Aktivbox mit Breitbänder (Tangband)

Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

So, es gibt mal wieder etwas neues:
Nachdem ich die ganze Zeit mit einem mysteriösen Problem mit meinem DSP zu kämpfen hatte, evtl. auch eigene Dummheit - ich habe es noch nicht lösen können - erfolgte heute ein Versuch mit einer analogen Aktivweiche, die ich in der letzen Woche zusammengelötet hatte.
Da die ersten Messungen an sich nicht so schlecht aussahen, dachte ich ich versuche es mal ;)

Hier nun die Messungen dazu:
Kombination der Messungen der Einzelnen Treiber bei 15 cm. Die Rote Kurve ist die Messung im Raum im Abstand von 1 Meter (Am Raum scheint noch Verbesserungspotential zu sein *g*)

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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hier mal ein Foto von der Weiche mit nachgeschaltetem Symmetrierboard:
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Gewinnt allerdings keinen Designpreis - die Weiche ist komplett mit 1% MKPs bestückt, die ich quasi aus versehen bestellt habe, die sind nämlich vom Gehäuse her ein bisschen zu groß ;)

Ansonsten alles Widerstände/Kondensatoren mit 1% und LME49720 als OPs.

Da die Weiche eigentlich für 2-Wege Stereo ausgelegt ist, habe ich nur die Hälfte bestückt

Schönen Abend noch
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Hallo Daniel,

Deine aktive "LR-4" Weiche scheint eine "Universalweiche" zu sein (?), d.h. die "hinter den Filtern hängendenden" Treiber und Gehäuse sind mit ihrem Übertragungsverhalten wohl gar nicht berücksichtigt ?

Als Resultat scheinen u.a. die Flankensteilheiten im Schalldruckverlauf von Tiefpass- und Hochpass deutlich asymmetrisch, und die Addition der Treiber scheint an der geplanten Übernahmefrequenz nicht wie gewünscht.

Kannst Du für die Kurven "gelb" und "lila" den zugehörigen Phasengang plotten ?


Du kannst aus Spaß auch zusätzlich mal eine Version mit umgepoltem Mittel-/Hochtöner messen ... ansonsten alles wie oben.

Grüße Oliver
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Zur Ergänzung:

Deine Weiche sieht wie so etwas aus ?
http://sound.westhost.com/project09.htm


Grüße Oliver
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Oliver,

du hast ja schon die richtige Weiche gefunden :)
Die ist quasi universell, man muss sich nur für seine gewünschte Trennfrequenz die entsprechenden Werte errechnen. Sonst gibt es keinerlei Einstellmöglichkeiten

Morgen gehen die Messungen weiter - wie du ja schon erkannt hast, ist da irgendwas noch nicht so 100%ig
Ich werde morgen früh mal einen Treiber verpolen - ich hatte beide so angeschlossen, dass die Sprungantwort jeweils zuerst nach oben geht, allerdings scheint das in dem Fall nicht richtig herum gewesen zu sein…

Danke für dein Feedback!

Viele Grüße

Daniel
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Hallo Daniel,

man kann sich zwar mit dieser Universalweiche noch ein wenig abgeben, man muss jedoch m.E. kein Prophet sein, um sagen zu können, daß man damit keine "tollen" Ergebnisse erzielen kann.

Das Rolloff-Verhalten Deines Mittel-Hochtöners ist durch die Aktionen mit der Kammer und ihrer Bedämpfung inzwischen recht ordentlich(!) geworden, das sollte man m.E. durch "angepasste" Filter auch nutzen.

Aber die Plots der Phase und eine Demo mit verpoltem Hochtöner sollten evt. noch drin sein ...

Normalerweise sollten bei LR-4 die Spannungen von Hoch- und Tiefpass am Ausgang um 360 Grad verschoben sein, so daß gleiche Polung der "Lastwiderstände" korrekt ist.

Aber wir haben es hier zumindest hinter den Endstufen nicht mit "ohmschen" Lastwiderständen zu tun:
U.a. der Mittel-Hochtöner stellt mit seiner Kammer selbst bereits einen Hochpass 2ter Ordnung (12dB/Oktave Schalldruckabfall) dar, der auch dementsprechende Phasendrehungen verursacht.

Grüße Oliver
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Oliver,


also hier ist mal die Messung mit richtig gepoltem Bass (den hatte ich in der ersten Messung verpolt angeschlossen)
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Du würdest also, wie bereits vorgeschlagen, den Hochpass des Breitbänders mit in die weiche integrieren?

Bzgl. der Phase:
Ich kann hier auswählen zischen:
Mixed Phase, Minimum Phase, Excess Phase
Welcher Wert ist denn der Interessante?

Viele Grüße

Daniel
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Guitarfreak hat geschrieben: Du würdest also, wie bereits vorgeschlagen, den Hochpass des Breitbänders mit in die weiche integrieren?
Hallo Daniel,

das Ziel ist am Ende immer ein "akustisches Filter", d.h. irgendwelche Spannungsverläufe/Filterkennlinien an Ein- und Ausgängen der Endstufen können so lehrbuchhaft aussehen, wie sie wollen:

Am Ende zählt, ob der Schalldruck der beteiligten Wandler, sich nach Betrag und Phase so addiert, wie man es sich vorstellt.

Insofern stellt sich die o.g. Frage eigentlich gar nicht, sondern das Übertragungsverhalten aller beteiligten Wandler muss in der Frequenzweiche berücksichtigt werden.

Bei DSP Weichen werden daher üblicherweise zuerst die Treiber "linearisiert" ...

Aber ich denke, das hattest Du im parallel verfolgten DSP-Ansatz bereits getan ?

Mir ist nicht ganz klar, warum Du den "analogen Weg" jetzt parallel verfolgst, ist es zum Experimentieren ?


Grüße Oliver
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Oliver,

auch im DSP Einsatz hatte ich die Filter bisher nicht linearisiert, es kam nur ein Delay zum Einsatz.

Allerdings habe ich im Zusammenhang mit dem DSP leider ein technisches Problem, sodass dieser für mich nicht zu nutzen ist :/
Und so langsam gehen mir hier die Möglichkeiten aus :D
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Guitarfreak hat geschrieben: also hier ist mal die Messung mit richtig gepoltem Bass (den hatte ich in der ersten Messung verpolt angeschlossen)
Hallo Daniel,

das sieht m.E. deutlich besser aus, jedoch haben wohl m.E. beide Varianten keine "glatte" Addition.

Bei einem "Analog Ansatz" ist hier m.E. u.a. eine

- Berücksichtigung des Hochpassverhaltens beim Mittel-Hochtöner (mit Kammer)

- Berücksichtigung der Schallwandeffekte des Tieftöners

wichtig. Das kann auf ein asymmetrisches Filter (HP und TP mit unterschiedlichen Flankensteilheiten und optional auch "auseinandergezogener" Grenzfrequenz auf der elektrischen Seite ...) hinauslaufen, welches sich mit einem simplen PLLXO realisieren ließe ...

https://www.google.de/search?q=PLLXO&bi ... wsCh1YFQeP

Die Pegelanpasung zw. den Wegen kann hier ein Zusatzthema werden, ist aber i.d.R. zu meistern.

Ich hatte so einen Ansatz zuvor schonmal in einem Post grob skizziert. Werde das hier aber aus Zeitgründen derzeit nicht in der Tiefe weiter verfolgen können ...

Wenn Du mit "Analog" nicht bereit bist, den Weg eines "akustischen Filters" zu gehen (also "situationsangepasste" Filtercharakteristik auf der elektrischen Seite, keine "Universalweiche"), dann kommst Du mit dem DSP Ansatz (digitale Weiche) und entsprechender Korrektur (Ziel ist hier ebenfalls ein passendes "akustisches Filter") wohl eher zum Ziel.

Evt. ist Deine letzte Lösung (s.o.) mit Universalweiche aber auch "nicht so schlecht" ...

Du musst selbst entscheiden, wie weit Du gehen willst. Mit "DSP von außen" kannst Du jedenfalls eine (analoge) Frequenzweiche, die "nicht richtig sitzt" (s.o.), nur in Teilaspekten kompensieren. U.a. Anomalien im vertikalen Abstrahlverhalten, im Energiefrequenzgang oder auch Sprünge im Bündelungsmaß der Einzeltreiber (bei Dir momentan kein Problem) bekommt man damit nicht wieder hin.

Da ist der "DSP von innen" Ansatz mit angepassten digitalen Filtern für alle Einzelwandler besser (*) ...


Grüße Oliver

______________

(*) "Sprünge" im Bündelungsmaß von Einzeltreibern untereinander lassen sich trotzdem nur durch geeignete Wahl der Einzeltreber und deren Übernahmefrequenzen vermeiden.
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hi Oliver,

also die DSP Variante wird wohl frühestens in nem Jahr stattfinden, denn aktuell sind da keinen finanziellen Mittel mehr da und von den Bastellösungen im DSP-Bereich bin ich erstmal geheilt - da käme mir nur noch eine Komplettlösung a la DEQX ins Haus.

Von der analogen Geschichte habe ich momentan zu wenig Ahnung um was anderes zu machen.
Da muss ich mich erstmal tiefer reinarbeiten - falls ich das dann verstehe ;)

Viele Grüße

Daniel
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Hi Daniel,

gut, dann sollten wir's nehmen, wie's bei Dir momentan ist:

Das "Optimum" liegt sicher noch woanders, aber Du solltest Dich damit derzeit nicht unglücklich machen ... :cheers:

Es gibt sicher nicht wenige Hörer, die mit schlechteren LS hören, als es Deine "derzeit aktuelle" Version ist.

Vielleicht kannst Du die aktuelle Version als "Stand der Dinge" noch ein wenig messtechnisch dokumentieren, evt. auch mit Frequenzgängen unter Winkeln und "Raumkurven".

Auch der "vorläufige Höreindruck" Deinerseits, bei einem wie aktuell aufgebauten Pärchen, wäre m.E. interessant.

Beste Grüße

Oliver
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Hallo Oliver,
ja so sieht es wohl erstmal aus :/

Naja wie dem auch sei, hier mal die Messungen 0°/15°/30° bei 1m Entfernung im Vergleich zu den Nahfeldmessungen.

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Jetzt muss ich mir gleich erstmal zwei gleiche Kabel besorgen und dann kann ich mal ein bisschen hören.
Habe bis gerade eben die Lautsprecher Lautstärkemäßig mal aufeinander eingemessen, von daher kanns nachher/morgen erst losgehen.Ich werde berichten.

Vielen Dank und viele Grüße

Daniel
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Guitarfreak
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Beitrag von Guitarfreak »

Achso ums komplett zu machen:

Verzerrungen:
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und Sprungantwort:
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Um einen akustischen LR 4 Verlauf im "Hochtonzweig" zu bekommen reicht häufig ein Butterworth Hochpass zweiter Ordnung und das Abstimmen des Breitbänders auf eine Einbaugüte von 0.71. Das gibt dann das akustische LR4. Deine Reso ist zwar zu tief und der Abfall zu flach für diesen Trick. Es wäre aber trotzdem interessant, einmal zu sehen, was passiert, wenn Du nur einen der zwei Hochpässe 2. Ordnung vor den Hochtonkanal schalten würdest.

Gruss

Charles
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