Clock-Upgrade der G-Linns

Gerts Modifikationen
HenSch
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Clock-Upgrade der G-Linns

Beitrag von HenSch »

Dieser Thread entstand aus dem Vorstellungsthread von Gert (Fortepianus) ab der Seite 59: viewtopic.php?p=185108#p185108. Zum Auftakt dieses Threads ein Zitat von Gert aus seinem V-Thread. Grüße - Fujak


Mein Gedanke war, wenn es klanglich etwas bringt, die Taktung und Stromversorgung noch so entfernter Netzwerkkomponenten zu verbessern, dann müsste sich doch eine bessere Clock für die Netzwerkseite im Streamer selbst mindestens so deutlich auswirken. Nun gibt es im Linn insgesamt nur zwei Clocks, einmal die Audio-Clock mit 24,576MHz und eine am Hauptprozessor mit 12,5MHz, die auch den Netzwerkchip taktet. Diese Clock ist von recht einfacher Qualität. Die Audio-Clock habe ich übrigens testweise schon einmal durch ein Sellarz-Modul ersetzt, aber das hat eigentlich nichts Nennenswertes gebracht. Sprich, die originale Audio-Clock im Linn taugt was.

Nun gibt es 12,5MHz leider nicht im Angebot von Sellarz. Deshalb habe ich Kim gefragt, ob es möglich wäre, mir zum Test zwei solche Clocks mit 12,5MHz als Spezialanfertigung zu machen. Gestern habe ich meinen G-ADS2 DAC damit ausgerüstet. Obwohl der Original-Schwinger mit 3,3V arbeitet und das Clockmodul dafür von Haus aus den richtige Pegel bereithält, weigerte sich der Linn nach dem Umbau beleidigt hochzufahren. Des Rätsels Lösung: Die Clock muss sofort da sein beim Booten, nicht erst nach ein paar Millisekunden, und da muss man etwas in die Trickkiste greifen bei der Spannungsversorgung. Läuft jetzt. Hörtest.

Das bringt's! Plötzlich entdecke ich bei der Misa Criolla eine Tiefenstaffelung einzelner Chorstimmen, die mir zuvor nie aufgefallen war. Ich habe daraufhin gestern noch viele Stunden im Hörraum verbracht - das klingt grandios.
Hallo zusammen,

im April 2020 ist auch bei mir ein G-Hub eingezogen und hat einen recht aufwändig optimierten Audio-PC mit stark modifiziertem Dante > AES/EBU Umsetzer von Micromedia abgelöst. Was war das eine Wohltat nicht mehr am Audio PC herumzufrickeln. Klanglich war ich hochzufrieden, hatte dann aber doch noch Lust verspürt in das kürzlich erst von Gert ins Leben gerufene Clock-Upgrade mittels Sellarz Clock zu investieren. Die Clock taktet den Hauptprozessor inkl. Netzwerkchip.

Gert hat mal wieder in Nullzeit den Umbau vorgenommen - mittags ist der Hub bei ihm aufgeschlagen und Abends lag er wieder in der Packstation auf dem Weg zurück zu mir. Großen Dank an Dich Gert!

Gestern frisch nach dem Auspacken reingehört war die Sache schon sehr, sehr vielversprechend. Auch wenn die Notwendigkeit des Einspielens deutlich hörbar wurde. Es spielte holperig, hölzern und einige Frequenzen stachen fast im Ohr.

Nun sind die ersten 24h Betrieb absolviert und ich erkenne das Gerät fast nicht wieder. Ich höre gerade Inger Marie Gundersen (Feels like home) und staune über eine klare Steigerung ihres nuancierten stimmlichen Ausdrucks. Es fällt nun noch leichter sich die Person hinter der Stimme bildlich vorzustellen und die musikalische und emotionale Botschaft wird noch erlebbarer.

Die räumliche Abbildung - beim G-Hub vorher schon auf hohem Niveau - hat ebenfalls signifikant zugelegt, insbesondere in der Tiefenstaffelung. Ohne Clock-Upgrade habe ich den Raum zwischen den Tönen eher als einen diffusen Rand der Ereignisse wahrgenommen. Dieser Rand ist nun deutlich geschärft und die Ereignisse noch klarer umrissen. Nun ist schwarze Luft dort, wo vorher noch etwas Klangbrei klebte.

Ein wenig Sorge hatte ich im Vorhinein, die außergewöhnliche Stimmigkeit des „originalen“ G-Hub durch das Upgrade zu stören. Nun, nach den ersten 24 Stunden Einbrennen ist die tonale Balance noch nicht ganz vollkommen wieder da. Aber wenn ich den riesigen Fortschritt zwischen heute und gestern betrachte, bin ich mir sehr sicher, dass sich da noch eine Menge tun wird und das Clock-Upgrade der Hammer ist.

Viele Grüße
Henning
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Harry_K
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Gert‘sches Clock-Upgrade

Beitrag von Harry_K »

Hallo zusammen,

Ich habe mir von Gert meinen „betagten“ G-ADSM1 mit dem Clock-Upgrade versehen lassen. Davor ist ein 11G-Teck mit einem kurzen DIY Neotech Solidcore-Netzwerkkabel mit dem Linn verbunden. Das klangliche Ergebnis des Umbaus hätte ich so nicht für möglich gehalten.
Es kommt mir so vor, als hätte ich jetzt ein anderes Gerät bei mir stehen. Bei mir ist eine extreme Zunahme an Präzision zu verzeichnen. Jeder Ton, jeder Einzelheit wird über den gesamten Frequenzbereich körperlich spürbar herausgeschält. Extrem präziser und kräftiger Bass. Die Mitten und Höhen sind ausgeglichen, wie es sein soll; nichts wird überbetont. In der Breite ist das Klanggeschehen sehr breit aufgefächert. Die Zunahme an Details überforderte mich anfangs noch etwas, auch klang es anfangs, wie HenSch schon geschrieben hatte, relativ scharf. Das gibt sich langsam aber wieder. Wirklich unglaublich. Mir gefällt das sehr! Der Unterschied vom 10Tek zum 11G-Tek war nicht so gewaltig.
Vielleicht partizipiert der alte ADSM stärker als die neueren Baureihen. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden.
Es könnte natürlich sein, dass in anderen Ketten, vor allem mit anderen Lautsprechern und mit bereist erfolgten Optimierungen mit Kabeln etc. dies bereits zu viel des Guten ist. Mit meinen BM12 ist das jedenfalls eine neue Erfahrung.
Vielleicht können ja auch die andern, die den Umbau haben machen lassen, ihre Erfahrung hier posten (falls der Thread bestehen bleibt), damit der Umbau hier eine zentrale Anlaufstelle hat. Verdient hat es das meines Erachtens jeden Fall.
Vielen Dank nochmal an Gert! :cheers:
Viele Grüße
Matthias
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo zusammen,

nach nun 100 Stunden Einspielzeit kann ich ruhigen Gewissens vermelden, dass das Clock Upgrade meines G-Hubs ein voller Erfolg ist.

Beide Daumen hoch, ich kann mit Superlativen um mich werfen, oder einfach nur konstatieren, dass mich der Klang nicht mehr loslässt. Es hat sich ganz wunderbar in das Gesamtwerk des G-Hubs eingefügt und viele seiner Tugenden noch ausgebaut.

Der musikalische Fluss, den ich durch Dante schätzen gelernt habe, wird in feinster Pracht präsentiert.

Viele Grüße voller Zufriedenheit
Henning
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SolidCore
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G-Hub

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Hensch, oder auch jeder, der das Clock-Update am G-Hub hat:
Eine Sache wäre mir sehr wichtig. Bei so manchem Clocktuning spielen die Geräte nachher bedeutend sauberer,
durchzeichnender, strukturierter. In manchen Fällen leider auf Kosten der unteren Fülle, der z.B Kontrabasskörpern
diesen wohligen, großen Hohlkörper verleit. Oder tiefe Männerstimmen, die tonal statt Brust auch Bauch zeigen.
Darauf möchte ich keinesfalls verzichten. Mein jetziger G-Hub ohne Clock-Upgrade zeigt dies, in meiner subjektiven
Wahrnehmung darf davon aber keinesfalls etwas verloren gehen. Ich selbst bin kein "Glöckchenhörer". Dann lieber
den letzten Rest an Kontour etwas aufweichen, als an Stimmigkeit verlieren.
Somit meine Frage, ob nach Clock-Upgrade diese Eigenschaft weiterhin voll erhalten bleibt. Ich liebe sie einfach !
Dann würde ich meinen ebenfalls gerne umrüsten.

Gruss
Stephan
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo Stephan,

Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du beschreibst. Die Antwort ist für mich nicht ganz leicht, aber ich versuche es so differenziert wie möglich:

Der G-Hub ist nach dem Clock Upgrade nicht zum analytischen Arbeitsgerät für Glöckchen-Hörer mutiert. Zum Glück, weil das wäre auch für mich nicht seligmachend.

Die außergewöhnliche Stimmigkeit vor dem Upgrade ist auch nach dem Upgrade geblieben, sie ist sogar zu einer Natürlichkeit/Echtheit weiter entwickelt. Dadurch kommt die emotionale Botschaft der Musik noch leichter durch, ich kann mich sehr viel einfacher in die Musik fallen lassen als vor dem Upgrade.

Ein Gradmesser ist hierbei auch meine Familie. Früh morgens höre ich in Ruhe eine halbe Stunde zum Wachwerden. Heute früh ist mein fünfjähriger Sohn nach dem Aufstehen zu mir gelaufen und hat gleich gedankenverloren "Wonderful life" mitgesungen, es lief gerade das Stück von Katie Melua von ihrem Live Album.

Da die Unterschiede so deutlich sind, ist es für mich schwer, die tonale Balance in der Betrachtung zu isolieren. Damit Du hinterher nicht enttäuscht bist, würde ich sagen, dass die Bauchregion etwas abgenommen hat. Dafür kommen die Stimmen nun deutlich mehr aus dem Herz und der Seele...

Viele Grüße
Henning
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Stephan,
SolidCore hat geschrieben: 27.07.2020, 20:25 Hensch, oder auch jeder, der das Clock-Update am G-Hub hat:
es gibt noch nicht viele G-Linns mit Clock-Upgrade, das ist das Problem. Das geht ja bei allen G-Linns, und ich bin total unter Wasser hier, weil ich eine ziemlich lange Warteliste habe, die ich so schnell wie möglich versuche abzuarbeiten.
SolidCore hat geschrieben: 27.07.2020, 20:25 Eine Sache wäre mir sehr wichtig. Bei so manchem Clocktuning spielen die Geräte nachher bedeutend sauberer,
durchzeichnender, strukturierter. In manchen Fällen leider auf Kosten der unteren Fülle, der z.B Kontrabasskörpern
diesen wohligen, großen Hohlkörper verleit. Oder tiefe Männerstimmen, die tonal statt Brust auch Bauch zeigen.
Darauf möchte ich keinesfalls verzichten. Mein jetziger G-Hub ohne Clock-Upgrade zeigt dies, in meiner subjektiven
Wahrnehmung darf davon aber keinesfalls etwas verloren gehen. Ich selbst bin kein "Glöckchenhörer". Dann lieber
den letzten Rest an Kontour etwas aufweichen, als an Stimmigkeit verlieren.
Somit meine Frage, ob nach Clock-Upgrade diese Eigenschaft weiterhin voll erhalten bleibt. Ich liebe sie einfach !
Dann würde ich meinen ebenfalls gerne umrüsten.
Da würde ich sagen, warte lieber mal ab, was die G-Hub-Besitzer mit Clock-Up sagen, da stehen demnächst noch einige in der Liste. Beim G-ADS2 DAC, bei dem ich den Vergleich für mich durchgeführt habe, hat das tonal eigentlich nichts verändert. Es war hauptsächlich fokussierter und schärfer im Raum dargestellt. Das ist der Effekt, den viele von 11Gtek, G-Switches etc. kennen, und die letzte Clock in der Netzwerkstrecke ist vermutlich die wichtigste. So brachte die neue Clock im 11Gtek bzw. G-MMC, dem letzten Umsetzer vor dem Linn bei mir, am meisten in der LAN-Strecke, auch wenn die entfernteren Präzisions-Clock-Module bei den den vorgelagerten Switches und Umsetzern ebenfalls einen hörbaren Effekt beisteuern konnten. Also leuchtet mir ein, dass die noch weiter am Streamer sitzende Clock, die den Netzwerkchip im Linn selbst taktet, den größten Effekt diesbezüglich bringt. Aber vielleicht kommen ja noch ein paar Meldungen zu Deiner Frage hier mit der Zeit.

Viele Grüße
Gert
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easy
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Beitrag von easy »

Hallo Stephan,
komm einfach Mitte August vorbei. Danach weißt Du ob sich das Upgrade für dich lohnt.

Grüße Reiner
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Solange dauert das noch?

:lol:
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

easy hat geschrieben: 27.07.2020, 21:40 Hallo Stephan,
komm einfach Mitte August vorbei. Danach weißt Du ob sich das Upgrade für dich lohnt.

Grüße Reiner

Hallo Reiner

Ich nehm dich beim Wort. Habe ja schon des öfteren selbst nach Wochen kleine Unterschiede in deiner Kette wahrgenommen.
Und ich kann mein Silber-Lan Kabel dann mal bei Dir selbst vergleichen. Du bist einfach der "Master" der Netzwerkstrecke.
Zumindest meines Wissens, und von mir erreichbar. Damit sich nun kein anderer auf die Füsse getreten fühlt, der ebenso derlei
Aufwand incl Netzteile, DC- und Stromkabel betreibt. Jeden kann man ja leider nicht kennen/besuchen.
Wenn sich bei Dir was bewährt, ist es "On Top".
Hoffe Corona flacht in NRW endlich mal ab, dann klingelts bei Dir.

Vielen Dank an alle anderen, die meine Fragestellung ernst nehmen, und versuchen sie zu beantworten.

@Hensch: Super, konnte alles verstehen. Schön fand ich deine Umschreibung:
Da die Unterschiede so deutlich sind, ist es für mich schwer, die tonale Balance in der Betrachtung zu isolieren.

Kann ich nachvollziehen. Da braucht man das gelassene Musikhören, auch im Hintergrund, ohne dabei darüber nachzudenken.
Erschleicht einem das Gefühl, irgendwas fehlt mir da, beleuchtet man es genauer. Ich glaube, dein Sohn hat
den Zuwachs an involvierendem Klang wahrgenommen. Das verleitet schnell zum mitsingen, oder Fusswippen.

Gruß
Stephan
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Stephan,

da bin ich gespannt, wie Du die Unterschiede wahrnehmen wirst.

Eben hatte ich einen Selekt zum Umbau auf dem Tisch und habe mir dort mal die Clock-Landschaft genauer angesehen, da geht das Clock-Upgrade auch. Es gibt zwei Schwingquarze mit 24MHz und einen mit 32,768kHz, die sind aber allesamt in der USB- und Videoabteilung zu finden. Macht man das Analog-Eingangsboard runter, kommt man an die 12,5MHz-XO dran. Ich habe sie durch das speziell angefertigte Modul von Sellarz ersetzt:

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Direkt darunter sitzt der Hauptprozessor.

Viele Grüße
Gert
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo zusammen,

Glück gehabt, hatte einen guten Platz auf Gerts Warteliste bekommen. Und schon ging's ab nach Stuttgart: Mein alter, in die Jahre gekommener G-ADS1 DAC ging weg zum ClockUpgrade.

Was sollte das bringen? Und überhaupt: in Gerts Sternenhimmel ist der G-ADS1 ein ziemlich altes Eisen. Die Mainboards da drin haben Produktionsstand 2010, also fast schon H-Kennzeichen. 10 Jahre alt, aber immer noch Quelle Nr. 1. für mich!

Man kann es auch so herum betrachten: mit der ADS-Konstruktion aus ungefähr 2007 ist LINN seinerzeit ein großer Wurf gelungen. Mittlerweile geht schon die 4. Generation von ADS-Streamern ins Rennen. Davon dürfte manches Unternehmen, nicht nur aus dem Hifi-Bereich, träumen. Immer mal wieder habe ich, gebe zu nur mit halbem Ohr, einen aktuellen Streamer betrachtet, dann aber ganz schnell abgewunken. Daran ist Gert mit seinem unermüdlichen Tatendrang natürlich mit Schuld. Aber was soll das denn jetzt - ein Clock-Upgrade? Für den DAC? Nö, fürs Mainboard. Braucht es das, geht dann alles ratzfatz schneller? Ich wusste wirklich nicht, was das noch bringen könnte. Nun, das Vertrauen in den Meister ist bisher immer eine sichere Bank gewesen, hatte ich doch schon vorher G-Sneaky, G-Majik und auf den G-HA1 in meiner Kette will ich immer noch nicht verzichten, obwohl theoretisch möglich.

Ich betreibe den G-ADS1 pur digital, obwohl ein G-DAC und damit das volle Programm drin ist. Hintergrund ist die Nutzung des AcourateConvolvers mit seinen Filtern, anschließendem Reclocking und Zuspielen an einen separaten DAC, das Ganze noch schön referenzgetaktet. Ich erwartete jetzt keine Veränderung von ganzen Klangwelten, aber ein bisschen was hat Gert noch immer herausgeholt.

Frisch aus der Kiste und gleich einschalten oder abwarten und geduldig sein? Nach ein paar Stunden am Netz, ging es endlich los. Noch nicht mit dem üblichen Testparcour, erstmal ein paar Favoriten der letzten Zeit in die Playlist geschoben.

Doch was höre ich da auf einmal, noch alles richtig verkabelt? Man weiß ja nie, macht einen Fehler und plötzlich klingt es anders. Was ich jetzt hörte war neu und ließ mich sofort aufhorchen: Auf Keith Jarretts „Wrong Blues“ klang das Klavier auf einmal so viel brillanter, die verschiedenen Ride-Becken und Hi-Hats von Paul Motian so feingliedrig und metallisch und der Beifall des Publikums reichte weiter in die Tiefe des Münchener Gasteigs hinein. Dagegen Martin Vatters klangfarbenreich aufgenommenes Piano in „Walchenseelandschaft“ mit perfekter Klangbalance wie gewohnt. Aber das Nachschwingen abebbender Töne schien viel länger anzudauern. Die TBM-Aufnahme vom Tsuyoshi Yamamoto Trio „The Way we were“ bringt diese irrwitzig harten und extrem hellen Tastenanschläge die oft sehr schnell „umkippen“. Total sauber ohne jeden Hauch von Schärfe. Dazu wird der gestrichene Bogen des Kontrabasses in einer räumlichen Dimension erlebbar. Insgesamt alles viel geschmeidiger.

Für Auflösung im Hochton, aber um eben keinen dieser berüchtigten Schärfehöfe im oberen Frequenzspektrum ertragen zu müssen empfiehlt sich diese CD „Paco de Lucía & Ricardo Modrego - 12 Exitos para Guitarras Flamencas“

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Hier besonders „María de la O“ und „La luna y el toro“, tonal muß es ausgewogen klingen und trotzdem brillant, voller Transienten, aber obenrum nie zu viel. Das Steppen der Flamenco Tänzerin kann räumlich nachverfolgt werden, der Tanzboden erklingt hart, aber von natürlichem Material. Dazu wird geklatscht und mit Glöckchen geklingelt was das Zeug hält.

Um mal Gerts bekannten Klassiker zu bemühen, weil's inzwischen jeder kennt und damit nachvollziehen kann was passiert bei der „Missa Criolla“: Die virtuelle Klangbühne hat in Breite und Tiefe zugelegt. Die Sosa tritt nach vorn, der Chor dahinter und nach außen, dann die mächtigen Flöten etwas nach hinten gerückt rechts und links der Mitte, dahinter dann das Schlagwerk. Im Finale „La Huida“ gibt die Sosa dann nochmal alles, dennoch klingt es geschmeidiger, dazu die tiefen Blasinstrumente zu Beginn des Stückes im Zusammenklang mit der tiefen Trommel – sehr schön.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: invertiert oder nicht (Hans-Martin wird’s freuen) kommt deutlicher auf den Punkt. Prägnantes Beispiel: Véronique Gens in „Etudes latines Néère“ und „Chanson triste“. Das Piano in beiden Stücken unterschiedlich mikrofoniert. Die französische Sopranistin mit ihrer betörenden Stimme bewegt sich nachvollziehbar vor dem Mikrofon.

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Dabei ist die Variante, welche die Stimme gepresst erscheinen läßt, die mit falscher Polarität. Die Aufnahme (hires 24-96) ist mithin nicht invertiert.

Für mich aber ist der Zugewinn an räumlicher Breiten- und Tiefenillusion der Hauptgewinn nach Gerts Clock-Upgrade. Ich mag es Konzertsäle und deren spezifisch klingende Akustik nachzuvollziehen. Das gelingt am besten mit sinfonischen bzw. großorchestralen Werken aus den großen Konzertsälen. Empfehlenswertes Beispiel aus jüngster Zeit ist die Neueinspielung der Cavalleria Rusticana unter Marek Janowski. In der live-Aufnahme ist alles drin von Binnenstruktur bis komplexer Orchestrierung und Gesangsolisten mit großem Chor.

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Oft nutze ich dafür Radiomitschnitte von live-Konzerten. Die Besonderheiten und Unterschiede zwischen solchen neuen Sälen wie dem Konzerthaus Berlin, der (für mich immer noch unsäglichen) Elbphilharmonie oder dem gelungenen neuen Saal der Dresdner Philharmoniker sind mit dem runderneuerten G-ADS einfach viel genauer zu erhören. Bin überzeugt, dass es so auch richtiger ist.

Gespannt wäre ich auf eine Neueinstufung des G-ADS1 nach dem ClockUpgrade innerhalb des Gert'schen Sternenhimmels. Wie nah käme dieser hier an einen 2-er oder 3er G-ADS oder G-Hub? Auf jeden Fall fantastische Arbeit. Vielen Dank Gert!

Allzeit OHRfrei und viele Grüße
Matthias
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo zusammen,

nach gut 5 Tagen Hören mit dem Gert´schen ClockUpgrade bin ich noch immer im Vollrausch und genieße den Zugewinn an Transparenz und Geschmeidigkeit, durchwühle meine Musiksammlung und entdecke immer wieder Neues.

Damit meine ich nicht, daß eine Einspielzeit weitere Veränderung brächte, aber das Ohr adaptiert sich eben immer besser und mit höchstem Genuß an das hörbar Bessere.

Und weil Stephan@SolidCore fragte
SolidCore hat geschrieben:Somit meine Frage, ob nach Clock-Upgrade diese Eigenschaft weiterhin voll erhalten bleibt.
kann ich ihn voll beruhigen. Es ist alles nur noch besser geworden.

Um einen Vergleich herzunehmen, wenn man störende HF immer weiter unterdrückt, wird das Klangbild nicht heller aber trotzdem transparenter. Mehr Details kommen aus dem hörbaren Nichts hervor.
Fortepianus hat geschrieben:hat das tonal eigentlich nichts verändert. Es war hauptsächlich fokussierter und schärfer im Raum dargestellt. Das ist der Effekt, den viele von 11Gtek, G-Switches etc. kennen, und die letzte Clock in der Netzwerkstrecke ist vermutlich die wichtigste.
Volle Zustimmung Gert !


Grüße
Matthias
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo alle zusammen,

Auch mein G-Hub war nun bei Dr. Gert und hat das Clock Upgrade bekommen.

Zum einen war Gert super schnell und zum anderen war es eine der professionellsten Abwicklungen die ich hatte.

Nach 3 Tagen Dauerbetrieb erlaube ich mir nun ein Fazit.
Ich bin begeistert, was die neue Clock nochmal an Reinheit bringt.
Auch hier profitieren bei mir die tiefsten Frequenzen an Durchzeichnung.

Die Tiefenstaffelung/-schärfe hat gewonnen und der "Kick" bei Base Drums bei schön tiefgestimmten Schlagzeugen ist der Knaller. :D

Man merkt, dass das Signal wieder ein Stück sauberer wurde und mehr Klarheit herrscht.


Viele Grüße
Thomas
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo zusammen,

Matthias war so nett in seinem Urlaub mir seinen GADSM-Dac mit Clockupgrade zu leihen.
Bei mir steht noch ein GADS-Dac /1, also ein Gerät der gleichen Generation.
Beide Geräte habe ich mehrfach vor dem Clockupgrade vergleichend gehört gehabt.
Dabei hatte der ADS immer die Nase ein klein wenig vor dem ADSM, nicht viel aber hörbar.
Somit hatte ich die Möglichkeit unter gleichen Bedingungen 1:1 zu vergleichen.
Das ist eine schnelle Sache, man hört es sofort, dass die Sauberkeit zunimmt und die Raumabbildung von der Clock profitiert.
Da hat der Gert sich wieder mal etwas eingebrockt, in dem er uns daran teilhaben lässt,
mit Ruhestand wird es da so schnell nichts. :cheers:

Grüsse Jürgen
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo zusammen,

jetzt wäre noch interessant zu erfahren, ob und wieweit der "alte" G-ADS1 durch das ClockUpgrade zu seinen Nachfolgern G-ADS2 und G-ADS3 aufschließen kann.

Grüße
Matthias
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