PS Audio Power Plant Premier in G-Version

Gerts Modifikationen
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Matthias,

bei allen potenziellen Verbesserungsmaßnahmen steht bei mir stets die Frage im Vordergrund: Was genau soll erreicht werden? Bei einem Power-Conditioner sind es aus meiner Sicht mehrere Ziele:

Ruhigeres Klangbild, mehr Detailauflösung, bessere Dynamik. Bei herkömmlichen Filtern, kann man ersteres gut erreichen - meist aber zu Lasten der beiden anderen Ziele.

Der (G-)PPP hat bereits Filter eingebaut. Daher: Filter durch ein extern vorgeschalteten zu kaskadieren bedeutet nicht nur unter Umständen eine Dynamikbremse, es kann durch Summationseffekte ihrer Induktivitäten sogar gefährlich werden (Hitzeentwicklung, unzulässige Erhöhung der Spannung etc.). Man sollte Aufbau und Charakteristik beider zu kaskadierender Filter genau kennen, bevor man dies tut. Wenn man - wie in Deinem Falle Glück hat - kann es in die richtige Richtung gehen. Wenn man Pech hat, passiert das Gegenteil.

Zurück zur Frage: Was soll erreicht werden? Der PPP - und noch mehr der G-PPP ist nicht in erster Linie ein Filter, welches HF und andere Störspannungen eliminiert. Sein Vorgehen besteht vor allem darin, bei Abweichungen von der Sinus-Charakteristik mit der Zuführung der jeweils inversen Spannung gegenzusteuern, sodass am Ende wieder ein sauberer Sinus entsteht. Vom Regelungskonzept basiert es auf einem ähnlichen Ansatz wie geregelte Lautsprechersysteme.

Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass es nicht den Hauch einer Dynamikeinbuße gibt sondern ganz im Gegenteil: Steigerung des Dynamikumfangs und höhere Detailauflösung - bei gleichzeitig sauberem Klangbild. Die einzige Limitierung sind die Netzkabel - allen voran das zuführende - aber auch die wegführenden Kabel. Denn auch ein Netzkabel stellt in seiner Stromübertragung immer auch einen limitierenden Filter dar. Mit den - wie Du sie nennst - Boutique-Kabeln kann die Durchzugstärke/Dynamik sowie die Detailauflösung nochmals deutlich verbessert werden.

Grüße
Fujak
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Amati
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Beitrag von Amati »

Guten Morgen Fujak,

herzlichen Dank für Deine nochmal gut zusammen gefasste Darstellung über Sinn oder Unsinn einer PS Audio P... was auch immer.
Eine Frage sei mir dennoch erlaubt.
Wie bewertest du den Einfluss hinsichtlich der "Gestaltung" des Wandauslasses?. Ich hatte zunächst eine sackteuere Furutech NCF Tralala in der Wand. Nun habe ich die Dose ganz weggelassen und den Schuko ebenfalls. Verbunden habe ich das Ganze nicht ganz VDE konform mit den neureren Wagoklemmen zum klappen. Der Effekt war beeindruckend. Soweit ich das in Erinnerung habe, hattest du auch einmal mit einer Herdanschlussdose experimetiert. Ist das geblieben, oder bist du zum Schuko zurückgekehrt?

Beste Wünsche für das kommende Jahr

Peter

Edith sagt noch:

Im Datenblatt der Klemme wird nichts über das verwendete Metall ausgesagt. Dort steht lediglich, dass die Klemme für die Verwendung von Kupferleitern gedacht ist.

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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Fujak,

hast Du natürlich recht. Mir war jetzt nicht sofort klar, daß der G-PPP bereits eine Netzfilterung aufweist (verbessert durch Gerts Eingriff?).

Der P5 (gilt auch für den P10) ist im Originalzustand sträflich vernachlässigt. Da hat PS-Audio echt gespart.

Netzfilterung ist durchaus komplex und ich möchte nicht um jeden Fall kaskadieren müssen...
Man sollte schon wissen wo und wie (HF)-Störungen in der Leitung oder aus der Luft beeinflussen und entsprechende Maßnahmen mit symmetrischer und asymmetrischer Filterung dann ergreifen.

Was ich aber hervorheben wollte ist die Erscheinung wenn (vorgeschaltete) Kabel eine deutliche Klangänderung bewirken kann das auch ein Indiz für HF-Störungen sein. Und ich wäre dann dafür die erstmal anzugehen und zum Schluß kann man dann mit den besten Kabeln noch etwas oben drauf setzen was einem klanglich gefällt.

Die Gefahr ist doch das ein klangliches Verhalten vielleicht nur kompensiert wird in eine andere Richtung und eben nicht eine mögliche Störung beseitigt wird.

Viele Grüße
Matthias
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

ich bleibe in jedem Falle beim Festanschluss in der Wand - auch und gerade beim G-PPP. Der Unterschied im Dynamikzuwachs ist ziemlich groß. Ich habe zwar noch keine Furutech- oder andere Dosen ausprobiert, kann mir aber angesichts des großen Unterschieds nur schwer vorstellen, dass das gegenüber einem Festanschluss besser sein sollte. Die Wago-Klemmen sind übrigens VDE-konform. Der Wandauslass muss allerdings eine Zugentlastung bzw. entsprechende Wandauslass-Dose beinhalten (siehe in meinen V-Thread).

Um beim Thread-Thema zu bleiben: Man verschenkt klangliches Potenzial beim G-PPP, wenn man hier mit "normalen" Kabeln arbeitet. Gert hatte in diesem Thread an diversen Stellen darüber berichtet, z.B.: viewtopic.php?p=173184#p173184

Zudem: Als ich im Rahmen des G-PPP-Workshops im Oktober 2019 bei Gert war, haben wir einige Kabel am G-PPP getestet - die Ergebnisse waren für mich eindeutig - damals hatte das Furutech TCS31 die Nase vorne. Noch "vorner" ist dann das DPS4.1.

Grüße
Fujak
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Andi
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Beitrag von Andi »

Moin,

ich würde es mit einem TMR NK6 vor dem G-PPP versuchen.

VG Andi
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 30.12.2020, 22:20 der G-PPP braucht ein wirklich gutes Kabel, und zwar eines, welches viel Strom liefern kann. Da kann man m.E. ein Lapp Ölflex gleich beiseite legen und sollte mit einem Furutech FP-TCS 31 oder noch besser einem FPS55N einsteigen. Mittlerweile habe ich ein Furutech DPS 4.1 dran. Das finde ich in puncto Dynamik und Auflösung am Besten. Das tolle am Zuleitungskabel ist ja, dass alle daran angeschlossenen Geräte profitieren.
Vielen Dank für die Info. Ich werde mich in diese Richtung orientieren (denke aber noch über eine Verlegung der Wandsteckdose näher hinter das Hifi-Rack nach, ggf. direkt mit eigenem Stromkreis und Audio-Sicherungen, wenn ich schon mal einen Elektriker gefunden haben werde...).

Welches Einstiegskabel sollte man aber wählen zwischen G-PPP und Aktivboxen? Das sind ja eher längere Kabel, wo sich der Meterpreis direkt vervielfacht...

Schöne Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gert,

man muss sich der Frage nach den richtigen Kabeln durch das Modell der Addition/Substraktion nähern: Alle eingesetzten Kabel tragen etwas zum Gesamtklangbild bei (im guten wie im schlechten).
Das eine Extrem: Beipackstrippen vor und nach dem G-PPP erbringen einen wesentlich besseren Klang als ohne G-PPP, also Direktverbindung zum Verbraucher mittels Beipackstrippe.
Das andere Extrem: Klanglich hochwertige Kabel vor und nach dem G-PPP erbringen einen wesentlich besseren Klang als ohne G-PPP, also Direktverbindung zum Verbraucher mittels klanglich hochwertigem Kabel.
Dazwischen liegen alle Kombinationen, bei denen ich vor und/oder nach dem G-PPP ein höherwertiges Kabel anschließe - mit allen qualitativen Abstufungen der eingesetzten Kabel.

Es stellen sich damit nach dem G-PPP (also an dessen ableitenden Anschlussdosen) die gleichen Fragen nach der Wahl eines Kabels wie direkt an der Wandanschlussdose - nur eben auf einem höheren Niveau.

An dieser Stelle mündet das Thema in die alte Grundsatzfrage: Wie viel bin ich bereit, für meine Kabel auszugeben? Und damit zusammenhängend: Steht die Investition für mich in einem angemessenen Verhältnis zur erzielbaren Klangsteigerung?
Beide Fragen kann nur jeder für sich persönlich entscheiden - die Antworten darauf ändern sich erfahrungsgemäß mit der Dauer der Beschäftigung mit diesem Thema. :wink:

Dieses Thema sollten wir dann allerdings aus thematischen Gründen im Kabelthread weiterführen.

Grüße
Fujak
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo zusammen,

Ich habe jetzt seit einigen Tagen auch einen PPP (aktuell noch ohne „G“).
Ich habe jetzt an der Steckdose mal den Strom zugemessen und diesen mit der Input-Anzeige auf dem PPP verglichen.
Das passte soweit zusammen (229/230V).

Danach habe ich den Output ebenfalls auf 230 eingestellt, dabei ist mir aufgefallen, dass sich die THD Output-Werte von ca. 0,5% auf 0,3% reduzieren, wenn ich den Output auf 235V einstelle. Bei Reduzierung des Outputs auf 230V steigt THD wieder auf 0,5% an...

Ist das ein normales Verhalten?
Grüße,
Ralf
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo PPP Besitzer

Hat eigentlich mal jemand gemessen, ob der angezeigte THD Wert am Ausgang auch stimmt?

Würde mich mal interessieren. Ich habe heute mal ein paar Online USV's lt. Datenblatt verglichen. Eigentlich ist der PPP ja denke ich nichts anderes... Aber bei den meisten Geräten finde ich keine konkreten Angaben zum THD... wenn man Glück hat nur die Angabe kleiner 2%... aber würde mich natürlich auch da interessieren, ob es dann eher 0,5% oder 1,98% sind... und wovon das denn bei einer Online USV wohl abhängt ;)

Viele Grüße

Christian
Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Christian,

wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Gert das nachgemessen und die Werte bestätigt, welche der PPP im Display anzeigt.

Weshalb der THD-Wert aber singt, wenn ich den Output über den Eingangswert von 230V einstelle ist nicht klar...

Grüße,
Ralf
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Ralf
wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Gert das nachgemessen und die Werte bestätigt, welche der PPP im Display anzeigt.
Danke für die Rückmeldung! Zum Warum kann ich leider nichts beitragen ;)

Grüße

Christian

Nachtrag:
Gefunden ;)
viewtopic.php?p=173217#p173217
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Ralf,

wie die meisten elektronischen Komponenten hat auch der G-PPP einen optimalen Arbeitspunkt. Der liegt auch nach meiner Erfahrung oberhalb von 230 V; bei mir sind es 233V. Aber ich gebe auch zu bedenken, dass der THD nicht das Maß aller Dinge ist. Denn die Frage ist ja dabei, ob Du den Unterschied hörst (ich höre ihn bei mir nicht). Gert hatte ja dargelegt, dass es daneben vor allem der Innenwiderstand des Stromnetzes ist, welcher klangentscheidend ist.

Grüße
Fujak

P.S.: Christian:
chris0212 hat geschrieben: Ich habe heute mal ein paar Online USV's lt. Datenblatt verglichen. Eigentlich ist der PPP ja denke ich nichts anderes...
Ich glaube, da irrst Du Dich gewaltig. Sowohl Zielrichtung als auch Funktionsprinzip beider Gerätegattungen (ganz zu schweigen vom Hörresultat) unterscheiden sich wesentlich.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Ralf, Christian und Fujak,
Ralf77 hat geschrieben: 03.01.2021, 23:53 wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Gert das nachgemessen und die Werte bestätigt, welche der PPP im Display anzeigt.
korrekt, habe ich nachgemessen und das stimmt ziemlich genau. Die angezeigten Spannungen allerdings stimmen meist weniger genau, aber die Anzeige lässt sich kalibrieren. Man muss sich allerdings sicher sein, dass das Instrument, das man dazu verwendet, kein Schätzeisen ist. Bei den G-PPPs kalibriere ich das standardmäßig. Dazu habe ich eine präzise Kalbriereinrichtung gebaut.
Ralf77 hat geschrieben: 03.01.2021, 23:53 Weshalb der THD-Wert aber singt, wenn ich den Output über den Eingangswert von 230V einstelle ist nicht klar...
In der Regel erhält man den besten Ausgangsklirr, wenn die Eingangs- gleich der Ausgangsspannung ist, weil man dann am meisten Hub zur Verfügung hat. Der G-PPP arbeitet dann am besten, wenn er in seinem
Fujak hat geschrieben: 04.01.2021, 10:40 optimalen Arbeitspunkt
läuft. Der ist schlicht dort, wo die interne Endstufe nicht an ihren Anschlag kommt, sprich, wo kein Clipping auftritt. Schaut man sich mit dem Oszi die Spannung zwischen den Phasen am Eingang und Ausgang an (akkubetriebener Oszi, nirgends hinfassen, am besten nicht nachmachen), dann sieht man, dass bei speziell verbogenen Eingangsspannungen der Output unsymmetrisch sein kann und auch meistens ist. Das ist im Mittel Null, da DC nicht ausgeregelt wird, und dennoch z. B. nach unten ein breites Tal und nach oben ein zwei spitze Nadeln, die mehr Hub brauchen als die Täler unten. In dem Fall wäre es besser, wenn Uout ungleich Uin, im umgekehrten Fall (flacher Berg oben und ein/zwei schmale, tiefe Gräben unten) ebenfalls. Die Sinuswelle für die zusätzliche Spannungsänderung überlagert sich dann so, dass z. B. die spitzen Nadeln nach oben gerade in der negativen Halbwelle des (zusätzlichen) Sinus für die Spannungsänderung liegen. So also kann es kommen, dass trotz kalibrierter Spannungsanzeigen der Klirr kleiner wird, wenn Uout ungleich Uin.

Zusammenfassung: Nicht wundern, hat alles seine Richtigkeit.

Viele Grüße
Gert
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Fujak

Ich glaube, da irrst Du Dich gewaltig. ... esentlich.

Dann lass mich nicht dumm sterben... was ist am Funktionsprinzip anders... außer dass es keinen Akku als Puffer gibt.

Wird im PPP nicht aus AC DC gemacht und dann daraus wieder AC? So habe ich das bisher verstanden, kann mich natürlich irren.

Das wäre das Funktionsprinzip einer online USV... nur das bei einer online USV DC noch über einen Akku gepuffter wird. Welches der Systeme dann klanglich vorne liegt steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Danke für die Aufklärung

Christian
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

hier muss niemand dumm sterben. :D Die Informationen stehen doch alle in diesem Thread - unter anderem hier: viewtopic.php?p=173119#p173119 ... :cheers:

Grüße
Fujak
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