Aus 10GTek mach 11GTek (LWL-Konverter)

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Aus 10GTek mach 11GTek (LWL-Konverter)

Beitrag von Fortepianus »

Dieser Thread hat seinen Anfang in diversen anderen Threads genommen - allen voran dem Vorstellungsthread von Gert (Fortepianus). Allen ist gemeinsam, dass siew sich mit Modifikationen des 10Gtek LWL-Konverters mit SFP-Einschub (GBic) befassen. Diese Beiträge habe ich aus den jeweiligen Threads herausgelöst und hierher verschoben, damit die gesamte Kompetenz und Sachen Wissen und Erfahrung an einer Stelle konzentriert ist.

Da die Forumssoftware nachträglich umsortierte Threads ausschließlich nach dem Erstellungsdatum sortiert, kann es hier und da in diesem Thread passieren, dass ein Beitrag keine logische Antwort auf einen vorangehenden/nachfolgenden Beitrag ergibt, weil aus einem anderen Ursprungsthread hier zusammengetragen. Grüße - Fujak





Hallo Jürgen,
Fortepianus hat geschrieben: 19.03.2020, 20:21
h0e hat geschrieben: 19.03.2020, 17:54 Hast Du mal die Nas Switch Strecke mit Deinem zweiten Startech 40km Satz getestet?
der zweite Satz ist noch unterwegs - das werde ich natürlich testen.
die zwei Startech-40km-Module kamen gestern an und ich habe das gestern Abend ausprobiert. Zunächst interessierte mich aber, wie mein dritter 10GTek-LWL-Umsetzer innen aussieht. Wir hatten das doch schon mal in Georgs V-Thread besprochen, siehe hier und hier.

Der neu dazu gekaufte 10GTek-Umsetzer sieht nochmal ganz anders aus innen:

Bild

Möglicherweise ist das die gleiche Version wie die, über die Du hier berichtet hast. Da gibt es nur noch einen hochintergrierten Baustein und davor ist ein einziger Linearregler. Das könnte also etwas werden, wenn man da das Startech-Modul reinsteckt, es mit einem guten Netzteil versorgt und das andere Startech-Modul in den TP-Link-Switch:

Bild

Diese LWL-Strecke soll also jetzt wieder zwischen den zentralen Hörraum-Switch und die NAS. Gesagt, getan, gehört. Mit den einfachen Modulen bei sonst gleicher Hardware klang das ja wie beschrieben deutlich schlechter als die Anbindung mit zwei LAN-Kabeln. Jetzt war der Unterschied viel kleiner zwischen Kabel und LWL. Dennoch war nach einigem Hin und Her klar: Die Anbindung mit den zwei LAN-Kabeln klingt etwas frischer, mit der LWL-Strecke ein klein wenig bedeckter. Also bleiben die LAN-Kabel.

Die beiden 10GTek-Umsetzer, die vor dem Linn bzw. der Vergleichsstrecke sind, haben ja von mir bereits wie im oben gezeigten Link Linearregler gekriegt und haben ein sehr gutes Linearnetzteil mit sehr guten Kabeln gekriegt. Die beiden LWL-Strecken, die ich jetzt zum Linn-Regal habe, klingen für meine Ohren identisch (sie sind ja auch identisch aufgebaut, aber man weiß ja nie). Nun die Frage, die mich umtreibt: Die 10GTek-Umsetzer haben innen einen 25Mhz-Quarz, der das ganze Gebilde taktet. Evtl. wäre da noch was zu holen, wenn da ein besserer Taktgeber arbeiten würde. Die positive Wirkung des EtherRegen bei Dir führe ich u. a. darauf zurück, dass der ER sehr wahrscheinlich einen sehr guten Taktgeber besitzt. Reiners Versuche mit der 10MHz-Clock am ER deuten ja ebenfalls darauf hin, dass die Taktung im LWL-Umsetzer wesentlich ist.

Und damit meine Frage an die Forumsgemeinde: Wo gibt es hochpräzise Taktgeber mit 25MHz? Audiophonics z. B. hat ja die Accusilicon-Clocks im Angebot, aber eben keine 25MHz. Kennt jemand eine Bezugsquelle?

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben: 21.03.2020, 10:50Und damit meine Frage an die Forumsgemeinde: Wo gibt es hochpräzise Taktgeber mit 25MHz? Audiophonics z. B. hat ja die Accusilicon-Clocks im Angebot, aber eben keine 25MHz. Kennt jemand eine Bezugsquelle?
Wir hatten uns ja schon mal darüber ausgetauscht, dass ein Wechsel der Oszillatoren in den Konvertern eine weitere Klangschraube sein könnte. Ich bin da mittlerweile auch dran und habe diese von Sellarz im Visier:https://www.ebay.de/itm/ULPNC-172dBc-Ul ... 1513578358
Von denen habe ich bereits eine Clock für 27MHz (für ein Dante-Projekt) geordert. Die sind mit entsprechender Stromversorgung m.E. ziemlich gut (ähnlich der NeutronStar).

Die Firma NDK hat ebenfalls sehr gute Oszillatoren von der Baureihe NZ2520SDA (brauchen 3,3V Stromversorgung). Die gibt es meines Wissens auch in 25MHz.

Viele Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 21.03.2020, 11:42 Ich bin da mittlerweile auch dran und habe diese von Sellarz im Visier:https://www.ebay.de/itm/ULPNC-172dBc-Ul ... 1513578358
Von denen habe ich bereits eine Clock für 27MHz (für ein Dante-Projekt) geordert. Die sind mit entsprechender Stromversorgung m.E. ziemlich gut (ähnlich der NeutronStar).
das Platinchen und seine Messwerte machen einen sehr guten Eindruck. Das könnte mit 36x34x11 [mm] sogar gerade noch in die kleine Blechbüchse des 10GTek reinpassen. Die Ausgangsbuchse würde ich dann rauslöten und direkt ein kurzes Drähtchen runterführen auf die Hauptplatine. In meinem Switch ist ebenfalls eine 25MHz-Clock drin, die könnte man dann auch gleich ersetzen. Hast Du das 27MHz-Modul bereits? Falls ja, welche Amplitude liefert das Modul? 3,3V wäre angesagt für die 10GTek. Ich habe dann mal probiert, ob das wirklich genau 25MHz sein müssen - ich habe die Clock rausgelötet und bin mit meinem Sinusgenerator rein, der 25MHz kann. Bei 24,99Mhz läuft's noch, aber unterhalb von 24,98MHz ist es aus. Also laufen die in DACs üblichen 24,576MHz schon mal nicht, da hätte ich nämlich noch feine Schwinger da gehabt. Als Nebeneffekt habe ich dabei aber rausgefunden, wo man mit dem Takt rein muss:

Bild

Der Netzwerkchip heißt also RTL8213B und ich habe mir die Finger wundgetippt, um im Internet das zugehörige Datenblatt zu finden, Fehlanzeige. Aber einer der beiden Pins des Quarzes ist CLK-IN und einer ist CLK-OUT, und der Pfeil oben zeigt den Clock-Eingang. Allerdings ist es gut möglich, dass bei Dir ein anderer Netzwerkchip drin ist und auch in meinen beiden anderen 10GTek-Umsetzern. Aber vielleicht gibt's von denen ja dann ein Datenblatt oder zur Not halt probieren, an welchem der beiden möglichen Pins es funktioniert.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben:Hast Du das 27MHz-Modul bereits? Falls ja, welche Amplitude liefert das Modul? 3,3V wäre angesagt für die 10GTek.
Ja, ich habe das Modul da und eben mal am Oszi gemessen. Es werden da etwa 1,65 V Vamp angezeigt:

Bild

Die Kurve sieht übrigens normalerweise sauberer aus. Ich habe einen Abgriff mit einem Koaxkabel gemacht.

Viele Grüße
Fujak

P.S. Edit: Ich habe eben eine Anfrage an Sellarz wegen output voltage gestellt. Der gemessene Wert kommt mir doch sehr spanisch vor, zumal die Clock am Danteboard funktioniert. Da sind es auch 3,3V, die gebraucht werden. Ich melde mich, sobald ich Antwort habe.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,

das wäre genau die Hälfte. Aber mit 1,65V, wenn sie tatsächlich stimmen, würde es auch funktionieren, wenn die einen passenden Offset mitbringen. Welche Grenzfrequenz hat Dein Oszi? Da könnte die Erklärung schlummern. Ich habe jedenfalls jetzt mal drei solcher Module bestellt, zwei für die beiden 10GTek und eins für den Switch. Dauert aber per Economy-Versand aus Südkorea.

Viele Grüße
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fortepianus hat geschrieben: 21.03.2020, 21:43Welche Grenzfrequenz hat Dein Oszi? Da könnte die Erklärung schlummern.
Hallo Gert,
ich sehe in der Grafik, dass die größte Steilheit nicht im Wendepunkt, sondern zwischen Scheitelpunkt und dem Mitte-/Nulldurchgang dargestellt wird.
Demnach sollte der Oszillator einen Oberton haben, den das Oszi noch darzustellen imstande ist.
Aber da müsste noch, wegen der sichtlichen Unsymmetrie, eine Hysteresekennlinie quellseitig im Spiel sein, vielleicht bei einer schlecht umgesetzten Rechteck-Sinus-Umsetzung
Grüße
Hans-Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

das ging schnell. Die Antwort von Sellarz:
Sellarz hat geschrieben:The output voltage of this clock is 3.3V(Max. 0.5Vol ~ Min, 2.6Voh) .
Also alles im grünen Bereich. Anderes hätte mich auch gewundert. Die Frage bleibt natürlich, weshalb das Oszi, dies nicht genau wiedergibt. Ganz schräg wird es, wenn ich statt der originalen Tastköpfe meine guten Tastköpfe von Testeo einsetze. Dann erscheint bei gleicher Kurvendarstellung statt der 1,65 V auf einmal 2,6 V (beide Köpfe zuvor auf 1:1 Tastverhältnis kalibriert). Das ist dann zwar schon deutlich näher an 3,3V, aber als Messergebnis völlig daneben. Da es kein Tektronix-Oszi ist, muss man sich wohl damit abfinden, dass die Werte mit Vorsicht zu genießen sind. Die Frequenz wird immerhin korrekt angezeigt. Das ist doch schon mal etwas.
Fortepianus hat geschrieben:Welche Grenzfrequenz hat Dein Oszi? Da könnte die Erklärung schlummern.
Die Bandbreite des Oszi beträgt 60 MHz - 300 MHz.

Nun aber der Blick nach vorne: Auch ich habe die 25MHz geordert. Die 5V minimum sollten übrigens genau eingehalten werden. Ich habe das gestern mal ausprobiert: schon bei 4,9V nimmt die Amplitude ab. Möchte man mit weniger Spannung einspeisen, kann man Q1 entfernen. An seinem unteren rechten Beinchen gibt er genau 3,3V ab. Hier mal ein Bild vom USB-Mikroskop:

Bild

Über die Qualitäten dieses SMD-Reglers kann ich nichts sagen. Der Code ist mit 2FW19 wie immer kryptisch. Da eine Clock in Bezug auf Spannung kritisch ist, wäre das vielleicht ein Fall für Deinen G-Shuntregler. Der Stromverbrauch der Platine beträgt bei 5V um die 2mA. Nimmt man den Regler heraus, dürften es entsprechend dem Dropout weniger sein.
Die Clock mit einem Akku betrieben hält also Monate. Ich kenne das von der Neutrino-Clock. Da ist alle halbe Jahre mal eine Aufladung dran.

Viele Grüße
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben: 21.03.2020, 13:15 Hallo Fujak,
Der Netzwerkchip heißt also RTL8213B und ich habe mir die Finger wundgetippt, um im Internet das zugehörige Datenblatt zu finden, Fehlanzeige. Aber einer der beiden Pins des Quarzes ist CLK-IN und einer ist CLK-OUT, und der Pfeil oben zeigt den Clock-Eingang. Allerdings ist es gut möglich, dass bei Dir ein anderer Netzwerkchip drin ist und auch in meinen beiden anderen 10GTek-Umsetzern. Aber vielleicht gibt's von denen ja dann ein Datenblatt oder zur Not halt probieren, an welchem der beiden möglichen Pins es funktioniert.
bei meinem Konverter ist ein Qualcomm-Chip QCA8334-AL3C drin.

Bild

Der 2. Pin von oben in der linken Kontakt-Reihe ist der Einspeise-Pin für den eingebauten Schwinger. 1V darf dort lt. Datenblatt maximal anliegen. Da braucht es wohl eine gewisse Anpassung.

Viele Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 22.03.2020, 08:52
Sellarz hat geschrieben:The output voltage of this clock is 3.3V(Max. 0.5Vol ~ Min, 2.6Voh) .
Also alles im grünen Bereich. Anderes hätte mich auch gewundert. Die Frage bleibt natürlich, weshalb das Oszi, dies nicht genau wiedergibt. Ganz schräg wird es, wenn ich statt der originalen Tastköpfe meine guten Tastköpfe von Testeo einsetze. Dann erscheint bei gleicher Kurvendarstellung statt der 1,65 V auf einmal 2,6 V (beide Köpfe zuvor auf 1:1 Tastverhältnis kalibriert). Das ist dann zwar schon deutlich näher an 3,3V, aber als Messergebnis völlig daneben.
ah ja, alles klar. Hast Du die Tastköpfe im 1:10-Modus betrieben? Wichtig bei HF - sonst verfälscht die Eingangskapazität des Oszis die Messung. 2,6V passt doch perfekt, betrieben wird offensichtlich intern mit 3,3V, die kommen dann nicht ganz raus. Sellarz gibt ja für die Minimalspannung 0,5V und die Maximalspannung 2,6V an, das passt für einen 3,3V-versorgten Chip, der die Schaltschwelle irgendwo in der Mitte der 3,3V hat.
Nun aber der Blick nach vorne: Auch ich habe die 25MHz geordert. Die 5V minimum sollten übrigens genau eingehalten werden. Ich habe das gestern mal ausprobiert: schon bei 4,9V nimmt die Amplitude ab. Möchte man mit weniger Spannung einspeisen, kann man Q1 entfernen. An seinem unteren rechten Beinchen gibt er genau 3,3V ab.
Q1 auf der Clock ist übrigens ein Transistor, kein integrierter Regler, Q ist immer die Bezeichnung für Transistoren, und die typische smd-Beinchenbelegung ist auf dem gezeigten Bild links unten Basis, oben Kollektor und rechts unten Emitter. Da kommen die 3,3V raus. Das ist offensichtlich ein diskret aufgebauter Regler. Ich werde das bei mir erstmal so drinlassen, zumal ich meine 10GTek mit etwas mehr als 5V versorge aufgrund der geänderten Regler, auch wenn es mit 5V ginge:

Bild
Fujak hat geschrieben: 22.03.2020, 10:50 ...bei meinem Konverter ist ein Qualcomm-Chip QCA8334-AL3C drin.
Bei den beiden 10GTek-LWL-Umsetzern, die in meinem Linnregal sind, auch, wie man oben sieht.
Fujak hat geschrieben: 22.03.2020, 10:50 Der 2. Pin von oben in der linken Kontakt-Reihe ist der Einspeise-Pin für den eingebauten Schwinger. 1V darf dort lt. Datenblatt maximal anliegen. Da braucht es wohl eine gewisse Anpassung.
Ja genau so ist es. 0 bis 1V soll dort der Swing sein, und dazu müssen wir die Clockausgangsspannung auf 1V runterteilen. Das geht aber recht elegant:

Bild

Man sieht hier den Ausschnitt des Netzwerkchips QCA8334 mit den ersten Pins. Wie Du schreibst, ist Pin 3 der Clockeingang, und im Datenblatt ist erwähnt, dass man dann die 27pF gegen Masse weglassen soll, wenn man mit einer externen Clock dort reingeht. Das ist im Bild C2 direkt unter der Clock. Den ersetzen wir durch den Teilerwiderstand, der nach Masse geht, löten den 25MHz-Quarz aus und gehen mit dem Längswiderstand des Teilers direkt vom Clockausgang auf die Lötfläche links vom Quarz, fertig ist der Teiler. Die genauen Werte muss ich dann aber noch rausfinden - dazu muss ich dann messen, welchen Innenwiderstand die Clock hat und bei welcher Last sie am liebsten spielt. Das Einlöten des smd-Widerstandes trennt dann den Anfänger vom Fortgeschrittenen: Das ist smd0402, also ca. 1mm Länge und 0,5mm Breite. Zum Vergleich: Die Widerstände in Deinem G-PPP sind doppelt so lang und doppelt so breit. Aber Du kriegst das hin, da bin ich sicher.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

danke für Deine detaillierte Antwort.
Zur Sellarz-Clock: Du hast natürlich recht, das ist ein Transistor. Ich schaue mir das nochmal genauer an, was da ausgelötet/stillgelegt werden muss, um die 3,3V direkt einzuspeisen.

Zum QCA8334-AL3C:
a)
Fortepianus hat geschrieben: 22.03.2020, 12:47Das ist smd0402, also ca. 1mm Länge und 0,5mm Breite. Zum Vergleich: Die Widerstände in Deinem G-PPP sind doppelt so lang und doppelt so breit. Aber Du kriegst das hin, da bin ich sicher.
Das sind wirklich die winzigsten SMD-Winzlinge, aber mit ruhiger Hand, Brillen-Lupe und Nadelspitze am Kolben ist das zu schaffen.

b) Noch eine Frage zu den Pins: Du hast geschrieben:
Wie Du schreibst, ist Pin 3 der Clockeingang, (...).
Ein Vertipper? Denn ich hatte ja von Pin 2 geschrieben. Pin 3 ist lt. Datenblatt "XTL out".

c) Sellarz hat die Clock übrigens schon gestern auf die Reise geschickt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen hat das ca. 1 Woche gedauert, bis das Päckchen eingetroffen ist.

d) Hast Du schon die Werte für den Spannungsteiler messen/ausrechnen können? Dann könnten wir die kleinen Winzlinge in der Zwischenzeit schon mal bestellen.

Viele Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,

danke für's genaue Aufpassen! Da ist mir ein Fehler unterlaufen:
Fujak hat geschrieben: 23.03.2020, 10:58 Noch eine Frage zu den Pins: Du hast geschrieben:
Wie Du schreibst, ist Pin 3 der Clockeingang, (...).
Ein Vertipper? Denn ich hatte ja von Pin 2 geschrieben. Pin 3 ist lt. Datenblatt "XTL out".
Du hast vollkommen recht, Pin 2 ist der Clockeingang. Damit muss C1 durch den Widerstand ersetzt werden und nicht C2. Und der Längswiderstand muss an die Lötfläche rechts vom Quarz, nicht an die links davon.
Fujak hat geschrieben: 23.03.2020, 10:58 danke für Deine detaillierte Antwort.
Zur Sellarz-Clock: Du hast natürlich recht, das ist ein Transistor. Ich schaue mir das nochmal genauer an, was da ausgelötet/stillgelegt werden muss, um die 3,3V direkt einzuspeisen.
Q1 könnte schon passen, das sieht mir nach dem Regeltransistor längs zwischen Eingangsspannung und den 3,3V aus.
Fujak hat geschrieben: 23.03.2020, 10:58 Sellarz hat die Clock übrigens schon gestern auf die Reise geschickt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen hat das ca. 1 Woche gedauert, bis das Päckchen eingetroffen ist.
Ja, meine drei gingen auch gestern raus. "Kim" hat aber geschrieben, dass es zur Zeit Corona-bedingt ein bisschen länger dauert als sonst, dass er aber vorsichtshalber den Expressversand gewählt hätte.
Fujak hat geschrieben: 23.03.2020, 10:58 Hast Du schon die Werte für den Spannungsteiler messen/ausrechnen können? Dann könnten wir die kleinen Winzlinge in der Zwischenzeit schon mal bestellen.
Einige Überlegungen kann man schon im Vorfeld anstellen. Wir gehen ja nicht auf eine 50 oder 75Ohm-Leitung, sondern direkt vom Ausgang über ein Widerständchen runter auf den Clockeingang. Der ist sehr wahrscheinlich ziemlich hochohmig, so dass wir bei einigermaßen niederohmiger Dimensionierung den Innenwiderstand des Chips vernachlässigen können. Der Ausgang hat eine MCX-Buchse, die ist mit 50Ohm spezifiziert. Also hat der Ausgang wahrscheinlich 50Ohm Innenwiderstand, aber da würde ich mich nicht drauf verlassen - dazu habe ich in letzter Zeit zu viele falsche Innenwiderstände bei Digitalausgängen gemessen. Wenn wir also anstelle von C1 1kOhm reinlöten, sind wir niederohmig im Vergleich zum Eingang des QCA und hochohmig im Vergleich zum Innenwiderstand. Um von 2,6V auf 1V runterzukommen, müsste der Längswiderstand dann 1,6kOhm haben. Das Problem an der Sache: Der Clockeingang hat auch eine Eingangskapazität vermutlich im Bereich von ein paar pF. Diese Eingangskapazität geteilt durch 1,6 müsste dann eigentlich noch parallel zu den 1,6kOhm, dann wäre der Teiler kapazitiv kompensiert, so wie man das ja von den 1:10-Oszi-Tastköpfen kennt, bei denen man mit einem einstellbaren Trimmer-C die Eingangskapazität des angeschlossenen Oszis kompensieren kann. Kann aber sein, dass die Eingangskapazität so klein ist, dass man sich den Trimmer-C auch sparen kann. Versucht man einen solchen Trimmer dann abzugleichen, kommt das nächste Problem: Der Oszi-Tastkopf stellt auch in 1:10-Einstellung eine vermutlich deutlich höhere kapazitive Belastung des Spannungsteilers dar als der Clockeingang. Fazit: Trimmer weglassen, weil man ihn eh falsch einstellen wird. Das Datenblatt liefert auch keine weiteren Aufschlüsse über die Eingangskapazität, sondern sagt nur etwas zur empfohlenen Kapazität eines zu verwendenden Quarzes. Reichelt-Liste:

SPR-0402 1,00K (nimm vorsichtshalber gleich 10 oder so, wenn mal einer runterfällt, findest Du den nicht mehr)
MPR 1,60K (auch da würde ich ein paar mehr nehmen)

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,

heute kamen die drei 25MHz-Clockmodule von Sellarz. Ich habe gleich mal eines davon an meinen 100MHz-Oszi mit passendem 1:10-Tastkopf gehängt:

Bild

Das sieht ganz anders aus als bei Dir. Es ist ein Rechtecksignal, kein Sinus, und bedingt durch die Überschwinger kommen da sogar über 4V peak-to-peak zusammen. Insbesondere aber ist das Signal symmetrisch zur Masse, was für unsere Zwecke nicht so günstig ist. Wir wollen ja ein Rechteck mit 25MHz, das zwischen Masse und 1V schwingt. Auf der Platine findet sich der Auskoppelkondensator C10:

Bild

An dessen unterem Ende sieht das Rechteck so aus, wie wir es brauchen:

Bild

Das sind aber knapp 4V, wir sollten also 1:4 runterteilen. Ich stricke mal was zusammen.

Viele Grüße
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gert,
nachdem ich bei SPDIF-Signal die Wirkung verschiedener Kondensatoren gehört habe, verzichte ich auf Cs, wo es möglich ist. Bei TTL hat man 0V auf Masse und nur positive Signale, das kommt der Idee entgegen.
Bei der Clockübertragung über Kabel (Clocksynchronisation vom DAC zum CD-Laufwerk) wurde das Kabel genauso wichtig wie das SPIF Kabel und auch da war der Effekt mit den C hörbar.
In Anlehnung an deine leider verlorengegangene Grafik über den Einfluss der Betriebsspannung des Oszillators auf den Jitter ließe sich da vielleicht auch eine Erklärung finden...
Wenn ich jetzt noch sage, dass Entmagnetisieren der Bauteile auch noch hörbar sein könnte (Ich benutze dafür ein ausgemustertes Müter Bildschirm-Entmagnetisierer im Holzrahmen)... ausprobieren und verblüfft sein.
Grüße
Hans-Martin
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,

danke für die Tipps.

Nun habe ich zunächst den Spannungsteiler testweise mit 3,3k längs und 1k quer ausgelegt:

Bild

Die Messung sieht dann so aus:

Bild

Der ehemals zackige 3ns-Anstieg ist müde und schlaff geworden. Das kommt im Wesentlichen von kapazitiven Belastung durch den Tastkopf. Aber: Die Schaltung nachher stellt ja ebenfalls eine kapazitive Belastung dar. Also muss das Kunstwerk ganz erheblich niederohmiger ausgelegt werden. Längs sind von Haus aus 50 Ohm in der Schaltung drin. Ich wähle als Querwiderstand 47 Ohm. Eigentlich sollten jetzt längs so ungefähr 150 Ohm in den Spannungsteiler, abzüglich der schon vorhandenen 50 Ohm also 100 Ohm. Finde ich gerade nicht in smd, aber ich behelfe mir, indem ich 2x 47 Ohm in Reihe nehme:

Bild

Bild

Das sieht doch schon recht gut aus. Natürlich könnte man jetzt die Überschwinger noch mit einem kleinen C parallel zum Querwiderstand zähmen. Ich löte mal 75pF rein:

Bild

Jetzt sind zwar die Überschwinger weg, aber die Flankensteilheit auch. Also lieber Überschwinger - die tun ja nicht weh, weil eigentlich nur der Durchgang durch die Schaltschwelle interessiert. Der Tastkopf bringt in 1:10-Stellung aber auch schon ca. 30pF Kapazität mit. Deshalb sollte man die vorhandenen 27pF auf der 10GTek-Platine, wo die Clock hin soll, einfach drinlassen. Der Einbau in den 10GTek-LWL-Umsetzer gibt die nächste Aktion.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Taktgenauigkeitsfanatiker,

nun also kommt der Einbau der Sellarz-Clock, die mit einem RMS-Jitter unterhalb von 100fs angegeben ist, in den 10Gtek-LWL-Umsetzer. Zunächst löte ich den 25MHz-Quarz aus und schaffe die Verbindungen zum Clockeingang und zur Masse mit zwei dünnen Silberdrähtchen:

Bild

Masse nicht vergessen, ganz wichtig. Wenn man denkt, die Masse ist doch schon über die Versorgungsspannung da, stimmt das zwar, aber für die HF ist das ein ziemlich hochinduktiver Umweg. Dann fliegt der klobige Klemmanschluss raus (zu hoch) und ich löte die beiden Käbelchen für die Versorgungsspannung von unten an die Clock-Platine. Dann kann sie in den 10Gtek rein:

Bild

Bild

Der Oszi zeigt das hier:

Bild

Perfekt. Das Gehäuse geht ohne Probleme wieder zu, von außen ist nichts zu sehen außer diesem Schildchen:

Bild

Nun bin ich gespannt, ob die bessere Clock im LWL-Umsetzer einen hörbaren Vorteil bringt. Ich habe ja noch eine ansonsten identische LWL-Strecke, so dass ich den direkten Vergleich vorher-nachher machen kann.

Viele Grüße
Gert
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