Linn Akurate System Hub (G-Hub)

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd,
Bernd Peter hat geschrieben:ist es für die spätere Beurteilung des passiven S/PDIF Ausgangs nicht gut zu wissen, ob der arfi-dac 2 einen Übertrager im Eingang hat?
ich nehm's wie's kommt. Egal, was der Empfänger draus macht, würde ich gerne möglichst saubere Impulse bei maximaler Steilheit mit möglichst geringem Jitter bei möglichst genauen 75 Ohm Innenwiderstand liefern. Hat der Ausgang genau 75 Ohm und das Kabel auch, wird eine evtl. zurücklaufende Reflexion komplett geschluckt.

Nun habe ich das gleiche in Grün bei der Versorgung des Digitalausgangstreibers gemacht wie an der Clock. Man muss den Shuntregler ein bisschen anders dimensionieren als bei der Clock, weil die beiden unterschiedlichen Strombedarf haben, und ein Shuntregler mit seiner vorgeschalteten Konstantstromquelle muss genau darauf abgestimmt sein (die Kombi nennt man einen Superreg). Sieht dann so aus im oberen Stockwerk:

Bild

Nun den Restripple gemessen:

Bild

Wow, 14µV ist eine Ansage. Ich habe zwar bei höherer Auflösung der Y-Achse als hier gezeigt gemessen wie auch vorhin schon bei den Clockmessungen, aber zur besseren Vergleichbarkeit immer die Einstellung bei der Darstellung hier in den Beiträgen beibehalten wie bei der urspünglichen Clockmessung. Erinnert Euch bitte: Beim Originalgerät waren das sage und schreibe 2700µV Restwelligkeit, die der arme Ausgangstreiber zu fressen gekriegt hat. Die 3,3V mit 14µV Rest schmecken ihm sicher besser.

Abgesehen von der gezeigten super sauberen DigOut-Versorgung ist das auf Digitalseite jetzt ähnlich wie beim G-DAC. Damit ist der G-Hub, wie ich ihn jetzt einfach mal kurz nenne, bestens gerüstet für den neuen Digitalausgang. Ich warte aber noch auf Teile.

Viele Grüße und ein schönes Restwochenende
Gert
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easy
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Beitrag von easy »

Hallo Gert,
wie immer schön deine sehr detaillierten Berichte zu lesen. :cheers:
Ich glaube Du bastelst da wieder eine sehr, sehr gute Quelle.
Der G-DAC Nr. 7 freut sich jedenfalls auf den G-HUB Nr. 1. :D


Schönes We
Reiner
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Reiner,
easy hat geschrieben:Ich glaube Du bastelst da wieder eine sehr, sehr gute Quelle.
Der G-DAC Nr. 7 freut sich jedenfalls auf den G-HUB Nr. 1.
ja, das Schätzchen wird Dein Deins!

Mich hat am Sonntagmorgen dann doch noch der Ehrgeiz gepackt. Ich habe noch ein bisschen Feintuning an den Reglern betrieben und auf den Platinen. Die neuesten Wasserstandsmeldungen:

3,3V Clockspannung Restripple 16µV RMS
3,3V DigOut-Treiber Restripple 4,7µV RMS
3,3V restliches oberes Board Restripple 31µV

Das obere Board ist jetzt auch mit Polymerelkos an den neuralgischen Punkten gespickt:

Bild

Simon hat kürzlich gefragt, ob rot oder blau einen Unterschied mache bei den Elkos in den elektrischen Werten. Nein, da ist kein nennenswerter Unterschied, rot sind die bedrahteten, blau die in smd-Ausführung.

Gestern kamen auch die Bauteile für die Ausgangsschaltung, allerdings noch nicht die WBT nextgen. Der Plan für die Ausgangsschaltung ist folgender:

Bild

Damit kriegt man einen gleichspannungsmäßig gegenüber Masse floatenden Ausgang hin. In der Dimensionierung liegt die Kunst. Die Schaltung soll zudem den Pegel von 3,3V am Eingang auf ca. 500mV am Ausgang reduzieren bei Belastung mit 75 Ohm. Und, ganz wichtig, wenn man von außen in die Schaltung "reinschaut", sollen das möglichst genau 75 Ohm sein. Die erste Frage ist: Welchen Wert hat Ri, also der Innenwiderstand des Ausgangstreibers? Und wie misst man das? Einfach ein Ohmmeter dranhalten ist keine gute Idee. Besser ist: Erst ohne Last den Spannungshub am Ausgangstreiber messen, dann mit einem bekannten Widerstand belasten (z. B. 100 Ohm) und nochmal messen. Aus den beiden Spannungen kann man dann den Innenwiderstand berechnen. Auch die restlichen Bauteilwerte kann man dann ausrechnen und das habe ich gemacht. Alle Widerstandswerte habe sind mit 0,1% Toleranz gewählt - R1 und R2 sind deshalb parallel, weil es keinen Wert in 0,1% gibt, der da direkt gepasst hätte. Zusammengesetzt aus zwei R kriegt man das aber hin. Die Kondensatoren sind alle Glimmer-Cs, so ziemlich die besten, die es gibt für HF. Der Elko natürlich in Polymerausführung. Zunächst habe ich eine passende Platine geschnitzt, die so reinpasst, dass man nachher kaum Leitungen hat zwischen Platine und Anschlussbuchse:

Bild

Ganz ehrlich , die Lochrasterplatine erfüllt sicher ihren Zweck, sieht aber wirklich bescheiden aus in der Umgebung aus schwarzen Platinen. Ich habe sie deshalb lackiert:

Bild

Bauteile draufgelötet:

Bild

Man sieht links die beiden Silberdrähte, die dann an die (ebenfalls silberne) WBT-Ausgangsbuchse gehen werden. Für einen ersten Test habe ich dort einfach mal 75 Ohm rangelötet - aus einer 100er-Packung einen selektiert, der fast exakt 75 Ohm hat. Funktioniert! Vernünftige Messungen kann man aber erst machen, wenn die 75Ohm-Buchse drin ist und ein 75Ohm-Kabel mit Abschluss als Last dranhängt.

Viele Grüße
Gert
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

hast du danach 2 Ausgänge bei S/PDIF?

Nette Grüße

Bernd Peter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd,
Bernd Peter hat geschrieben:hast du danach 2 Ausgänge bei S/PDIF?
ja, einen mit und einen ohne Übertrager, den bisherigen und den neuen mit der WBT nextgen Cinchbuchse in Silber mit 75 Ohm Wellenwiderstand.

Viele Grüße
Gert
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NRWler04
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Beitrag von NRWler04 »

Wird das ein neuer Streamer mit Cola-Dosen? Dann nehm ich doch besser so einen als eine DS/2 umzubauen, oder?
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Gert
Fortepianus hat geschrieben: Bild

... Glimmer ... Elko natürlich in Polymerausführung ...
Was ist der Sinn der Parallel-Verschaltung von C2-Glimmer und C1-Polymer-Elko?

Rätselgrüsse
Simon
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Ingo,
NRWler04 hat geschrieben:Wird das ein neuer Streamer mit Cola-Dosen? Dann nehm ich doch besser so einen als eine DS/2 umzubauen, oder?
nein, das habe ich versucht, im ersten Beitrag dieses Threads zu erklären. Es geht nicht, denn es gibt die Signale nicht, die man für den DAC bräuchte. Hier geht es um eine reine kompromisslose Digitalmaschine ohne analogen Ausgang. Für ein all-in-one-Gerät ist der ADS2 die beste Basis.

Hallo Simon,
Daihedz hat geschrieben:Was ist der Sinn der Parallel-Verschaltung von C2-Glimmer und C1-Polymer-Elko?
so eine ähnliche Frage hat mich auch per PN erreicht. Ich will versuchen, das "Rätsel" zu lösen:

Nachfolgend die Simulation der Ausgangsschaltung mit den von mir gewählten Bauteilwerten:

Bild

Ich schicke einen 3,3V-Rechteck mit 6,144MHz und einer Flankensteilheit von 1ns rein, das entspricht dem SPDIF-Signal bei 192kHz Samplingrate (rote Kurve) direkt am Ausgangstreiber. Am Ausgang der Schaltung ist ein 75Ohm-Kabel mit 1m Länge und 75Ohm Abschluss in der Simulation angeschlossen. Dort gemessen kommt die blaue Kurve raus (Achtung, unterschiedliche Skalierung bei rot und blau). Sie ist symmetrisch zur Nulllinie, also DC-frei. Das muss so sein, damit ich evtl. am Empfänger eingebaute Übertrager nicht in die Sättigung schicke. Die Flanken sind so steil wie vom Eingangssignal und das "Dach" des Rechtecks ist ziemlich eben.

Nun lassen wir in der Simulation den Elko C1 weg und den relativ großen Folien-C3 auch. Die im Vergleich dazu kleinen C2 und C4 sind 10nF-Glimmer. Wollte ich nämlich mit einem Glimmer-C die Kapazität des Elkos erreichen, wäre der eine C größer als das ganze Gerät. Dann sieht das so aus, wenn C1 und C3 fehlen:

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Die Flanken sind natürlich noch da, klar, die werden von den Glimmer-Cs klaglos übertragen, aber die Dächer sind schräg, weil die Cs zu klein sind. Schräge Dächer ergeben einen dateninduzierten Jitter, wie ich vor Jahren hier mal gezeigt habe. Nun wähle ich für C1 den gleichen Folien-C wie für C3:

Bild

Fast gut, aber immer noch eine ganz leichte Dachschräge. Warum dann nicht für C4 ebenfalls einen Elko? C1 sieht bei einem 3,3V-Rechteck einen DC-Anteil von 1,65V, deshalb kann das ein Elkos sein (Polymertyp mit extrem kleinem ESR). Für C3 könnte man nun eigentlich den gleichen Elko nehmen wie für C1, denn auch er sieht nur DC:

Bild

Die orangefarbene Kurve, besser die Gerade, ist die Spannung an C3 bzw. C4. Das ist ebenfalls eine Gleichspannung von ca. 1,65V. Aber es gibt ein Argument dagegen, auch hier so einen großen C zu wählen. Man könnte C3/C4 ja auch gleich kurzschließen, dann läge der untere Ausgangspunkt eben direkt auf Masse. Auch das würde funktionieren. Aber ich wollte den Ausgang ja flaotend haben. HF schließen C3 und C4 kurz, also liegt der untere Ausgangspunkt HF-mäßig auf Masse. Für DC ist es floatend. Bei irgendeiner Frequenz muss ja jetzt der Übergang von verbunden nach floatend sein. Wenn man nun C3 zu groß wählt, kommen die 50 oder 100Hz eben wieder durch, die bei einer evtl. auftretenden Masseschleife ansonsten draußen bleiben. Warum ist dann C1 nicht genauso kritisch diesbezüglich? Weil C1 über das Teilernetzwerk dahinter abgekoppelt wird.

Viele Grüße
Gert

P.S. Ich sehe gerade nach dem Einstellen des Beitrags, dass die Simulationsergbnisse nicht besonders gut rauskommen. Wenn man auf die Bilder klickt, werden sie besser sichtbar. Tipp: Rechte Maustaste -> in neuem Tab öffnen, das verhindert, dass man aus dem Beitrag fliegt und bei Abload landet.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

P.P.S. Rudolf hat mich darauf hingewiesen, dass man nur deshalb beim Klick auf die Bilder bei ablaod.de landet, weil ich die Bilder offensichtlich immer falsch einfüge, nämlich mit "Direktlink für Foren" anstelle nur "Direktlink". Damit ist dann das Problem behoben. Rudolf hat das geändert, man kann also direkt draufklicken. Und ich gelobe Besserung beim Verlinken der Bilder.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Freunde der gepflegten Digitalausgänge,

manch einer hat sich sicher schon gefragt (und auch mich per PN), warum ich eigentlich keine BNC-Buchse in den G-Hub mache. Der Grund dafür ist, dass es bei Cinch eben die silberne WBT gibt. Die hat 75Ohm Wellenwiderstand und ist durchgängig aus Silber gefertigt (und kostet deshalb auch über 50€, aber da kommt's jetzt nicht drauf an). Im Gerät sind die Leitungen zum Ausgangstreiber ebenfalls aus Silber, und wenn man als Cinchstecker die WBT-110 Ag verwendet und ein 75Ohm-Kabel wie z. B. das Oyaide FTVS-510, dann ist auch das aus Silber. Das ist dann durchgängig aus einem Material und hat durchgängig 75Ohm. Wenn ich als Buchse z. B. die sicher nicht schlechte Neutrik-BNC-Buchse reinmache, dann ist die aus Messing gedreht, was mir irgendwie suspekt ist. Meine Frage deshalb: Kennt jemand richtig gute BNC-Einbau-Buchsen in 75Ohm-Ausführung?

Viele Grüße
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

Telegärtner bietet 75 Ohm BNC an, dort sind teilweise die Innenleiter versilbert.
Evtl. findest Du etwas passendes.

Grüsse Jürgen
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben:Telegärtner bietet 75 Ohm BNC an, dort sind teilweise die Innenleiter versilbert.
Evtl. findest Du etwas passendes.
danke für den Tipp. Habe bei denen im Katalog geschaut - es gibt eine isolierte Ausführung in 75Ohm für den Einbau. Innen Kupfer-Beryllium vergoldet, aber außen auch Messing wie bei Neutrik.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Forumsfreunde,

gestern kam Haralds arfi-dac2 für den Vergleichstest G-DAC vs. G-Hub an. Alles angeschlossen, und erst einmal die genauen Pegel gemessen. Dann Files passend im Pegel gefaltet. Und dann war ich furchtbar enttäuscht, weil das einfach nicht klingen wollte. Flach und gequält, kurz gesagt. Ich habe mich mit Harald beraten, und heute morgen ist's mir gedämmert: Dem arfi-dac fehlte die Masse! Bei Haralds Erdungskonzept kriegt der arfi die Masse über das XLR-Steckergehäuse. Das MuSiGo XLR3, das ich dort eingesteckt hatte, hat aber keine Verbindung zwischen Pin1 und Steckergehäuse. Und der arfi hat Pin 1 nicht belegt, weil er einen Übertrager zwischen Pin 2 und 3 hat. Also schwamm die Masse des arfi irgendwo hin, wie es das freie Spiel der elektrischen Felder in der Umgebung eben gerade wollte. Und das wurde mit einem ziemlich schlechten Klang quittiert. Heute früh habe ich dort ein Massekabel von der Potenzialausgleichsschiene hingelegt, und der arfi-dac spielt jetzt wie ausgewechselt. Den Vergleich mit und ohne MS-Kodierung mit dem G-ADS2 DAC mache ich in Ruhe an den nächsten Abenden. Aber es zeichnet sich jetzt schon ab, dass sich das auf Augenhöhe abspielt - im Vergleich zu vorher, als die Masse fehlte.

Dann habe ich noch ein bisschen mit Netzkabeln probiert. Zunächst hatte ich wie sonst auch das MuSiGo PC3 am Linn und am arfi-Netzteil war ein Standard-Lapp. Das klang ok. Aber dann habe ich das PC3 an den arfi und an den Linn das selbstgebaute kurze Netzkabel (50cm) aus dem 12er-Ringmaterial von Stephan (SolidCore). Damit hatte ich schon einmal rausgefunden, dass der Linn damit ebenfalls sehr gut spielt, auch wenn das Kabel nicht ganz an das PC3 rankommt. Das bessere Netzkabel quittiert der arfi-dac mit einem erheblich strafferen Bass, als wenn das Lapp-Kabel dran ist, und einer tieferen Raumausleuchtung. Der arfi-dac reagiert also auch auf Netzkabel. Ich habe jetzt folgendes Setup, mit dem ich den Vergleich mit dem G-Hub plane:

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Bisher stand das Holzregal auf 6 grünen Sylomerpads, die verhindert haben, dass das Regal im Bass-Rhythmus mitschwingt. Wenn da der G-Hub noch oben drauf sitzt, wird das zu schwer und die Sylomerpads drückt es komplett zusammen. Da ich aber dennoch gerne eine Entkopplung des Racks hätte, habe ich in der Kiste gekramt und noch vier Blotevogel String-Untersetzer gefunden, die zwar furchtbar aussehen, aber gut entkoppeln und vor allem die Last aushalten, wenn noch ein Linn draufkommen soll:

Bild

Hinten sieht man die Netzleiste. Links auf ihr liegt der LWL-Umsetzer, rechts daneben ist in der ersten Steckdose das SolidCore-Kabel mit dem Alustecker zum G-DAC, daneben der Furutech-Stecker des MuSiGo, dann kommt eine freie Dose, von der später der G-Hub versorgt werden soll, und rechts in der Filterdose ist das Steckernetzteil des LWL-Umsetzers, wie gesagt mit Trafo, kein Schaltnetzteil. Ein besseres Netzteil ist geplant, aber noch nicht fertig. Die zwei silbernen Kabel sind vom aufgedröselten LAN-Kabel zwischen LWL-Umsetzer und Linn. Ganz oben am Rand des Bildes sieht man dessen Federn und die Sylomeruntersetzer grün schimmern.

Dann habe ich dem G-DAC seine Granitkachel wieder vom Deckel genommen, damit eine der fünf Federn unter ihm frei wird. So habe ich nämlich noch vier weitere Federn, und mit dem grünen Sylomer kriegt dann der G-Hub genau die gleiche Lagerung wie der G-DAC. Netzteil und DAC des arfi haben noch blaue Sylomerpads gekriegt, das entkoppelt auch die. Und die arbeitslose Granitfliese liegt jetzt auf dem arfi-dac (keine Sorge, lieber Harald, sie ist unten mit einem dünnen Filz beklebt):

Bild

Man sieht im Bild, wie die Erdungsleitung an dem M3-Bolzen angeschlossen ist, der eigentlich dafür gedacht ist, eine evtl. externe Clockzuleitung mechanisch zu stabilisieren. Im arfi-Netzteil steckt wie erzählt das MuSiGo PC3:

Bild

Der G-DAC läuft am von mir selbstgestrickten Kabel aus dem SolidCore-Material. Blick hinter das Regal:

Bild

Das Kästchen mit dem grünen Aufkleber ist die Digitalschnittstelle des arfi-dac, die direkt ohne Kabel in der BNC-Buchse des G-DAC steckt. Man sieht die Netzkabel und auch eine noch freie Erdleitung mit Kabelschuh für den G-Hub. Gerade bin ich dabei, nochmal genau das gleiche Netzkabel zu machen wie das, das am G-DAC jetzt dran ist, auch in 50cm Länge. Das kommt dann an den G-Hub. Man muss dann beim Vergleich der beiden den arfi-Empfänger und das Netzwerkkabel umstecken.

Damit spielt das Setup jetzt auf sehr gutem Niveau. Ich warte immer noch auf die blöde Cinchbuchse von WBT, bevor es mit dem Vergleich losgehen kann.

Viele Grüße
Gert
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Thor_7
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Beitrag von Thor_7 »

Freue mich immer wenn ich einen neuen Bericht von Dir entdecke und bin schon ganz auf die Fortsetzung gespannt! :)
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Thorben,
Thor_7 hat geschrieben:Freue mich immer wenn ich einen neuen Bericht von Dir entdecke und bin schon ganz auf die Fortsetzung gespannt!
danke! Dann mal schnell weiter im Text.

Gestern verbrachte ich einen sehr vergnüglichen Musikabend an der Anlage im Hörraum. Wenn ich drei Musikalben mit auf die einsame Insel nehmen dürfte und das aus drei verschiedenen Genres sein müsste, würde ich mich wahrscheinlich so entscheiden:

1. Klassik

Beethovens letzte drei Sonaten, op.109, 110 und 111. 110 und 11 habe ich selbst früher gespielt und kenne ich wie meine Hosentasche. Meine Lieblingseinspielung sind die Liveaufnahmen von Pollini 1975. Die wurde später als SACD aufgelegt und fand von dort den Weg auf meine Festplatte in 176/24. Der Steinway klingt verdammt echt, und es fand keine nennenswerte Dynamikkompression statt.

2. Jazz

Chick Corea mit dem Album "Eye of the Beholder". Knackiges Schlagzeug, musikalisch ziemlich anspruchsvoll, aber dabei sehr melodisch. Höre ich relativ oft in letzter Zeit. Tolle Aufnahme von 1988, ebenfalls wenig in der Dynamik komprimiert. Ich finde es das mit weitem Abstand beste Album von Chick Corea. Leider nur in CD-Auflösung verfügbar, aber die Möglichkeiten von 44.1/16 sind hier gut ausgenutzt.

3. Rock/Pop

Amused to Death von Roger Waters in 192/24. Dazu brauche ich wahrscheinlich nicht viel sagen, das kennen fast alle hier. Surroundsound aus zwei Lautsprechern vom Feinsten.

Alle Alben sind passend in der Lautstärke für den arfi-dac2 gefaltet, ebenso für den G-ADS2 DAC in MS. Ich höre immer drei Varianten:

a) arfi-dac2 direkt an den AGM
b) G-ADS2 DAC mit -12dB Absenkung und MS-Option
c) G-ADS2 DAC 0dB auf Lautstärke 75 ohne MS-Option

Für Variante c nehme ich die Files, die eigentlich für den arfi gefaltet sind. Bei Pegelschalter auf 0dB und MS aus ist der G-DAC innerhalb von 0,05dB gleich im Pegel wie der arfi. So kann man den G-DAC auch ohne MS vergleichen, denn er profitiert ganz deutlich von der MS-Kodierung und kann diese sozusagen nativ dekodieren.

Ich höre den ersten Satz von op. 109 - er ist relativ kurz und auch deshalb gut geeignet für Vergleiche. Zuerst der arfi. Das klingt anders, als ich es gewohnt bin! Der Klavierklang ist runder, aber sehr schön. Fast ein bisschen, wie wenn man den Steinway gegen einen Fazioli ausgetauscht hätte. Sehr schöne und tiefe Bühne. Das klingt klasse. Jetzt der G-DAC mit MS. Der Flügel wird wieder zum Steinway. Strahlender, offener und griffiger als beim arfi. Ganz sauber fokussierte Töne, und eine Feinauflösung zum Greifen, wenn Maurizio Pollini Luft holt vor den Fortissimo-Anschlägen. Dritte Variante: Der G-DAC ohne MS. Das ist jetzt klar schlechter als beide Vorstellungen zuvor. Die saubere Fokussierung, die der G-DAC mit MS bietet, verschwimmt etwas. Das wäre nun aber nicht so tragisch. Etwas anderes ist viel ausgeprägter: Die Musik klingt einfach langweiliger als mit den anderen beiden Varianten.

Chick Corea, Eye of the Beholder. Der arfi hat einen sauberen Punch im Bass. Und wieder fällt die sehr tiefe Bühne auf. Jetzt der G-DAC mit MS. Wieder griffiger, ein besseres Wort fällt mir nicht ein für diese ein wenig steileren Transienten und die etwas hellere Grundstimmung. Er zeigt etwas mehr Kante. Seinen Bass habe ich ein bisschen kräftiger in Erinnerung - ich glaube, meinem G-DAC fehlt sein geliebtes PC3-Netzkabel, das jetzt der arfi hat. Aber man gibt Gästen ja auch im Zweifel das bessere Glas, wenn die Zahl der Weingläser aus der Riedel Sommelier-Serie im Haushalt geringer ist als die Zahl der anwesenden Personen. Der G-DAC ohne MS rutscht wieder hinter den arfi zurück, der Klang ist etwas diffuser und auch lahmer.

Amused to Death. Der arfi wieder sehr räumlich, aber die E-Gitarre ist für meinen Geschmack ein bisschen zu weich. Wenn dann am Ende von "What God Wants III" das Gewitter reinknallt, kann das der G-DAC mit MS einfach besser, die Attacke fährt mir in die Knochen. Beim arfi bleibt das ein bisschen abgerundeter. Man darf aber nicht vergessen, dass der arfi-dac2 ja eigentlich ein Gerät ist, das einen Vorverstärker dahinter will. Der Analogausgang ist nämlich rein passiv. Das ist ganz ähnlich wie im G-DAC, 2x PCM1794A als DAC-Chip und dann eine passive I/U-Wandlung mit sehr guten Übertragern. Danach geht's beim arfi direkt nach draußen, wohingegen im G-DAC eine aufwändige Analogstufe mit ganz dickem Netzteil und fetten Ausgangstreibern folgt. Dass die mehr Attacke können, verwundert wahrscheinlich niemanden.

Der Hörtest war natürlich sehr interessant für mich, um zu sehen, wo der G-ADS2 DAC mit und ohne MS steht. Aber im Grunde ging es eigentlich um etwas ganz anderes: Ich wollte hören, ob die aufgebaute Anlage rund um den arfi-dac2 das Potenzial bietet, Klangunterschiede zwischen den beiden Digitalquellen G-DAC (wie beim Test oben) und G-Hub (folgt bald) herauszuarbeiten. Aber ja!

DHL hat eben geklingelt und diverse BNC-Einbaubuchsen vorbeigebracht. Im G-Hub habe ich gestern bereits das passende Loch für die vorgesehene WBT nextgen reingemacht, nämlich 12mm im Durchmesser. Und siehe da, die isolierte Neutrik-BNC-Buchse passt da ganz genau rein. Das verdrahte ich gleich und halte dann mal neugierig den Oszi dran.

Viele Grüße
Gert
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