PS Audio Power Plant Premier in G-Version

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,

ganz herzlichen Dank für den tollen Bericht! Das war ein rundum schönes Wochenende - der Workshop hat auch mir Spaß gemacht, ebenso die Tests nach dem Abendessen und der musikalische Ausklang.

Mir geht die Tatsache nicht aus dem Kopf, dass sich der Klirr nicht weiter als 0,2% reduzieren ließ, auch wenn man mit nur 0,2% aus einem zweiten PPP reingeht. Da Messungen wellenreitend auf der Phase nicht ganz ohne sind, habe ich mal in meinen Simulationen der Schaltungsteile eine Klirrfaktormessung eingebaut. Die Endstufe macht den Klirr sicher nicht, ebenso wenig der Regler und das DAC-Filter. Natürlich könnte es sein, dass der synthetisch generierte Referenzsinus nicht besser ist. Ich habe aber noch einen anderen Verdacht, dem ich gerade nachgehe: Die Nulldurchgangsschaltung, die den µProzessor mit der Netzfrequenz synchronisiert, ist in meinen Augen nicht ganz optimal, da bleibt immer ein kleiner Phasenversatz zwischen Netz und Referenz. Ob das für den Restklirr zuständig sein könnte, versuche ich gerade rauszufinden.

Viele Grüße
Gert
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

Danke Dir Fujak für den Bericht und Dank auch an Gert. Beiträge (G-Schichten) wie dieser/diese sind für mich das Salz in der (familiären) Forensuppe.

Gruß

Uwe
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,

danke für Dein Feedback.

Hallo Gert,

ja,das fand ich eine bemerkenswerte Erkenntnis, dass die 0,2% die unterste Grenze darstellen.
Fortepianus hat geschrieben:Natürlich könnte es sein, dass der synthetisch generierte Referenzsinus nicht besser ist.
Könnte man das verifizieren mit der Injektion eines sauberen Signals durch eine Ultralownoise-Clock statt des verbauten Quarzes? Ich habe da bei mir nämlich noch eine arbeitslose Clock in der Schublade.
Fortepianus hat geschrieben:Ich habe aber noch einen anderen Verdacht, dem ich gerade nachgehe: Die Nulldurchgangsschaltung, die den µProzessor mit der Netzfrequenz synchronisiert, ist in meinen Augen nicht ganz optimal, da bleibt immer ein kleiner Phasenversatz zwischen Netz und Referenz. Ob das für den Restklirr zuständig sein könnte, versuche ich gerade rauszufinden.
Das hört sich interessant an. Ich bin sehr gespannt, was Du herausfindest.

Viele Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 25.10.2019, 22:01 ja,das fand ich eine bemerkenswerte Erkenntnis, dass die 0,2% die unterste Grenze darstellt.
Fortepianus hat geschrieben:Natürlich könnte es sein, dass der synthetisch generierte Referenzsinus nicht besser ist.
Könnte man das verifizieren mit der Injektion eines sauberen Signals durch eine Ultralownoise-Clock statt des verbauten Quarzes? Ich habe da bei mir nämlich noch eine arbeitslose Clock in der Schublade.
der verbaute Quarz für den µC ist glaube ich ziemlich egal, da zählt Jitter nicht in dem Maß wie bei Audio-DACs. Es geht hier auch nur um einen 12bit-DAC und nur um 50Hz. Damit kriegt man aber eigentlich einen sehr sauberen Sinus hingezaubert, denn die Treppenstufen werden danach durch das DAC-Filter mit sehr niedriger Grenzfrequenz geglättet. Jitter der Prozessorclock macht da keinen Klirr von 0,2%.
Fujak hat geschrieben: 25.10.2019, 22:01
Fortepianus hat geschrieben:Ich habe aber noch einen anderen Verdacht, dem ich gerade nachgehe: Die Nulldurchgangsschaltung, die den µProzessor mit der Netzfrequenz synchronisiert, ist in meinen Augen nicht ganz optimal, da bleibt immer ein kleiner Phasenversatz zwischen Netz und Referenz. Ob das für den Restklirr zuständig sein könnte, versuche ich gerade rauszufinden.
Das hört sich interessant an. Ich bin sehr gespannt, was Du herausfindest.
Am Reglereingang wird die runtergeteilte Netzspannung mit dem Referenz-Sinus aus dem DAC verglichen. Die dort gebildete Differenz kann nicht genau Null werden, wenn die beiden Sinuswellen phasenverschoben sind, auch wenn sie genau gleiche Frequenz haben. PS Audio hat sich da ziemliche Mühe gegeben, die Phasenverschiebung, die an der Sync-Schaltung und im Rekonstruktionsfilter entsteht, bei 50Hz in Summe ungefähr Null werden zu lassen. Deshalb nur ungefähr, weil da Bauteiltoleranzen im Spiel sind. Was ich ausprobieren will: Ich werde die einfache Sync-Schaltung, die im Wesentlichen aus einem Transistor und einer Diode besteht, ersetzen durch einen Komparator, bei dem ich den Phasenversatz in den Grenzen von +-1,5° einstellen kann. Wenn ich damit den Restklirr noch weiter runter kriege, stimmt meine Arbeitshypothese, wenn nicht, dann eben nicht.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

danke für Deine Erläuterungen. Einen Versuch ist es wert. Ich hoffe, das Ding (ich vermute, dass es irgendein OPA mit ein paar Peripherie-Bauteilen sein wird) hat noch Platz auf der Platine. Ich bleibe gespannt, was Du herausfindest.

Viele Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 26.10.2019, 07:29 danke für Deine Erläuterungen. Einen Versuch ist es wert. Ich hoffe, das Ding (ich vermute, dass es irgendein OPA mit ein paar Peripherie-Bauteilen sein wird) hat noch Platz auf der Platine. Ich bleibe gespannt, was Du herausfindest.
eben komme ich mit ein paar passenden Komparatoren vom Conrad zurück und habe meinen PPP mal wieder zerlegt. Nun dachte ich mir, bevor ich mich da an der Sync-Schaltung verkünstle, wäre doch zunächst interessant, wie sauber eigentlich der Referenz-Sinus ist, der zum Vergleich mit der Netzphase hergenommen wird. Das ist allerdings keine Messung zum nachmachen für Hobbybastler, Vorsicht. Normalerweise hängt ja die ganze interne Schaltungsmasse des PPP auf der Netzphase. Ich drehe also bewusst den Stecker rum und messe penibel zweimal nach, dass jetzt der Regler auf dem Nullleiter aufsitzt und die Phase dort ist, wo eigentlich Null hingehört. Nun muss man höllisch aufpassen, wenn man nun mit seiner Messausrüstung da dran geht, weil man dann nämlich mit ziemlicher Sicherheit den FI im Sicherungskasten zieht, weil die Masse auf dem Nullleiter ist und man von dort eine Verbindung zur Schutzerde schaffen kann, wenn man einen geerdeten Spektrumanalysator anschließt. Deshalb nehme ich dafür mein Notebook im Akkubetrieb, das auch direkt die externe Soundkarte über USB versorgt. Dann gehe ich mit dem Ausgang des Filters nach dem DAC und der internen Schaltungsmasse auf den Differenzeingang der Soundkarte. Das Spektrum des Referenzsinus:

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Das sieht doch verdächtig ähnlich aus wie das Spektrum, das wir am PPP hinten an den Ausgangssteckdosen gemessen haben! Das sind gerade die 0,2% Klirr, die wir immer sehen, egal wie sauber der Strom ist, der reinkommt. Besser als die interne Referenz kann es nun mal nicht werden, das ist klar. Da liegt also der Hase im Pfeffer, und so werde ich den Bau des Komparators erstmal nach hinten schieben, bis sich das lohnt. Wenn man den Netzklirr noch niedriger machen will, muss man zunächst an diesem Referenzsinus ansetzen, so viel ist klar. Ich versenk mich mal in mein Simulationsprogramm.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

interessant, das Spektrum sieht tatsächlich ziemlich identisch aus zu dem an der Ausgangsbuchse (inkl. THD-Wert); wenn ich Dich richtig verstehe, dann kommt doch erstmal die erste Hypothese ins Spiel:
Fortepianus hat geschrieben:Natürlich könnte es sein, dass der synthetisch generierte Referenzsinus nicht besser ist.
Möge das Simulationsprogramm einen Hinweis auf einen guten Ansatzpunkt liefern.

Viele Grüße
Fujak
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Gert

Wäre es gegebenenfalls auch möglich, den Referenzsinus digital mittels einer Filterung zu generieren? Ein 65-Hz LP-Filter jUB jPol7 2.Ordnung (siehe Bild) hat eine Dämpfung von ca. -0.1dB @ 50Hz und eine solche von ca -150dB @ 92Hz. Das könnte doch reichen, die Harmonischen wegzufiltern? Das lineare Delay des Prozesses, resp. von AD_In->Faltung->DA_Out müsste dann sicherlich noch (digital) kompensiert werden. Oder macht das Ringing dieses doch recht steilen Filters diesem digitalen Ansatz einen Strich durch die Rechnung?

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Mixedmode-Grüsse
Simon
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Und gleich nochmals ein Hallo Gert ...

Ein Nachtrag noch, aus Faszination zu steilen Filtern: Auch im folgenden Bild handelt es sich um dieselbe jUB jPOL7-Variante 2.Ordnung, aber diesmal als 50Hz-Notchfilter aus einem 32Hz LP und einem 78Hz HP assembliert. Damit liesse sich doch zur Steuerung eines Kompensators der Nutzsinus zunächst ausfiltern, um den Restdreck, d.H. die Netzschwankungen und die Harmonischen dann invers verstärkt "einfach" wieder einzuspeisen?

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50HzAbyssGrüsse
Simon
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Simon,

so steile Filter sind nur digital vernünftig darstellbar, aber dafür bräuchte ich zunächst einen AD-Wandler für den Netzsinus, dann einen Prozessor oder DSP für die Filterberechnung und dann wieder einen DA-Wandler. All das bringt der PPP aber bereits mit und das will ich nun nicht nochmal nachbauen. Meine Idee war vielmehr, ob ich es evtl. schaffen könnte, im Analogfilter hinter dem DAC die Oberwellen rauszufiltern. Ähnliches wie das hier
Daihedz hat geschrieben: 26.10.2019, 19:41 Auch im folgenden Bild handelt es sich um dieselbe jUB jPOL7-Variante 2.Ordnung, aber diesmal als 50Hz-Notchfilter aus einem 32Hz LP und einem 78Hz HP assembliert. Damit liesse sich doch zur Steuerung eines Kompensators der Nutzsinus zunächst ausfiltern, um den Restdreck, d.H. die Netzschwankungen und die Harmonischen dann invers verstärkt "einfach" wieder einzuspeisen?

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geht analog aber durchaus einfach (Notchfilter-OP-Schaltung mit Mehrfachgegenkopplung), und damit habe ich in der Tat rumgespielt in meinen Simulationen. Nur: Der Phasensprung bei der Kerbfrequenz haut die ganze Sache komplett in die Pfanne. Ich habe dann beschlossen, dass ich mit dem G-PPP soweit zufrieden bin, wie er ist. Als Fujaks PPP bei mir ankam und wir ihn bei 3.0% Netzklirr am Eingang eingeschaltet haben, hat er daraus 1.0% gemacht, jetzt 0,2%. Das ist ja schon mal was. Ich habe aber noch die Sache mit dem
Fortepianus hat geschrieben: 26.10.2019, 12:11...eben komme ich mit ein paar passenden Komparatoren vom Conrad zurück und habe meinen PPP mal wieder zerlegt...
Komparator anstelle des einfachen Schalttransistors mit Schutzdiode

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ausprobiert:

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Ich machs kurz, das bringt genau nichts und ist wieder rausgeflogen.

Da die Kiste nun aber schon mal offen war, dachte ich mir, was soll's, ich habe doch noch ein paar Meter UPOCC-Reinstsilber mit 1mm Durchmesser von Harald (saabcoupe) und etwas Reinstkupfer von ihm mit 2mm Durchmesser. Vor und nach dem G-PPP finden sich nämlich inzwischen sehr ordentliche Netzkabel, davor 1m Furutech FPTCS31 mit Furutech-Goldsteckern, danach mit gleichem Stecker 2m dieses Kabels zu meiner Eigenbau-Netzleiste mit den Furutech-Steckdosen und dahinter das MuSiGo PC3 zum Linn. Und im PPP sind für Phase und Null zusammen ungefähr 1m einfache Schaltlitze mit 3,14mm² Querschnitt, um die Schaltungsteile miteinander zu verbinden. Ob das den Klang beeinträchtigt? Einen Versuch ist es wert. Also nehme ich für die Phase vom Eingangsmodul, das intern aus ganz dicken massiven Schienen besteht, hin zum Verstärkerblock (50cm) und von dessen Ausgang weiter zu der Stromschiene an den Ausgangsdosen (35cm) vier parallel geschaltete Silberleiter mit jeweils 1mm Durchmesser, das gibt ebenfalls 3,14mm². Die 20cm Nullleiter von Eingangsblock zum Ausgangsblock kriegen das gleiche Konstrukt und damit ist mein Vorrat an UPOCC-Siler mit 1mm Durchmesser aufgebraucht und die zugehörigen Tefflonröhrchen ebenfalls. Aber ein Kabel ist mir noch ein Dorn im Auge: Die Endstufe ist zweigeteilt in zwei dicke Kühlkörper, auf dem einen sitzt die gesamte Reglerschaltung und die Endtransistoren für die positive Spannungshälfte, auf dem anderen nur die beiden Leistungstransistoren für die negative Hälfte und die zugehörigen Siebkondensatoren für die Minusspannung. Vom Ausgang dieser beiden parallel geschalteten Leistungstransistoren geht es zurück zur Hauptplatine, ebenfalls mit einfacher Schaltlitze. Diese ersetze ich durch den Rest Reinstkupferleitung in Teflon, den ich noch habe. Ich baue alles wieder zusammen und schleppe die schwere Kiste nach kurzem Funktionstest wieder in den Hörraum.

Hörtest. Ich bin etwas verwundert. Das klingt eindeutig anders als vorher. Der Bass ist ein bisschen praller, aber vor allem im Hochtonbereich gibt es eine eindeutige Veränderung. Geigen klingen zugleich weicher und haben dennoch mehr Strahlkraft. Vor allem bei der Panflöte in der Misa Criolla fällt es mir auf: Der Klang schwebt so luftig daher wie vorher nicht. Nun, dieses Meterchen durch hochwertiges Material ersetzte Schaltlitze kann man ganz klar raushören. Ich gehe nach vorne zum PPP, weil mir ein Zucken der Klirrfaktoranzeige auffällt:

Bild

Hier sieht man durch die lange Belichtungszeit gleichzeitig 0,1% und 0,2% auf dem Bild, Immer wieder springt die Anzeige nach 0,1%, das hat sie früher nie gemacht, eher mal nach 0,3%. Sollte sich durch die neue Innenverkabelung der Klirr erniedrigt haben? Das kann ich kaum glauben und hole Notebook, die externe Soundkarte und den Messadapter Schuko -> XLR mit eingebautem Teiler. Früher waren das meist so zwischen 0,21 und 0,23% Klirr - und jetzt

Bild

schwankt die Anzeige zwischen 0,16 und 0,18%! Die bessere Verkabelung zeigt also tatsächlich auch bessere Meßergebnisse.

Den G-PPP lasse ich jetzt so, wie er ist - das klingt jetzt sehr gut damit.

Viele Grüße
Gert
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben: 27.10.2019, 17:05 Sollte sich durch die neue Innenverkabelung der Klirr erniedrigt haben?
ich staune ja immer bei und lerne etwas Neues aus Deinen Beiträgen. Aber wenn sich das bewahrheitet - und Du hast es ja gemessen und andere Einflussfaktoren "wie Stromnetz jetzt gerade mal besser" etc. sicher auch abgewogen aufgrund Deiner Beobachtungen - also wenn sich das bewahrheitet, dann hast Du eine Methode gefunden, unterschiedliche Leitermaterialien messtechnisch zu bewerten.

Hast Du einen Verdacht, wie es zu dieser Wirkung kommen kann? Du hast sicher nicht ganz ohne Grund Deine letzten Silber- und Reinstkupfervorräte eingesetzt.

Viele Grüße
Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Harald,
nihil.sine.causa hat geschrieben: 27.10.2019, 17:17Aber wenn sich das bewahrheitet - und Du hast es ja gemessen und andere Einflussfaktoren "wie Stromnetz jetzt gerade mal besser" etc. sicher auch abgewogen aufgrund Deiner Beobachtungen - also wenn sich das bewahrheitet, dann hast Du eine Methode gefunden, unterschiedliche Leitermaterialien messtechnisch zu bewerten.
sagen wir so, im Power Plant Premier ließ sich messtechnisch ein Unterschied zeigen, aber das würde ich nicht verallgemeinern.
nihil.sine.causa hat geschrieben: 27.10.2019, 17:17Hast Du einen Verdacht, wie es zu dieser Wirkung kommen kann?
Ehrlich gesagt habe ich keine Erklärung.
nihil.sine.causa hat geschrieben: 27.10.2019, 17:17Du hast sicher nicht ganz ohne Grund Deine letzten Silber- und Reinstkupfervorräte eingesetzt.
Das war ein ganz einfacher Grund: Ich habe das beste genommen, was ich gerade hatte, wenn ich mir die Arbeit schon mache. Man muss den PPP nämlich ziemlich gründlich zerlegen, um an die Schraubklemmen der Stromschienen dranzukommen. Das war aber eher Zufall, dass ich von diesem Supersilber noch etwas in der Schublade hatte.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

Glückwunsch zu den neuen Top-Werten. Die Klangänderungen scheinen deutlicher zu sein, als die Differenz zwischen den alten und neuen THD-Werten vermuten lassen. Wenn dieser Eindruck zutrifft, wäre das ein Hinweis darauf, dass die Segnungen der Silber- bzw. Kupfer/Teflon-Kombination nicht nur im Klirr sondern in weiteren Parametern begründet sind. Vielleicht muss ich hier bei meinem G-PPP auch nochmal nachlegen.

Viele Grüße
Fujak
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo PPP-Freunde,
kann mir jemand erklären, wie sich Klirr (geradzahliger und ungeradzahliger, auf 50Hz bezogen) klanglich niederschlägt?
Der Unterschied mit/ohne PPP war für mich hörbar, und alle betreffenden Geräte hatten Trafos, schnelle Gleichrichter, Siebelkos und Spannungsregler, was kann da die Reduktion des Netzklirrs von 2% auf 0,2% ausmachen, wenn die Gleichrichterstrecken nur im Scheitelbereich durchschalten, für mehr als 90% der Periode sperren? Was bleibt da vom Klirr übrig? Die Gleichrichter selbst schalten rechteckmäßig auf den Siebelko, aber in Reihe mit dem Netztrafo und dem niedrigen Innenwiderstand des Elkos. Letztgenannter macht bei 50Hz, bei 100Hz, 150 usw. keinen Unterschied für das, was kommt, das wird nach Lehrbuch alles weggeglättet, ist außerdem nur -30dB und schwächer, also in der Amplitude unbedeutend gegenüber dem Ripple, den letztlich überwiegend die Last bestimmt.
Da brauche ich noch Nachhilfe von kompetenter Seite.

In meinem Erfahrungshorizont befinden sich ein Zusammenhang zwischen Klang und Netzfilter-Tiefpassfrequenz, nach Schmelzdrahtsicherung anstelle eines Automaten die Klangunterschiede von Netzkabeln unterschiedlichen Aufbaus (Wendelung, Wicklungssinn, Laufrichtung, Materialien, Querschnitte plus die Vielfalt der Stecker/Kupplungen), wo Veränderung bereits nur einer Größe Gleichklang verhindert, bis hin zu kleinen Modifikationen innerhalb eines Gerätes, was die Innenverkabelung der Netzseite bis zum Elko betrifft. Erst ab da bin ich entspannt und lasse zu, was der Entwickler vorgegeben hat.
Vor 30 Jahren ergänzte ich meinen Macintosh SE30 um MacRecorder Software und das, was man heute externe Soundkarte nenen würde. Immerhin konnte ich damit aufzeichen, was über einen 0,1 Ohm Widerstand im Nullleiter abfällt, 1A entsprechen da 0,1V . Da zeigte sich, dass der Strom nicht sinusförmig aufgenommen wird, sondern der Sinus-Höcker eines Dromedars zum Doppelhöcker eines Kamels wird (vorn allerdings höher, hinten niedriger), den Einbruch um den Scheitelwert verursacht vermutlich der Gleichrichter mit dem Elko als Last, ein Brückengleichrichter natürlich bei beiden Halbwellen gleichartig.
Der Einbruch könnte mit einer 150Hz Komponent verglichen werden (also k3), und die Amplitude liegt im Bereich über 25%. Ich habe damals kein Reinsilber in der Netzleitung gehabt, und auch die 0,1 Ohm angesichts des Netzquellwiderstandes in mehrfacher Ausprägung nicht als ursächlich angesehen.

Wenn die Stromaufnahme eines Gerätes selbst solche Oberwellenstruktur hat, was kümmert mich da ein k3 deutlich kleiner als 1% auf der Netzseite?
Diese Frage soll euch nicht entmutigen, vielmehr Ansporn zu einer Erklärungsfindung sein.
Grüße
Hans-Martin
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SolidCore
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Innenverdrahtung

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Interessanter Bericht !
Besonders der Hinweis der neuen Innenverkabelung bestätigt meine langjährige Meinung, das man bei Stromverteiler, als auch
Netzfiltern/Stromaufbereitern jeglicher Art NICHT nur die Wirkung der Filterung, oder des "besseren" Stromes hört, sondern manchmal sogar in
größeren Teilen den Einfluss der internen Verkabelung und der verbauten Stecksysteme.
Ich als "Kabelhoschi" hatte ja bereits mit dem Umbau eines Furman AC210AE auf fast die identische Art und Weise von Gert, 4 Silberadern, belegt,
man hört mit dem Standart-Fuhrman einen Rückgang der Auflösung, ein etwas bedeckteres, belegteres Klangbild. Dies ist aber in keinster Weise dem Filter selbst geschuldet. Mit Silber verkabelt "klingt" der Furman sofort wieder luftig, sauber, feinzeichnend, eigentlich so, als ob er gar nicht eingebaut wäre. Deshalb kann ich nur raten, bei derlei Umbauten wie auch hier ein besonderes Augenmerk auf eine "neue" Innenverkabelung zu legen.
Zumindest dann, wenn man bereits mit hochwertigen Netzkabeln ausgerüstet ist. Gerts Klangeindruck kann ich also absolut nachvollziehen.
Ich habe mir mal einige der beliebten "Power Conditioner" und ähnliche angesehen. Immer das gleiche. Tolle Filter, bei den Kabeln wurde dann einfachste Industrielitze verbaut. Und genau dessen "Klangsignatur" wirkt sich in meinen Ohren immer als "Schwachstelle" aus, indem es den typisch verhaltenen, farblosen, flauen Klang einbringt, wenn auch nur zu kleinen Teilen.
Da hier im Forum aber bereits Treiber für Windows, Systemdienste, andere Kabel, Netzteile und weitere kleine Tuningideen stattfinden, seh ich auch eine Innenverdrahtung als "Tuning" an, das sich klanglich manchmal mehr zeigt, als man denkt.
Bei der Gelegenheit verweise auch auch nochmal auf den Umbau des G-Hub, wo sich selbst 10cm Silberdraht gegenüber Kupfer durchsetzen konnte, und ebenso ein Querschnitt von 0,8mm zu 1mm hörbar wurde. Spätestens bei diesen Erkenntnissen sollte es "Klick" machen, diese Thematik generell mit einzubeziehen.
Aber Vorsicht. Nicht einfach irgendeinen frei erfundenen Querschnitt wählen, und Hauptsache Silber. Den Querschnitt immer klanglich betrachten, und nicht, ob die Strombelastung ausreicht. Sonst wird es oft ausgedünnt, oder hell klingen. Man kann auch ebenso mit sehr reinem Kupfer arbeiten, besonders, wenn man die Klangsignatur ein wenig in Richtung Farbstark und körperhaft auslegen möchte. Den befreiten, musikalischen Fluss der hohen Drahtgüte hört man in den meisten Fällen sofort heraus. Versilberte Litzen würde ich kritsch betrachten, sie zeigen einfach nicht "das beste aus beiden Welten", wie man meinen könnte, sondern erzeugen aufgrund ihrer Materialmixes gern Unstimmigkeiten über den gesammten Frequenzverlauf, oder leichte Nervösitäten. Dies sollte man sich genau anhören, je nach verbautem Kabel.

Gruss
Stephan
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