Hallo Martin,
Audiophon hat geschrieben: ↑24.01.2023, 13:01
sorry für meine Neugier, aber hattest Du mal - vielleicht ebenfalls aus Neugier - ein externes Netzteil an den Lumin geklemmt und Probe gehört?
Erste Eindrücke??
höre ich da eine gewisse Ungeduld raus

? Der Gert ist aber auch ein fauler Hund, schon fast zwei Tage seit seinem letzten Beitrag hier! Also das wird doch wohl nicht so schwer sein, da ein vernünftiges Layout auf die Beine zu stellen, das ist ja nicht das erste Mal, dass du sowas machst. Vorwärts!
Leute, es ist noch viel schlimmer, als Ihr befürchtet, ich habe nämlich noch gar nicht mit dem Layout angefangen. Einen Tag habe ich damit verbracht, meine wirren Gedanken zu dem Gerätchen in mein Simulationstool reinzuhacken und damit rumzuspielen. Aber das Problem ist: Ich weiß noch gar nicht so genau, was auf die Platine alles drauf muss. Bis jetzt ist klar, die Schaltung mit den Super-Caps samt Erkenungsschaltung, wann sie ausreichend geladen sind, dann die MOSFET-Stromquelle, um den Ladestrom auf einen vernünftigen Wert zu begrenzen, weil die S-Caps sonst beim Laden einen soliden Kurzschluss darstellen und außerdem die feinen Superkondensatoren die Grätsche machen, dann die Schaltung mit dem Triggerausgang, die 3,3V Längs-Querregler-Schaltung für die Clocks und der 5V-Regler, der den vorhandenen Schaltregler ersetzen soll. Noch was? Ja sicher. Da gab's doch Fragen wie:
SolidCore hat geschrieben: ↑22.01.2023, 15:41
Super. Ein Störspratzler weniger. Versorgen diese 5V nicht parallel auch die beiden USB-Ports?
oder
Gambrelli hat geschrieben: ↑22.01.2023, 11:47
Hat auch die clock für LAN jetzt eine saubere Spannung?
Nein, die 5V gehen nicht an die LAN-Ports, die müssen irgendwo anders erzeugt werden. Und keine Ahnung, ich habe bis jetzt keine 25MHz-Clock finden können und habe sie unter dem dicken Kühlblech vermutet, das aber nicht reversibel vom Prozessor runtergeht. Eigentlich lässt das aber doch vermuten, dass vielleicht unten auf der Platine noch irgendwas von Belang sein könnte, also außer dem üblichen Hühnerfutter unter Prozessor und Clock-CLPD (gemeint sind die üblichen winzigen smd-Kondensatoren an den Spannungspins, die üblicherweise unten drauf sitzen). Also das Board nochmal rausgeschraubt. Und siehe da, beim Netzwerkeingang findet sich unten einiger Winzkram:
Netzwerkchip, 25MHz-Quarz und Schaltregler für 1,1V. Ich mache mich bereit für eine kleine Messorgie:
Die Clock läuft schön sinusförmig, die Schwingschaltung dafür hat der Chip an Bord, Amplitude der Clock 0,85V. Weil versorgt aus den 1,1V - die ebenfalls der Chip selbst aus 3,3V Versorgung über einen integrierten Schaltregler bereitstellt, zu erkennen an der Ferritspule L5 im oberen Bild. Ich messe dort einen üblen Ripple von mehr als 10mV. Mit dem Ripple läuft die arme Netzwerkclock, da kann sie sich noch so Mühe geben und eigentlich aus einem feinen Quarzschwinger bestehen, die 10mV sind halt immer überlagert. Ich klaue dem Chip einfach mal die Ferritspule:
Das bewirkt, dass der interne Schaltspannungsregler feststellt, da kommt nix, und voll aufmacht. Also nicht mehr Puls-Pause mit hoher Frequenz hin- und herschaltet, sondern Dauerstrich 3,3V draufgibt. Womit Ruhe herrscht. Oder umgekehrt, wenn man dort jetzt eine Spannung reinfüttert, die höher ist als die vorher gemessenen 1,095V, findet der Regler das dauerhaft zuviel und schaltet den Ausgang auf Null. Ich stelle also gewissenhaft mit dem Multimeter 1,12V ein und messe den Strom, den der Netzwerkchip auf 1,1V will:
Die Spannungsanzeige im Netzgerät ist nicht so genau wie das Mulimeter, wie man sieht. 110mA fließen im Musikbetrieb, sonst weniger. Das ist doch irgendwie vertretbar. Wenn man das mit einem Linearregler von den vorhandenen 3,3V runterregelt, ergibt das (3,3V-1,1V)*0,11A=242mW an Verlustleistung, also das kann man sich leisten ohne weitere Kühlung. Aber wo kommen denn die 3,3V her? Sie liegen an C222, links vom winzigen Netzwerkkäfer, und gehen an dessen Pin 3 auf der linken Seite. Und sie kommen vom 3,3V-Schaltregler oben auf dem Board, die ja ursprünglich schon die Clocks versorgt haben. Mit bloßem Auge ist aber nicht zu erkennen, wo die Zuleitung der 3,3V ist, um sie testweise mal zu unterbrechen. Da muss jetzt ein USB-Mikroskop her:
Jetzt erkennt man eine Durchkontaktierung unterhalb der dritten 2 vom Schriftzug C222. Das könnte es sein. Mal C222 rausgelötet und den Bereich um die Durchkontaktierung vorsichtig freigekratzt:
Bingo. Das geht zum Kondensator und von da an Pin 3. Mein Dremel ist mein Freund:
Kondensator wieder draufgelötet:
Ich kontaktiere dort die 3,3V:
Kannst du da nicht was Dünneres als diesen dicken Prügel von Draht nehmen, Gert? Leute, das Drähtchen hat 0,5mm Durchmesser

.
So und jetzt kommt ein kleiner SMD-Linearregler dort rein:
Die Platine sitzt mit 5mm Abstand vom Boden, das ist perfekt, denn der Regel hat gerade 5mm Höhe. Der mittlere Pin muss an Masse und dazu kratze ich die Massefläche darunter etwas frei und löte ihn dort drauf. Warum ich keinen Regler im TO-220 oder ähnliches nehme? Weil es schlicht keinen Regler gibt im üblichen TO-220, mit dem man 1,1V machen kann. Die haben alle mindestens 1,2-1,25V, weil das ihre interne Referenzspannung ist.
Ich speise wieder vom Labornetzgerät ein:
Auf den 3,3V fließen immer noch die 110mA, die der 1,1V-Regler will, auf 3,3V will der Chip so gut wie nichts. Wenn man nun die 3,3V auch wieder mit einem Linearregler machen würde, wäre das natürlich eine feine Sache. Rechnen wir mal, wieviel Leistung dort hängen bleibt, wenn man ihn mit den 12V versorgt. (12V-3,3V)*0,11A=957mW. Ein knappes Watt, also ich würde sagen, das ist gut investiert:
Test, läuft nicht. Warum? Regler schwingt. Achso ja klar, noch zwei Keramik-Cs vor und nach dem 3,3V-Regler und jetzt läuft's:
Strommessung auf den 12V:
Jetzt will das Gerät eben rund 6W anstelle vorher 5W im Musikbetrieb, egal, würde ich sagen.
Platine wieder rein und alles spielt wieder:
Ach ja, zurück Martins Eingangsfrage:
Audiophon hat geschrieben: ↑24.01.2023, 13:01
sorry für meine Neugier, aber hattest Du mal - vielleicht ebenfalls aus Neugier - ein externes Netzteil an den Lumin geklemmt und Probe gehört?
Naja, so ein Peaktech Labornetzgerät ist ja nun auch nicht der audiophilen Weisheit letzter Schluss. Aber mal sehen, vielleicht klemme ich das mal dran.
Viele Grüße
Gert