Was geht noch beim Oppo 105?

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Was geht noch beim Oppo 105?

Beitrag von Fortepianus »

Liebe Oppo-Fans,

aus dem Thread des Oppo 105 ziehe ich mal hierher um, denn jetzt geht's drum, das Teil seiner festgestellten Schwächen zu berauben. Ich habe Einiges mit Daniel (Koala887) dazu diskutiert, danke dafür, dass Du Deine Nase auch schon recht tief in das Gerät versenkt hast, Daniel. Beim Hörtest waren für mich zwei Dinge auffällig:

1. Da ist Jitter im Spiel
2. Die Ausgangsstufen taugen nichts

Eins nach dem andern, erst mal zum Jitter. Wenn man sich mit den verwendeten Sabre ES9018 ein wenig beschäftigt, wird schnell klar, dass die einen asynchronen Sampleratenkonverter an Bord haben, die alles, was ankommt, hochrechnen in der Samplingrate. Dazu gibt's einen Masterclock-Eingang am Chip (Xin, Pin24). Wie Daniel mich netterweise darauf hingewiesen hat, sitzt diese Masterclock auf dem Stereoboard neben dem Flachbandkabel zum Surroundboard:

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Wie schon dikutiert ist die Versorgung dieser Clock vom Feinsten. Warum also sollte da Jitter im Spiel sein? Nun, es gäbe zwei Möglichkeiten, entweder kommen die Daten samt Bitclock so verwackelt rein, dass der Jitter durch den ASRC durchschlägt, oder die Clock selbst taugt schlicht nichts. Warum mir mein Bauchgefühl sagt, dass es Letzteres ist? Ohne jede Messung dazu: Weil der Klang am Digitalausgang die typischen Jittermerkmale gerade nicht aufweist. Wenn Daten und Bitclock kräftig wackeln würden, was sie müssten, damit man das durch den ASRC durch so deutlich hört, würde man das garantiert auch am Digitalausgang hören - was nicht der Fall ist, siehe Hörtest dazu.

Nun ist es dem Sabre9018 im Grunde völlig wurscht, welche Taktfrequenz genau er am Masterclock-Eingang kriegt, sie muss nur folgende Bedingung erfüllen:
Das Datenblatt ES9018 hat geschrieben:Note: XI clock (MCKL) must be > 192* FS when using PCM input (normal mode).
Außerdem findet sich dort noch, dass die Frequenz 100MHz nicht übersteigen darf.

Das heißt, für FS=192kHz muss die Taktfrequenz mindestens 192*192.000Hz, also 36,864MHz sein, höchstens aber 100MHz. Da treffen die verwendeten 54MHz gut rein.

Nun kam mir folgende Idee: Ich habe zwar von Guidos XOs mit <1ps RMS-Jitter keinen in dieser Frequenzregion, aber ich teste das einfach mal mit einer Tent XO mit der höchsten Frequenz, die ich in meiner Schublade finde. Da finde ich 24,576Mhz und 27,000MHz. Damit geht dann eben prinzipbedingt maximal 128 bzw. 140kHz Samplingrate, was für Tests mit 24/192 nicht reicht, aber mit CD-Qualität und 24/88 bzw. 24/96 locker reichen müsste. Ich nehme einfach eine G-Sonosplatine (ja, so sehen die inzwischen aus)

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und stecke die XO mit 27MHz rein anstelle der sonst im G-Sonos verwendeten 11,2896MHz. Dann den winzigen 54MHz-Quarz stillgelegt und statt dessen das blitzsaubere Taktsignal eingespeist (über das verdrillte orange/rote Kabel):

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Saft kriegt die Sonosplatine, die von 12 bis 24V mit allem spielt, von den lokal geregelten 15V des Oppo (über das lila Käbelchen).

Der Test: Zunächst kümmert es erwartungsgemäß den Ablauf der Bedienung etc. nicht, dass hier nur die halbe Taktfrequenz am Werk ist. Ich habe den Oppo wie gestern Abend beim Hörtest direkt am XLR-Eingang des G-ADSM DAC, um seine zarten Ausgangsstufen mit den dicken des G-Linn zu stützen, bevor es auf das längere Kabel zu den AGM geht. Ich starte die Kyrie der Misa criolla, bei der mir der Jitter in den Chor-S-Lauten aufgefallen war. Volltreffer! Die sind blitzsauber jetzt. Überhaupt spielt die Kiste jetzt viel besser, nicht mehr so dunkel und präziser. Das Übliche eben, wie wir es alle kennen, wenn der Jitter deutlich reduziert wird.

Also: Ich schreibe jetzt gleich Guido eine Mail, ob er mir von den Werten, die passen würden, mal was schicken kann. Passen würde aus seiner Frequenzliste 45,1584MHz, 491520MHz und 67,7376MHz. Da wird er ja hoffentlich was davon auf Lager haben. Damit auch die 192kHz Samplingrate noch sauber läuft. Interessant übrigens: Mit dem 24,576MHz machen die 192k-Files keinen Mucks, es wird zwar visualisiert, dass der File abgespielt wird, aber der Analogausgang bleibt stumm. Die 44/88/96k-Files dagegen laufen erwartungsgemäß problemlos. Bei 27MHz dagegen werden die 192k-Files abgespielt, aber es gibt rhythmische Aussetzer.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Nachtrag: SACD zickt auch bei MCKL=27MHz, ist zu niedrig dafür. Und Guido hat bereits geantwortet - er schickt mir von den drei in Frage kommenden XOs jeweils mal eine zum Test. Weiter meint er:
Guido Tent per Mail hat geschrieben:The ESS ASRC is not the best in town, but I am pretty sure you can improve the Oppo.
Schaun mer mal :cheers:

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Solange die XOs unterwegs sind, kann ich aber die Zeit nutzen, mich mit den Ausgangsstufen zu beschäftigen. Ich dachte mir, für einen ersten Test, wie das klingen könnte, reicht es, vier Ausgangsbufferstufen für den Stereo-XLR-Ausgang einzubauen, weil ich an denen ja bisher die Tests gemacht habe. Zunächst wurde das Stereo-Board ausgebaut:

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Das liegt satt in der Hand, klasse Verarbeitungsqualität. Man sieht die Stereo-Ausgangsbuchsen, die sich im Menü aber auch einfach als Front L und R konfigurieren lassen. Hinter den Cinchbuchsen ordentliche Kupferbügel für eine niederohmige Masse, und das Muting wird über Relais gemacht (sehr gut! Wie viele Mutingtransistoren musste ich in meinem Leben schon auslöten?). Bevor ich zu den OPs komme, findet sich aber eine klangliche Todsünde. Polare Elkos ohne Vorspannung direkt im Signalweg :( . Es sind die sechs dickeren direkt hinter den weißen Mutingrelais. Nochmal die Sektion von der Seite:

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Ausgangstreiber im Fall der Cinchausgänge ist der gute uns z. B. aus den Linns wohlbekannte LM4562, einer der besten Doppel-OPs weit und breit. Was aber nichts daran ändert, dass ein OP prinzipbedingt nicht als Ausgangsbuffer taugt. Im Fall der XLR-Buchsen sitzt hier ein Spezial-OP von TI aus der gleichen Familie, ein LME49724. Das ist im Prinzip ein LME49710 (die Single-Version des LM4562) mit symmetrischen Ausgängen. Damit kann man sehr elegant ein Signal symmetrieren. Hinter den genannten Ausgangs-OPs sitzt jeweils ein Widerstand mit 100Ohm zur Entkopplung der OPs von den angeschlossenen Kabelkapazitäten, und das ist damit auch ungefähr der Innenwiderstand des Oppo. Die Versorgung ist hervorragend gelöst. Jeder OP hat Folien-Cs direkt an den Pins (die roten), und ein Stück weiter weg gute Elkos. Alle OPs sind mit Widerständen voneinander entkoppelt - warum da allerdings überall Null Ohm eingelötet wurden, gibt Anlass zu Spekulationen. Ich hätte da irgendwas zwischen 22 und 100 Ohm genommen, das filtert zusammen mit den Elkos die Versorgungsspannung passiv nochmal enorm und entkoppelt die einzelnen Verstärkerstufen voneinander. Will man da Optionen für die Zukunft haben? Vor den Ausgangstufen, die zugleich noch ein Tiefpassfilter sind, finden sich die I/V-Wandlerstufen, das sind die vier OPs links im Bild. Links unten sieht man aus dem Bild noch zwei solche Stufen verschwinden, die sind für den Kopfhörerverstärker. Macht zusammen sechs - aber der ES9018 hat doch acht Ausgänge? Ganz einfach, für die XLR-Ausgänge sind jeweils zwei parallel geschaltet.

Klar, die I/V-Stufen bieten natürlich auch noch Tuningpotenzial, auch wenn ich ganz sicher keine 14 Coladosen da reinkriegen würde, wenn man mal alle I/V-Stufen auf Stereo- und Surround-Board zusammenzählt :) . Kümmere ich mich wie oben angekündigt also am besten erstmal um die Buffer für die XLR-Ausgänge. Zwei G-Sneaky-Platinen geschlachtet und die Platine ausgesägt, so dass man daraus zwei doppelte Ausgangsbufferstufen mit BUF634 gewinnen kann:

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Besagte Ausgangselkos raus und dafür die Buffer eingeschleift:

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Mit den blauen Potis auf den Bufferplatinen macht man den Offsetabgleich, und damit ist kein C mehr im Signalweg. Wieder eingebaut in den Oppo:

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Bild

Nun bin ich gespannt, ob das nun besser klingt, Bericht folgt sogleich.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Nun, denke ich mir, jetzt kann ich endlich den Oppo direkt an die AGM hängen, Power genug haben die Ausgangsstufen jetzt und sind durch die Gegenkopplungsfreiheit immun gegen jede Kabelkapazität. Den Ausgangswiderstand habe ich mit 20 Ohm recht niedrig gewählt. Da der Oppo ja am Analogeingang des G-ADSM DAC von Thierry an kurzen Kabeln schon recht ordentlich geklungen hatte, bin ich zuversichtlich, dass das jetzt was taugt.

Zunächst meine beiden Stücke vom letzten Vergleich herangezogen, die Misa Criolla und den Jazz at the Pawnshop. Ja, die Müdigkeit ist verflogen, das klingt kräftiger, knackiger, mehr Energie drin. Aber sonst geht's mir oft so, dass ich weiterhöre, obwohl ich schon mit der klanglichen Bewertung durch bin, einfach, weil's klasse klingt und mich die Musik in den Bann zieht. Das passiert jetzt aber nicht - vielleicht bin ich ja nicht entspannt genug dafür, wer weiß. Jedenfalls mache ich den Gegencheck und stecke die XLR-Kabel der AGM in meinen G-ADS1 DAC. Jetzt wird klar, es liegt nicht an meinem Entspanntheitsgrad, jetzt klingt das nämlich viel besser. Auch wenn durch die Ausgangsstufen die Müdigkeit und das Dumpfe verschwunden sind, irgendwas fehlt beim Oppo. Ich höre mich durch verschiedene Musik und es wird immer deutlicher: Es fehlt die Binnendynamik, er dickt Orchester umso mehr auf, je größer die Besetzungen werden, es fehlt die Durchhörbarkeit.

War ich vorgestern Abend nicht ganz auf dem Dampfer, als ich der Meinung war, der Oppo analog am G-ADSM DAC klänge schon recht ordentlich, nachdem er die neue Clock gekriegt hatte? Ich stecke auf den G-ADSM DAC um, per XLR vom Oppo zum Linn und per XLR vom Linn zur AGM. Was ist das? Warum klingt das jetzt auf einmal viel durchsichtiger und selbstverständlicher, nicht mehr so komprimiert? Ich kam nicht sofort drauf, woran es liegt - dabei liegt es auf der Hand, wenn man kurz nachdenkt. Mir dämmert was und ich mache folgenden Test:

Der Oppo hängt nach wie vor per XLR am G-ADSM DAC. Damit die Lautstärke stimmt, hatte ich für diesen Betrieb den Oppo auf fast maximal (100) gestellt, nämlich auf 98, dann kommt der gleiche Pegel aus dem Linn, ob der Linn streamt oder der Oppo am Analogeingang hängt. Die Lautstärke am Linn steht, je nach Musik, bei mir meistens auf 72, leise Aufnahmen bis 79. In den Tests, bei denen der Oppo direkt an den AGM hing, musste ich die Lautstärke am Oppo auf 82 stellen, um gleichen Pegel wie beim Linn auf 72 zu bekommen. Also

1. Linn auf 72, Oppo auf 98
2. Linn auf 80, Oppo auf 82

Das gibt die gleiche Lautstärke (1 Stufe entspricht beim Linn 1dB, beim Oppo 0,5dB). Und jetzt, bei 2., ist es wieder da, die Kompression, das Eindicken, es versaut einem den Spaß an der Sache. Ich will's wissen und gehe nochmal 10dB runter am Oppo und 10dB hoch am Linn:

3. Linn auf 90, Oppo auf 62

Das ist nochmal eine Klasse schlechter, die Musik klingt wie mit einem Dynamikkompressor behandelt, räumliche Abbildung flach wie bei MP3.

Das Ergebnis stimmt mich etwas traurig - ich hatte mir den Oppo unter anderem deshalb zugelegt, weil er alles in einem Gehäuse bei guter Qualität vereint, einschließlich der Lautstärkeregelung. Ich hatte die Hoffnung, dass man nur eine gute Clock und gute analoge Ausgangsstufen reinmachen müsse, und schon taugt das als Multikanalstreamer und exzellenter Blurayspieler für den Direktanschluss an die Aktivboxen. Er ist gut, keine Frage, aber die Lautstärkeregelung taugt nichts. Dafür kann Oppo nun nicht direkt was, das ist im Sabre DAC-Chip implementiert. Umso mehr Respekt bekomme ich vor Linn, die Digitalfilter und Lautstärkeregelung ebenfalls den DAC-Chips hätten überlassen können, aber sich dafür entschieden haben, das selbst zu machen. Ich verstehe nun auch genauer, warum. Darin liegt inzwischen die Kernkompetenz bei Linn, diese Zutaten selbst zu programmieren. Oppo fehlt dazu vermutlich das Knowhow und die nötigen personellen Kapazitäten.

Also, Blick nach vorne, man braucht eine gute analoge Lautstärkeregelung hinter dem Oppo, da geht kein Weg dran vorbei für mich.

Viele Grüße
Gert
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ramiprivat
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Beitrag von ramiprivat »

Hallo Gert,

na ich bin mal gespannt was da jetzt wieder rauskommt. :-) Ich hab den Oppo auch in die engere Wahl genommen.

Ich bin auch immer überrascht wie Du das zeitlich alles so hin bekommst, neben deinem seeehr interessanten Musikzimmerausbau. :shock: Es macht immer wieder spaß bei deinen Neuigkeiten mitzulesen. Ich freue mich jetzt schon auf den Goppo. :-)

Grüße
Ralf
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo, lieber Gert,

da habe ich meinen Denon fast vorschnell in's Altmetall werfen wollen, aber so straight läuft es ja mit dem GOppo nicht:
Fortepianus hat geschrieben:Also, Blick nach vorne, man braucht eine gute analoge Lautstärkeregelung hinter dem Oppo, da geht kein Weg dran vorbei für mich.
Wenn ich mir dazu eine bescheidene Anmerkung erlauben darf:
Es wäre schön, wenn die "Lautstärkeregelung" so versatil ausfiehle, daß man sie auch für andere Geräte, wie z.B. das Altmetall, verwenden könnte.

Grüssle,
Kai
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

ramiprivat hat geschrieben:Ich bin auch immer überrascht wie Du das zeitlich alles so hin bekommst, neben deinem seeehr interessanten Musikzimmerausbau. :shock:
Das ist doch sowas von klar. Das macht Gert, indem er die Lücken zwischen Player-Modifikationen und Musikzimmerausbau mit seiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit zum Brötchenerwerb ausfüllt. :mrgreen:

Grüsse
Uli
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo Gert,

mal etwas kritisch gefragt. Warum baust du eigentlich nicht deinen eigenen Streamer/Player? Für mich hat das was du machst immer ein wenig etwas von Auto Tuning Werkstatt. Warum also nicht wie AMG es gemacht hat einen SLS AMG GT3 bauen. :cheers:

Viele Grüße
Andreas
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Andreas,
Raal hat geschrieben:mal etwas kritisch gefragt. Warum baust du eigentlich nicht deinen eigenen Streamer/Player? Für mich hat das was du machst immer ein wenig etwas von Auto Tuning Werkstatt. Warum also nicht wie AMG es gemacht hat einen SLS AMG GT3 bauen :cheers:
eigentlich hatte ich die Passage
Fortepianus hat geschrieben:Umso mehr Respekt bekomme ich vor Linn, die Digitalfilter und Lautstärkeregelung ebenfalls den DAC-Chips hätten überlassen können, aber sich dafür entschieden haben, das selbst zu machen. Ich verstehe nun auch genauer, warum. Darin liegt inzwischen die Kernkompetenz bei Linn, diese Zutaten selbst zu programmieren. Oppo fehlt dazu vermutlich das Knowhow und die nötigen personellen Kapazitäten.
hauptsächlich deshalb geschrieben, um dieser Anmerkungen von Dir zuvor zu kommen, an die ich mich erinnere, dass Du sie schon einmal als Antwort auf meine Bemühungen, einen Streamer zu verbessern, gemacht hast. Glaubst Du, ich habe mehr Entwicklungs-Manpower zur Verfügung als die Firma Oppo? Mit den eigenen Kräften sinnvoll hauszuhalten ist ziemlich wichtig, wenn man was bewegen will. Es gibt Millionen von Ingenieuren - warum soll ich mich in die Programmierung irgendwelcher Prozessoren oder DACs reinknien? Da gibt es schon welche, die das machen. Was die Jungs aber nicht mehr können ist, gute Analogteile zu bauen. Da ist die Lücke, in die reinspringe.

Viele Grüße
Gert

P.S. Der Vergleich mit dem SLS GT3 hinkt insofern ein wenig, als AMG zugleich auch der Entwickler des "normalen" SLS ist.
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo Gert,

wie gesagt war ja nicht böse gemeint. Trotzdem hat es für mich eben den Eindruck. Vielleicht auch wegen deinen abfälligen Bemerkungen gegenüber dem Lumin Streamer. :mrgreen: Nun aber wieder zurück zum Oppo. Ich finde deine Bemühungen toll und lese gespannt mit. :cheers:

Viele Grüße
Andreas

PS: Eben, AMG ist war nur ein Tuner und mit dem SLS haben sie endlich auch mal ein Auto gebaut. Der GT3 ist dann eben das Ende der Fahnenstange. :cheers: Herum dockerten können viele, aber die wenigsten sind im Stande etwas komplettes zu bauen und sich am Markt zu behaupten.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Oppo-Fans,

heute Abend habe ich nochmal ein paar Untersuchungen gemacht. Getriggert wurde das durch Daniel (Koala887), mit dem ich per PN über die Sache diskutierte. Interessant ist, dass der Sabre DAC zwar einen sehr guten Ruf hat und sich bisher noch niemand darüber beschwert hat, dass seine Lautstärkeregelung nichts taugt, andererseits Daniel rausgefunden hat, dass Oppo die Lautstärkeregelung nicht selbst programmiert (seine erste Vermutung), sondern die LS-Regelung des Sabre ES9018 verwendet. Die ja nach meinem Test, siehe oben, wenig taugt. Nun war ich erfreut zu hören, dass Daniel meinen Test nachvollzogen hat und ebenfalls zum Schluss kam, dass das nix taugt. Er hatte aber bereits die Versorgungsspannungen des DAC-Chips mal angeschaut und wusste zu berichten, dass die Versorgung der Analogpins des Sabre verdächtig schlecht aussehen. Er berichtete Rauschen von ca. 20mV dort. Ich habe das sofort nachgemessen, und ja, Rauschen mit ca. 20mVp-p war auch bei mir zu finden, aber nicht so ein gleichmäßiges rosa oder weißes Rauschen, sondern da sind Nadeln und Dreck in allerlei Ausprägungen zu finden. Daniels steile Arbeitshypothese: Die analoge Referenzspannung am Sabre Chip ist im Oppo nicht besonders gut geraten, und der Dreck dort wirkt sich umso mehr aus, je weiter man den Pegel senkt. Das klingt sehr vernünftig in meinen Ohren! Ich mache also einen ersten Schnelltest. Ich nehme meine beliebte Wunderwaffe, einen Polymerelko mit rekordverdächtigen 7mOhm ESR, und löte sie zum Test mal genau an diese Analogversorgung des DACs (das silberne Töpfchen mit roter Aufschrift):

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Das verringert den Störnebel an der Analogreferenz bereits deutlich, wenn man den Oszi jetzt dranklemmt. Mein Gedanke war, wenn sich diese Verringerung klanglich auswirkt bei der Lautstärkeregelung, dann lohnt es sich, dort weiterzumachen. Schaut man sich die Schaltung genauer an, muss man wirklich sagen, dass die sich an genau dieser Stelle doch recht lieblos um die Versorgung gekümmert haben. Und das ist die entscheidende Spannung an jedem DAC-Chip, die analoge Referenz!

Ich habe jetzt den ganzen Abend alles Mögliche rauf- und runtergehört nach dieser kleinen Änderung, und ich mach's kurz: Die LS-Regelung wirkt sich jetzt viel weniger aus, nachdem dieser eine simple Polymer-C an der neuralgischen Stelle sitzt. Ich geb's ja zu, ich habe gestern in einer gewissen Resigniertheit bereits das beste mir bekannte Poti bestellt, das Leitplastikpoti von Thel in 8-Kanal-Ausführung mit Motorantrieb, um den Grundstock für eine einigermaßen taugliche analoge Lautstärkeregelung zu legen, aber ich wäre dankbar, wenn das nicht nötig wäre. Mit einem Poti ist's ja nicht getan: Bis das entsprechende Gehäuse, das Netzteil, die Fernbedienbarkeit, die Ausgangsstufen, alle Steckverbinder und die Platine besorgt sind, kommt das allein vom Materialpreis bereits locker an den Einstandspreis des Oppo ran. Wobei ich meine Arbeitszeit dann unter "Hobby" abhaken muss. Ich werde also mal ein paar Gedanken dran verschwenden, die Analogspannung besser zu machen - dann hör' ich mir das nochmal an.

Um die Sache aber zu relativieren - ich habe unzählige Hörvergleiche gemacht heute Abend, immer wieder verschiedene Pegel eingestellt an den Geräten, immer wieder mit verschiedenster Musik verglichen. Aber wenn man dann auf den G-ADSM DAC selbst als Streamer umschaltet, ist das ganz klar besser als der Oppo, egal bei welchem Pegel, neue Ausgangsstufe oder Tent XO, ich lehne mich jedesmal entspannt zurück, wenn der Linn spielt. Da ist jetzt tonal kein nennenswerter Unterschied mehr, die Raumabbildung ist auch gut, aber der G-Linn hat eine im Vergleich unerreichte Autorität, Selbstverständlichkeit und Durchzeichnung - man sitzt einfach mehr drin im Saal. Da gibt's schon noch was zu tun beim Oppo. Das ist einfach eine andere Liga. Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass ich das (Stereo-)Niveau des G-ADS1/M DAC erreichen werde mit dem Oppo. Aber ich bin jetzt schon mit ein paar relativ einfachen Maßnahmen deutlich weitergekommen, und ich hoffe, dass ich damit eine vernünftige Multikanal-Quelle schaffen kann.

Viele Grüße
Gert
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Gert,

würden denn vom Platz her 5 weitere Ausgangsstufen fuer die Surroundkanäle über die Surroundplatine passen?

Und läuft Multikanal über denselben DAC oder, wie ich mich zu erinnern meine, über einen zweiten? Falls letzteres, wie sieht denn da die analoge Versorgung aus?

Beste Grüße,
Andi
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Ich benutze seit über einen Jahr den audiolab 8200CDQ, der CD-Player, DAC und Vorverstärker ist. Als DAC wird auch der SABRE32 benutzt und der Vorverstärker lässt sich sowohl digital wie analog in der Lautstärke einstellen.

Darüber bin ich sehr froh, denn die digitale Lautstärkeeinstellung kommt mir etwas "müder" und "weicher" vor, dem Hochton fehlt etwas an Differenzierung und der Bass klingt unpräziser.

Allerdings kann ich nicht sagen, ob das nun eine Eigenschaft des SABRE32 ist ...
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Cay-Uwe,
cay-uwe hat geschrieben:Darüber bin ich sehr froh, denn die digitale Lautstärkeeinstellung kommt mir etwas "müder" und "weicher" vor, dem Hochton fehlt etwas an Differenzierung und der Bass klingt unpräziser.
interessant, danke für den Hinweis.

Hallo Andi,
Salvador hat geschrieben:würden denn vom Platz her 5 weitere Ausgangsstufen fuer die Surroundkanäle über die Surroundplatine passen?
wo ein Wille ist...
Salvador hat geschrieben:Und läuft Multikanal über denselben DAC oder, wie ich mich zu erinnern meine, über einen zweiten? Falls letzteres, wie sieht denn da die analoge Versorgung aus?
Läuft über einen zweiten DAC. Der erste auf dem Stereoboard versorgt mit je zwei parallel geschalteten die XLR-Ausgänge, den Stereo-Cinchausgang und den KH-Verstärker. Der zweite sitzt auf dem Surroundboard und hat dort im Prinzip nochmal die gleiche Versorgung wie der erste, da müsste man dann das gleiche nochmal machen. Das ist jetzt erstmal zweitrangig, ich experimentiere im Moment nur am XLR-Ausgang und probiere aus, was da geht. Alles, was da geht, ginge dann im Prinzip auch an den anderen Ausgängen.

Ich habe nun heute morgen als kleine Sonntagsbeschäftigung das Stereoboard nochmal rausgemacht und kleine, aber wirkungsvolle Änderungen an drei der Regler vorgenommen (danke, Daniel, für den Tipp). Dazu musste ich zwei dicke Elkos auslöten, um an die entsprechenden Stellen dran zu kommen, und die habe ich dann, wo sie schon mal draußen waren, durch Panasonic FC ersetzt. Wo ich dann schon gerade mal dabei war, habe ich auch die acht Gleichrichterdioden im Netzteil durch Schottky-Dioden ersetzt - ob das nun wirklich viel bringt, wage ich zu bezweifeln, aber man will ja nichts unversucht lassen. Und dann habe ich vor allem die Spannungsversorgung für die 3,3V Analogspannung des Sabre lahm gelegt und noch ein weiteres, entsprechend modifiziertes G-Sonosboard reingemacht, das genau auf den Strombedarf hin ausgelegt ist:

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Da ist jetzt Ruhe auf der Versorgung, wenn man das mit dem Oszi anschaut. Und jetzt klingt das recht ansprechend, auch, wenn ich die Lautstärke absenke. Ich glaube, die externe LS-Regelung kann ich mir erstmal schenken.

Viele Grüße
Gert
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Ich lese diesen Thread mit zunehmendem Interesse, werde ich doch im Laufe des September wissen, ob ich einen Oppo 105 haben werde oder nicht - und auch welches Budget dann noch für Gerts Modifikationen übrig bleibt. :D

Dass ein Universalteil wie Oppo dann nicht ganz so perfekt ist, wie ein Musik-optimaler G-Linn würde mich nicht stören, schließlich muss man ja auch noch ein paar Ziele für die Zukunft haben ...

Einen lieben Gruß
Jürgen
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