Linearnetzteil für die G-Linn

Gerts Modifikationen
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3667
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

So, Ihr Lieben,

die ersten zwei Netzteile sind bereits auf dem Weg zu ihren Besitzern. Wenn der Osterhase sich schon so beeilt hat mit den Gehäusen, will ich da nicht nachstehen. Es sind die beiden G-LNT, bei denen ich den zugehörigen Linn schon vorher umgerüstet hatte. Die weiteren G-Linns für den Umbau rufe ich jetzt nach und nach ab, während ich die weiteren Netzteile zusammenbaue.

Viele Grüße
Gert
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3667
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Liebe G-LNTler,

die Netzteile sind alle fertig aufgebaut und jetzt kommen Schlag auf Schlag die Linns zu mir für den Umbau. Damit ich nicht jedes Mal ungefähr das Gleiche schreiben muss per E-Mail, hier eine kurze Anleitung zum Anschluss:

Zunächst DC-Kabel am Linn und am G-LNT anschließen. Das Kabel kriegt durch den Einspielvorgang eine Vorzugsrichtung, also immer gleich angeschlossen lassen. Es hat von Haus aus eine leichte Biegung, die man am besten beibehält. Steht das Netzteil rechts vom Linn, Stecker mit Beschriftung ins G-LNT, steht es links vom Linn, Stecker mit Beschriftung in den Linn. Auf beiden Seiten das Erdungskabel in den Erdungsklemmen festschrauben. Der Linn braucht jetzt keinen 230V-Anschluss mehr und der Schalter an der Unterseite des Geräts ist arbeitslos. Zentraler Netzschalter ist der Druckschalter an der Front des G-LNT. Nach dem Einschalten leuchtet die LED im Schalter hell auf, was den Ladevorgang der Supercaps im Linn signalisiert. Sinkt der Ladestrom unter 1A, sind die Endspannungen fast erreicht, die LED wird abgedimmt und der Linn bootet wie gewohnt mit blinkendem Punkt im Display.

Vergleich LNT vs. SNT: Man kann den Linn ebenfalls mit 230V versorgen, dann schaltet der Hauptschalter des Linn (unten rechts) um zwischen Linearnetzteil und Schaltnetzteil. Das geht im laufenden Betrieb ohne Unterbrechung, die S-Caps bleiben geladen, sind aber weggeschaltet, sobald das SNT Spannung liefert. Schaltet man den Hauptschalter des Linn wieder aus, hört man im Innern des Geräts leise ein Relais klicken, was die Umschaltung signalisiert.

Helligkeit der LED im abgedimmten Zustand: Die lässt sich ändern, dazu muss der Gehäusedeckel abgenommen werden. Beim schwarzen Gehäuse muss man dazu die oberen sechs Kreuzschlitzschrauben lösen, beim silbernen die sechs kleinen Inbusschrauben. Man sieht dann neben dem dicken Ringkerntrafo ein blaues 20Gang-Präzisionspoti, das auf der Platine mit LED beschriftet ist. Im Uhrzeigersinn wird's dunkler bis hin zu fast ganz aus und umgekehrt. Achtung, Netzstecker ziehen vorher, es sind im linken Teil der Platine 230V. Die Helligkeit der LED kontrolliert man am einfachsten bei abgezogenem DC-Kabel, dann fließt dort kein Strom und die LED ist in jedem Fall abgedimmt. Wer keine Erfahrung im Umgang mit 230V hat, lässt den Deckel besser zu.

Dann erreichte mich noch die Frage, ob es ein Problem für das G-LNT darstellt, wenn die Anlage über einen zentralen Schalter ein- und ausgeschaltet wird: Nein, überhaupt nicht. Das G-LNT hat einige nette Features, die ein geregeltes Hochfahren des Netzteils sicherstellen:

1. Direkt nach dem Einschalten liegt ein NTC im Primärkreis, der den Strom begrenzt, um die Sicherung nicht auszulösen. Er wird nach 1-2s von einem Relais überbrückt.
2. Direkt nach der AC-Buchse mit ihrer Sicherung ist eine Überspannungs-Schutzdiode, die kurzzeitig bis zu 6000A wegschlucken kann, wenn z. B. ein Blitz Überspannung auf dem Netz bewirkt. Sie begrenzt die Spannung und zieht die von außen zugängliche Schmelzsicherung.
3. Es gibt zwei Y- und einen X-Kondensator, die von außen kommenden HF-Müll ableiten.
4. Es gibt ein DC-Filter im Primärkreis, das ein Brummen des Trafos durch Gleichspannungsanteile auf dem Netz verhindert.
5. Auch wenn alle drei Sekundärkreise mit Aktivgleichrichtern versehen sind, gibt es davor einen HF-Ableit-C und einen Snubber, um letzte Reste an Trafoklingeln zu verhindern.
6. Die Spannung in allen drei Sekundärkreisen wird in den Reglern langsam hochgefahren, Zeitkonstante 0,5s. Bis die Spannungen komplett stehen, vergeht also etwas Zeit, so dass die Spannungen nicht schlagartig an die Supercaps im Linn angelegt werden.
7. Ebenso haben die Stromquellen, die den Ladestrom der S-Caps auf 3x4A begrenzen, eine Hochlaufzeitkonstante. Das dauert deshalb ca. 1-2s, bis der volle Ladestrom ansteht. Erst, wenn die Spannungen alle einen bestimmten Mindestwert erreicht haben, werden die Supercaps auf den Linn losgelassen.

Damit läuft das Hochfahren butterweich ab.

Viele Grüße
Gert
Bild
rheinmainer
Aktiver Hörer
Beiträge: 33
Registriert: 03.07.2020, 11:23
Wohnort: Rheinhessen - Bodenheim

Beitrag von rheinmainer »

Lieber Gert,
vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen und Details.

Bezugnehmend auf Deine Erläuterungen zur integrierten HF Unterdrückung.
Gehe ich dann recht in der Annahme das, das G-LNT V2 keine vorgeschaltetes Netzfilter mehr benötigt bzw. dieses sich sogar eher nachteilig auswirken würde - ich meine rein von der theoretischen Seite ?

Beste Grüße aus Rheinhessen und ein schönes WE
Wenzel

PS: Mein G-Hub solle bereits bei Dir eingetroffen sein, schade das ich ihn nicht früher losgeschickt habe - zu beschäftigt gewesen - sonst hätte ich evtl. schon am WE (sturmfrei) ausgiebig mit dem G-LNT hören können ... :cheers:
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3667
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Guten Morgen Wenzel,
rheinmainer hat geschrieben: 29.04.2022, 19:52 Bezugnehmend auf Deine Erläuterungen zur integrierten HF Unterdrückung.
Gehe ich dann recht in der Annahme das, das G-LNT V2 keine vorgeschaltetes Netzfilter mehr benötigt bzw. dieses sich sogar eher nachteilig auswirken würde - ich meine rein von der theoretischen Seite ?
ein HF-Filter ist integriert, ja. Da braucht es kein weiteres Filter davor. Bei mir kriegt das G-LNT allerdings von einem G-PPP sauberen Strom.
rheinmainer hat geschrieben: 29.04.2022, 19:52 Mein G-Hub solle bereits bei Dir eingetroffen sein, schade das ich ihn nicht früher losgeschickt habe - zu beschäftigt gewesen - sonst hätte ich evtl. schon am WE (sturmfrei) ausgiebig mit dem G-LNT hören können ... :cheers:
Gerade baue ich ihn um, er ist bereits komplett zerlegt.

Viele Grüße
Gert
Bild
rheinmainer
Aktiver Hörer
Beiträge: 33
Registriert: 03.07.2020, 11:23
Wohnort: Rheinhessen - Bodenheim

Beitrag von rheinmainer »

Hallo Gert,

vielen Dank für Dein Entgegenkommen dass ich meinen G-Hub und G-LNT bei Dir am Wochenende abholen durfte und Deine G-LNT/Linn SNT Hör-Vergleichssession an Deinen AGMs. :cheers: Einmal mehr ernten wir glücklichen G-LNT Besitzer die Früchte Deiner ins G-LNT gesteckten Arbeit in Form von mehr Genuss und mehr Musikalität beim gepflegten Muskigenuss in den heimischen vier Wänden. :D

Meine Wahrnehmung mit G-LNT an Deinen AGMs wie später dann auch bei mir zu Hause war eine Steigerung der Präsenz bzw. Livehaftigkeit der Musik. Auch nahm ich die leiseren musikalischen (Instrumente wie auch Stimme) Details deutlicher wahr. Speziell bei Deiner Vorführung von Carmen Gomes "Come on in my kitchen" kam das Streichen des Schlagzeug Beckens wie auch Carmens Stimme mit stärkerer Präsenz zur Geltung.
Vielen, vielen Dank dass Du uns unser Hobby immer wieder mehr zu versüßen vermagst.

Ich bin schon sehr auf Dein nächstes Projekt in dieser Richtung sehr gespannt. :cheers:

Grüße aus dem Süden
Wenzel

PS: Wundere mich etwas über die Stille der anderen glücklichen G-LNT V2 Besitzer und würde mich über deren Wahrnehmung/Kommentare mit und ohne G-LNT sehr freuen.
Bild
Hifidistel
Aktiver Hörer
Beiträge: 267
Registriert: 11.12.2019, 14:03

Beitrag von Hifidistel »

Hallo Wenzel,
Die anderen G-LNT-Eigner hören zufrieden Musik und haben deshalb keine Zeit, zu schwärmen.
Liebe Grüße
Sascha
Bild
Thomas86
Aktiver Hörer
Beiträge: 1148
Registriert: 21.08.2018, 18:34

Beitrag von Thomas86 »

Oder aber kommen aus den verschiedensten Gründen nicht dazu momentan Musik zu hören .....
Bild
h0e
Administrator
Beiträge: 3863
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

… oder wollen niemandem die lange Nase zeigen, wo Gert ja keine Netzteile mehr bauen möchte…
Bild
Thomas86
Aktiver Hörer
Beiträge: 1148
Registriert: 21.08.2018, 18:34

Beitrag von Thomas86 »

+1
:cheers:
Bild
dirk-rs
Aktiver Hörer
Beiträge: 667
Registriert: 02.03.2020, 22:20
Wohnort: 46xxx

Beitrag von dirk-rs »

Hi,

welches neue Projekt??? :mrgreen:

Gruss Dirk
Bild
Jupiter
Aktiver Hörer
Beiträge: 1553
Registriert: 25.07.2014, 15:51
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz

Beitrag von Jupiter »

Hi Dirk,
möglicherweise übernimmt Gert die iPod Produktion von Apple.
:cheers:

Gruß Harald
Bild
SolidCore
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1863
Registriert: 12.12.2014, 10:38
Wohnort: NRW / Moers

Beitrag von SolidCore »

h0e hat geschrieben: 12.05.2022, 17:42 … oder wollen niemandem die lange Nase zeigen, wo Gert ja keine Netzteile mehr bauen möchte…
Hallo zusammen

Das ist mal eine vollkommen neue Betrachtung. Obwohl sich ja jeder für V2 anmelden konnte.

Mein G-Hub Nr 9 ist mittlerweile vom Netzteilumbau zurück, aber grade erst in der Einspielphase.
Somit warte ich das Endergebnis ab, und berichte dann.

Kann aber ein davon unabhängiges Ergebnis schon mal schreiben.
Ich hatte meinen G-Hub mit allen 3 Updates, AUßER dem Linearnetzteil, mal mit der internen Streamerkarte
im Meitner MA-3 verglichen. Diese ist übrigens vollkommen identisch zum Einzelgerät-Streamer Emm Labs NS-1.

Den Linn dann per Silber AES XLR ebenso in den MA-3.
Natürlich blieb die Verkabelung LAN und Strom jedes mal identisch.

Da kann ich sagen, das (hier in meiner Kette) der G-Hub zwar als Sieger hervorgeht, hörbar, aber keine Klangklasse.
Kurz gesagt könnte man machen, wäre aber den Mehrpreis keinesfalls wert.

Dann besuchte ich Reiner/Easy mit dem MA-3, eigentlich, um ihn gegen seinen DAC2Xv2 zu vergleichen.
Dabei verglichen wir dann auch nochmal die interne Streamerkarte gegen Reiners G-Hub, der aber bereits ein
eingespieltes LNT von Gert hat. Da konnte man sagen, der G-Hub zieht mühelos vorbei, sehr deutlich.
Oliver (Bajano) war ebenfalls vor Ort, wir waren dreistimmig der gleichen Meinung.

So entstand dann bei mir auch ein "LNT haben wollen" - Gefühl. Hinzu noch, das eigentlicher jeglicher Bericht
hier positiv ausfiel.

Darauf aufbauend, also die Idee, grottiges Schaltnetzteil mit 1% Ripple und Noise (Herstellerangabe) raus,
und gutes lineares als Ersatz, habe ich dann ebenfalls mal am Meitner versucht, und mal das Digitalboard
mittels einem Farad 3 versorgt. Wow. Was für ein Klangsprung. Das würde ich auch jedem DAC2X-Besitzer empfehlen,
mal die 17V vom unterem, mittigem Digitalboard zu ersetzen.

Schade, das Gert kein Mehrfachnetzteil einzeln anbietet, so arbeite ich daran, im MA-3 ebenso 3 Spannungen
mittels LNT zu versorgen.
Dann folgt zur Verifizierung nochmal der Vergleich zuhause, als auch beim Reiner.


Gruß
Stephan
Bild
rheinmainer
Aktiver Hörer
Beiträge: 33
Registriert: 03.07.2020, 11:23
Wohnort: Rheinhessen - Bodenheim

Beitrag von rheinmainer »

Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Reaktionen, welche ich nachvollziehen kann :D

Schließlich habe ich auch erst zu meiner kurzen Schwärmerei Zeit im Urlaub, in Abstinenz von meinem gertifizierten System :roll: , gefunden.
Noch erfreulicher zu hören, das durch die Einspielzeit eine weitere Steigerung zu erwarten/möglich ist. :cheers:
Allerdings sind solche ‚schleichenden‘ Verbesserungen nur schwerlich vom Besitzer wahrzunehmen.
Wollte hier aber keinem zu nahe treten. Allerdings ist es jedem - auch denjenigen, die nicht in den Genuß eines G-LNTs kamen - freigestellt diesen Thread zu lesen.

Stephan (SolidCore), vielen Dank für Deinen Vergleich mit dem Meitner MA-3. Ich hatte einmal den Meitner MA-2 CD Spieler im Vergleich zum Audionet VIP G2 mit EPS hören dürfen. Beides wirklich tolle Geräte, bis dato kannte ich den kanadischen Hersteller Meitner nicht. Interessant dass bei einem Meitner, nicht gerade ein Schnäppchen, beim Netzteil doch noch so viel Potential drin steckt. Ich bin schon auf das Vergleichsendergebnis gespannt wenn Dein Meitner mit 3 LNTs versorgt wird.

In diesem Sinne wünsche euch weiterhin Genuss und entspannte Stunden des gepflegten Musikhörens. :mrgreen:

Sonnige Grüße
Wenzel
Bild
SolidCore
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1863
Registriert: 12.12.2014, 10:38
Wohnort: NRW / Moers

G-Hub Netzteil

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

So, nun habe ich mal etwas in das Linearnetzteil reingehört.
Der Unterschied ist nun wirklich nicht schwer heraus zu hören.

Ich machs einfach: Ich seh das wie die bereits voran gegangenen Kommentare.

Und würde dem Netzteil eine Klangklasse geben. Würde man einen 500,- Streamer gegen einen ab 2K vergleichen,
wäre der Unterschied keinesfalls größer.

In Kurzfassung:
Mit Linearnetzteil spielt der G-Hub größer, befreiter, sauberer in allen Frequenzen. Geht man zurück auf das interne SNT,
stellt sich genau der übliche Sound ein, den SNT nunmal haben. Ein wenig Matsch, ein wenig flau, ein wenig Ausdruckslos.

Dabei fielen mir 2 Dinge auf.
Steckt man nur in den Linn ein Stromkabel, und schaltet ihn ein, geht am Linearnetzteil die Lampe an. Als ob es eingeschaltet wäre.
Das verwirrt etwas. Ist das so gewollt ?

Und, was ich noch lösen muss, und mich massiv stört, das Linearnetzteil brummt. Beim Einschalten mit einem kleinem "Roar",
um dann in ein beständiges, dauerhaftes Brummen zu wechseln. Abends kann man es auf 3m Entfernung hören.

Meine Class-A und VV haben ebenso Ringkerntrafos, diese sind absolut still. Hätte ich viel DC, müssten sie ebenso Brummen.
Die Zerozone Netzteile waren auch immer ruhig.
Ich versuche aber noch einen DC-Filter.

In letzter Instanz, wenn das nicht hilft, würde ich gern den Trafo austauschen. Ich bin jetzt nicht fies darum,
wenn es ein Hersteller-Fehler wäre. Kann mal passieren. Gert kann auch nur das verbauen, was ihm angeliefert wird.


Ist euer absolut still ?

Gruß
Stephan
Bild
Horse Tea
Aktiver Hörer
Beiträge: 1720
Registriert: 19.03.2016, 20:22
Wohnort: Unterfranken

Beitrag von Horse Tea »

Hallo Stephan,

mein G-LNT startet beim Einschalten mit einem leichten Geräusch, das in weniger als einer Sekunde vollkommen verstummt. Das Einschaltgeräusch ist auch in nächste Nähe kaum hörbar.

Viele Grüße
Horst-Dieter
Bild
Antworten