Zeitabgleich der Chassis bei aktiven Mehrwegesystemen

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Holger
schoko-sylt hat geschrieben: 08.02.2022, 11:49 ich habe bis vor kurzem über Jahre mit einer Ungenauigkeit von ca. 20 Samples für den Tiefton gelebt, weil ich einfach mit den bisherigen Methoden den genauen Peak nicht festmachen konnte und es auch nicht wusste. Klang auch nicht schlecht. 8) Auch Du hast das Hören bei mir ja jetzt schon mehrere Jahre überstanden. :wink:
....aber das war nicht einfach. Komprimissbehaftetes hören bei anderen ist ja nicht so mein Ding :mrgreen:
Nebenbei: Besser `ne außergewöhnliche Aufstellung mit geringen Kopfbewegungen als eine geringe Aufstellungsabweichung mit außergewöhnlichem Kopf!
Och... ich mag ja außergeöhnliches... und manchmal kann auch der außergewöhnliche Kopf von Nutzen sein ;)

Viele Grüße

Christian
Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Jungs,

Das Alignment Tool ist ja klasse - das ist mir noch nicht aufgefallen :D :cheers:

Ich bin auch mit einem Bleistift am abarbeiten.

Bitte nicht rauswerfen :wink:

Viele Grüße
Jens
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jens
Lauscher hat geschrieben: 08.02.2022, 21:54 Das Alignment Tool ist ja klasse - das ist mir noch nicht aufgefallen :D :cheers:

Ich bin auch mit einem Bleistift am abarbeiten.

Bitte nicht rauswerfen :wink:
Ja, wir unwissenden... und stell Dir vor, keiner hätte uns eingeweiht.

Uli: bitte weiter drin lassen. Ist doch eh nur Mehrarbeit, dass wieder zu entfernen. Wir möchten Dich also vor Überstunden schützen ;)

...aber solltest Du noch zeit haben... da ist so einer mit einem 6 Wege Horn in Hamburg... ich meine, der hat da noch die ein oder andere Idee... ;)

Viele Grüße

Christian
Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Bei mir sind es nur 4 Wege :lol: und ich habe noch einen kleinen Buckel nach der Sprungantwort. :?

Ich muss da nochmal unbedingt ran.

Viele Grüße
Jens
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

uli.brueggemann hat geschrieben: 08.02.2022, 16:10
schoko-sylt hat geschrieben: 08.02.2022, 13:16 Am frühen Nachmittag, ggf. auch etwas später, wird Uli dieses klitzekleine Problem erledigt haben
Alles Fake News. Sorry Jungs. :cheers:
Hallo Uli,

habt ihr in Bielefeld neuerdings eine neue Zeitzone?

Nächtliche Grüße

Holger
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Lauscher hat geschrieben: 08.02.2022, 22:13 Bei mir sind es nur 4 Wege :lol: und ich habe noch einen kleinen Buckel nach der Sprungantwort. :?

Ich muss da nochmal unbedingt ran.
Hallo Jens,

die Sprungantwort muss aussehen wie eine olympisch gut präparierte Skischanze, Buckel geht gar nicht, gibt`s nur beim Glöckner von Notre-Dame.

Viele Grüße

Holger
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

chriss0212 hat geschrieben: 08.02.2022, 19:31 Hallo Holger
schoko-sylt hat geschrieben: 08.02.2022, 11:49 ich habe bis vor kurzem über Jahre mit einer Ungenauigkeit von ca. 20 Samples für den Tiefton gelebt, weil ich einfach mit den bisherigen Methoden den genauen Peak nicht festmachen konnte und es auch nicht wusste. Klang auch nicht schlecht. 8) Auch Du hast das Hören bei mir ja jetzt schon mehrere Jahre überstanden. :wink:
....aber das war nicht einfach. Komprimissbehaftetes hören bei anderen ist ja nicht so mein Ding :mrgreen:
Hallo Christian,

das hatte ich ganz vergessen, dass machst Du ja lieber zuhause! :mrgreen:

Viele Grüße

Holger
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Holger
schoko-sylt hat geschrieben: 09.02.2022, 01:58 ...das hatte ich ganz vergessen, dass machst Du ja lieber zuhause! :mrgreen:
Genau so sieht es nämlich aus… da klappt es am besten! :cheers:

Leider macht mir Uli immer wieder mal einen Strich durch die Rechnung, da es durch die immer wieder genialen Einfälle leider immer weniger Kompromisse gibt :cheers:

Viele Grüße

Christian
planetti
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Time Alignment Function

Beitrag von planetti »

Liebe Zeitabgleicher,

in viewtopic.php?p=215479#p215479 ist der Time Alignment Assistant sichtbar, der aus der Ansicht "Time" mit Drücken auf das kleine Uhrsymbol aktivierbar ist.

Kann jemand kurz das Vorgehen erläutern, wie man diese Funktion sinnvoll nutzt und die richtigen Werte in die Fenster Left und Right bringt? Leider finde ich keine Anleitung dafür.

Es scheint, dass diese Funktionalität ein sinnvolles Tool für den Zeitabgleich darstellt.

Vielen Dank
Uli
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schoko-sylt
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Time Alignment Assistant

Beitrag von schoko-sylt »

planetti hat geschrieben: 09.02.2022, 08:34 Kann jemand kurz das Vorgehen erläutern, wie man diese Funktion sinnvoll nutzt und die richtigen Werte in die Fenster Left und Right bringt? Leider finde ich keine Anleitung dafür.
Hallo Uli,

Du rotierst zum Erstellen des Delays Deine Weichen entsprechend vor, wie in meinem Screenshot gezeigt: TT 4000 samples, MTT 2000 samples (um genügend Abstand zum Puls des TT zu haben, weil dieser nur unter Vergrößerung sichtbar ist und ein zu geringer Abstand unter Umständen dazu führen könnte, dass der MTT beim LogSweep mit seiner größeren Amplitude zu früh in das Geschehen eingreift und dadurch den Puls des TT verdeckt), MHT 1000 samples, HT 500 samples. SHT wird nicht rotiert, ist Deine Referenz und liegt bei 6000, 12000 oder 24000 samples je nach generierter Weiche (Anzahl der taps). Da die letztgenannten SHT, HT und MHT scharfe, klar definierte Pulse haben und zeitlich nicht weit voneinander entfernt und damit klar identifizierbar sind, droht keine Gefahr der Verdeckung des einen Treibers durch den anderen, der vorrotierte Abstand zwischen ihnen kann also kleiner sein als zum TT hin.

Du fährst also mit den vorrotierten Weichen den LogSweep und guckst Dir dann in der Time domain den Sweep an: Du wählst oben als active curve zunächst den li. Kanal aus (kannst natürlich auch mit re. beginnen, musst dann nur das Ergebnis in die re. Spalte des weiter unten beschriebenen Fensters eintragen) und blendest den anderen der besseren Übersicht willen aus. Du erkennst sofort Deine ganz scharfen Spitzen, die dem HT (12000 - 500 + Delay im Vergleich zur Referenz des SHT) oder SHT (z.B. bei 12000) oder MHT (12000 - 1000 + Delay im Vergleich zur Referenz des SHT) zuzuordnen sind. Je nach generierter Weiche liegt Deine nicht rotierte Referenz (s.o., immer der am höchsten nach oben spielende Treiber), z.B. der SHT bei 12000 oder 24000 samples. Der vorrotierte HT ist nicht weit davon entfernt (Du hast diesen ja nur um 500 samples verschoben, so dass er klar identifizierbar ist) u.s.w. Der TT ist aber nur erkennbar, wenn Du die Skalierung der Y-Achse änderst: Ich nehme als Werte immer 0,05 und - 0,05. Damit wird dann auch der "Peak" des TT sichtbar, der eigentlich kein Peak, sondern wie auf meinem Bild ersichtlich, eher ein kleiner Hügel ist. Du grenzst dann den TT mit Klick auf die linke und rechte Maustaste (left and right marker) ein, schneidest ihn sozusagen aus und klickst auf das Uhr-Symbol. Dann trägst Du das Ergebnis (den Peak, also das Maximum dieses Treibers mit Sampleangabe) in die erste Spalte oben links ein. Du vergrößerst dann wieder die Skalierung und übernimmst in Analogie die Peaks des MTT, MHT, HT, SHT nacheinander und trägst die Werte in die darunterliegenden Spalten ein. Dazu musst Du jedes Mal auf das Uhr-Symbol klicken. Dann folgt der re. Kanal: Active curve 2, Curve 1 ausblenden und alle Peaks bestimmen und entsprechend jeweils auf das Uhr-Symbol klicken und den Wert übernehmen.

Dann konnte man bisher, wenn man die richtige Reihenfolge der Rotation eingehalten hatte (die aber genau anders herum verläuft, als von mir gerade beschrieben) durch einen Klick auf "Compute delays" sich die genauen Delays einfach berechnen und in einer Spalte für die jeweilige Samplefrequenz anzeigen lassen, nachdem man die "Rotationswerte" (Vorrotation) in das Feld "Test delays for time alignement" eingetragen hatte. Die Berechnung war von Uli in grauer Vorzeit mal für seinen Lyngdorf und Tact-Kram programmiert worden, er nutzte sie überhaupt nicht mehr, ich hingegen schon immer, weil ich sie so komfortabel finde. Wenn man aber wie oben beschrieben rotiert, stimmen die per "Compute delays" bestimmten Delays nicht, aber da arbeitet Uli ja seit gestern Nachmittag dran, damit das auch andersherum "hinhaut". 8) Die Berechnung nach dem Bestimmen der Maxima der Pulse ist aber per Kopfrechentechnik auch nicht so schwer: SHT bei 24000, TT z.B. bei 21538 --> 24000 samples - 4000 samples Vorrotation = 20000 samples. Differenz 21538 - 20000 samples = erforderliches Delay des TT für die Abschlußmessung. So einfach ist das.

Ich habe diese Funktion jetzt mal für Uli beschrieben, damit er Zeit zum weiteren "Umprogrammieren" und auch, weil ich nach Ulis Aussage und diskret eingefärbter Programmierersicht "der Einzige auf dieser Welt bin, der diese Funktion nutzt" und damit neben ihm natürlich auch beschreiben kann. - Acourate ist so toll, lieber Uli, was das alles kann!

Viele Grüße

Holger
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Mr. Durden
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Beitrag von Mr. Durden »

Hallo allerseits,

darf ich hier mal eine "ketzerische" Frage dazwischen werfen? :wink: Ich finde das Rotieren der Weichen recht aufwändig und teilweise verwirrend.

Könnte man nicht für ein Time Alignment der einzelnen Treiber den gesamten Lautsprecher (d. h. alle Treiber mit den vorbereiteten, aber noch nicht zeitlich korrigierten Crossovern) einmal durchsweepen und diesen Pulse dann für jeden einzelnen Treiber mit der dafür vorgesehenen linearphasigen Crossover (ohne Verzögerung oder Allpass, also nur für den vorgesehenen Frequenzbereich) falten? Als Ergebnis hätte ich dann für jeden Treiber die Pulsantwort und könnte bequem bei Min/Max die Sampleposition des Peaks ablesen. Anschließend können dann die XOs entsprechend der abgelesenen Peaks verzögert/rotiert werden. Ich habe jetzt leider kein Acourate zum Testen verfügbar, aber spricht Eurer Meinung nach etwas Grundsätzliches gegen diese Vorgehensweise? Spielen vielleicht Verfälschungen bei den Übernahmefrequenzen eine größere Rolle? Gegebenenfalls könnte man für das Falten auch entsprechende XO erstellen, die nur den jeweiligen Frequenzbereich eines einzelnen Treibers zulässt (also die obere und untere Frequenzen anpassen).

Viele Grüße,

Stefan
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Sigi M.
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Thx

Beitrag von Sigi M. »

@ alle
ganz lieben Dank für Eure unfassbare detaillierten (und nachvollziehbaren) Ausführungen, vor allem an Holger :cheers:
Ich bin auch sehr interessiert an der Alignement Funktion, die hinter "der Uhr" steckt, und es wird Zeit, dass auch ich auf die 2.02 upgrade, Uli - Bestellung kommt....
Habe seit ein paar Wochen nicht mitgelesen und freue mich sehr über diesen Thread und Holger's Story in seinem Heim-Thread. Ganz großes Kino, liest sich wie ein spannender unterhaltsamer Krimi. Ganz lieben Dank für die grosse Mühe, die Du Dir gemacht hast. Danke, dass Du Deine Erfahrungen im Rahmen des Weges, den Du gegangen bist, beschreibst. Deshalb sehr gut nachvollziehbar und sehr informativ.
... und danke Jens, dass Du mich aufmerksam gemacht hast :D
LG
Sigi M.
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Uli, hallo Holger

Jetzt habe ich doch noch einmal eine Verständnisfrage:
Die gezeigten Allpässe beziehen sich ja glaube ich auf nicht linearisierte Chassis. Wenn ich Weichen erstelle, dann werden die Chassis ja linearisiert, was ja auch die Phase beeinflusst. Ist es also richtig, dass ich den Allpass auf das linearisierte Chassis rechne?

Ich habe das schon mal so gemacht... und es kam ein "weiter so" aber mir ist noch nicht ganz klar, ob das grundsätzlich korrekt ist. Ich denke ja, aber sicher bin ich mir leider nicht ;)

Oder ist es am Ende Schnuppe, da sich das, was ich am unkorrigierten Chassis zu viel in der Phase am nichtlinearisiertem Chassis korrigiere das gleiche ist, wie die Korrektur am linearisiertem Chassis?

Ich hoffe man versteht was ich meine ;)

Viele Grüße

Christian
schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Christian,

kleine Verständnisfrage meinerseits: Wieso werden die Chassis linearisiert, wenn Du Weichen erstellst? Oder meinst Du, dass Du bewusst die Chassis linearisierst und die Inverse der Linearisierung in die Weichen einarbeitest? Das hört sich oben so komisch an. Und dann die Frage mit dem reversierten Allpass. Hast Du denn mal die Phase desselben Chassis einmal linearisiert und einmal unlinearisiert verglichen? Kannst Du ggf. mal einen Screenshot im Vergleich einstellen?

Viele Grüße

Holger
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Holger
schoko-sylt hat geschrieben: 09.02.2022, 22:40 Wieso werden die Chassis linearisiert, wenn Du Weichen erstellst? Oder meinst Du, dass Du bewusst die Chassis linearisierst und die Inverse der Linearisierung in die Weichen einarbeitest?
Oder ;)
Hast Du denn mal die Phase desselben Chassis einmal linearisiert und einmal unlinearisiert verglichen?

Ja, aber nicht gespeichert. Werde ich nachholen ;)

Ich kann jedoch sagen: die Phase bei einem linearisiertem Chassis verhält sich deutlich besser, als bei einem nicht linearisiertem. Ist ja an sich, zumindest nach meinem Verständnis klar, denn Phase und Frequenzgang hängen ja unmittelbar voneinander ab.

Viele Grüße

Christian
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