Linn Majik und Akurate DS - geht da noch was?

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Martin,
martino hat geschrieben:
Fortepianus hat geschrieben:Es gibt beim ADS zwei Varianten: Entweder [...]. Oder, wie bei einem vermutlich nächste Woche eintreffenden G-ADS1, werde ich die auf der Platine optional bestückbaren XLR-Eingangsbuchsen reinmachen, dann wird getrennt Cincheingang auf Cinchausgang und XLR-Eingang auf XLR-Ausgang durchgeschleift, wenn die Kiste aus oder im Standby ist.
Da würde mich doch interessieren, welche Anwendung dafür geplant ist. Irgendwie kann ich mir gerade keine vorstellen...
ganz einfach: Der VV, der durchgeschleust werden soll, hat einen XLR-Ausgang (in dem Fall ein L-MDAC+). Und das gleichzeitige Durchschleifen des Cincheingangs auf den Cinchausgang macht dann Sinn, wenn man bisher die Boxen am XLR-Ausgang eines VV hatte und einen Sub am Cinchausgang. So wird das dann auch weiterhin möglich sein.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Rudolf,

als Morgenlektüre kann ich noch die Gesamtinnensicht nachreichen, nachdem der Kleber ausgehärtet ist:

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Ob alles funktioniert, wird sich heute Abend zeigen.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Es funktioniert alles. Auf Anhieb, ganz prächtig. Das ist immer ein spannender Moment, den so ein neuer Satz Platinen ist eine nicht unerhebliche Investition, speziell in der hier verwendeten Qualität. Und wenn da ein Fehler drauf ist, beißt man sich ins Knie. Die Durchschleiffunktion funktioniert damit so wie bei Christian, also Cinch IN auf XLR OUT, so dass man z. B. den Heimkinoreceiver durchschleifen kann. Neu bei der nun verbauten Lösung ist, dass der Cincheingang im Standby sowohl auf den XLR- wie auf den Cinchausgang durchgeleitet wird, man kann es sich also aussuchen, an welchen Ausgang man die Boxen hängen möchte.

Der G-ADS1 durfte dann auch gleich mal an die Anlage im DG - er spielt genauso lecker auf wie seine Brüder, die hier schon ran durften. Jetzt ist aber ein Weilchen weißes Rauschen mit 6dB unter Vollaussteuerung angesagt, damit die Arbeitspunkte sich alle stabilisieren und danach der Endabgleich der Offsets erfolgen kann:

Bild

Falls jemand rätseln sollte, was der gerade erwischte Ausschnitt aus der Laufschrift wohl gezeigt haben mag:

Testsignale: Rauschen und Burst, weißes Rauschen L+R -6dB

Die CD gibt's nirgends zu kaufen, die Signale sind einfach am Rechner selbstgestrickt und dann als flac gespeichert.

Viele Grüße
Gert
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Dihem
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Beitrag von Dihem »

Lieber Gert, liebe G-Linn-Besitzer und –Aspiranten,
 
seit heute bin auch ich stolzer Besitzer eines G-Majik DS.  Mein Dank an „Best Sounds“ für die schnelle und reibungslose Kaufabwicklung und vor allem an den Hexenmeister Gert für das superschnelle Update und den sehr freundlichen Kontakt. Kompliment auch an Linn, einstöpseln und das Gerät ist im Netz für alle möglichen Programme und Apps steuerbar.
 
Das ist das erste Mal, dass ich mir in meiner langen HiFi-Karriere ein Gerät ohne lange Hörsessions, ob im Laden oder zu Hause, nur auf Empfehlungen und Höreindrücke anderer HiFisten (insbesondere hier im Forum) gekauft habe.
 
Schon nach den ersten Takten kann ich zumindest sagen, das war kein Fehler. Ich kann den G-Majik zwar nur mit meinem alten Linn Ikemi, der ja nicht so ganz schlecht ist, vergleichen. Da liegen schon jetzt – nicht eingespielt – zwar keine Welten dazwischen, aber die Unterschiede sind - trotz der auch erkennbaren Linn-Verwandtschaft - sofort deutlich. Es ist alles etwas deutlicher, schwärzer, hat klarere Konturen.

So, jetzt muss ich das gute Stück erst Mal zwei, drei Wochen einspielen und hören, dann kommen vielleicht noch ein paar Höreindrücke von mir.
 
 
Herzliche Grüße aus Köln

Dieter
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Klassiklauscher
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Beitrag von Klassiklauscher »

Hallo Linn-Gemeinde,

ich hatte Gert schon per PN an meiner Begeisterung für den G-ADS1 teilhaben lassen. Er nötigte mich dann aber regelrecht :mrgreen: auch hier meinen Senf zum Thema abzugeben.

Bislang hatte ich den Naim UnitiServe und TeddyDAC (der nach einem Upgrade übrigens nochmal hörbar zugelegt hatte). Ich hatte schon mit dieser Kombi nie das Gefühl zweitklassig ausgestattet gewesen zu sein. Der Eindruck analog Musik zu hören stellte sich jedenfalls schon mit dem TeddyDAC überzeugend ein.

Wie sagt man so schön? Der G-Akurate macht nicht alles anders, aber vieles besser.;-)

27.03.2012
Der gravierendste Unterschied ist eindeutig bei Vokal-Stücken auszumachen. Die kann der Akurate deutlich besser, als der TeddyDAC. Eine Stimme klingt nicht mehr "wie echt", sondern wirklich echt.
Bei Orchesterwerken sind die Unterschiede für mich schwer zu beschreiben. Einerseits subtil, andererseits doch völlig klar. Was die Auflösung angeht, glaube ich nicht wirklich Unterschiede festzustellen. Die Instrumente an sich sind aber noch näher am Original (zumindest klingt es für meine ungeschulten Ohren so). Die Klangfarben der einzelnen Instrumente werden noch mal differenzierter wiedergegeben. Man hat auch das Gefühl ein wenig näher ans Orchester gerückt zu sein. Wieso das so ist, kann ich leider nicht
erklären. Was auch nochmal feiner herausgeschält wird, sind Nebengeräusche, wie das Streichen des Bogens auf der Geige, oder das Anschlagen der Klaviertasten. Das war vorher auch da, aber man wieder das Gefühl, näher an das Instrument gerückt zu sein, es deutlicher zu hören. Ich würde nicht sagen, dass es ein Unterschied wie Tag und Nacht sei. Man erfasst ein "noch mehr" an Natürlichkeit im Ohr. Der Sprung ist so, wie seinerzeit bei meinem Umstieg vom normalen Majik DS auf Majik DS mit TeddyDAC. Fein, aber dennoch klar. Die Illusion verschiebt sich nochmal ein Stück weiter in Richtung reales Erlebnis.

28.03.2012
Nach weiteren 5 Stunden Musik hören kann ich sagen: Der Akurate ist eine andere Klasse als der TeddyDAC. An Einspieltheorien glaub ich ja nicht wirklich, aber der Linn klang gestern deutlich besser, als am Vortag. Ich glaube das hat damit zu tun, dass sich die eingebauten Kondensatoren erst mal vollladen müssen. So, wie bei Teddys DAC. Sollte ich Blödsinn faseln, lieber Gert, bitte ich um freundlichen Widerspruch. :wink:

Auch im Instrumentalbereich ist der Vorsprung nun deutlich. Ich hab lange überlegt, warum man das Gefühl hat, näher dran zu sitzen. Der Raum in dem aufgenommen wurde, wird, über den Akurate abgespielt, viel deutlicher dargestellt. Der G-ADS1 schält nicht nur die einzelnen Instrumente besser heraus, sondern alle Geräusche, die auf der Aufnahme enthalten sind. Ich denke das Gehirn verbindet dieses Mehr an Information damit näher zu sitzen. Das es dadurch noch realer klingt, ist sozusagen die kostenlose Dreingabe und das Tüpfelchen auf dem i. Das ist zumindest meine Theorie...

Als letztes blieb die Frage, ob ich bedauern würde den MTX zu verkaufen. Natürlich bedauere ich es. Es handelt sich um einen fantastischen Vorverstärker. In Bezug auf seine Arbeit im Verbund mit dem Akurate kann ich Gert nur beipflichten, der sagte, dass es wohl keinen Sinn machen würde ihn zu behalten. Ich höre keinen Unterschied, ob ich nun über den MXT, oder den Ausgang des Linn die Lautstärke regle.

Viele Grüße
Markus
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Markus,
Klassiklauscher hat geschrieben:ich hatte Gert schon per PN an meiner Begeisterung für den G-ADS1 teilhaben lassen. Er nötigte mich dann aber regelrecht :mrgreen: auch hier meinen Senf zum Thema abzugeben.
erstens danke dafür, dass Du meiner Bitte nachgekommen bist, zweitens weißt Du wohl nicht, wie das ist, wenn ich zur Nötigung übergehe :mrgreen: , und drittens freue ich mich sehr, dass der G-ADS auch bei Dir eine gute Figur abgibt.
Klassiklauscher hat geschrieben:An Einspieltheorien glaub ich ja nicht wirklich, aber der Linn klang gestern deutlich besser, als am Vortag. Ich glaube das hat damit zu tun, dass sich die eingebauten Kondensatoren erst mal vollladen müssen. So, wie bei Teddys DAC. Sollte ich Blödsinn faseln, lieber Gert, bitte ich um freundlichen Widerspruch. :wink:
Schon möglich, neue Elkos formieren sich erst mal. Aber ich will nicht versuchen, dazu irgendwelche Theorien zu verbreiten, die ich nicht wirklich mit Wissen stützen kann. Ich nehme schlicht zur Kenntnis, dass es so ist. Du bist nicht der erste, der das berichtet - z. B. Franz und Roli haben ebenfalls von einer weiteren Steigerung nach einer Einspielzeit erzählt.

Viel Spaß mit dem G-ADS1 und viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe G-Linnianer,

gerade wurde ein Umbau fertig, der in mancher Hinsicht vielleicht interessant ist, so dass ich ihn Euch nicht vorenthalten möchte. Es handelt sich um den G-MDS Nr. 2 von Martin (martino). Warum denn G-MDS Nr. 2, mag mancher fragen, wir haben hier doch schon die Nr. 3 gesehen (von Dieter). Die Nummerierung geht nach Bestelleingang, ganz einfach, und hier war eben 3 vor 2 fertig. Interessant daran zunächst: Es ist ein Majik DS von Jan. 2009 noch ohne Dynamik-Netzteil. Klingt das schlechter nach der G-Kur als der nagelneue G-MDS von Dieter mit Dynamik-Netzteil? Zweitens: Bei Martin wird der G-MDS zur Schaltzentrale für seine BM8, aber es soll trotz direktem Anschluss des G-MDS an die Aktivboxen noch möglich sein, Platten zu hören.

Zunächst war etwas Spezialverkabelung zu dem Zweck fällig:

Bild

Zweimal Cinch auf XLR 4pol. 90°-Winkel mit Pins 45° gedreht weiblich, was eine Spezialität der älteren BMs darstellt - normalerweise sind Eingänge weiblich, brauchen also einen männlichen Stecker. Anders hier, und auf Pin 4 ist der Ferneinschalteingang.

Das Pendant zum Kabel an der Geräteseite:

Bild

Zweimal Cinchausgang mit je einem Schaltausgang daneben, aus denen jeweils 12V kommen, wenn der G-MDS eingeschaltet ist. Außerdem hat dieses Gerät die Option mit den Durchschleifeingängen gekriegt, deshalb rechts die zwei Eingänge. Bei ausgeschaltetem Gerät wird so der Ausgang von Martins Restek-VV mit dem Plattenspieler dran zu den Boxen geschaltet.

Allerdings wären die Boxen ja ausgeschaltet, wenn man den G-MDS in den Standby versetzt. Der Restek hat aber auch einen 12V-Schaltausgang. Und der wird gemeinsam mit dem Cinchkabel vom VV zum G-MDS geführt und logisch verodert mit dem internen Schaltsignal des G-MDS. Zu deutsch:

VV an, MDS aus -> BM8 an
VV aus, MDS an -> BM8 an
VV an, MDS an -> BM8 an
VV aus, MDS aus -> BM8 aus

Gesamtsicht von hinten:

Bild

Von vorne:

Bild

Soweit alles durchdacht, aber die rauhe Wirklichkeit machte mir da erst mal einen Strich durch die Rechnung. Zwar funktionierte der G-MDS auf Anhieb, wenn er eingeschaltet ist, aber dann der Standby-Test mit dem Durchschleifen: das Miststück geht zwar in den Standby, lässt aber die Spannungen voll stehen im Gerät. Also bleibt auch der G-Block komplett an, und mit ihm die Schaltausgänge. Ebenso das Relais zum Durchschleifen. Ein klassischer Schuss in den Ofen. ich schaue mir die Schaltung noch mal genau an und vergleiche das mit dem G-ADS1 von Rudolf, der daneben steht. Es gibt beim MDS ebenso wie beim ADS oder ADS1 einen kleinen Mosfet, der die Standby-Eingänge der LM2941/91-Regler hochzieht, wenn Standby angesagt ist. Gesteuert wird das von einem Logiksignal, das entweder 3,3V hat im Betrieb oder Null bei Standby. Das bleibt bei Martins MDS einfach immer auf 3,3V, egal ob Standby oder nicht. Natürlich taucht gleich die Frage in mir auf, ob das wohl mit dem alten Netzteil zusammenhängt. Ich komme nach einigem Überlegen zum dem Schluss, dass das höchstwahrscheinlich nicht der Fall ist. Neu booten. Immer noch. Software neu flashen. Immer noch. Also ist vermutlich genau das an der Kiste schlicht defekt - oder normal bei dieser Version, keine Ahnung. Das fällt normalerweise überhaupt nicht auf - das Unschöne war bisher, dass er heimlich im Standby genau den gleichen Saft konsumiert hat wie im Betrieb, weil die Wandler-, Clock- und Analogabteilung eben nicht abgeschaltet wurde. Nur jetzt ist das natürlich richtig blöd, weil ja die schicke duale Gangart Streamer direkt plus bisheriger VV am Eingang damit torpediert wird.

Das Schätzchen will ich aber deshalb nicht gleich zum Elektronikschrott tragen, also mache ich mich auf die Suche. Irgendwo wird doch vielleicht ein Signal tief da drin zu finden sein, das den Standby-Zustand trägt. Sowas ist recht mühsehlig, wenn man bedenkt, wieviele Tausendfüßler mit winzigen Pins es in einem Linn DS gibt. Mir kommt eine Idee. Es gibt doch die Option in der Konfig, das Display im Standby ganz auszuschalten oder nicht. Vielleicht ist auf dem 25pol. Flachbandkabel zum Display ein passendes Signal drauf? Ich bitte inständig, dass die Linn-Ingenieure das nicht komplett per Software gelöst haben mögen, sondern ein Digitalsignal dafür spediert haben, was mir plausibel erscheint. Die Kontakte sind winzig, und an jedem Pin muss ich nun die Spannnung mit dem Oszi anschauen im Standby und im Betrieb. Das dauert. Endlich, ungefähr bei Pin 15: 4,8V im Standby und 0 im Betrieb! Ich brauch's zwar gerade umgekehrt und auch die Spannung passt nicht, aber das ist wurscht, Hauptsache Signal, schnell die Leiterbahn zum Gate des kleinen Mosfet durchtrennt, einen pnp-Transistor zur Invertierung rein und über einen Widerstand von dem gefundenen Pin angesteuert. Einschalten - und das rhythmische Klacken des Zentralrelais im G-Netzteil sendet das akustische Signal, dass ich zwar vielleicht auf dem richtigen Weg bin, aber noch keinesfalls am Ziel. Beim Booten der Linn-Streamer gibt es doch diese runde blinkende Fläche, die den Bootvorgang anzeigt. Und mit ihm wechselt das gefundene Standby-Signal beim Bootvorgang. Hat er dann fertig gebootet, läuft alles wie gedacht. Im Standby werden mit dem neu eingefügten Transistor über den vorhandenen Mosfet die Regler runtergefahren, die +-9V fahren runter, damit fällt das Zentralrelais im G-Netzteil ab, so auch die Schaltausgangsspannung und das Durchschleif-Relais fällt ebenfalls ab und sorgt für Durchgang von Eingang zu Ausgang. Also gut - mit ein paar Widerständen, einem Elko und einer Diode was gestrickt, damit der Standbytransistor erst geschaltet wird, wenn das Signal mindestens eine Sekunde ansteht - was es beim Booten nicht macht, denn das Blinken ist schneller als 0,5Hz. So, jetzt läuft das, Schwamm drüber. Wer genau hinschaut, kann oben in den beiden Gesamtansichten ein kleines grünes Käbelchen finden, das unter dem G-Block verschwindet - das ist das gefundene Standby-Signal.

Funktionstest. Erst mal mit dem ganzen Kabelzeug, das ich speziell dafür gelötet habe, direkt an meine BM20 geklemmt - die hat die gleichen Anschlüsse wie Martins BM8. Fein, das funktioniert alles, kein Knacken beim Ein- und Ausschalten. Klingt allerdings ein bisschen blutleer - das liegt aber daran, dass die BM20 im Bass zurückgeregelt ist, weil sie im Normalbetrieb von den BM6 hinten zeitverzögert im DBA-Verfahren im Bass unterstützt wird und alles darauf eingemessen ist.

Also den Streamer wie sonst auch im Direktvergleich mit meinem G-Sneaky an den VV gehängt. Dafür liegt inzwischen ein Cinchkabel zum VV, ein Netzkabel und ein Netzwerkkabel ständig bereit.

Der G-MDS Nr. 2 spielt klasse auf. Meine Befürchtung, dass das alte Netzteil sich nachteiliig auswirken könnte, ist völlig unbegründet. Und meine Hoffnung, dass ich alle den Klang entscheidenden Spannungen erwischt habe beim Upgrade, wird bestätigt. Der G-MDS spielt ebenso frisch und knackig auf wie kürzlich schon das Gerät von Dieter, das ja immerhin fabrikneu war. Ich höre schon die Fragen: Wie kannst du das erinnern, obwohl der Test des G-MDS Nr. 3 doch schon ein paar Tage her ist? Nun, ich habe beide gegen den G-Sneaky gehört, und ausgehend von diesem Anker kann ich das inzwischen recht zuverlässig einschätzen. Natürlich würde ein Direktvergleich vielleicht den einen oder anderen kleinen Unterschied ans Licht befördern, aber groß sind die Unterschiede bestimmt nicht, sonst würde ich den Abstand zum G-Sneaky anders empfinden.

Ich weiß, lieber Martin, dass Du die nächsten zwei Wochen wohl verhindert sein wirst, im Forum zu lesen, aber wenn Du dann wieder reinschaust, freust Du Dich ja vielleicht über ein paar Bilder vom Gerät. Und dann ist es auch schon bei Dir.

Viele Grüße
Gert
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martino
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Beitrag von martino »

Hallo Gert,

Was für eine spannende Gutenachtgeschichte mit (zumindest für mich) hochdramatischen Wendungen aber im Endeffekt doch gutem Ende :-)

Vielen herzlichen Dank für Deine Mühen!!! Es tut mir echt leid daß mein Majik Dir so viele Probleme bereitet hat! Er lief hier eigentlich immer problemlos, hat nie irgendwelche Mätzchen gemacht - aber vom fehlenden Abschalten der Verbraucher im Standby kriegt man ja von außen auch sicherlich nichts mit... Umso beeindruckender ist es deshalb, daß Du trotz unvorhergesehener Katastrophen dann doch immer wieder eine Lösung aus dem Ärmel schüttelst. Ich bin sehr gespannt auf den ersten Hörtest!

Grüße in die Stuttgarter Bastelstube / Highendwerkstatt,

Martin
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben:Das bleibt bei Martins MDS einfach immer auf 3,3V, egal ob Standby oder nicht. Natürlich taucht gleich die Frage in mir auf, ob das wohl mit dem alten Netzteil zusammenhängt.
Also am Netzteil liegt es nicht, mein fast neuer MDS mit Dynamiknetzeil macht das gleiche. Von Stromsparen also keine Spur. :(

P.S.: Als Schaltsignal hättest du auch noch das Mutingsignal der Ausgänge anzapfen können. :wink:

Einziger Vorteil des MDS: Da nur ein Bruchteil der Bauteile des ADS verbaut sind, bricht die Netzteilspannung im Betrieb nicht so stark zusammen. Das heißt, daß damit noch locker 2 BUF634 versorgt werden können. :D

Näheres erfahrt Ihr in Kürze... :wink:

Schöne Grüße
Daniel
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Martin,
martino hat geschrieben:Was für eine spannende Gutenachtgeschichte mit (zumindest für mich) hochdramatischen Wendungen aber im Endeffekt doch gutem Ende :-)
ah doch noch online :cheers: !
martino hat geschrieben:Vielen herzlichen Dank für Deine Mühen!!! Es tut mir echt leid daß mein Majik Dir so viele Probleme bereitet hat! Er lief hier eigentlich immer problemlos, hat nie irgendwelche Mätzchen gemacht - aber vom fehlenden Abschalten der Verbraucher im Standby kriegt man ja von außen auch sicherlich nichts mit...
Wenn ich Daniels Bericht
Koala887 hat geschrieben:Also am Netzteil liegt es nicht, mein fast neuer MDS mit Dynamiknetzeil macht das gleiche.
lese, scheint mir das kein Bug, sondern ein Feature zu sein :P . Ich war stillschweigend davon ausgegangen, dass die Regler genauso in den Standby geschickt werden wie bei ADS 0/1.
Koala887 hat geschrieben:Als Schaltsignal hättest du auch noch das Mutingsignal der Ausgänge anzapfen können.
Ja, stimmt :cheers: . Aber da gibt's dann wieder andere Probleme, denn beim Wechsel zwischen den Samplingratenfamilien 44/88/176 und 48/96/192 wird auch kurz auf die Mutingschiene gedrückt, so dass ich da auch noch was zusätzlich hätte stricken müssen, sonst hätte er sich jedesmal selbst den Stöpsel rausgezogen beim Wechsel der Samplingrate.
Koala887 hat geschrieben:Einziger Vorteil des MDS: Da nur ein Bruchteil der Bauteile des ADS verbaut sind, bricht die Netzteilspannung im Betrieb nicht so stark zusammen. Das heißt, daß damit noch locker 2 BUF634 versorgt werden können.
Da bin ich gespannt! Im MDS fehlen auch die elektronischen Drosseln, die beim ADS 0/1 mit zwei Mosfets direkt nach dem Netzteileingang kommen und schon mal gut 2V fressen. Beim ADS reicht das dann auf der positiven Analogspannungshälfte wirklich gerade eben noch so, dass ein bisschen Fleisch zum Regeln bleibt - 9,2V sollen's nach dem LM2941 sein, davor kommen 10,bisschenwas V an. Bei der pos. Hälfte ist's viel enger als auf der negativen, weil da auch noch die nachgeschalteten 5 bzw. 3,3V Regler für die DACs und der zweite LM2941 für die 6,2V Vorspannung mit nachgeschaltetem 3,3V Regler für die Clockfraktion dranhängen. Zieht man da noch ein paar mA raus, sinkt die Spannung schon zu weit ab.

Die BUFs möglichst nah an ihren Versorgungsbeinchen zu puffern ist hifreich. Die im Datenblatt vorgeschlagenen 10µF sind deutlich zu wenig. 330µF jeweils vom Plus- und vom Minuspin nach Masse ist gut, und wenn die beiden BUFs nahe beieinander wohnen, kann das auch für beide gemeinsam sein. Auch noch hilfreich: Die Elkos auf der Platine im DAC- und Clockbereich etwas stützen - wo, kann man auf diversen Bildern sehen, die ich gezeigt habe. Außerdem unterstütze ich beim Majik noch den Elko direkt am LM4562 (6,8µF/50V) mit einem Panasonic FC 470µF/50V. Bei all den Elkos genau auf die Polung achten - bei den von Linn verwendeten Elkos ist der Strich auf dem Gehäuse nicht wie sonst immer bei Minus, sondern bei Plus.

Viele Grüße
Gert
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben:beim Wechsel zwischen den Samplingratenfamilien 44/88/176 und 48/96/192 wird auch kurz auf die Mutingschiene gedrückt
Das ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen, muß ich wohl nochmal mit dem Oszi nachmessen. Aufgefallen ist mir, daß die Clocks je nach Samplingrate mal 5,7 oder 10mA ziehen.
Wenn ich bei mir die 2 Regler zusätzlich mit je 40mA belaste, bleiben davor immernoch 14,7 und -15,7V!
Da bleibt auch noch genug Luft für eine Spannungserhöhung :D

Danke noch für deine Tipps, die sind mir nach wochenlangem studium deiner Umbauten alle bekannt. :cheers:

Einziger Wermutstropfen: Ich darf mir keinen G-MDS Aufkleber auf mein Gehäuse kleben und du hast einen Kunden weniger. Aber selbst bauen macht einfach mehr Spaß! :cheers:

Schöne Grüße
Daniel
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Fortepianus
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Beim ADSM geht das auch!

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Daniel,
Koala887 hat geschrieben:Einziger Wermutstropfen: Ich darf mir keinen G-MDS Aufkleber auf mein Gehäuse kleben und du hast einen Kunden weniger. Aber selbst bauen macht einfach mehr Spaß! :cheers:
keine Sorge, der Kunde weniger ist kein Wermutstropfen, ich komm' doch kaum hinterher mit Umbauen. Außerdem freut es mich, wenn ich jemanden dazu animieren kann, selbst den Lötkolben in die Hand zu nehmen.

Hallo liebe G-Linn-Freunde,

während an zwei weiteren heute nagelneu angelieferten G-ADS1 gerade Zweikomponentenkleber für die Eingangsplatinen über Nacht aushärten muss, möchte ich von einem dritten G-Linn berichten, dessen Umbau ich heute begonnen habe: Der erste Akurate DSM. Ein Bekannter von mir, der aber nicht im Forum aktiv ist, brachte ihn heute vorbei, damit wir mal schauen können, ob die Platinen da überhaupt Platz haben. Die Netzteilplatine passt genauso wie im ADS1, kein Problem. Nur bei den Endstufen wird's eng. Das Hochparterre ist bereits von der Phonoplatine besetzt, und in der Belle Etage thront die Platine mit den Digitalein- und -ausgängen. Die Phonoplatine ist bereits entfernt und liegt links daneben:

Bild

Nun, denk ich mir, ich hab' ja als Student auch im Dachgeschoss gewohnt, und das ist noch frei. Die Platine reingehalten und über die Kanten gepeilt - ei, die sechs Panasonic FC Elkos mit 470µF/35V zwischen den elektronischen Drosseln und den Reglern sind gerade ein paar mm zu hoch. Aber in Anbetracht dessen, welche Elko-Materialschlacht davor und dahinter im G-Block herrscht, scheue ich mich nicht, sie gegen die gerade die entscheidenden mm niedrigeren Panasonic FC mit 330µF/35V auszutauschen. Vorher:

Bild

Nachher:

Bild

Am Montag muss ich erst mal die passenden Abstandsbolzen bestellen. Im ADS 0/1 sitzt der Endstufenblock auf 25mm Höhe. Hier wird er auf luftige 40mm kommen und damit direkt unter dem Deckel sitzen.

Gut, alles klar soweit, das wird passen. Dann will ich mir den ADSM mal anhören, wie er im Original klingt. Er darf gegen meinen G-Sneaky antreten, gegen den der ADS1 ja gerade ein Patt erzielen kann.

Ich bin etwas verwundert - schon bei den ersten Klavieranschlägen scheint mir der ADSM mehr Substanz bei mindestens soviel Präzision wie beim G-Sneaky aufzutischen. Das bewahrheitet sich von Musikstück zu Musikstück - mehr Fleisch am Knochen, würde Franz das nennen. Ok, der G-Sneaky kann in den untersten Basslagen punkten, aber in Summe die etwas bessere Performance liefert für mich der ADSM ab. Knackiger, greifbarer. Ich hatte genau das Gegenteil erwartet, denn ich dachte, der ADSM hat sicher einen längeren Signalweg von den DACs zum Ausgang. Da hatte ich doch auch (ich glaube in der Audio) was gelesen von gemischter Lautstärkeregelung, analog für's Grobe und digital für's Feine. Das hatte mich etwas skeptisch gemacht, weil ich dachte: Ein längerer analoger Signalweg durch einen Lautstärkerregelchip, und sei der noch so gut, verbessert den Klang nicht unbedingt, wenn die digitale Lautstärkeregelung dann trotzdem noch zusätzlich an Bord ist. Also die Kiste genau unter die Lupe genommen. Hier die Ausgangsstufen:

Bild

Die Mutingfraktion ist etwas anders gestaltet, fällt mir auf. Aber vor allem fällt mir eines auf. Die Ausgangsdrösselchen im ADS1 entpuppten sich doch als Klangbremse, hatte ich beim Franzschen Umbau gemerkt. Sieh da, das haben sie bei Linn auch gemerkt! Da sind nämlich jetzt andere drin. Das ist sicher kein Zufall. Sonst werden genau die gleichen Bauteile verwendet wie im ADS1.

Noch ein paar Dinge fallen mir auf: Es gibt einen hübsch gemachten Kopfhörerverstärker an Bord und einen Analogeingang an der Front. Ich habe mir die beiden zwar nicht angehört, aber die Schaltungen sehen vielversprechend aus. Ein Feinregler fehlt, beim ADS1 wird die Clockversorgung und die Digitalspannung für die DACS getrennt aufbereitet, hier gemeinsam. Egal, die Clock versorge ich eh nachher neu. Und die elektronischen Drosseln, die beim ADS1 wie schon beim ADS0 die Versorgung direkt nach dem Netzteil noch sieben, fehlen auch. Ich vermute, dass der Spannungsabfall daran hier zu groß wäre - denn es gibt eine ganze Armee von OPs mehr als im ADS, die alle Strom wollen. Jetzt will ich aber mal die ganze Platine im Erdgeschoss sehen und mache die obere Platine runter:

Bild

Da ist er ja, der analoge Lautstärkeregler. Es ist ein Burr Brown PGA2320 - meiner Meinung nach so ziemlich der beste Chip, den es dafür gerade zu kaufen gibt:

Bild

Wie ist das nun, wird das Signal tatsächlich da drüber geschleift? ich wundere mich - da das Signal nach den beiden Wolfson DACs symmetrisch ist, müsste man es desymmetrieren, über den PGA laufen lassen und dann künstlich das asymmterische Signal wieder symmetrisch machen. Ich suche und finde aber keinen zweiten PGA, der nötig wäre, um einen solchen Flaschenhals zu umgehen. Ich taste mich mit dem Multimeter Stück für Stück durch die Schaltung, und jetzt wird's klar: Der Signalweg beim Streaming geht gar nicht über den analogen Lautstärkeregler, das wird rein digital gelöst. Nur die analogen Quellen werden damit geregelt, so dass der Signalweg des Streamers ähnlich kurz bleibt wie beim ADS1 - es kommen lediglich zwei OPs dazu, um den analogen Pfad einzuschleusen. Na klar, so macht das doch auch Sinn.

Ok, kann also losgehen mit dem Umbau. Stützelkos rein an die entscheidenden Stellen, die DAC-Versorgung und die Clock. Die ist übrigens die gleiche wie im ADS1, eine Silicon Labs Si570. Die ist mit einem rekordverdächtig niedrigen Jitter von <0,5ps RMS angegeben (in welchem Frequenzbereich gemessen, von - bis? Da schweigt das Datenblatt, aber die Clock sieht trotzdem verdammt gut aus). Auch hier versorge ich sie neu:

Bild

Bild

Jetzt härtet auch hier der Kunstharz über Nacht aus - an den Bolzen, die das Netzteil auf dem Chassis halten:

Bild

Ich bin gespannt, wie der G-ADSM Nr. 1

Bild

dann klingen wird, wenn er fertig ist. Ich werde berichten, wenn die Abstandsbolzen da sind.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe G-Linnianer,

das ist Maßarbeit:

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Noch muss die Ausgangsplatine gestützt werden, solange die passenden Abstandbolzen noch nicht da sind, aber es funktioniert schon alles.

Viele Grüße
Gert
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plaffxxx
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Beitrag von plaffxxx »

Hallo Gert,
du kannst dir sicherlich vorstellen, das ich schon auf die Wandlung vom ADSM zum GADSM gewartet habe.
Ich bin gespannt, wo der GADSM klanglich landen wird obwohl der ADSM, meiner Meinung nach, schon ein Knaller ist.
Schön das du das Platzproblem elegant lösen konntest.
Es ist immer wieder interessant deine Umbauberichte zu lesen, auch als Laie. Danke dafür! - macht ja auch ne menge Arbeit.

Alles Gute, Marcus.
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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

:cheers: :cheers: :cheers:
Auf den GADSM habe ich auch schon sehnsüchtig gewartet... da fällt einem der Kauf des ADSM sofort leichter :mrgreen: Ich verstehe zwar nix von den ganzen Bauteilen die du da einbaust, aber es liest sich immer wieder spannend... eigentlich sollte ich schon längst im Bett liegen, aber ich musste das jetzt bis zum Ende lesen. Beinhaltet die digitale Regelung beim Streaming denn nicht dieselben "Nachteile" wie die Nutzung der internen LS-Regelung beim ADS, die ja beim "Leisehören" zum Tragen kommen sollen, wenn ich das richtig verstanden habe?
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