Hallo Hans Martin
Ich kapier solche Sachen nie Abstrakt, bin als Grafiker & Designer zu blöd dafür
Deshalb habe ich mir einfach eine Blaue (negativ) und Rote (positiv) Welle gemalt die ab dem Panel rauswandert. Dann sehe ich nach einem Viertelwellenweg hin + zurück ist es die zweite Häfte der Sinusperiode welche Rück + Front summiert.
Beim Monopol ist die zweite Hälfte negativ, die Reflektion aber positiv, also Auslöschung.
Beim Dipol ist die Reflektion aber auch negativ da invertiert, insofern addiert sich das zum Peak statt Auslöschung. Aber, jetzt wirds interessant, die Reflektion trifft ja auch auf die Rückseite welche ja positiv (invers) ist, löscht sich das nicht aus
Da wirst du blöd...
Also hab ich einfach mal meine alte Messung rausgekramt. Von meinen ESL. Boden ist ja noch markiert, ca 1 Meter vor der Wand. Siehe da, ca 90 Hz. Gibt sich wohl nichst. Langweilig...
Bezüglich der Tiefe und gespenstigen "wie aus dem Nichts" Darstellung stimmts dass man frei (weit von Rückwand) aufstellen sollte (Seitenwand zweitrangig bis egal).
Allerdings fand ich das nicht so realistisch, wenn auch cool. Ein Aha-Effekt war Martin Logan in einer Vorführung nah an der Wand. Keine Tiefe, aber Phantome so greifbar Real vor dir dass du die Hand ausstrecken möchtest.
Auch hat sich bei mir das Grundtonloch gestopft. ESL fällt normal unter 1k sanft ab und boomt dann auf der Folienresonanz (ca 40Hz) stark hoch. Wandnah war das ausgeglichener, Männerstimmen wie Leonard Cohen waren 100 mal besser.
Also ich finde es Interessant wie oft man doch logisch erklärtes Allgemeinwissen sich in der Praxis manchmal nicht behaupten kann
Um nochmal aufs Thema zu kommen...
Darstellung Tiefe Räumlichkeit Diffusion etc... spielt denke ich nur für den Fullrange Dipol eine Rolle.
Das kann man mögen oder nicht. Es gibt sicher genug Feinde der Wischi-Waschi Räumlichkeit.
Im Grundton-Kickbass liegt Imho aber die Hauptstärke des Dipol. Durch die sauberen unteren Oktaven scheint sich für meine Ohren auch die oberen Oktaven zu verbessern. Als ob der Bass den Hochton aufwärtet. Die saubere Transienten-Artikulation macht alles so viel klarer.
Ich glaube auch dass man oft die Oktaven falsch einschätzt. Mir scheint 200-300Hz schon eher Mittelton zu sein welcher die Hauptinfos der meisten Stimmen und Instrumente enthält. Wogegen 1kHz bereits schon Obertöne enthält welche eher als Hochton wargenommen werden. 10kHz Beispielsweise spielen kaum noch eine Rolle.
Ein Horn ist sicher das Nirvana des Klangbadens. Aber in kleinen Räumen verschmieren Moden auch das beste Horn. Selbst beim Yeti-Horn waren bei Kopfbewegungen auch mal Dröhner zu hören. Irgendwo bei 60Hz dröhnte dann sogar der 100qm Raum mit Basshorn. Da hätte man noch n Tick rausholen können
In solchen Situationen wäre ein Dipol im kleineren Raum denke ich besser. Also ich weiß es, weil erlebt
So viel steht fest. Aber die Dynamik des Horns... wenn man doch beides kombinieren könnte. Ich kann mich da auch nicht entscheiden.
Beim Dipol schien es mir mehr als ausreichend trocken bei Verwendung einfacher 15-Zyklen FDW-Inverse.
Wenn man mit Acourate die Moden peinlich genau ausnotcht, von Hand (genau auf Kopfposition), wirds zwar auch knochentrocken mit allen anderen Gehäusen. Aber die Dynamik beim Leise-Hören ist dann total im Eimer. Leise ist dann lustigerweise der Dipol lebendiger. Irgendwo bei 80dB kippt das dann leider zugunsten des Horns, und zwar gewaltig. Hier korreliert Messung und Höreindruck nicht immer logisch.
Gruß
Josh