder Vielfache davon der Verzögerungszeit entspricht, erhält man die doppelte Signalamplitude (konstruktive Interferenz), während sich die genau dazwischenliegenden Frequenzen auslöschen (destruktive Interferenz). Bei geringerer Stärke des verzögerten Signals ist der Kammfiltereffekt entsprechend geringer – die Unterschiede zwischen Maxima und Minima im Amplitudengang sind weniger stark ausgeprägt.
Grüße
Alex
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hi Alex,

dann bin ich ja beruhigt. :wink:

Das Wiki zum Kammfilter hatte ich mir auch schon mal angesehen.

Bezogen auf meinen Frequenzgang sehe ich da aber keine Parallelen. Klar, der FG ist durchzogen mit unzähligen Dips. Aber das ist er ja bei jedem mehr oder weniger.
Bei mir sicher etwas mehr, als in einem behandelten Raum.

In den nächsten Tagen werde ich mal gezielt mit Testabsorbern die offentichtlichsten Stellen im Raum von den Reflexionen befreien und schauen, ob sich etwas verändert. Fall das zu einer Lösung des Problems führen sollte, wird es zu einer echten Herrausforderung, dies auch wohnraumtauglich zu umzusetzen.

Gruß Erwin
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Erwin,

wir, die Menschheit, leben ja schon länger in geschlossenen Räumen, anfangs in Höhlen und aktuell in Häusern. So hat sich unser Gehör an die Kammfiltereffeke ganz gut eingestellt und filtert diese automatisch aus. Das ist auch sinnvoll, da diese Effekte extrem ortsabhängig sind. Uli filtert ja auch bei der psychoakustischen Behandlung den Kammfilter mit raus...

So glaube ich nicht, dass das Kammfilter alleine der Grund für die Antisymmetrie beim hören ist. Aber, wie heißt es so schön: Versuch macht kluch... :wink:

Falls Du Interesse an weiteren Quellen/Literatur in Bezug auf die sinnvolle Anbringung der Absorber gegen frühe Reflexionen hast, melde Dich einfach (PM).

Grüße
Alex
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

ESM hat geschrieben:Das Wiki zum Kammfilter hatte ich mir auch schon mal angesehen.
Hallo Erwin

Dann bist du vermutlich auf dem richtigen Weg.

Einem geglätteteten Frequenzgang kann man nicht alles entnehmen, mir war beim ungeglätteten FG mehr Unruhe auf dem Kanal aufgefallen und besonders der 2. Peak, der nicht nur gleichstark ausgeprägt war gegenüber dem vorhergehenden (im Gegensatz zum anderen Kanal), sondern auch mit seinem Zeitabstand, umzurechnen in Wellenlänge, entsprechend Frequenz. Wenn der Bereich zwischen 6-12 kHz von Kammfiltereffekten dominiert wird, kann je nach Stimmlage die S-Laute Problematik überhandnehmen.

2cm Schaum an der richtigen Stelle reichen aus, das Problem zu lösen, nur wo, das könnte man über den Weg berechnen, wenn man die Gruppenlaufzeiten der Filter und die systeminterne Signalverzögerung kennt, wie z.B. in digitalen Filtern, DSPs, EQs, Soundkarten, etc. Sonst hilft die Vorstellung und eine helfende Hand mit einem Spiegel an Wand, Decke und Boden, um die Reflexionspunkte aufzuspüren.

Noch einmal im Detail wiederholt vorzurechnen, wie ich zu dem kürzlich geposteten Ergebnis gekommen bin, habe ich momentan leider nicht die Zeit. Und Alex' inzwischen eingegangene Auffassung teile ich nicht.

Grüße Hans-Martin
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Hans-Martin,

das läßt mir keine Ruhe. Kannst du hier noch mal drauf schauen und sagen, was du meinst? Ich habe ein wenig gezoomt und die Amplituden untereinander dargestellt.

Mir fehlt da sich noch das Auge, um Probleme auf Anhieb zu erkennen.

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Hi Alex,

danke schon mal fürs Angebot!

Gruß Erwin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Erwin

Ich habe in diesem Bild

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im Bereich unter 10kHz mehr rot als grün gesehen. Dann die Pulsantwort betrachtet.

Das

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ist vertikal nicht genug getrennt, der untere Schrieb deckt einen Teil des oberen zu.

Der praktische Ansatz, an der richtigen Stelle die Reflexion zu dämpfen wird sich schließlich durchsetzen, nur wo ist der richtige Punkt?

Grüße Hans-Martin
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hi Hans-Martin,

noch mal ein Update, etwas mehr Trennung, oben blau= Links:

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Ich bin selbst gespannt, ob ich den richtigen Punkt finden werde. Als Material denkst Du, reicht etwas normaler Schaum bereits aus, oder sollte es doch eher Basotect sein?

Gruß Erwin
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Hans-Martin, hallo Erwin,
Hans-Martin hat geschrieben: Und Alex' inzwischen eingegangene Auffassung teile ich nicht.
Kann es sein, dass es wieder etwas mit unserer Wahrnehmung in Verbindung mit zwei Lautsprechern auf sich hat? Jedenfalls sagt das, was ich bis jetzt gelesen habe, etwas Anderes über das Wahrnehmungsvermögen der durch durch die Kammfilter hervorgerufenen tonalen Verfärbungen. Aber ich bin für alles offen bzw. ist bei mir noch keine Auffassung wirklich manifestiert.
ESM hat geschrieben:danke schon mal fürs Angebot!
Ich habe das Paper gemeint.
ESM hat geschrieben:noch mal ein Update, etwas mehr Trennung,
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Ich meine tatsächlich links einen kleinen Einbruch bei 6kHz (siehe markierte Stelle) und Rechts einen ähnlichen Einbruch jedoch bei 9kHz zu sehen. Das sagt mir aber ehrlich noch nicht viel.
ESM hat geschrieben:Ich bin selbst gespannt, ob ich den richtigen Punkt finden werde. Als Material denkst Du, reicht etwas normaler Schaum bereits aus, oder sollte es doch eher basotect sein?
Zum Suchen kenne ich ein Tipp von Uli, der mir auch schon mal geholfen hat: Man nehme eine Schnur/Faden, befestige den in der Nähe des Hochtöners (ich würde die Schnur zwischen HT und MT befestigen) und ziehe die Schnur gerade bis zum bis zum Standort des Mikrofons bei der Messung. Nun kann man in Acourate die Entfernung zwischen dem Puls und der zu suchenden Reflexion abmessen und um diesen Betrag die Schnur verlängern. Anschließend sollte das andere Ende der verlängerten Schnur am Standort des Mikrofons ebenfalls befestigt werden. Wenn man jetzt die Schur irgend wo an einer Stelle spannt, erhält man einen möglichen Schallweg der die Reflexion hervorgerufen hat. Alle Flächen (auch hinter dem LS) die nun in Reichweite dieser Schnur sind, haben die Reflexion verursacht.

Als Material muss es nicht zwingend Basotec sein. Als poröse Absorber sind u.a. auch Kaltschaum (Matratzenkern) oder Minerallwolle gut genug.

Grüße
Alex
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Erwin, hallo Hans-Martin,

beim Stöbern in der Literatur bin ich im Paper "Room Reflections Misunderstood?" von Linkwitz auf der Seite 13 über ein Zitat von Brian C. J. Moore, “Psychology of Hearing” in Academic Press (1997) in Verbindung mit dem Cocktailparty-Effekt gestolpert.
Brian C. J. Moore hat geschrieben:- “If the interval between the arrival of the two sounds is 1 ms or less, the precedence effect does not operate; some average or compromise location is heard. This is called summing localization.”
Das würde jedoch, wie von Linkwitz aufgeführt, nur dann ein Einfluss haben, wenn die zeitlich nahen (hier allgemein) Töne innerhalb des für den Haaseffekt wichtigen Zeitraumes (laut Linkwitz 50ms) beim Hörer ankommen.

Bei Dir, lieber Erwin, kommen die Reflexionen ca. 5ms nach dem Puls an. Vielleicht hat das ja was mit der "ohrenscheinlichen" Disbalance zu tun.

Ich habe z.B. bei mir festgestellt, dass das Stereoabbild stabiler wird (ich kann mit dem Kopf mehr wackeln und die Lokalisation geht nicht verloren), wenn ich eher hinter den Lautsprechern dämpfe als seitlich. Vielleicht hat es auch einfach nur was mit der Terrassentür, welche unsymmetrisch in der Wand hinter den LS sitzt, zu tun.

Erwin,
evntl. wäre es hilfreich, wenn Du Bilder oder Abmessungen Deiner Abhörsituation hier zeigst.

Grüße
Alex
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Leute,

unglaublich, aber ihr könnt euch mangels nicht vor Ort sein vermutlich nicht vorstellen, was sich bei mir seit eben für ein neues und phänomenal geniales Klangerlebnis eingestellt hat.

Das Ganze ist aus aus einer letzen und eigentlich im Kopf im Vorhinein als gescheitert erklärten Verzweiflungstat entstanden, nachdem ich so ziemlich jede Ecke, Kante oder Fläche erfolglos mit Schaumstoff bepflastert hatte. --> Lautsprecherschieben!

Ca. 15cm weiter in den Raum, aber noch entscheidend war es, die LS breiter aufzustellen. Ich war lange vorher mal, warum auch immer zur festen Überzeugung gekommen, den besten Kompromiss zwischen Abstand LS<>LS, LS<>Hörplatz und LS Wand ausgelotet zu haben. Heute kann ich nur raten: werdet nie müde, immer mal wieder nachzujustieren, z.B. Nachdem bereits gute Korrekturfilter ermittelt und erstellt wurden. Es ist mehr wert, als mancher Tausender in Technik investiert.

Ich vermute momentan, dass es nicht ausschließlich an der nun größeren Stereobreite liegt, sondern auch an dem halbhohen TV-Schrank, der zwischen den Lautsprechern aufgrund seiner Tiefe etwas in den Raum steht. Der soll aber ohnehin bald durch ein flaches Lowboard ersetzt werden.

Ein Wermutstropfen bleibt aber noch. Der rechte LS steht nun zu nah am Kaminofen. :-(

Es wird mich noch einiges an Überzeugungsarbeit kosten meine Frau zu überreden, den Ofen ca. 50 cm nach rechts zu versetzen. Billig wird's auch nicht, da ich ein sehr teures quasi natloses "Designer"-Ofenrohr habe. Dass muss in Handarbeit vom Fachmann auf Maß seitlich verlängert werden.

Wenn ich mal wieder am Rechner bin und einen anständigen Raumplaner im Web gefunden habe, dann mache ich eine Skizze von der Raumsituation. Kann man sich so nicht vorstellen und beschreiben.

Die S-Laute von links sind auf jeden Fall komplett verschwunden, die Musik steht nun völlig gelöst im Raum und ich bin glücklich, ... Und das zu einem Zeitpunkt, wo ich doch schon fast aufgegeben hatte. :-)

Gruß Erwin
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Erwin,

freut mich, dass Du das Problem beheben konntest. Es ist schon wahr, je mehr man rummacht und somit bewusst hinhört, umso mehr Gutes aber auch weniger Gutes hört man auf ein mal bei seiner Anlage.
Das mit dem Hin- und Herschieben praktiziere ich auch extensiv. Leider mit mäßigen Erfolg... Ich würde nur zu gerne das Verhalten der Reflexionen, welches wir per Messung genau erfassen können, in irgendeiner Art und Weise mit unserer Wahrnehmung verbinden können. Deshalb versuche ich mich gerade in die Thematik etwas einzulesen - doch der Stoff ist sehr schwer verdaulich.

Interessanten Einstig in das Thema Wahrnehmung und frühe Reflexionen bietet die Literaturauswertung von KlausR.

Ich habe nach dem Lesen der oberen Lektüre mal schnell die größeren Absorber hinter die LS verbannt und seitliche Refelxionen weniger gedämmt. So wurde diese Maßnahme bei mir mit einer stabileren Stereoabbildung (ich habe mehr Bewegungsraum) gedankt. Etwas Ähnliches hast Du, wenn ich das richtig verstanden habe, auch getan. Die 15 cm weiter nach vorne schwächen die Reflexionen von der Rückwand plus die breitere Stereobase führt zu etwas stärkeren seitlichen Reflexionen.

Bin gespannt wie es weitergeht. Es lohnt sich auf jeden Fall am Thema dran zu bleiben.

Grüße
Alex
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Wäre es nicht eine hervorragende Gelegenheit, einen Vorher-Nachher-Vergleich anzustellen?

Also den LS da hinschieben, wo die S-Laute nervig waren. Pulsantwort ermitteln.
Dann den LS da hinschieben, wo es nun ok ist. Wiederum Pulsantwort ermitteln.

Dann hat man doch eine Basis für einen sauberen Vergleich. Welche Reflektionen ändern sich? Auswirkungen auf den Frequenzgang? ... Es wäre denn wohl auch kein Problem, per Filter eine ungünstige Reflektion künstlich reinzurechnen, um zu sehen, was denn die genaue Wurzel des Übels ist.

Grüsse
Uli
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

uli.brueggemann hat geschrieben:Wäre es nicht eine hervorragende Gelegenheit, einen Vorher-Nachher-Vergleich anzustellen?
Oh ja, das wäre sehr spannend!

Jedoch welcher Zeitbereich ist für den Vergleich primär interessant: 10ms, 20ms oder gar 50ms...?

Grüße
Alex
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

ESM hat geschrieben:
- 0.13 : es sind 2 kurz aufeinander folgende Reflexionen. Die erste bei 165 cm, die zweite bei 172cm. Ich denke die könnten in Verlängerung der Deckenreflexion von hinten kommen.
Hans-Martin hat geschrieben: Die kurze Abfolge des wiederholten Signals macht links nach meiner Vermutung einen Kammfiltereffekt oberhalb 2,5kHz, bei allen ungradzaligen Vielfachen gibt es eine Auslöschung, bei gradzaligen Vielfachen sind Überbetonungen, also Peaks bei 5 und 10kHz, Auslöschung bei 7,5 und 12,5kHz. Diese Welligkeit ist Links deutlicher in der FG-Darstellung erkennbar als Rechts, wird vermutlich durch Glättung der Messung etwas weniger deutlich sichtbar.

Ich würde auf die Genauigkeit der Messung vertrauen und aus dem genaueren zeitlichen Abstand der beiden Pulse gleich halbe Wellenlänge die erste Auslöschungsfrequenz und deren Vielfache berechnen, um zu prüfen, ob sie im kritischen Frequenzbereich liegen (siehe De-Esser Wirkbereich).

Dann aus dem Abstand der Pulse bei Schallgeschwindigkeit die Wegdifferenz berechnen, die könnte im Bereich unter 6cm liegen. (Alles Kopfrechnen, also nur sehr grob angenähert auf der Basis von geschätzt interpolierten Skalenwerten der Grafik). Die Schwierigkeit liegt darin, dass 2 Reflexionen auf unterschiedlichen Wegen zum Messplatz kommen, z.B. Boden (hier beide Kanäle im 1. Peak gleich) und Seitenwand (2. Peak beide Kanäle unterschiedlich, kann Abstand, kann Dämpfung sein).
Mit der kurzen Abfolge meinst Du immer noch die beiden Reflexionen bei 0.13 (165 cm, die zweite bei 172)? Knapp daneben :) sie liegen nicht 6 cm, sondern 7,1667 cm (0,21 ms) auseinander. Das nennt man geschultes Auge!

Der Rest mit der Ermittlung der Frequenz und dem Kammfilereffekt hab ich nicht verstanden. Wer kann hier weiterhelfen?
Hallo Erwin

Ich war zunächst von dem Zeitfenster nach der ersten Wellenfront ausgegangen, in dem sich ein Signal nicht als Summenlokalisation ins Stereobild oder mit einem einzelnen Lautsprecher einfügt. Dann kam bei 0,13 mit Verzögerung ein Doppelpuls ähnlicher Ausprägung, beste Voraussetzung, um sich gegenseitig auszulöschen, Addition (auf +3dB max) ist ja immer möglich. Aber destruktive Interferenz setzt zur vollständigen Auslöschung gleiche Amplituden voraus. Die beiden gleichwertigen Pulse hatten etwa 0,2ms Abstand.

Wenn ich mit 0,21ms rechne, legt der Schall mit 344m/s 7,224cm zurück, bei 343m/s sind es 7,203.
(Wie kommst du auf 7,1667cm? das wäre nur bei 341,27m Schallgeschwindigkeit zu rechnen). Damit kennen wir die reine Differenz der Wegstrecken, die der Schall auf beiden Umwegen zum Mikrofon zurücklegt.

0,21ms Versatz bedeutet bei der Suche nach Auslöschung eine halbe Wellenlänge in der zeitlichen Ausdehnung der Welle. Die ganze Welle ist dann 0,42ms lang, entsprechend 2381Hz. Eine Welle mit 7143 ist dann 3/2 Wellenlängen und 11905 ist 5/2 Wellenlängen versetzt, wenn die Verzögerung 0,21ms beträgt. Auslöschung entsteht bei einer halben Wellenlänge Versatz, wo die positive einer negativen Halbwelle gegenübersteht.

Bei der doppelten und vierfachen Frequenz kommt es zur konstruktiven Interferenz, (beide Wellenwege mit 0,21ms Versatz), das gilt für 4762 und 9524 Hz.

In dem zeitlichen Ablauf nach Eintreffen der ersten Welle von beiden Lautsprechern kommen die reflektierten Wellen an, sie sind erkennbar schwächer als der Hauptimpuls. Wie sie sich in der Frequenzgangdarstellung erkennen lassen, kann Uli sagen. Da müsste man vermutlich anders fenstern, den starken Hauptpuls herausnehmen.

Der reflektierte Schall wird wegen der Verzögerung also losgelöst von der Summenlokalisation der Hauptlautsprecherschallstrahlen erfasst. Die gleichartige Ausprägung der reflektierten Anteile macht gute Auslöschung und Welligkeit im FG der Summenlokalisation der Reflexionen, der Kanalunterschied ist auffällig und passt zur Kanalbeschreibung,

Ich habe auf die ursprüngliche Fragestellung hin also erst mal gesehen, wo ist L auffällig anders als R, dann die gleichen Pulse zeitversetzt gefunden, aus dem Zeitversatz auf Welligkeit im Bereich von 2381 bis 11905 geschlossen, der erfahrungsgemäß bezüglich Schärfe kritisch ist. Nicht die Lautsprecher machen die Schärfe, sondern 2 Reflexionen links.

Mit dem Umstellen nimmt der reflektierte Schall andere Wege, die Zeitabstände sind andere, vermutlich reicht auch schon, dass sie unterschiedlich ausgeprägt sind. Einen neuen Pulsschrieb würde ich auch gern sehen, denn was die Schärfe links nun wirklich ausgelöst hat, interessiert mich auch, bzw. womit das Problem gelöst wurde.

Grüße Hans-Martin
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