aus dem Thread des Oppo 105 ziehe ich mal hierher um, denn jetzt geht's drum, das Teil seiner festgestellten Schwächen zu berauben. Ich habe Einiges mit Daniel (Koala887) dazu diskutiert, danke dafür, dass Du Deine Nase auch schon recht tief in das Gerät versenkt hast, Daniel. Beim Hörtest waren für mich zwei Dinge auffällig:
1. Da ist Jitter im Spiel
2. Die Ausgangsstufen taugen nichts
Eins nach dem andern, erst mal zum Jitter. Wenn man sich mit den verwendeten Sabre ES9018 ein wenig beschäftigt, wird schnell klar, dass die einen asynchronen Sampleratenkonverter an Bord haben, die alles, was ankommt, hochrechnen in der Samplingrate. Dazu gibt's einen Masterclock-Eingang am Chip (Xin, Pin24). Wie Daniel mich netterweise darauf hingewiesen hat, sitzt diese Masterclock auf dem Stereoboard neben dem Flachbandkabel zum Surroundboard:
Wie schon dikutiert ist die Versorgung dieser Clock vom Feinsten. Warum also sollte da Jitter im Spiel sein? Nun, es gäbe zwei Möglichkeiten, entweder kommen die Daten samt Bitclock so verwackelt rein, dass der Jitter durch den ASRC durchschlägt, oder die Clock selbst taugt schlicht nichts. Warum mir mein Bauchgefühl sagt, dass es Letzteres ist? Ohne jede Messung dazu: Weil der Klang am Digitalausgang die typischen Jittermerkmale gerade nicht aufweist. Wenn Daten und Bitclock kräftig wackeln würden, was sie müssten, damit man das durch den ASRC durch so deutlich hört, würde man das garantiert auch am Digitalausgang hören - was nicht der Fall ist, siehe Hörtest dazu.
Nun ist es dem Sabre9018 im Grunde völlig wurscht, welche Taktfrequenz genau er am Masterclock-Eingang kriegt, sie muss nur folgende Bedingung erfüllen:
Außerdem findet sich dort noch, dass die Frequenz 100MHz nicht übersteigen darf.Das Datenblatt ES9018 hat geschrieben:Note: XI clock (MCKL) must be > 192* FS when using PCM input (normal mode).
Das heißt, für FS=192kHz muss die Taktfrequenz mindestens 192*192.000Hz, also 36,864MHz sein, höchstens aber 100MHz. Da treffen die verwendeten 54MHz gut rein.
Nun kam mir folgende Idee: Ich habe zwar von Guidos XOs mit <1ps RMS-Jitter keinen in dieser Frequenzregion, aber ich teste das einfach mal mit einer Tent XO mit der höchsten Frequenz, die ich in meiner Schublade finde. Da finde ich 24,576Mhz und 27,000MHz. Damit geht dann eben prinzipbedingt maximal 128 bzw. 140kHz Samplingrate, was für Tests mit 24/192 nicht reicht, aber mit CD-Qualität und 24/88 bzw. 24/96 locker reichen müsste. Ich nehme einfach eine G-Sonosplatine (ja, so sehen die inzwischen aus)
und stecke die XO mit 27MHz rein anstelle der sonst im G-Sonos verwendeten 11,2896MHz. Dann den winzigen 54MHz-Quarz stillgelegt und statt dessen das blitzsaubere Taktsignal eingespeist (über das verdrillte orange/rote Kabel):
Saft kriegt die Sonosplatine, die von 12 bis 24V mit allem spielt, von den lokal geregelten 15V des Oppo (über das lila Käbelchen).
Der Test: Zunächst kümmert es erwartungsgemäß den Ablauf der Bedienung etc. nicht, dass hier nur die halbe Taktfrequenz am Werk ist. Ich habe den Oppo wie gestern Abend beim Hörtest direkt am XLR-Eingang des G-ADSM DAC, um seine zarten Ausgangsstufen mit den dicken des G-Linn zu stützen, bevor es auf das längere Kabel zu den AGM geht. Ich starte die Kyrie der Misa criolla, bei der mir der Jitter in den Chor-S-Lauten aufgefallen war. Volltreffer! Die sind blitzsauber jetzt. Überhaupt spielt die Kiste jetzt viel besser, nicht mehr so dunkel und präziser. Das Übliche eben, wie wir es alle kennen, wenn der Jitter deutlich reduziert wird.
Also: Ich schreibe jetzt gleich Guido eine Mail, ob er mir von den Werten, die passen würden, mal was schicken kann. Passen würde aus seiner Frequenzliste 45,1584MHz, 491520MHz und 67,7376MHz. Da wird er ja hoffentlich was davon auf Lager haben. Damit auch die 192kHz Samplingrate noch sauber läuft. Interessant übrigens: Mit dem 24,576MHz machen die 192k-Files keinen Mucks, es wird zwar visualisiert, dass der File abgespielt wird, aber der Analogausgang bleibt stumm. Die 44/88/96k-Files dagegen laufen erwartungsgemäß problemlos. Bei 27MHz dagegen werden die 192k-Files abgespielt, aber es gibt rhythmische Aussetzer.
Viele Grüße
Gert