Linearnetzteil für die G-Linn

Gerts Modifikationen
SolidCore
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G-Hub

Beitrag von SolidCore »

Hallo nochmal

Vielen Dank, Horst-Dieter.

Nachtrag: Ich schrieb zuletzt: Ein wenig Matsch, ein wenig flau, ein wenig Ausdruckslos.

Ich Dummchen. Das könnte man auch schnell falsch verstehen. Natürlich meine ich diese Art von Unterschied,
den man erst hört, wenn was besseres da ist, was man vorher nicht kannte. Der G-Hub spielt auch mit den normalen
3 Updates hervorragend. Dennoch, im Vergleich zum Linearnetzteil stellt sich dieser Unterschied ein.

Genau das gleiche bei meinem Bericht vom Meitner MA-3. Auch aus dem Karton wird man damit schnell glücklich.
Versorgt man ihn linear, wird er eben noch besser. Was man erstmal hören muss, um es zu glauben.

In beiden Fällen, einmal daran gewöhnt, will man nicht zurück. Ich denke/hoffe, das können die anderen Linearnetzteil-Hörer bestätigen.

Gruß
Stephan
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Stephan,
SolidCore hat geschrieben: 16.05.2022, 21:32 Dabei fielen mir 2 Dinge auf.
Steckt man nur in den Linn ein Stromkabel, und schaltet ihn ein, geht am Linearnetzteil die Lampe an. Als ob es eingeschaltet wäre.
Das verwirrt etwas. Ist das so gewollt ?
die Lampe leuchtet, weil rückwärts das LNT von den Supercaps noch mit Spannung versorgt wird. Die halten die Spannung recht lange, weil sie nicht vom Linn entladen werden, wenn das SNT dranhängt. Der Unterschied ist also tatsächlich nur an der Schalterstellung unten rechts auszumachen. Warte mal einen Tag, dann ist die LED aus :-).
SolidCore hat geschrieben: 16.05.2022, 21:32 Und, was ich noch lösen muss, und mich massiv stört, das Linearnetzteil brummt. Beim Einschalten mit einem kleinem "Roar",
um dann in ein beständiges, dauerhaftes Brummen zu wechseln. Abends kann man es auf 3m Entfernung hören.
Eigentlich sind die Trafos extrem leise, ich habe sie ja deshalb extra vergießen lassen. Nimm doch bitte mal den Deckel oben ab - ist es dann deutlich leiser? Vielleicht vibriert der Deckel blöd mit und mit einem Stückchen Filz o.ä. ist geholfen. Ansonsten müssen wir halt noch einen Trafo wickeln lassen, wenn der so stark brummt.
SolidCore hat geschrieben: 16.05.2022, 21:32 Meine Class-A und VV haben ebenso Ringkerntrafos, diese sind absolut still. Hätte ich viel DC, müssten sie ebenso Brummen.
Die Zerozone Netzteile waren auch immer ruhig.
Ich versuche aber noch einen DC-Filter.
Das wird nichts bringen, denn das G-LNT hat bereits ein DC-Filter an Bord.

Viele Grüße
Gert
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NRWler04
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Beitrag von NRWler04 »

...ich möchte mich schon mal registrieren lassen für die dritte Runde!?
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Ingo,
NRWler04 hat geschrieben: 22.05.2022, 16:53 ...ich möchte mich schon mal registrieren lassen für die dritte Runde!?
ächz :roll: .

An alle: Ich wurde immer mal wieder gefragt, ob ich denn eigentlich keine Messungen gemacht hätte am G-LNT. Doch doch, habe ich, interessant ist ja insbesondere das Restrauschen der Spannungen. In dem zu erwartenden Bereich ist das Messen allerdings nicht ganz trivial. Schließt man einfach einen Oszi im AC-Bereich an die Ausgangsspannung oder gar ein Multimeter, wird das nix. Man braucht, wie schon öfter erzählt, dazu einen hochempfindlichen Differenzmessverstärker, der möglichst wenig Eigenrauschen mitbringt. In der Vergangenheit hatte ich ja beispielsweise gezeigt, wie man mit einem ziemlich großen Aufwand für eine Clockversorgung unter 10µV Restrauschen runterkommen kann. Misst man ein Schaltnetzteil, und sei es noch so gut wie das in den Linn-Streamern, hat die Gleichspannung aber immer noch Restrauschen im mV-Bereich dabei. Der Messaufbau beim G-LNT:

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Rechts vorne das externe G-LNT, links daneben die Platine mit den Supercaps, Ladereglern etc. und links vorne der abgeschirmte Differenz-Messverstärker, der die gemessene Spannungsdifferenz 1000fach verstärkt. Das Ausgangssignal wird an einen 100MHz-USB-Oszi geleitet. Im Detail:

Bild

An den Ausgängen der Supercap-Platine sind drei Lastwiderstände angeschlossen, die den Strom im Linn repräsentieren, ein dicker auf dem Kühlkörper hinten und zwei kleinere direkt an die Ausgänge gelötete. Auf den Analogspannungen (plus/minus 13,7V) fließen je nach Modell ein paar hundert mA, auf der Digitalspannung (+6,5V) 1-1,5A. Zunächst ist bei so einer Messung die Frage, welches Eigenrauschen der Messverstärker mitbringt. Dazu werden die beiden Differenzeingänge beide an Masse angeschlossen:

Bild

1,2mV RMS zeigt der Oszi, das sind wegen der 1000fachen Verstärkung also 1,2µV RMS und 5,2µV peak to peak. Not bad. Die Digitalspannung:

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3,7µV bei 1,2A ist verdammt gut. Jetzt die Analogspannungen, zuerst die Minusspannung:

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Knapp 2µV. Die Plusspannung:

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1,6µV. Das ist das beste, was ich je an einem Netzteil gemessen habe. Im Vergleich eine 9V-Batterie im Leerlauf:

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Rein vom RMS-Wert her gesehen auch nicht schlecht, aber die Spannung sieht erheblich ungleichmäßiger aus und ist mit feinen Nadelstichen durchsetzt. Schließen wir mal eine vergleichbare Last an:

Bild

Zur besseren Vergleichbarkeit bin ich gleichen Messbereich geblieben und man sieht, dass der am Anschlag ist. Nun eine einzelne Lithium-Zelle mit 3,7V, zunächst wieder im Leerlauf:

Bild

Bicsschen schlechter als die Batterie. Unter Last:

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So viel zum Thema "Es geht doch nichts über Akkus". Wenn ein Netzteil erheblich besser ist als Akkus und Batterien, ist das ein recht ordentliches Ergebnis.

Viele Grüße
Gert
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dirkhajo
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Beitrag von dirkhajo »

Hallo Gert,

das ist ja krass mit dem 9 Volt-Block und der Lithium-Batterie!
Hatte den Artikel schon gestern gelesen und rätsele seitdem über die Ursache. Recherchen im Internet haben mich auch nicht wirklich weitergebracht. Hast Du eine Idee, warum das Restrauschen insbesondere unter Last so hoch ist? Oder ist das Verhalten mit anderen Batterien anders?

Viele Grüße
Dirk
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

dirkhajo hat geschrieben: 27.05.2022, 10:12 Oder ist das Verhalten mit anderen Batterien anders?
Halo Dirk,

während der High End hatte ich Gelegenheit mit 2 Entwicklern zu sprechen die meinten, dass es durchaus (Klang-)Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Innenwiderstände gäbe. Inwieweit dies auch auf Gert's Messungen einen Einfluss hat kann ich aber nicht beurteilen.

Grüße
Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

dirkhajo hat geschrieben: 27.05.2022, 10:12 Hast Du eine Idee, warum das Restrauschen insbesondere unter Last so hoch ist? Oder ist das Verhalten mit anderen Batterien anders?
Hallo Dirk,

siehe z.B. auch http://www.tnt-audio.com/clinica/regula ... se4_e.html

Grüsse
Uli
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SolidCore
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Netzteile

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gert

Wie sähe denn die Messung des originalen Linn Netzteils im Vergleich aus ?

Typische, einfache Schaltnetzteile liegen mit Ripple und Noise meist so bei 1% der Ausgangsspannung.
Bei 12V also 120 mV oder 120 000 uV. Das wär ein Faktor von schlappen > 34k im Vergleich zu deinem Netzteil.

Gruß
Stephan
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rheinmainer
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Beitrag von rheinmainer »

Hallo Gert,

vielen Dank für Deine Aufwände beim Messaufbau und Messungen bzgl. Lüftung des Mythos Batteriespannung - das hätte ich nie und nimmer so vermutet :cheers:
Uli, vielen Dank für den interessanten Link "Simple voltage regulators" - sehr gut ergänzende Info !

Linn hält sich leider sehr bedeckt bzgl. technischen Spezifikation für seine Geräte wie auch das Dynamic power SNT
https://docs.linn.co.uk/wiki/index.php/Dynamik

Nun bestätigen Gerts Messungen was unsere Ohren bereits im musikalischen Hörgenuss wahrgenommen haben :D

Sonnige Grüße
Wenzel
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

SolidCore hat geschrieben: 16.05.2022, 21:32 Hallo zusammen

So, nun habe ich mal etwas in das Linearnetzteil reingehört.
..
.
Und, was ich noch lösen muss, und mich massiv stört, das Linearnetzteil brummt. Beim Einschalten mit einem kleinem "Roar",
um dann in ein beständiges, dauerhaftes Brummen zu wechseln. Abends kann man es auf 3m Entfernung hören.

Ist euer absolut still ?

Gruß
Stephan
Hallo zusammen

Das Problem ist gelöst. Das Linear-Netzteil ging zurück an Gert, und bekam einen neuen Trafo.
Nun ist "totenstille".

Ich bin sehr zufrieden, und möchte noch einmal den schnellen, und absolut lobenswerten Service von Gert hervorheben.

Das Netzteil stellt "für mich" ein wesentliches Update dar, und kann es jedem nur empfehlen.

Dürfte ich nur 2 Worte für die Klangänderung nennen, wären es Plastizität und Stabilität.

Darauf aufbauend ergeben sich dann die mehrfach beschriebene Sauberkeit, Kraft und Präzision über alle Frequenzen.

Oder anders herum, geht man zurück auf das Werksnetzteil, stellt sich das typische Klangbild ein, was Schaltnetzteilen
oftmals nachgesagt wird.

Alles wird etwas unpräziser, ich nenne es gern simpel "Matsche", wirkt flauer und kraftloser.
Dadurch geraten auch einige Details zu stark in den Hintergrund.

Bildlich gesprochen könnte man sagen, plötzlich sind 2 Musiker aus dem Urlaub zurück.
Entweder hört man sie endlich heraus, oder sie erscheinen plötzlich ausgeruht in neuem Glanz.

Und nochmal hervorgehoben: Auch ohne das LNT ist der G-Hub bereits sehr weit oben, bei den Top-Geräten.
Auch damit kann man problemlos viele Jahre sehr zufrieden sein, und er wird bei Vergleichen zu anderen
Streamern oftmals als Sieger hervorgehen.

Es ist eben, wie bereits beschrieben, die Art von Unterschied,
die man erst zu schätzen weiß, wenn man direkte Vergleiche hat.

Gruß
Stephan
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SolidCore
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G-Netzteil

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Das folgende bezieht sich auf das DC-Kabel, genauer den Schutzleiter, Streamerseitig.

Gert hatte ja bereits im Netzteil mit einer PE-Drossel experimentiert, die jedoch im "Mumpf" endete.
Spulen haben nunmal den manchmal ungewollten Effekt, das sie Störungen "spiegeln". Sprich, auch nicht
aus dem Gerät lassen, und eben auch nicht rein. Ein Nano oder Ferritkern, 1x übers Kabel,
"saugt" jedoch, wandelt HF in Wärme um. Das Kernmaterial bestimmt dabei den Wirk-bereich (steht im Datenblatt).

Habe die Tage mal ein wenig experimentiert. Vielleicht kann jemand die Idee gebrauchen.
Hat man auf netzseitigen PE ein Störaufkommen, oder auch zB wenn man vor der Kette oder dem Linn
Netzfilter mit Y-Kondis einsetzt, die gegen PE ableiten, habe ich mal folgendes versucht:

Einen nanocrystalinen, HF-dämpfenden Kern Linn-seitig über das PE/Ground-Kabel gezogen.
Diesen: https://www.mouser.de/ProductDetail/710-782163151300

Einfach, weil er sehr breitbandig wirkt ( <100 khz - >300 Mhz). Auch beliebige andere Kerne mit anderen Wirkbereichen sind denkbar.
Zieht man das Kabel 2x durch den Kern, verstärkt sich die Wirkung, siehe Datenblatt.

Hier bei mir reicht 1x durchziehen völlig. Es tun sich keine Welten auf, man kann dennoch von einer marginalst erhöhten Ruhe sprechen.
Fürs Geld ok. Kann in anderen Ketten aber auch deutlicher ausfallen, oder vielleicht auch gar nichts bewirken.

Versuch macht klug.

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Gruß
Stephan
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Hallo zusammen,

nachdem letztes Wochenende ein G-LNT bei mir eingezogen ist und nun meinen G-ADS3 versorgt, werde ich in den nächsten Tagen einen kleinen Bericht in meinem Vorstellungsfaden veröffentlichen.

Wer nicht so lange warten möchte oder keine Lust auf einen Erlebnisbericht hat, hier in aller Kürze mein Fazit:

Nach ca. vier Stunden - aha.
Nach ca. 24 Stunden - oh.
Nach ca. 48 Stunden - hoppla, oder wie Harald (Jupiter) meinte „boah“.
Nach ca. 96 Stunden - wow oder „boah ey“ (Gruß an Thomas).

Sehr zufriedene Grüße,
Oliver
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easy
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Beitrag von easy »

Hi Olli, jetzt kannst du dir den HNO sparen , deine Lauscher funktionieren noch....mal schauen ob es beim DC-Kabel Vergleich auch klappt :D

Beste Grüße
Reiner
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe G-LNT-Besitzer und alle, die keins mehr gekriegt haben,

von Linn gibt's ja gerade die Aktion "Tausch Dynamik gegen Utopik", passend für alle Akurates, egal, ob ADS 0 bis 3 oder ADSM bis 3. Da war nämlich seit ungefähr 2008 oder 2009 immer überall das gleiche Netzteil drin, das sog. Dynamik. Schauen wir uns die beiden mal an:

01 Dynamik und Utopik.JPG
01 Dynamik und Utopik.JPG (457.56 KiB) 795 mal betrachtet
Oben das Dynamik, unten das Utopik. Von rechts nach links ungefähr die gleiche Schaltung am Eingang (Filter, Gleichrichter, Elko). Dann unterschiedliche Wandlertechnik, danach wieder ähnliche Übertrager. Nach links dann vergleichbare Ausgangsschaltungen, beim Utopik bessere Elkos als beim originalen Dynamik, beim Dynamik oben von mir getauschte Elkos. Was ist da jetzt so groß anders, bitte? Ich mache mal eine Messung an beiden, und zwar hänge ich an den 6,5V-Ausgang, der die Hauptlast für alles Digitale tragen muss, eine elektronische Last und stelle die auf 1A ein, was realistisch ist im Betrieb nachher. Sieht dann so aus, hier der Messaufbau am Dynamik:

02 Messung.JPG
02 Messung.JPG (246.4 KiB) 795 mal betrachtet
Oben komme 230V rein (Finger weg), nach rechts gehen die zwei Strippen zur Last und nach links geht das Kabel zum Messverstärker (auf x100 eingestellt). Dynamik:

Dynamik 6V 1A x100.jpg
Dynamik 6V 1A x100.jpg (102.8 KiB) 795 mal betrachtet
Utopik:

Utopik 6V 1A x100.jpg
Utopik 6V 1A x100.jpg (124.29 KiB) 795 mal betrachtet
Das ist ein Ripple von 34mV beim Dynamik und 20mV beim Utopik. Naja, nicht gerade die feinste denkbare Gleichspannung, aber man bedenke, dass dahinter ja dann jede Menge Filter und Regler kommen, das wird dann schon. Aber etwas ganz anderes eröffnet sich erst auf den zweiten Blick: Ganz links unten. Bei welcher Frequenz nämlich spielt sich das Gezappel denn ab. Und siehe da, beim Dynamik sind das 831kHz. Das ist mitten drin im Mittelwellenband. Das ist saftige HF, und da kann man Filter hinbasteln soviele man will, die relativ hohe Frequenz wird eben durch die Luft überall hin transportiert. Auch in die Schaltungen hinter den Filtern, wo man die HF dann wieder findet. Und jetzt schauen wir uns mal den Wert an beim Utopik: 33,9kHz. Das ist gerade mal so knapp über dem Hörbaren und liegt im Ultraschallbereich. Da wird noch nichts gesendet.

Also, der Hauptunterschied zwischen Dynamik und Utopik liegt in den verwendeten Frequenzen. Der Witz bei einem Schaltnetzteil ist, dass man nicht so riesige Trafos braucht wie bei den 50Hz vom Stromnetz und deshalb die Spannung erstmal gleichrichtet. Dann wird in einem elektronischen Wechselrichter mit höherer Frequenz über den Trafo übertragen. Je höher die Frequenz, desto kleiner der notwendige Trafo. Aber wenn man da Richtung MHz geht wie beim Dynamik, hat man halt gleichzeitig einen saftigen HF-Sender gebaut. Beim Utopik war deshalb offensichtlich die Vorgabe für die Frequenz, so hoch wie nötig, so niedrig wie möglich.

Jetzt will ich das Utopik mal in meinen G-ADS3 setzen und bin gespannt, wie sich das gegen das Dynamik macht. Ich habe dann zwar keinen Direktvergleich, aber den Vergleich G-ADS3 Dynamik vs. G-ADS3 G-LNT kenne ich ja gerade gut von den Tests des Selekt Edition Hub. Da merke ich gleich, ob der Unterschied größer, kleiner oder ungefähr gleich ausfällt. Wobei ich kaum glaube, dass es mit dem Utopik schlechter wird, das würde mich nun schon sehr wundern.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Linnianer,

das Utopik also in den G-ADS3 reingeschraubt. Erster Boottest auf dem Labortisch: Der G-ADS3 geht beleidigt in einen Fehlermodus. Da gibt's vier so kleine grüne LEDs südlich vom Prozessor und normalerweise geht die Bootsequenz so, dass zuerst drei aufleuchten und kurz drauf die vierte kommt, nämlich die dritte von links. Kommt auch, aber gleich danach geht die zweite von links wieder aus und das Display bleibt dunkel. Wasn nu los? Unterspannung.

Das Utopik hat eine geringfügig niedrigere Spannung am Ausgang als das Dynamik. Reicht auch, aber da kommt jetzt mit dem G-LNT etwas erschwerend hinzu: Ich muss längs zur Digitalspannung von 6,5V eine Diode reinmachen, um den Rückfluss vom G-LNT zu verhindern. Dafür nehme ich eine sog. Schottky-Diode, die anstelle der bei Silizium üblichen 0,7V nur 0,3V an Durchlassspannung hat. Das ist in diesem Fall aber schon zu viel. Ich finde in der nahezu unendlichen Zahl meiner Schublädchen eine Diode, die nur 0,15V braucht, und jetzt bootet er. Zumindest, wenn man Ein-Aus-Ein schaltet. Da kommt nämlich noch was dazu beim G-ADS3: Ich habe da so viele spannungsberuhigende Elkos mit niedrigstem Innenwiderstand auf der Platine verteilt, dass die im ersten Einschaltmoment die Spannung runterziehen. Schaltet man Ein-Aus-Ein, sind die beim zweiten Mal schon ein bisschen vorgeladen.

Ein etwas holpriger Start. Aber normalerweise hat es ja auch kein G-LNT drin, wenn man das Utopik nachrüstet. Noch etwas zeigt sich: Hat man beide Netzteil eingesteckt, kann man nomalerweise beim G-LNT ganz bequem den Umschalttest machen, das geht on-the-fly, sogar während Musik abgespielt wird. Mit dem Utopik geht das vom Utopik zum G-LNT auch, andersrum aber bootet der Akurate erstmal neu, weil die Spannung eben ein bisschen zu tief abgesackt ist, bevor das Utopik voll übernommen hat. Schönheitsfehler jetzt beim Test, aber wie gesagt, wenn man sich das Utopik reinmacht, hat man eigentlich kein G-LNT.

Hörtest. Ich bin platt. Das spielt fast so gut wie mit meinem superaufwändigen Linearnetzteil. Das kann zwar mit einer noch etwas besseren Autorität im Bassbereich punkten, aber das Hauptmanko des bisherigen Schaltnetzteils ("Dynamik") ist komplett weg: Diese Verwaschene, etwas Lahme und Undurchsichtige im Direktvergleich mit dem G-LNT. Das wischt das Utopik alles weg. Chapeau!

Wenn der G-ADS3 mit Dynamik bei 100 liegt (siehe Test beim Selekt) und der G-ADS3 mit G-LNT bei 200, würde ich dafür die 180 ziehen. Die willkürliche Definition von 100 und 200 erfolgte hier.

Prinzipiell kann man das Utopik selbst nachrüsten. Wenn nun jemand das Utopik in seinem G-Linn nachrüsten möchte, wär's mir aber lieber, er würde mir das Gerät zum Umrüsten schicken, dann könnte ich bei eventuellen Problemen beim Hochfahren Gegenmaßnahmen treffen.

Viele Grüße
Gert
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