Linn Akurate Exaktbox-I Katalyst in G-Version

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Linn Akurate Exaktbox-I Katalyst in G-Version

Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Multikanalfreunde,

ein sehr netter Forumskollege, Oliver (olliht), hat von mir schon diverse Umbauten machen lassen, so z. B. einen G-Oppo2 in Vollausstattung und einen G-Hub mit Clock- und AC-Upgrade. Nun hatte er folgendes kleine Problem: Der Linn, den er auch als HDMI-Umschalter bei Heimkinobetrieb nutzt, gibt Mehrkanalkost am HDMI-Eingang nur in Stereo am HDMI-Ausgang weiter. Aber gut, dafür gibt's doch ein Surroundmodul bei Linn. Ich habe ihm das besorgt und eingebaut. Danach war die Enttäuschung da: Am HDMI-Ausgang immer noch nur Stereo. Wir haben dann über Linn, die sehr bemüht waren und das Setup selbst nachgestellt hatten (Oppo 205 an Akurate System Hub), rausgefunden, dass das tatsächlich so nicht geht aus irgendwelchen lizenzrechtlichen Gründen. Der Händler hat sofort angeboten, das Surroundmodul zurückzunehmen, stellte aber noch eine andere Variante in den Raum:

- Wir lassen das Surroundmodul drin im G-Hub
- Wir nehmen eine Akurate Exaktbox-I mit acht integrierten Endstufen und acht Vorverstärkerausgängen
- Ich frisiere die Kiste und wir versuchen, damit klanglich noch am G-Oppo2 vorbeizukommen
- Außerdem spart sich Oliver dann diverse Endstufen für Surround

Linn hat sich da ziemlich ins Zeug gelegt und das Setup nachgestellt (Oppo 205 -> HDMI -> AkSysHub mit Sur.-Modul -> Exaktlink -> AEBOX-I. Sie haben dann berichtet, dass auch SACDs damit laufen (das war eine der Fragen, die sich stellten) und überhaupt das Setup so funktioniert, wie wir uns das vorstellten. Oliver hat nicht lange gefackelt und die Kiste bestellt (anders als auf dem Bild hier in Silber):

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Der Plan:

Front links/rechts, Center und Sub werden über die bisher verwendeten Endstufen aus vier VV-Ausgängen der Exaktbox-I gespeist. Surround links/rechts wird von den integrierten Endstufen beliefert, und die zwei noch übrigen Kanäle könnten noch zwei optionale Lautsprecher für Surround Back antreiben.

Bevor ich jedoch über den Umbau der Akurate Exaktbox-I (kurz im Linn-Jargon AEBOX-I) zur G-Version berichte, wäre es interessant, etwas mehr über Olivers Setup zu wissen (welche Lautsprecher, welche Endstufen).

Viele Grüße
Gert
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olliht
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Beitrag von olliht »

Guten Tag zusammen,
aufrichtig gerne, das Setup besteht wie folgt:

G oppo als Vorstufe,
die Kanäle L, C, R werden jeweils von einer Linn Klimax solo - also 3 x monos - angetrieben,
die Kanäle HR und HL von einer Linn klimax twin - Stereoendstufe
der Sub wird von einem Velodyne DD 12+ durchgeführt.

Lautsprecher Burchard S 400 für R, C, L sowie Jern WS 12 HR und HL. Ein 5.1 System das den Raum völlig ausleuchten kann.

Wenn Gert fertig wäre, stünde somit die twin auf der Aussonderungsliste. Da die twin und die Exaktbox jeweils chakra Schaltungen beinhalten und zudem auch das sog. dynamiks Netzteil beiderseits verwenden, steht die Frage im Raum ob eine G Exaktbox mit ihren optimierten Endstufen die twin trotz klimax Status nicht ablösen kann.

Beste Grüße

Oliver
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Oliver,
olliht hat geschrieben: 05.11.2020, 10:42 Wenn Gert fertig wäre, stünde somit die twin auf der Aussonderungsliste. Da die twin und die Exaktbox jeweils chakra Schaltungen beinhalten und zudem auch das sog. dynamiks Netzteil beiderseits verwenden, steht die Frage im Raum ob eine G Exaktbox mit ihren optimierten Endstufen die twin trotz klimax Status nicht ablösen kann.
schaun mer mal :-). Danke für die Beschreibung des Setups.

Die Akurate Exaktbox-I ist ein stattlicher Brocken Elektronik mit ordentlich Gewicht. Mal aufgeschraubt und die im Bild rechten vier Endstufen samt Vorstufen und den zwei AK4497-DACs schon gleich mal rausgeschraubt:

Bild

Es war schnell klar, dass ich von hinten gesehen links, wo auch noch das Exakt-Eingangsboard über dem Endstufenblock sitzt, erheblich weniger Platz zur Verfügung habe als rechts. Das spielt aber keine Rolle, denn man kann im Setup die acht Kanäle frei zuordnen. Das ausgebaute Board:

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Man sieht schon ein ganze Menge der Polymerelkos, die es mittlerweile mit rekordverdächtigen 5mOhm ESR gibt und die DAC-Umgebung stützen, wie ich das auch in den Katalyst-DACs von G-ADS3/ADSM3 mache. Links im Bild habe ich noch die +-12V für die Analogausgangsstufe mit einem Elko gestützt. Da zeigte sich später, wie auch an manch anderer Stelle des Boards, dass man hier behutsam umgehen muss, wenn man da tausende von µF reinbuttert: Die Kiste bootet beleidigt nicht mehr, weil die Regler alle ihren Saft aus den +-32V des dicken Netzteils beziehen, das auch die Endstufen versorgt, und recht zart besaitet sind.

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Apropos Analogausgangsstufe: Altbekannt aus den aktuellen Linn, sei es Akurate oder Selekt, feinste OPs (OPA 1612), aber dann diese 300 Ohm Innenwiderstand. Da würde ich gerne eine G-Ausgangsstufe reinsetzen, die ja passend gerade vier Kanäle mitbringt:

Bild

Verkabelt wid wie immer mit UPOCC-Kupfer in Teflon:

Bild

Als ich das dann wieder eingebaut hatte, machte die Kiste beleidigt keinen Mucks mehr. Die +-12V-Regler sind nicht in der Lage, meine Ausgangsstufen zu füttern. Also muss dafür ein eigenes Nezteil her - kommt im nächsten Kapitel.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Interessierte an der Exaktbox-I,

auf der Suche nach einem passenden Netzteil fand ich noch eins, das ich eigentlich mal für eine bessere +-15V-Versorgung bei den älteren BM-Lautsprechern entwickelt hatte. Ich habe das auf +-12V umdimensioniert und eingebaut:

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Test: Damit spielt jetzt alles, zumindest bootet das Gerät und es kommen Messtöne hinten raus, wenn man sie dem Streamer vorne reinfüttert:

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Nun zur anderen Hälfte. Auf Kanal 1-4 sollen später die Endstufen genutzt werden. Erstmal das Exakt-Eingangsboard raus:

Bild

Das Board wird in der DAC-Abteilung genauso überarbeitet wie das andere, und die Elkos für die Endstufen kriegen noch eine kleine Spritze in Form von unten angebrachten Folien-Cs an den passenden Stellen:

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Die Exaktbox-I kriegt ein Schild und einen roten Punkt für die Phase (spart Euch bitte die Witze mit dem G-Punkt diesmal :) ):

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Alles fertig:

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Von vorne mit Deckel:

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Von hinten:

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Jetzt kommt das Dilemma an der ganzen Geschichte. Erstens habe ich keine vernünftigen Passivboxen, um die "gespritzten" Endstufen anhören zu können, und zweitens habe ich kein Surroundmodul für den G-Hub, und drittens gar keinen G-Hub.

Deshalb ist diese "Frisur" ein geteiltes Werk: Ich kann lediglich messen, dass alles tiptop ist. Wie es klingt, muss Oliver sagen, der all das oben Genannte hat, was man zum Hörtest braucht. Ich kann nur hoffen, dass er Positives zu berichten hat.

Viele Grüße
Gert
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Hallo,

die Gelegenheit ist doch günstig um ihm gleich hochwertige WBT 0708 Nextgen Polklemmen und OCC Anschlusskabel zu verpassen. Diese Messingbuchsen passen Qualitativ nicht dazu.

Gruß Harald
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olliht
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Beitrag von olliht »

Guten Tag,

bevor ich meine Impressionen zu dem Klang der neu aufgestellten Kette publiziere, zunächst vorab ein paar Hinweise zu dem G Exakt:

- der Hinweis auch gleich auf WBT Buchsen / Klemmen etc. aufzurüsten wurde von mir ebenfalls bei Gert angefragt, aber dies ist technisch einfach nicht möglich, da entweder der Platz ( Buchse mit Sicherungshalter, LS Schraubklemmen etc. ) nicht da ist oder die Buchsen direkt auf der Platine sitzen und dies ebenfalls in keinem realistischen Aufwand steht, Ansonsten wurde eigentlich alles geprüft, bzw. realisiert. Auch die Feinsicherung wurde optimiert.
- als ich euphorisch den G Exakt mit dem G hub per Lan Kabel verband, nahm ich ein ordentlich verarbeitetes Kabel mit Metallstecker und CAT 7 oder besser. Dies war ein Fehler ! Zu einen sitzt die Lan Eingangsbuchse sehr dicht oben in der Ecke und zum anderen ist alles über CAT 6 ein Problempotential für die Beiden. Gert hat dies auch vorab erwähnt aber da war zu spät..... G hub und G Exakt hatten Kommunikationsprobleme also irgendein banales Kabel gesucht und... Ja, jetzt bekomm mal diesen Stecker da wieder raus ! Es war knifflig den Stecker mit seinem Schnappverschluss wieder von G Exakt zu lösen weil da einfach gar kein Platz ist. Ich sah mich schon Gert bitten eine gewaltsam zerstörte Lan Buchse zu reparieren. Schlussendlich habe ich es dann doch geschafft und fortan werden nur noch Lan Kabel mit entfernten Schnappverschlüssen eingesetzt.
- das Gerät wird recht warm hat es doch acht Endstufen mit ca 65 watt ohne Last parat, welche irgendwo hin müssen,
- das Gerät hat eine blaue LED in der Mitte, dies ist zwar schön anzuschauen aber gerade in der Dunkelheit leuchtet diese doch sehr auffällig, ich habe mir mit einem durchsichtigen IKEA Gummipropfen beholfen. So leuchtet es immer noch blau aber deutlich weniger intensiv
- die Konfiguration des Paares ist nicht wie bei einem "ordinären " Surroundreceiver, man muss sich sich ein wenig reindenken da die Optionen im Setup doch sehr vielfältig sind
- wenn man die g linn´s mit einem G oppo verbindet kann man direkt Kabel bzw. Verbindungsvergleiche durchführen:

- XLR, Stereo, analog,
- otisch digi.
- coaxial digi.
- Cinch analog, sogar zweifach möglich,
- HDMI audio only
da stets die selben Bedingungen herrschen ist dies eine riesige Spielwiese.

So, soviel dazu, nun wie klingt es ?? Erste Eindrücke gibt es schon aber da ich das Setup noch nicht völlig optimal eingestellt habe und zudem verschiedene Komponenten der mittelbaren Kette optimiert habe ( Beispiel DC Kabel an KECES Netzteil & fritzbox dies sich erst mal einbrennen müssen) will ich mich noch Kurz (!) zurückhalten. Doch eins kann ich jetzt schon sagen: In Gerts Sternenhimmel muss man sich an ein neues Gesicht gewöhnen und gerade für die Mehrkanalfraktion liegt die Messlatte ab sofort weeeeit höher.....

Bis gleich

Oliver
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olliht
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Beitrag von olliht »

Guten Tag,

nun jetzt ist das Setup halbwegs verstanden und die Parameter im Tandem G hub & G Exakti hinterlegt. Jeder Lautsprecher wird in der Position Höhe, Entfernung zur Rückwand und Entfernung Seitenwand angegeben, Beschaffenheit der Wände, ggf. Fenster - Abmessungen, einfach oder doppelt verglast - sowie der Raum BxHxT incl. Beschaffenheit des Fußbodens, Decke - Beton, Parkett- sind zu beschreiben. Zuweilen will der also wirklich viel wissen und bzgl. des Subwoofer habe ich exakt gemessen, worauf die Linn´s diesen dann draußen auf der Veranda platziert haben?? Ich musste dann einsehen, dass ich Seiten und Rückwand vertauscht hatte und mit dieser Korrektur stimmte alles. Nach abschicken der Werte an die Exaktbox legte er mir dann eine Analyse vor, die weit weg von Surroundeinmesssystemen á la Denon, Yamaha etc. ist.Wer will, kann praktische jede einzelne Frequenz anfassen und verändern.
Also. wie gesagt, nun ist alles konfiguriert. Wie klingt es ? Während ich Anlage hochfahre habe ich drei Kinder um mich rum und Mama weit weg. Audiophil jetzt Zweikanal zu testen ist wenig entspannt und würde nicht durchsetzbar sein. Also nehmen wir Surround und greifen zu altbekannten Streifen wie Minions, Ratatouille, Pixar die Kurzfilme oder Asterix Stadt der Götter. Digitale Animation mit gut gemachten Sound und zudem allen Parteien vertraut. Doch schon bei den ersten Takten war klar, nein vertaut war gestern!! Meine mir bekannte Kette ist nun extrem auflösend sensationell präzise, Details die so nie wahrgenommen hatte, waren plötzlich da. Und zwar ganz natürlich und suverän dargestellt. D.h. es ging sogar soweit, dass Gags zündeten die mir vorher gar nicht aufgefallen waren. ( hinten links gähnt einer leise ) Ein Feuer wird entzündet und der Bass breitet sich kreisförmig im Raum aus und macht nur einfach bumm. Die minions machen auf der Bühne Panik und man kann praktisch jeden einzelnen "Sänger" raushören. Wow !! Tonal gibt es keine Gewichtung irgendeines Bereiches. Nichts ist "Überpräsent", wie Hochton o-ä. Ich wechsle inzwischen in den Filmen von einer bekannten Szene zur nächsten und mein Kinder sind regungslos, tief beeindruckt und muxmäuschen still. Viele Streifen später stelle fest, dass die Kinder eigentlich schon seit zwei Stunden im Bett sein müssten. Hmm heute also mal das kurze Programm und wieder eine Stunde später bin ich allein vor oder in der Anlage. Jetzt ist auch nicht der Moment zweikanal zu testen.
Also, einfach Fernseher an und den Ton - der auf fast allen Satellitensendern in 2.0 ausgestrahlt wird - per dts neo auf 5.1 hochrechnen lassen. Doch was das ?? Sendungen wie Terra X haben plötzlich die Qualität eines " Blockbusters"! Hier ist nichts lieblos auf den Center gelegt und hinten ein wenig knirschen. Nein vollwertige Effekte die nahtlos zwischen den Kanälen L,C,R und HR, HL im Raum wandern. Ab sofort habe ich also TV Sender ist bestem Sound zuhause! Achtung: Es ist nicht so, dass der G oppo schlecht war oder ist. Die G linn´s heben aber die Qualität des Mehrkanalsounds so drastisch an, wie ich es ehrlich gesagt nicht für Möglich gehalten hätte. Lieber Gert ich lege Dir dieses Tandem als künftige Mehrkanalreferenz nahe, sage nochmals - auch im Namen meiner Kinder - DANKE für diese beiden Strolche.

Um den geneigten Leser nicht abzuschrecken, ende ich hier für´s erste und berichte in Kürze von meinen Stereo Eindrücken.

Beste Grüße Oiver
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olliht
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Beitrag von olliht »

Guten Tag zusammen,

ich hatte ja vollmundig versprochen auch noch eine Stereo Besprechung zu machen dem ich hiermit nachkomme. Doch zunächst nochmals kurz zurück zu meinen Mehrkanal Ausführungen. Ich habe hierzu die Aufnahmen: A. S. Mutter Mororial zu H. Karajan und Kraftwerk Der Katalog bemüht und das Fazit ist unschwer und auf Anhieb auszumachen. Das Tandem G hub und G Exakt i lösen in erster Linie deutlich sauberer auf. Halt: der G oppo löst ebenso hervorragend auf, aber die Linn´s positionieren Ihre Ergebnisse besser in den Raum. Und das merkt man auf der Mehrkanal Ebene auf Anhieb. So ist die Stradivari von Fr. Mutter so eindringlich präsent, wogegen es dem im direkten Vergleich g oppo allein an dieser Eindringlichkeit / Intensität fehlt. Die Kraftwerk Inszenierung schwebt so frei und ungezwungen im Raum, dass es selbst bei "wirklich laut" völlig Stressfrei klingt.

Zufällig war gestern auf Arte eine Doku über Käfer in besagtem leidigen 2.0. Ja und ??? Nun, der Inhalt ist hier völlig egal..Aber was die Linn´s für positives Spektakel aus diesem verkümmerten 2.0 zaubern ist sensationell !! Da flirrt es als ob man direkt in einem Bienenstock sitzt. Da fällt ein Käfer in einen Teich und die Unterwasseraufnahme gleicht in Ihrem Ton dem Absturz der Spitfire vor England aus dem Film Perl Habor! Ich bin sicher das war auch so gewollt aber nur die wenigsten kommen in einen solchen Genuss...

Doch nun zu Stereo: vorab: Hier fällt der vergleich nicht so unsanft und deutlich aus. er G oppo legt nochmals alles in die Waagschaale und das ist nicht wenig. Nehmen wir Yellow, Dieter Meyer zaubert Effekte wie z.B. eine Trompete die von weit links nach weit rechts schwenkt. So lässt sich prüfen ob z.b. die Kanäle R & L optimal harmonieren und halbwegs gleich dargestellt werden. Zudem ist die Trompete im Zentrum sehr intensiv und im Raum präsent. Die Probanden machen das erstklassig, doch muss das Urteil lauten: pro Linn. Ich nehme hierzu einen vielleicht abgedroschene Szene als Anschauung: Stell Dir vor Du fährst in einem Oberklasse Sportwagen 230 km/h. Mehr ist anstregend und gibt der Wagen eigentlich nicht her. Da wirst Du von einem Oberklasse Mitbewerber überholt. Der Überholvorgang ist souverän und der andere hat offenbar kein Mühe dabei. Dein Vehikel ist aber am ende. Mehr Gas lässt zwar Motor aufheulen aber es macht Dich nicht schneller und der andere zieht auf und davon.
Sicher habt Ihr erraten, dass es hier geht es nicht um die Geschwindigkeit zweier Autos geht. Dem Tandem G Linn fällt es offenbar viel leichter Präzision in Hoch, Mittel oder Tiefton, Auslösung, Drei Dimension in den Raum plastisch darzustellen, dass dem G oppo stets nur der zweit Platz in einem Hochkarätigen Duell bleibt.
Beste Dank
Bis später Gruß Oliver
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Oliver,

hab vielen Dank für Deinen nett zu lesenden und anschaulichen Bericht. Interessant ist, dass beide Kandidaten, der G-Oppo und der G-Exakt-I, vergleichbare Analogausgangsstufen haben, und auch die Spannungsversorgungen beider sind vom Feinsten. Aber die großen AKM-DACs AK4497 im Linn sind ganz offensichtlich den ES9038 überlegen - darauf führe ich das lockere Überholen bei 230 zurück. Außerdem ist natürlich der G-Hub mit Surroundmodul als Zulieferer auch eine Ansage.

Viele Grüße
Gert
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atmos
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Beitrag von atmos »

olliht hat geschrieben: 10.11.2020, 08:36 .....
Also, einfach Fernseher an und den Ton - der auf fast allen Satellitensendern in 2.0 ausgestrahlt wird - per dts neo auf 5.1 hochrechnen lassen. ....
Gebräuchlich ist beim Fernsehen doch Dolby Digital, warum dann auf DTS Neo upgraden?

Gruß
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olliht
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Beitrag von olliht »

Hallo,

Linn bietet als Surroundwandler von 2.0 Material auf 5.1 ausschließlich dts neo - music oder . cinema an. Kein dolby pro logic II etc. .

Oliver
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olliht
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Beitrag von olliht »

Guten Tag,

jetzt habe die Jungs schon ein paar Tage und finde mich inzwischen ganz gut zurecht und zudem verfestigen sich die beschriebenen Fähigkeiten immer mehr. Doch kommen wir kurz zurück, auf das wie alles anfing: ich hörte von einem Linn Mehrkanalmodul. Da der G hub meinem G oppo die digitale Kost so vorzüglich servierte, dachte ich mit dem Modul dem G oppo auch Mehrkanalmenüs anreichend zu können. Schließlich gibt es praktische keine Satellitenübertragung / Sendung / Blockbuster im 5.1. Kurz mit Gert abgestimmt, dieser baut es mir ein, ich baue meine Kette wie gewohnt auf und.....nix...
Da kommt um´s verrecken kein Mehrkanal raus. Eigentlich war die Kette perfekt, kein Grund irgendeiner Komponente zu kündigen.
Doch was nun ?? Jetzt kommt, was Gert schon beschreiben hat und ausschlaggebend war, dass mich das mögliche (!) Potential so gereizt hat den Exakt I zu ordern. So und jetzt kommt der eigentliche Grund dieser Ausführung: Plötzlich hatte ich drei verschieden Endstufen eines Herstellers unter exakt den gleichen Bedingungen vor Ort. Nach kurzer Rücksprache mit Gert bestätigte dieser, dass :
ja, die Bedingungen für die Endstufen 1-4 sind genau gleich wie die Bedingungen für die Endstufen 5-8, bei beiden wurde der DA-Wandler davor auf gleiche Weise überarbeitet. Bei 5-8 kommen dann die Ausgangsstufen für die Vorverstärkerausgänge dazu, die aber für die Endstufen nicht im Signalweg liegen. Die Endstufen 1-4 haben aber noch einen kleinen Vorteil gegenüber den Endstufen 5-8, die ja nicht benötigt werden - sie haben bessere Kondensatoren in der Versorgung und parallel dazu kleine Folien-Cs, die ein bisschen mehr Schnelligkeit liefern sollen.
Also nehmen wir doch mal zum Spass die -modifizierte - interne Endstufensektion des G Exakt I gegen eine Linn Klimax twin. Auf dem Papier beide mit dynamiks Netzteil und Charkkra Schaltung ausgestattet. Immerhin will Linn für eine Twin ca. 10´te haben. Im direkten Vergleich taten sich aber keine diesbezügliche Welten auf. Die G Exaktbox I konnte ziehmlich eng an die Twin aufschließen. Will sagen, wer den direkten Vergleich nicht hat wird nichts vermissen. Auflösung, Spritzigkeit und räumliche Darstellung auf höchsten Niveau!! kurze Zeit später trug es sich auch zu, dass ich deshalb die twin abgegeben habe und dies nicht bereue.
Tja, und nun die solo antreten lassen..Nein, jetzt war da nichts mehr eng. Höchstes Niveau ja, aber wenn man wissen will es in Perfektion klingen kann oder wo sich die Exakt Endstufen ( der Abstand zur twin her kommt ?) noch nachbessern lassen, sollte entweder die Solo zwingend nehmen oder Finger davon lassen und sich mit Angebt Exakt I auf höchsten Niveau einrichten. Die Solo sind einfach entspannt in Ihrer Wiedergabe alles wird viel dichter und "saftiger" dargestellt, die Staffelung um Dich rum bei Stereo ist so beeindruckend wie ich es so noch nie gehört habe.
Mein Glück ist, dass ich drei Solo habe und so R, C. L per solo abbilde und nun HR und HL per G Exkatbox I. Wer sich aber einen vorhandenen hub mit der Exaktbox I ergänzt kann möglicher Weise vieles vorhandene aussondern und verbessert sich dennoch und kann ggf. mit Endstufen eigene Geschmacksakzenten nachgehen.
Nur einfach mal so.. :cheers:

Beste grüße
Oliver
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LukasH
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Beitrag von LukasH »

olliht hat geschrieben: 17.11.2020, 13:37 Wer sich aber einen vorhandenen hub mit der Exaktbox I ergänzt kann möglicher Weise vieles vorhandene aussondern und verbessert sich dennoch und kann ggf. mit Endstufen eigene Geschmacksakzenten nachgehen.
Ich kann dem nur zustimmen. Ich habe Im Frühjahr '20 meine Marantz Kombi gegen den Linn AHub mit Exaktbox i getauscht. Das war ein klanglicher Sprung der weit oberhalb des Preisunterschiedes war. Meine Linns sind zwar (noch :wink: ) unmodifiziert, Surround Sound ist aber seitdem eine wahre Freude. Ich habe die B&W 805D3 als Front L/R Lautsprecher im Bi-Amp betrieb, was bei der Exaktbox durch die völlig freie Konfiguration und Zuweisung der 8 Kanäle super simpel zu realisieren ist und klanglich wirklich noch eine Schippe drauf legt.

Mich würde interessieren, ob es hier Nutzer gibt, die den Unterschied zwischen den unmodifizierten Linns (Hub +Eboxi) und den G-Mods beschreiben können?

Grüße
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PerreauxJo
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Beiträge: 6
Registriert: 19.02.2021, 19:02
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Kontaktdaten:

Beitrag von PerreauxJo »

Liebe G-Linn Liebhaber,
ich lese hier im G-ertifizierungs-Forum seit einigen Jahren "passiv" mit. Endlich habe ich mich registriert, da mich einige von Fortepianus realisierten Modifikationen zu eigenen Umbauten inspiriert haben.
Bei der ein oder anderen Schaltung bin ich allerdings unsicher. Da in diesem Thread die neueste Inkarnation der BUF634-Ausgangsstufe genutzt wird, möchte ich das Thema aufgreifen, um die Grundschaltung ohne Servo-Reglung zu analysieren.
Anbei meine Interpretation, die ich aus den Fotos denke herausgelesen zu haben:
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Was mich etwas irritiert ist, daß der 10u Kondensator in einigen Schaltungen als Elko ausgeführt ist, was bedeuten würde, daß die kompensierende Spannung am Eingang des BUF634 immer positiv ist. Laut Datenblatt kann sie +- 30...100 mV betragen. Allerdings ist auch bei meiner aktuellen Endstufe der Gleichspannungs-Offset durch einen Elko vom Gegenkopplungs-Spannungsteiler gegen Masse auf die Verstärkung von 1 begrenzt.
Vermutlich ist der Einsatz eines Elko bei den kleinen Spannungen eher irrelevant ?

Vielen Dank für die Erhellung zu diesem Thema.

LG, Johannes
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Johannes,
PerreauxJo hat geschrieben: 10.03.2021, 20:19 ich lese hier im G-ertifizierungs-Forum seit einigen Jahren "passiv" mit. Endlich habe ich mich registriert, da mich einige von Fortepianus realisierten Modifikationen zu eigenen Umbauten inspiriert haben.
Bei der ein oder anderen Schaltung bin ich allerdings unsicher. Da in diesem Thread die neueste Inkarnation der BUF634-Ausgangsstufe genutzt wird, möchte ich das Thema aufgreifen, um die Grundschaltung ohne Servo-Reglung zu analysieren.
Anbei meine Interpretation, die ich aus den Fotos denke herausgelesen zu haben:
...
oh da hast Du ja eine ganz alte Schaltung von mir ausgegraben :cheers: . So ungefähr sah das vor 10 Jahren im G-Sneaky aus.
PerreauxJo hat geschrieben: 10.03.2021, 20:19 Was mich etwas irritiert ist, daß der 10u Kondensator in einigen Schaltungen als Elko ausgeführt ist, was bedeuten würde, daß die kompensierende Spannung am Eingang des BUF634 immer positiv ist. Laut Datenblatt kann sie +- 30...100 mV betragen. Allerdings ist auch bei meiner aktuellen Endstufe der Gleichspannungs-Offset durch einen Elko vom Gegenkopplungs-Spannungsteiler gegen Masse auf die Verstärkung von 1 begrenzt.
Vermutlich ist der Einsatz eines Elko bei den kleinen Spannungen eher irrelevant ?
Ganz am Anfang der G-Ausgangsstufen-Zeit habe ich da tatsächlich Elkos verwendet. Du musst aber bedenken, dass dahinter noch ein Spannungsteiler kommt. Du kannst Dir die 330Ohm, die von einem ansteuernden OP kommen, dabei in sehr guter Näherung DC-mäßig gegen Masse kurzgeschlossen vorstellen. Damit hast Du einen Spannungsteiler von 22kOhm zu 330Ohm, also 1:67. Damit werden aber z. B. 30mV Offset, die ausgeglichen werden müssen, zu rund 2V. Der typische Offset des alten BUF634T betrug typisch -30mV nach meiner Erfahrung, also mussten am Poti rund +2V eingestellt werden zur Kompensation. Dafür kann man dann einen Elkos nehmen, aber ich habe bei jeder Ausgangsstufe damals nachgemessen, ob die Spannung positiv war und wenn nicht, den Elkos umgedreht. Normale Elkos sind allerdings nur bis zu wenigen 100mV bipolar zu gebrauchen, und da verhalten sie sich auch alles andere als linear - im Signalweg also, wenn es darum geht, nur wenig Offset wegzubügeln, eine klangliche Todsünde. Dieser hier liegt allerdings dank der starken Tiefpassfilterung davor (mit 0,7Hz Grenzfrequenz) nicht im Signalweg.

Für Nachahmer: Das geht noch deutlich besser. Erstens klingt der aktuelle BUF634A noch besser, ist noch linearer und hat weniger Offset. Zweitens kann man bei ihm getrost die 22Ohm am Ausgang ganz weglassen und kriegt so eine Ausgangsimpedanz von nur 7Ohm zusammen - ohne jede Gegenkopplung. Und drittens sind die 22k zum Kondensator, für den man heute besser 10µF Keramik als smd-Variante nimmt, zu niedrig bemessen. Die OPs davor, selbst die besten wie LME49710, OPA627, OPA1611 etc. klingen umso eingeschnürter in der räumlichen Abbildung, je höher man sie belastet. 68k ist hier ein guter Kompromiss zwischen niedriger Last und ausreichendem Hub des DC-Servos davor. Ja, das Poti ersetzt man am besten durch ein DC-Servo. Mit z. B. einem OPA4140 kann man vier BUF634A-Ausgangsstufen auf Null ziehen. Trick: Zwischen den 10µF und dem OP-Ausgang auch noch einen (kleineren) R, dann wird das Eigenrauschen des OPs noch weiter weggefiltert. Und dann ganz wichtig: Eine große Zeitkonstante für das DC-Servo wählen, so tritt es klanglich überhaupt nicht in Erscheinung. Die Zeitkonstante muss man aber direkt nach dem Einschalten massiv verringern, damit die Schaltung blitzartig auf Null gezogen wird, bevor die Mutingschaltung die Ausgänge freigibt, sonst knallt's in den Lautsprechern. Das macht man am besten über FETs, deren Source an der virtuellen Masse des DC-Servos liegt, also am Minuseingang. Und dann noch was für den der F-Kurs: Man kann die BUFs noch bis zu höheren Strömen in den ClassA-Betrieb ziehen, dazu kann man mutwillig einen definierten Strom gegen eine Betriebsspannungshälfte treiben. Da muss man aber genau wissen, was man macht.

Viele Grüße
Gert
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