Lumin G-U2 mini

Gerts Modifikationen
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3691
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Lumin G-U2 mini

Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Lumin-Fans,

nachdem die Modifikation des U1mini gut geklappt hat, wollte ich mir nun den U2mini vornehmen und habe mir dazu einen besorgt. Martin und ich hatten in unserem Vergleichstest zum U1mini schon festgestellt, dass U1mini und U2mini im Originalzustand ziemlich genau gleich klingen. Allerdings gibt es im Inneren einige Unterschiede. U1mini:

Bild

U2mini:

Bild

Die Ausgangsstufen rechts oben und die Audiobearbeitung mit den Clocks darunter sind genau gleich. Da passt auch 1:1 meine Platine mit den fünfmal 3,3V aus Längs-Querreglern mit Stromquellen rein.

Anders die Versorgung des neuen Prozessors. Da gibt es einen dicken Schaltregler unten in der Mitte, der 3,85V aus den 12V macht und die lokal auf der neuen Prozessorplatine befindlichen Schaltregler für 0,8V, 0,9V, 1,8V und 3,3V speist. Die bisher unten auf dem Board befindlichen Schaltregler für 3,3V und 5V sind nach links gewandert, während der 1,5V-Schaltregler für die Peripherie des Prozessors entfällt - dafür gibt es ja die lokalen Regler auf dem Prozessorboard.

Auffällig ist, wie schon hier berichtet, dass der U2mini erheblich schneller bootet als der U1mini: 19s vom Einschalten bis zur Spielbereitschaft gegenüber 31s. Und dabei braucht er weniger Strom, nur 4,9W über das Schaltnetzteil. Der U1mini will fast das Doppelte.

Dann wollte ich mich zunächst um die Versorgung des Netzwerkchips unten auf der Platine kümmern. Und, wie könnte es anders sein, das ist wieder ein anderer Chip als im U1mini, diesmal ein RTL8211F. Der produziert mit seinem internen Schaltregler 1,0V, während es beim AR8035-A im U1mini 1,1V sind. Ein Jammer, dass es nicht der RTL8211FD ist - der hätte nämlich bereits einen Linearregler für die Corespannung integriert. Sieht so aus:

Bild

Also die Spule des Schaltreglers rausgemacht (das geht nur mit etwas Gewalt, weil man an die Lötflächen nicht drankommt) und 1,0V mit dem passend dimensionierten Linearregler erzeugt. Das läuft auf Anhieb - wenigstens ist der Chip nicht so eine Mimose wie der AR8035, was das Timing der Versorgungsspannung betrifft. An die 3,3V-Versorgung kommt man aber nicht so richtig dran, es gibt drei Pins, die mit 3,3V versorgt werden wollen und das läuft über einen der inneren Layer. Also habe ich den LAN-Chip erstmal aus dem 3,3V-Schaltregler versorgt gelassen.

Die nächste Idee war dann, diesen 3,3V-Schaltregler einfach komplett durch einen Linearregler zu ersetzen. Da fließen max. 200mA, und das macht (12V-3,3V)*0,2A=1,74W an Verlustleistung. Kann man doch spendieren, denke ich, der Regler braucht dann aber einen kleinen Kühlkörper. Sowas wie den hier z. B.:

Bild

So und da ist das Malheur passiert. Der Regler ist dank Kühlkörper über Kopf eingebaut und ich war wohl ein bisschen unkonzentriert. Jedenfalls habe ich beim ersten Mal den Regler falsch angeschlossen, nämlich Eingang und Ausgang verwechselt. Könnt Ihr Euch denken, was dann passiert? Der Regler ist rückwärts angeschlossen, und seine interne Diode, die für die Entladung größerer Kapazitäten am Ausgang beim Ausschalten sorgt, diese Diode lässt jetzt falsch angeschlossen die 12V fast vollständig an die 3,3V-Versorgung durch. Ich habe sofort am Labornetzteil gesehen, dass da was nicht stimmt und gleich wieder ausgeschaltet. Zu spät. Mein schöner schwarzer U2mini war schon gegrillt.

Sowas muss man sportlich nehmen. Ich habe dann den nächsten schwarzen U2mini bestellt.

Viele Grüße
Gert
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4004
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

deswegen wohl auch die schwarze Farbgebung von Lumin bezüglich des Trauerfalles.

Es grüßt

Bernd Peter
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2062
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo Gert,

Mist, das tut mir leid 😞!
Finde ich gut, dass Du es sportlich nimmst, Dich nicht unterkriegen lässt und Dir auch nicht zu schade bist, öffentlich ein kleines Missgeschick zu schildern.
Finde ich alles top!

Beste Grüße,
Andi
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3691
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd Peter, hallo Andi,

danke für die Anteilnahme. Aber jetzt habe ich doch nochmal über den Satz
Fortepianus hat geschrieben: 24.03.2023, 11:23 Sowas muss man sportlich nehmen
nachdenken müssen. Was eigentlich genau ist denn da dran sportlich, dieses hübsche Gerätchen auf dem Wertstoffhof zu irgendwelchen defekten Brüllwürfeln in den Container zu pfeffern? Sportlich wäre nach meinem Verständnis eigentlich ein ganz anderes Vorgehen, aber dazu später mehr.

Der zweite U2mini ist nämlich gestern schon angekommen und ist mittlerweile umgebaut:

Bild

Links die Supercap-Platine. Man sieht die fünf blauen Supercaps, die ich nach möglichst niedrigem ESR ausgesucht habe. Und zwar bei möglichst niedriger Kapazität - SCaps mit niedrigem ESR und sagen wir 500 Farad gibt's viele, aber wenn man mal überlegt, wie lange man abgesehen von deren Unhandlichkeit im Coladosenformat warten muss, bis man 500F mit 2A geladen hat, na, das dauert. Also fünfmal 500F in Reihe, dann sieht jeder 2,4V von den 12V, und mit 2A kriegt man 2,4V in 500F in - ja, in 10min. rein. Also ich will nicht jedes Mal nach dem Einschalten der Anlage 10 Minuten warten, bis der Lumin endlich booten kann, und auch keinen Koffer mit fünfmal 500F neben die Anlage stellen. Also, die blauen haben 10F, das dauert dann 12s, schon besser. Über den SCaps ist allerlei Filtergedöns und unter dem schwarzen Kühlkörper der dicke Mosfet der Stromquelle. Drüber ein Komparator, der den Ausgang über einen weiteren Mosfet (am rechten Rand neben der Nano-Spule) erst freischaltet, wenn die Spannung an den Caps mindestens 11V beträgt und beim Ausschalten den Lumin unter 10,5V wieder aus der Versorgung nimmt. Der dreipolige Stecker oben ist für den Schaltausgang, und mit den beiden Käbelchen in den Teflonschläuchen geht's dann zur Lumin-Hauptplatine.

Dort sitzt jetzt also links der 3,3V-Linearregler unter dem kleinen silbernen Kühlkörper, diesmal richtig angeschlossen :wink: , und die beiden Polymerelkos rechts davon bilden jeweils ein LC-Filter mit einer kleinen SMD-Induktivität, das nochmal massiv Dreck rausfiltert aus der 5V- und 3,3V-Line. Das gleiche Spiel mit den 3,85V für die Hauptplatine, das bringt messtechnisch auch dort einen erheblich niedrigeren Ripple.

Dann genau über dem Asic mit den vier Clocks drum rum die genau für diesen Zweck entwickelte Platine, die über kurze Drähtchen direkt die Clocks mit möglichst sauberem Strom versorgt, ebenso die Ausgangsstufen. Man sieht rechts das Plätzchen, wo der originale 3,3V-Linearregler für die Ausgangstreiber mal war. Auch nicht schlecht, aber so ein Längs-Querregler mit Stromquelle ist nochmal ein anderes Kaliber.

Dann sieht man an den beiden Ausgängen (BNC und Cinch) zwei bedrahtete Widerstände anstelle der Ausgangsübertrager. Das SMD-Gekrümel drum rum ist ebenfalls ausgetauscht und jetzt bildet das eine kapazitiv von Masse entkoppelte Schaltung ähnlich wie im G-Hub.

So, und das alles spielt prima und darf sich gerade im Hörraum einspielen. In Roon recht bequem, man lädt irgendwas rein und macht den Schalter "Roon Radio" auf on, dann spielt das immer weiter. Nur muss man sich gut überlegen, was man da als Start rein lädt. Nimmt man z. B. irgendwelche speziellen Einspielsequenzen und lässt das eine Woche spielen, dann geht der Roon-Algo davon aus, dass das jetzt seit neuestem meine bevorzugte Musikrichtung ist und es schlägt mir nur noch irgendwelche Messsignale vor :-).

Also, nochmal zum Thema Sportlichkeit. Sportlich wäre nach meinem Verständnis eigentlich eher folgendes Vorgehen:
  • Nicht zum Wertstoffhof tragen
  • Platine ausbauen und nur die 3,3V mit einem Labornetzteil versorgen
  • Da dort normalerweise max. 0,2A fließen, Netzteil auf 0,3A Strombegrenzung einstellen
  • Einschalten und sehen, dass die Spannung bei 0,3A auf ca. 1V zusammenbricht
  • Alles, was mit 3,3V versorgt wird, nach und nach davon trennen. Das geht mit allem, nur nicht mit dem Netzwerkchip. Wie schon gesagt, kommt man dort nicht an die Versorgung dran.
  • Auf die Weise lokalisieren, was genau gegrillt ist.
So, das habe ich heute Morgen gemacht. Platine mit dem Hauptprozessor raus, der kriegt die 3,3V auch, immer noch Zusammenbruch der Spannung. Asic mit den Clocks weg von der Versorgung, da gibt's eine kleine Spule, die man auslöten kann, immer noch Zusammenbruch. Dito bei den Clocks selbst.

Bleibt also eigentlich nur noch der Netzwerkchip übrig. Verzweifelt versucht, den mit Heißluft rauszukriegen. Minutenlang mit voller Kraft (480°C!) das Gehäuse und die Beinchen geheizt. Das Ding ist quadratisch und hat nur 5mm Kantenlänge, aber 40 Pins. QFN 40 heißt das Gehäuse. Normalerweise kriegt man mit Heißluft alles runter. Das Lot an den Beinchen schmilzt auch brav auf, aber das Problem ist die große Massefläche unten. Da kriegt man durch das Gehäuse durch einfach nicht genug Wärme rein.

Also, was kann man da machen. Der IC ist doch eh im Eimer, so zumindest meine Schlussfolgerung aufgrund der Tests oben. Also mal behutsam mit dem Dremel den Deckel vorsichtig abgefräst, bis Metall zum Vorschein kommt. Sehr vorsichtig und unter der Lupe, weil sonst ist man durch das kleine Ding ruckzuck bis auf die Platine durch. Dann nochmal reingeheizt. Und siehe da, jetzt geht er runter. Unterm Mikroskop sieht man das Problem mit der Massefläche gut:

Bild

Die Lötpads auf der Platine sind unverletzt:

Bild

Jetzt die anderen 3,3V-Abnehmer alle wieder drangehängt, die Platine ins Gehäuse gesteckt und das Display angeschlossen: Sieh an, jetzt bootet der Lumin wieder brav, meckert aber dann am Ende, dass man gefälligst die Netzwerkverbindung checken soll. Ja schon klar, kein LAN-Chip, kein Netzwerk, aber da brauche ich jetzt halt einen neuen IC. Irgendwo in China bin ich für 10 oder 15€ für 5 Stück fündig geworden, Lieferung zwischen 13. und 17. April, das geht erst noch, da habe ich auch schon länger warten müssen.

Aber eine ganz andere Frage tut sich auf: Wenn ich den IC mit brachialem Reinheizen nicht runterkriege, kriege ich ihn auch nicht wieder drauf, zumindest nicht die Massefläche, und die muss verlötet sein, sonst funktioniert das nicht. Und wenn man noch mehr reinheizt, dann ist der neue IC auch schon wieder gegrillt, bevor er verlötet ist. Idee: Niedrigtemperatur-Lötpaste. Es gibt spezielle Lötpaste, die aus 42% Zinn und 58% Wismut besteht, also Sn42Bi58. Die hat eine Schmelztemperatur von nur 138°C, normales Lötzinn liegt bei 217°C oder höher. Davon ein winziges Tröpfchen auf die Massefläche, die Beinchen wie immer mit Heißluft und normalem Lot verlöten. Die Massefläche ist durchkontaktiert und gibt es auch auf der Platinenoberseite. Dort dann kräftig mit dem Lötkolben reinheizen, dann wird die Lötpaste schon irgendwann fließen.

Und wenn dann der neue IC drin ist und er immer noch kein Netz hat, dann kommt er wirklich zum Wertstoffhof.

Viele Grüße
Gert
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Fortepianus hat geschrieben: 24.03.2023, 11:23 Zu spät. Mein schöner schwarzer U2mini war schon gegrillt.

Sowas muss man sportlich nehmen. Ich habe dann den nächsten schwarzen U2mini bestellt.
Hallo Gert.

so kann man natürlich auch den Umsatz von Lumin erhöhen :roll: . Ich hoffe Du kannst ihn ganz oder teilweise als Ersatzteillager plus Gehäuse doch noch retten!

Lässt denn die unterschiedliche Stromversorgung des Prozessors im modifiziertem U2 Mini gegenüber seinem modifizierten Vorgänger irgendwelche theoretischen klanglichen Vorteile erwarten?

Viele Grüße
Martin
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2062
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo Gert,

Finde ich klasse, das legt bei dem Aspekt Sportlichkeit nochmal ne Schippe drauf!

Was mir auch sehr gefällt ist das Verwenden von Reinsilberdraht, teils auch in Teflon (oder), für die Einbindung der Supercap-Platine.

Beste Grüße,
Andi
Bild
Gionni
Aktiver Hörer
Beiträge: 162
Registriert: 28.01.2014, 17:04
Wohnort: Oberhausen königshardt

Beitrag von Gionni »

Fortepianus hat geschrieben: 24.03.2023, 15:45
Aber eine ganz andere Frage tut sich auf: Wenn ich den IC mit brachialem Reinheizen nicht runterkriege, kriege ich ihn auch nicht wieder drauf, zumindest nicht die Massefläche, und die muss verlötet sein, sonst funktioniert das nicht. Und wenn man noch mehr reinheizt, dann ist der neue IC auch schon wieder gegrillt, bevor er verlötet ist. Idee: Niedrigtemperatur-Lötpaste. Es gibt spezielle Lötpaste, die aus 42% Zinn und 58% Wismut besteht, also Sn42Bi58. Die hat eine Schmelztemperatur von nur 138°C, normales Lötzinn liegt bei 217°C oder höher. Davon ein winziges Tröpfchen auf die Massefläche, die Beinchen wie immer mit Heißluft und normalem Lot verlöten. Die Massefläche ist durchkontaktiert und gibt es auch auf der Platinenoberseite. Dort dann kräftig mit dem Lötkolben reinheizen, dann wird die Lötpaste schon irgendwann fließen.
Hallo Gert,

Die Firma https://krisfix.de/ ist auf Boardreparaturen, SMD Rework und Microsoldering spezialisiert. Es gibt auch Videos auf Youtube, die zeigen, was sie so machen.

Gruß
Gio
Bild
Markush
Aktiver Hörer
Beiträge: 370
Registriert: 02.08.2021, 11:44

Beitrag von Markush »

Hallo Gert,

wie verläuft die Entwicklung mit dem U2 Mini?
LUMIN scheint mit den Neuerungen Prozessor und Clocks viel davon zu halten - deshalb denke ich immer noch sollte im Vergleich zum U1 Mini schon noch ein hörbarer Unterschied bestehen.

Liebe Grüße
Markus
Bild
Gambrelli
Aktiver Hörer
Beiträge: 35
Registriert: 22.01.2022, 17:21

Beitrag von Gambrelli »

Hallo Gionni,

das mit dem Löten ist, glaube ich, das kleinere Problem. Das schwierigere ist, den defekten Chip zu besorgen. Wenn Du da auch einen Tip hast, wäre ich sehr dankbar.

Warum sage ich das? Es scheint, ich habe den Atheros AR8035 in meinem Lumin U1 mini auf dem Gewissen, bei dem Versuch, seine 1,1 Volt von außen zuzuführen. Wie weiß ich nicht, ist auch egal.

Auch ich möchte es erst mal nicht sportlich nehmen und die Disziplin Streamer-Weitwurf ans Ende setzen. :wink: Lieber suche ich nach einem neuen Atheros, leider bisher erfolglos. Also, wer einen Tip hat, bitte melden.

Viele Grüße
Rüdiger
Bild
Trinnov
Aktiver Hörer
Beiträge: 975
Registriert: 13.11.2009, 19:02

Beitrag von Trinnov »

Gambrelli
Aktiver Hörer
Beiträge: 35
Registriert: 22.01.2022, 17:21

Beitrag von Gambrelli »

Hallo Horst,
Dank Dir! Ich habe zwar noch nie in China bestellt, aber irgendwann ist immer das erste mal. Jetzt ist es so weit. 4 Stück für 17,47€. Ziemlich günstig.
Und wenn ich nochmal aufmerksam lese, bestellt Gert auch so.
Wenn die da sind, lasse ich einen einlöten und hoffe, das war es dann. So der Plan. Ich drücke mir die Daumen.

Viele Grüße
Rüdiger
Bild
Trinnov
Aktiver Hörer
Beiträge: 975
Registriert: 13.11.2009, 19:02

Beitrag von Trinnov »

Hallo Rüdiger,

ich habe schon oft in China SMD Teile bestellt und hatte noch nie Probleme.
Man muss man halt etwas Zeit mitbringen.
Dafür bekommt man Bauteile, die man teilweise in Europa nicht bekommt und das auch noch sehr günstig.

Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Lumin wiederbeleben kannst!


Viele Grüße,
Horst
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3691
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Rüdiger,
Gambrelli hat geschrieben: 02.04.2023, 14:10 Dank Dir! Ich habe zwar noch nie in China bestellt, aber irgendwann ist immer das erste mal...
Und wenn ich nochmal aufmerksam lese, bestellt Gert auch so.
richtig, die RTL8211F habe ich ebenfalls in China bestellt. Sind laut Sendungsverfolgung bereits in Deutschland eingetroffen.
Trinnov hat geschrieben: 02.04.2023, 15:29 ich habe schon oft in China SMD Teile bestellt und hatte noch nie Probleme.
Man muss man halt etwas Zeit mitbringen.
Dafür bekommt man Bauteile, die man teilweise in Europa nicht bekommt und das auch noch sehr günstig.
Geht mir genauso, ich habe da auch schon viel bestellt und viele ICs kriegt man tatsächlich nur dort.
Gambrelli hat geschrieben: 02.04.2023, 14:10 Wenn die da sind, lasse ich einen einlöten und hoffe, das war es dann. So der Plan. Ich drücke mir die Daumen.
Ich drücke mit!

Hallo Markus,
Markush hat geschrieben: 01.04.2023, 00:41 LUMIN scheint mit den Neuerungen Prozessor und Clocks viel davon zu halten - deshalb denke ich immer noch sollte im Vergleich zum U1 Mini schon noch ein hörbarer Unterschied bestehen.
ehrlich gesagt gibt es bei mir keinen nennenswerten klanglichen Unterschied zwischen dem G-U1mini und dem G-U2mini, genauso wie bei den unmodifizierten Geräten. Und da liegt auch ein kleines Missverständnis vor: Es gibt nur einen schnelleren Prozessor im U2mini, aber keine Änderungen bei den Clocks.
Markush hat geschrieben: 01.04.2023, 00:41 wie verläuft die Entwicklung mit dem U2 Mini?
Festgestellt habe ich, dass der G-U2mini deutlich auf unterschiedliche Aufstellungen reagiert. Bereits ein Türstopper auf dem Deckel beruhigt das Klangbild hörbar. Inzwischen sieht die Aufstellung so aus:

Bild

Rechts oben der G-U2mini, darunter das G-LNT dazu. Der Lumin steht jetzt auf drei kleinen Dämpfern mit ca. 3cm Durchmesser, da hatte ich noch welche im Fundus. Auf dem Deckel liegt eine 1cm dicke Schieferplatte, die ich auf Maß habe zuschneiden lassen. Sie ist unten mit dünnem Filz bezogen. Unter den Dämpfungsfüßen kommt nochmal die gleiche Platte, die auf der üblichen Granit-Holz-Kombi meines Racks liegt. Das nimmt dem Klang etwas an Schärfe, ohne die Spritzigkeit zu beeinträchtigen.

Viele Grüße
Gert
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3691
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Lumin-Fans,

heute lag ein kleines Päckchen aus China im Briefkasten mit folgendem Inhalt:

Bild

Das sind die RTL8211F, Ersatz für den verstorbenen Netzwerkchip in meinem ersten U2mini. Vorsichtshalber gleich fünf, denn wer weiß schon, wie viele Versuche es beim Einlöten wird geben müssen. Elend winzig und besser mit dem Mikroskop zu betrachten - Kantenlänge 5mm:

Bild

Rückseite:

Bild

Erstes Gebot, wenn man sowas einlöten will, ist Flussmittel.

Bild

Und zwar jede Menge, nicht sparen. Da bei U15 soll der rein:

Bild

Die freigekratzte Kupferfläche diente seinerzeit zur Identifikation, wo die 3,3V herkommen. Ich hatte ja angedacht, das mit der Wismut-Zinn-Lötpaste zu machen, aber nachdem ich die mal aus der feinen Düse rausgelassen habe, war schnell klar, dass das nichts wird. Das Zeug ist sowas von klumpend und bröselig, da holt man sich nur neue Probleme. Ich habe noch aus alten Zeiten ein bisschen verbleites Lötzinn gefunden, SN60Pb40, das schmilzt auch schon bei erheblich niedrigerer Temperatur als die üblichen SN96Ag04 oder wie auch immer zusammengesetzten Zinn-Silber-Mischungen, mit denen ich sonst löte. Also viel Flussmittel drauf und dann mit einer gar nicht zu feinen Lötspitze, z. B. 1,6mm, die Flächen benetzen. Dank Flussmittel zieht es das schön auf die Lötpads:

Bild

Man sieht hier noch vier unbenetzte Pins, also nochmal wiederholen, bis alle benetzt sind. Ein wenig - aber wirklich nur wenig - in die Mitte auf die Massefläche und schauen, dass das nicht zu hoch wird. Dann mit der Pinzette den Chip drauflegen und mit ordentlich Heißluft reinheizen, immer um den Chip kreisen dabei. Dann sinkt er irgendwann ein und es zieht ihn regelrecht in Position:

Bild

Danach abkühlen lassen und nochmal ordentlich Flussmittel dran. Dann mit der ganz feinen 0,4mm-Spitze mit Zinn drauf an den Pads vorsichtig entlangfahren - fertig.

Das war jetzt aber schon spannend, ob der U2mini wieder läuft. Wer weiß, haben wirklich alle Beinchen Kontakt, die Kontaktflächen sind ja unter dem Chip und nicht zu sehen. Und war wirklich nur der Netzwerkchip defekt? Saft drauf, und wisst Ihr was, der U2mini zieht einfach brav eine Netzwerkadresse vom Router, taucht in Roon wieder auf und will Musik abspielen. Halleluja! Das lässt übrigens auch für Rüdiger hoffen.

So, dann habe ich den Rest des angebrochenen Tages damit verbracht, einen kompletten G-U2mini draus zu machen, diesmal mit richtig gepoltem 3,3V-Regler :-). Er sitzt unter dem kleinen silbernen Kühlkörper links:

Bild

Nun habe ich zwei schwarze G-U2minis. Nun, ich würde sagen, erheblich besser als keiner.

Viele Grüße
Gert
Bild
dirk-rs
Aktiver Hörer
Beiträge: 670
Registriert: 02.03.2020, 22:20
Wohnort: 46xxx

Beitrag von dirk-rs »

Glückwunsch zur gelungenen Operation :cheers:

Gruss Dirk
Bild
Antworten