Lumin G-U1 mini

Gerts Modifikationen
Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Fortepianus hat geschrieben: 01.02.2023, 15:44 Und jetzt kommt ein interessanter Sachverhalt. Wenn man Musik abspielt, wird irgendwas im Prozessor solange lahmgelegt und die scharfen Nadeln sind verschwunden.


Hallo Gert,

Das sieht wirklich nach sauberer Arbeit aus :cheers: !

Könnte es sein, dass der LUMIN regelmäßig das Ethernet anpingt und Netzwerktraffic generiert, dies jedoch bei Musik (sinnvollerweise) unterbindet?

Bei JPLAY kann ich beispielsweise eine Update Zeit („Time between Tracking Progress updates „) vorgeben, die je länger die Intervalle gewählt werden, den Netztraffic zwischen der App und meinen LUMIN direkt beeinflusst.

Nur so eine Idee…

Viele Grüße
Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Rüdiger,
Gambrelli hat geschrieben: 01.02.2023, 20:44 Du machst es aber spannend, wir wollen doch alle wissen, ob dieser Faktor 10 auch klanglich etwas gebracht hat.
ja! Präzision konnte er ja schon vorher. Fokussierung und Raumabbildung auch. Jetzt kommt noch sowas wie ein Quäntchen mehr Souveränität dazu, die ihm mein Linn bisher immer ein bisschen voraus hatte. Oder nenn es Ruhe oder Autorität, sowas Stabiles halt. Wobei die Qualität der Gesamtdarbietung allmählich in eine gewisse Sättigung reinläuft, die bedeutet, dass der Prototypenstatus langsam zu Ende gehen könnte. Wenn ich nicht noch ein externes Speiseteil für die Supercaps prototypisch stricken müsste (Gehäuse unterwegs). Bisher wird das ja vom angepassten G-LNT versorgt, das eigentlich für einen Linn vorgesehen ist. Das ist natürlich massiv überdimensioniert, weil ich im Betrieb nur ein halbes Ampère aus einer der drei Spannungen hole, und eigentlich kann das Netzteil 5A auf allen drei gleichzeitig. Das G-LNT ist also einen lässigen Faktor 30 unterfordert, was nie ein Fehler ist. Da wird es spannend, ob das geplante 4A-Netzteil für die 12V da mithalten kann - da ist ja noch die Supercap-Batterie dazwischen, die einen enormen Puffer darstellt, so dass die Qualität des Netzteils davor weniger zum Tragen kommen dürfte, als wenn ich das Netzteil direkt an den Lumin anschließe. Ist aber alles Theorie, die in der Praxis überprüft werden will.
Audiophon hat geschrieben: 01.02.2023, 20:53 Könnte es sein, dass der LUMIN regelmäßig das Ethernet anpingt und Netzwerktraffic generiert, dies jedoch bei Musik (sinnvollerweise) unterbindet?
Ja, irgend sowas könnte das sein. Jedenfalls hat da ein Entwickler was gedacht bei der Arbeit.

Viele Grüße
Gert
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Markush
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Beitrag von Markush »

Hallo Gert und Martin,

das muss man sagen ist eines der Highlights bei LUMIN - die Entwickler denken mit und sind sehr engagiert. So ist es z.B. reihenweise der Fall dass übermittelte Bugs oder Feature Inputs innerhalb weniger Tage / Wochen umgesetzt werden.

Also wenn da aus dem Testing irgendwelche Inputs an die Entwicklung weitergegeben werden sollen, mache ich das sehr gerne.

Liebe Grüße
Markus
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Gambrelli
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Beitrag von Gambrelli »

Hallo miteinander,

Dank Dir, Gert, für die Beschreibung der Klangänderung!
Für mich kristallisiert sich nun aus mehreren Gründen heraus, daß mein nächster Streamer ein Lumin wird und doch kein Auralic,
vielleicht im Verbund mit dem niedlichen Server L1.
Danach darf das ered dock in Rente. Das war gut, um selber zu experimentieren und zu hören statt Klangbeschreibungen in
Fachzeitschriften zu lesen. Den Server mit raspberry pi habe ich schon auf dem Gewissen...

Wo der Lumin U2 ins Spiel gebracht wird: weiß einer, warum der ab Werk besser klingen sollte als der U2 min?
(Von der Stromversorgung abgesehen!)

Viele Grüße
Rüdiger
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Lumin-Fans,

das Wetter bietet ideale Bedingungen heute in Stuttgart. Dauerhafter Nieselregen bei knapp über Null Grad, wer will da schon raus? Ein Sonntagnachmittag zum Basteln also. Inzwischen ist jede Menge Material für das Netzteil bestellt, teilweise gerade unterwegs und teilweise auch schon da. So z. B. das Gehäuse von Gianluca aus Bologna, den mir Martin empfohlen hat. Sehr netter Zeitgenosse übrigens, und als ich ihn per E-Mail fragte, ob da zukünftig auch ein paar Sonderwünsche gingen wie Aussparungen reinfräsen oder so, meinte er, ja sicher und er wäre ein bisschen im Internet unterwegs gewesen und nehme an, das sei für den G-U1mini :-)? Ja sag ich und jetzt schau' mer mal, ob das Zeug überhaupt alles reinpasst, dann melde ich mich wieder.

Das erste Problem beim Thema Reinpassen ist der Trafo. Ich habe genau 40mm lichte Höhe zur Verfügung und 104mm in der Breite, hätte aber andererseits gerne, dass das Netzteil dauerhaft mindestens 3A liefern kann, auch wenn der Lumin nur 0,5A braucht - schließlich muss ich erstmal die Supercaps laden. Wer jetzt sagt, wo liegt das Problem, 12V bei 3A sind 36W und ein Trafo dafür findet sich locker, dem will ich nachher gerne zeigen, dass diese Rechnung gründlich in die Hose geht. Aber bei Talema habe ich was Nettes gefunden, 12V~ mit 80VA und 36mm Höhe, bis da noch zwei Gummischeiben drunter und drüber sind und eine Montageplatte, sind wir bei 39mm, passt also gerade so. Und 95mm Durchmesser lassen sogar noch üppige 4,5mm Luft für die Kabel auf jeder Seite. Der Trafo kam gestern und Loch für einen Schalter habe ich auch schon in die Front gebohrt. Der montierte Trafo sieht dann so aus:

Bild

Schönheitsfehler des Gehäuses sind die Befestigungsschrauben vorne. Es gibt zwar die Option "ohne", aber nicht bei der Höhe 40mm, erst ab 80mm. Das hilft mir allerdings wenig und so muss ich jetzt erstmal mit den Schrauben leben. Im Innern des Gheäuses sieht man auch schon vier kleine M3-Befestigungsbolzen für eine Platine, und die Rückwand habe ich auch schon gebohrt. Dafür fehlt allerdings noch die AC-Eingangsbuchse, da plane ich die Furutech FI-06 NCF, ist aber unterwegs.

Nun habe ich die Platine für den Prototypen auf Lochraster aufgebaut:

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Die dicken schwarzen Elkos im Bild sind aus dem G-LNT und noch provisorisch, die sind nämlich zu hoch. Ich habe beim Mouser gute gefunden, die nur 30mm Höhe mitbringen und dafür dicker sind, das passt dann genau: Bolzen unten 5mm plus Platinendicke 1,5 oder 2mm und dann 30mm die Elkos, bleiben noch komfortable 3mm Luft zum Deckel. Sind aber noch nicht geliefert, denn in Texas gab's wohl gerade ein übles Unwetter, so dass viele Flüge abgesagt werden mussten.

Wie dimensioniert man sowas also. Zunächst messe ich einen Snubber ein. Man mag zwar argumentieren, dass bei einem Aktivgleichrichter ein Snubberglied - Reihenschaltung von R und C parallel zur Sekundärwicklung - überflüssig sei, denn das minimiert ja das Nachklingeln des Trafos bei den harten Schaltvorgängen von Gleichrichterdioden. Und hier wird ja im Nulldurchgang mit extrem niederohmigen Mosfets geschaltet. Schon richtig, aber trotzdem gibt das auch im Nulldurchgang einen steilen Stromanstieg, wenn der Elko wieder geladen werden will. Also klingelt der Trafo immer noch nach, wenn auch weniger als bei einem herkömmlichen Gleichrichter. Ich mache das wie immer, scharfen Rechteck aus dem Tongenerator mit 1kHz über einen Vorwiderstand an die Sekundärwicklung gelegt, Primärseite dabei kurzgeschlossen und mit dem Oszi das Nachklingeln angeschaut. Und dann ein C parallel und noch ein RC und an den Werten rumspielen, bis die Reaktion aperiodisch nach der Anregung abklingt. Da ist ein bisschen Geduld nötig, aber ideal für so einen verregneten Sonntag. Nach diesem Vorspiel löte ich zum Test die Sekundärwicklung (hier zwei parallel) an die Schaltung und gebe der Primärwicklung 230V. Man sieht im Bild oben, dass die Schaltung brav auf 12V regelt, wie sie soll. Die Leerlaufspannung liegt jetzt bei 19,2V Gleichspannung vor dem Regler. Genau dort, vor dem Regler, schließe ich jetzt eine elektronische Last an und erhöhe langsam den Strom:

Bild

Bei den gezeigten 3,5A geht die Leerlaufspannung bereits auf 15,58V runter, und jetzt kann man sich die Primärseite anschauen:

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Man sieht, dass bei den gezogenen 3,5A ziemlich genau die spezifizierten 80VA des Trafos erreicht werden. Die Wirkleistung ist dabei 64,6W, und auf DC-Seite sieht man 54,5W. Die Differenz bleibt im Trafo hängen, der Aktivgleichrichter schluckt fast nichts. Daraus kann man den Wirkungsgrad ausrechnen, hier 84%. Man sieht mal wieder, VA (Volt-Ampère) ist nicht gleich W (Watt). Das erste bezeichnet die Gesamtleistung, die sich aus Schein- und Wirkleistung zusammensetzt, das zweite nur die Wirkleistung. Aufgrund der hohen Induktivität eines Trafos gibt es eine beträchtliche Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung, und das führt zu besagter Scheinleistung.

Was lernt man draus? 12V mal 3,5A gleich 42VA, da wird's doch ein Trafo mit 50VA schon tun, geht schief. Es lauern aber weitere Fallen. Man kriegt ja aus einer 12V-Wechselspannung theoretisch das Wurzel-2fache davon als Gleichspannung. Bei dem verwendeten 12V-Trafo ist die Leerlaufspannung 13,6V, das gibt dann 19,2V Gleichspannung im Leerlauf. Man sieht aber bei der Messung an der elektronischen Last oben, dass bei 3,5A nur noch 15,58V davon übrig sind. Die Differenz bleibt im Innenwiderstand des Trafos und in den magnetischen Verlusten hängen, ein kleiner Teil davon, zugegeben, auch in den Übergangswiderständen der Messstrippen.

Diese 15,58V müssen nun dem Regler reichen, um 12V draus zu machen. So what, der verwendete feine Low-Dropout-IC von Analog Devices kann auch noch mit 1V Differenz zwischen Ein- und Ausgang fertig werden. Aber Achtung, jetzt kommt die Sache mit dem Ripple ins Spiel. Macht man vor den Regler nach der alten Faustregel "pro A ein Millifarad" 3.500µF rein, gibt das einen Ripple (ich hab's simuliert) von 5,6V. Und jetzt reicht's nicht mehr zum Regeln. Also mehr µF. Ich plane 2x 18.000µF, das gibt 0,56V Ripple. Damit ist man auf der guten Seite.

Man sieht also, man muss sorgfältig planen und messen, wenn man ein Netzteil baut. Ich hatte schon so manches Netzteil auf dem Tisch, bei dem der Trafo schon bei zwei Drittel des angegebenen Stroms in der Sättigung hing.

Viele Grüße
Gert

P.S. Inzwischen ist der leckere Nieselregen in Schneefall übergegangen
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,

heute kamen ein paar von den Schildchen für hinten drauf. Ich habe ein paar in Schwarz und zwei in Silber machen lassen, weil da bereits ein weiterer silberner U1mini hier steht und drauf wartet. Den hat mir sein Besitzer für längere Zeit zur Verfügung gestellt, damit ich immer einen originalen U1mini zum Vergleich da habe, auch für Netzteiltests ohne Umbau. Vielen Dank dafür! Da wusste ich allerdings noch nicht, dass sich mittlerweile noch mindestens ein weiterer silberner U1mini mit Umbau-Wunsch angekündigt hat - Geduld, Leute, ich habe gerade erst mit den Layouts angefangen für die Sachen, die intern in den G-U1mini reinkommen sollen. Das geplante G-LNT dafür kann ich allerdings immer noch nicht testen, weil Teile dafür noch nicht da sind. Dauert gerade alles ewig, sowohl DPD aus Frankreich wie Fedex express aus Texas. Und das OCC-Kupfer aus Fernost ist jetzt irgendwo bei DHL in China verschollen :roll: .

Aber die Schilder sehen gut aus. Kosten ein Schweinegeld, aber besser als selbst die Feile schwingen:

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Die sind gerade so groß, dass sie das nicht mehr benötigte 230V-Blabla gerade abdecken. In den beiden vorhandenen Ausschnitten in der Rückwand, in denen AC-In und Schalter waren, stecken jetzt die DC-Buchse und der Schaltausgang. Befestigt wird das mit den beiden Schrauben, die die beiden M3-Gewinde der bisherigen Kaltgerätebuchse nutzen.

Viele Grüße
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

warum nimmst Du keine XLR Einbaustecker. Die sind einfach deutlich besser in Kontaktierung, Haltbarkeit und Handhabung?

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jürgen,
davon würde ich abraten.
Cyrus hatte um 1993 einen Vorverstärker mit XLR-Ausgängen herausgebracht. Aus Platzgründen war der Netzanschluss für die gekerbte IEC-320-c7 Netzkupplung ausgelegt. Ein passendes Netzkabel war mitgeliefert.
Es hat tatsächlich jemand fertiggebracht, das Netzkabel auf einen der XLR-Ausgänge zu stecken..., vielleicht nur mit Tastsinn hinter dem Gerät quasi blind solange gefummelt, bis das Kabel wieder fest verbunden war.

Dagegen ist eine sehr individuelle unverwechselbare Verbindung eine eindeutige Aufforderung, nur das eigens darauf abgestimmte Netzteil zu verwenden.
Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben: 07.02.2023, 14:28 warum nimmst Du keine XLR Einbaustecker. Die sind einfach deutlich besser in Kontaktierung, Haltbarkeit und Handhabung?
da bin ich bei Hans-Martin. Bei der Verwendung als DC-Stecker lauern Gefahren, und dann belegt das auch noch jeder anders. Z. B. Refine mit 1 Null, 2 Plus und 3 frei (so hätte ich das auch gemacht, wie beim Signal, dort ist 1 Masse, 2 Plus, 3 Minus), Sunny dagegen macht auf 1 Plus, 2 Null, 3 frei, das gibt dann ein ordentliches Feuerwerk, wenn man die vermeintlich passenden Steckverbinder nimmt, aber das Netzteil tauscht. Die verwendeten GX16 (aus dem Flugzeugbau) geben ebenfalls sehr guten Kontakt und sind eine etablierte Steckverbindung für DC. Aber auch hier Achtung, auch das belegt jeder Chinese gerade so, wie es ihm gerade einfällt. Tatsächlich aber hat mich der XLR-Wunsch schon verschiedentlich erreicht, so auch für den anderen silbernen G-U1mini. Deshalb habe ich auch dafür mal eine passende Rückwand gemacht und werde dort die Refine-Belegung anwenden mit der Ergänzung, dass der dort freie Kontakt Nr. 3 dann Erde führt. Kann man dann nutzen oder auch nicht, das Gerät hat ja auch eine Erdungsklemme hinten. Der Lumin floatet nämlich ohne den Kaltgerätestecker jetzt ohne jeden Massebezug, der aufgrund der Trennübertrager an den Digitalausgängen auch dort nicht hergestellt wird. Höchstens über die Netzwerkbuchse, falls die eine Erdverbindung mitbringt, was aber zumindest bei den besseren Kabeln nicht der Fall ist. Bei Verwendung des G-LNT kommt die Erde dann vom externen Netzteil über den Erdungs-Pin.

Viele Grüße
Gert
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Twity
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Beitrag von Twity »

Hallo Hans Martin,

ich hab das damit gelöst,
https://musikerkabelladen.de/Hicon-XLR- ... -vergoldet

Somit kann man beim Anschließen nichts falsch machen.
Grüße Wasfi

PS. Gert, super, dass du uns regelmäßig auf dem Laufenden hältst. Tolles Projekt :)
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Lumin-Fans,

endlich. Heute Morgen kam Fedex express und brachte eine große Kiste aus den USA. Drin die fehlenden Teile für den G-LNT-Prototypen!

Das Netzteil wurde gerade fertig:

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Die Front:

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Im Schalter ist wie vom Linn-G-LNT bekannt eine blaue LED, die hell aufleuchtet, solange die SuperCaps geladen werden, und dann dezent abgedimmt wird im normalen Betrieb. Die Helligkeit in diesem Zustand lässt sich wieder über ein Trimmpoti im Innern einstellen. Die Frontplatte hat genau die gleiche Höhe wie die des U1mini, nämlich 50mm, und die gleiche Dicke (10mm). Einziges Problem: Damit die beiden Gerätchen mit den Frontplatten genau bündig nebeneinander stehen können, bräuchte man Füße für das G-LNT mit 15mm Höhe, die vorhandenen sind nur 5mm hoch. Ich habe welche gefunden, die 15mm haben und bestelle die mal, aber ob das dann klanglich was taugt, muss ich ausprobieren. Von hinten:

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Links die besagte GX16 mit drei Polen für den DC-Ausgang, rechts die Furutech NCF für den AC-Eingang und in der Mitte eine zusätzliche Erdungsklemme. Kann man nutzen, muss man aber nicht, denn das Gerät wird auch über die Kaltgerätebuchse geerdet und der Lumin über das DC-Verbindungskabel. Innen ist das im Wesentlichen die Schaltung aus dem G-LNT, die vom Linn bekannt ist, aber nur mit einer Spannung anstelle drei beim Linn. Es gibt ebenfalls ein DC-Filter vor dem Trafo, im Vergleich zum Linn habe ich aber noch ein paar Kleinigkeiten geändert, die mir für den Anwendungszweck sinnvoll erschienen.

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Es passt also alles rein in die kleine Büchse. Ob das klanglich aufgeht, muss sich aber zeigen.

Viele Grüße
Gert
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Gert,

Glückwunsch zu Deiner zumindest schon optisch und konstruktiv sehr sauberen Arbeit! :cheers:

Ich bin mal gespannt auf Deinen Höreindruck :wink: .

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gert,
wer Bilder zu lesen versteht, kann genießen und sich hier noch was abgucken... :cheers:
Wie die Bauteile unterhalb der Lochrasterplatte verdrahtet sind, erschließt sich dem Betrachter jedoch nicht.
Wahrscheinlich wäre eine dafür entworfene geätzte Platine mit der üblichen Kupferauflage auch gar nicht so gut wie ein handverdrahteter Prototyp.
Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 09.02.2023, 19:18 Wahrscheinlich wäre eine dafür entworfene geätzte Platine mit der üblichen Kupferauflage auch gar nicht so gut wie ein handverdrahteter Prototyp.
die übliche Kupferauflage von 35µm ist bei solchen Netzteilen eine Klangbremse, da hast Du recht. Deshalb habe ich dem G-LNT für den Linn extra dicke Kupferauflagen gegönnt - das kostet zwar ordentlich Aufpreis, lohnt sich aber.

Hallo Martin,
Audiophon hat geschrieben: 09.02.2023, 15:51 Ich bin mal gespannt auf Deinen Höreindruck :wink: .
gestern Abend also bringe ich das neue Netzteil in den Hörraum. Es ist angerichtet:

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Ich vergleiche das neue Netzteil mit dem bisher genutzten, dem umgestrickten Linn-G-LNT. Und da wird schnell klar: Mit dem neuen spielt der G-U1mini noch ein bisschen besser auf den Punkt. Der Klang ist ein bisschen griffiger, insbesondere bei Klavier gut zu hören. Ganz offensichtlich zahlt es sich aus, das Netzteil speziell auf das zu versorgende Gerät hin zu entwickeln. Eine ausgezeichnete Teststelle ist übrigens auf der kürzlich von mir erwähnten "Romantic Piano Masters" von Mariam Batsashvili im vierten Stück, dem Thalberg, so ca. ab Sekunde 40. Da gibt es im Bass ein länger anhaltendes Oktav-Tremolo. Inzwischen hat mir ein sehr netter Forumskollege einen baugleichen U1mini im Originalzustand zu Vergleichszwecken geschickt. Wenn ich den mit seinem Originalnetzteil betreibe, sind die einzelnen Basstöne kaum zu unterscheiden, das ist ein unscharfer Bassbrei. Der G-U1mini mit G-LNT dagegen löst die einzelnen Töne trennscharf auf.

Nun plane ich folgenden Hörtest:

Den ersten Anker stellt der G-ADS3 analog, das ist die erste Referenzlinie. Die zweite ist der G-ADS3 digital mit seinem G-Hubausgang am DA-Wandler G-DAC. Diesen Unterschied kenne ich gut - das ist kein Riesenschritt, aber er ist hörbar und reproduzierbar. Bisschen frischer, bisschen tiefere Bühne und bisschen mehr Grip. Diesen Unterschied bezeichne ich jetzt willkürlich als einen Klangschritt mit 1 oder besser 100 wie 100 Prozent.

Also liegt der G-ADS3 analog bei 0 und digital bei 100. Den originalen U1mini würde ich so aus dem Ärmel vielleicht irgendwo bei -300 ansiedeln. Nun will ich folgende Testreihe machen:

1. U1mini O (wie Original) mit originalem Schaltnetzteil
2. U1mini O mit besserem LNT (eins aus meinem Fundus, nicht speziell für den Zweck gemacht, nennen wir es S-LNT wie Standard)
3. U1mini O mit G-LNT

Dafür habe ich mir bereits passende Kabel mit dem zweipoligen Stecker am Ende gemacht, den man direkt auf die Platine des Lumin stecken kann, wenn man das Kabel zum SNT raussteckt. Dann das gleiche Spiel mit dem G-U1mini, zunächst ohne die Supercaps zu nutzen, also mit dem gleichen Kabelsatz direkt auf die Platine:

4. G-U1mini mit S-LNT direkt
5. G-U1mini mit G-LNT direkt

Und dann natürlich noch beide Linearnetzteil mit den Supercaps:

6. G-U1mini mit S-LNT
7. G-U1mini mit G-LNT

Damit das eine vernünftige Aussagekraft kriegt, braucht man aber bei jedem der sieben geplanten Tests den direkten Zugriff auf die beiden Referenzlinien. Man muss so einen Test ja mit verschiedenen Musikstücken machen und immer wieder mit den Ankergeräten vergleichen. Momentan habe ich nur die direkte Umschaltmöglichkeit zum G-ADS3 analog, weil der an einem anderen VV-Eingang hängt. Für den G-ADS3 digital muss ich aber immer langwierig umstecken. Aber gerade dieser Vergleich wäre wichtig, weil da dann genau der gleiche DAC in der Kette ist und nur die Qualität der digitalen Zuspieler zählt. Vielleicht erinnert Ihr Euch, dass ich anfänglich den Fehler gemacht hatte, nicht genau die gleichen Netzwerkkabel für Linn und Lumin zu nehmen. Inzwischen habe ich von Refine ein weiteres Netzwerkkabel aus der GH-Serie in gleicher Länge, so dass Linn und Lumin gleichzeitig am Netzwerk bleiben können. Aber die Digitalstrippe muss ich immer umstecken vom Lumin zum Linn, und wer die recht störrischen Refines aus der UM-Serie kennt, der weiß, dass das weder gut für das Kabel sein kann noch für mich, der immer hinter die Anlage zur Linnrückwand kriechen muss.

Abhilfe: Ich habe dem G-DAC einen zweiten Eingang eingebaut mit Umschaltmöglichkeit, es gibt jetzt einen Cinch-Eingang und einen BNC-Eingang. So kann ich dann den Linn mit seinem Cinchkabel dauerhaft angeschlossen lassen und beim Lumin den BNC-Ausgang mit einem BNC-Kabel nutzen. Jetzt kommt der Haken an der Sache: Ich bräuchte also noch ein baugleiches Digitalkabel, Refine Ultima Musica 7. Generation, aber mit BNC auf beiden Seiten. Nachgefragt, aber René hatte gerade keins mehr auf Lager. Aber sie machen mir in Windeseile ein neues und das soll schon nächste Woche kommen. Super, vielen Dank an René für den schnellen Service!

Das neue Kabel muss sich dann natürlich noch einspielen, und danach kann der Testmarathon losgehen. Für einen AES/EBU-Eingang mit XLR hat's übrigens keinen Platz mehr auf der Rückwand des G-DAC, falls ich mal einen Test mit einem XLR-Digitalkabel am AES-Ausgang des Lumin machen will. Ich habe mir aber anders beholfen - ich habe einen Adapter gebaut, der rein passiv nur mit Widerständen aus einem symmetrischen Digitalsignal mit 6V (wie beim Lumin) ein asymmetrisches Signal mit 1,1V Amplitude macht:

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Wo liegt das Problem, du wirst doch wohl einen Spannungsteiler berechnen können, wozu hat man dich auf Kosten des Steuerzahlers denn Elektrotechnik studieren lassen etc.? Das Problem liegt darin, dass das Teil auf XLR-Seite 110 Ohm Innenwiderstand haben muss und auf der BNC-Seite 75 Ohm, wenn man sozusagen rückwärts reinschaut. Wer Lust hat, kann das ja mal ausrechnen. Das gibt ein ziemlich übliches Gleichungssystem.

Viele Grüße
Gert
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Audiophon
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Hallo Gert,

da hast du Dir aber ein Mammutprogramm vorgenommen. Da ist die Musikauswahl wirklich wichtig und kritisch: das gleichen Lied immer 10 mal im Vergleich hören :lol: . Ich beneide Dich nicht!

Ich bin sehr gespannt was die jeweiligen Modifikation (besseres SNT, LNTs bzw. Supercaps...) zum Klang beisteuert. Ich hoffe mal, dass auch dieses Wochenende das Wetter in Stuttgart ideale Voraussetzungen für weitere Erkenntnisse bietet :wink: .

Viele Grüße
Martin
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