Aktivierung 2x3-DSP - mit Eurer Hilfe

Eunegis
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Aktivierung 2x3-DSP - mit Eurer Hilfe

Beitrag von Eunegis »

Sodele nochmal,

jetzt würde ich gern Eure praktischen Tips zur Aktivierung von 2x3 Wegen mit je einem DSP und einem Schaltverstärker pro Chassis "abgreifen". Das könnte vielleicht auch so manch Anderen interessieren, zumal ich mit eher wenigen Voraussetzungen/Einschränkungen anfange.

Ich habe derzeit einen arbeitslosen Satz passiver Dreiwegeboxen zur Verfügung (ADW CeraBlue - nein, sie haben nichts mit dem gleichnamigen Schwangerschaftstest zu tun! :mrgreen:) mit erstklassigen Eton-Chassis, deren Baß sich auch gut für eine geschlossene Konstruktion eignet und damit bestens für ein vollaktives, DSP-beweichtes und entzerrtes System.
Außerdem betreibe ich einen PowerDAC von HiFi Akademie, der einen potenten Stereo-DSP mitbringt (genau: einen pro Stereokanal). Dieses Gerät würde ich gern integrieren und weiterbetreiben, wenn es sich machen läßt, denn es ist auch ein äußerst komfortabler Netzwerkplayer enthalten, und der Klang ist über jeden Zweifel erhaben.
Das paßt auch zu dem Umstand, daß ich nur Class-D Verstärker betreiben will. Da piesackt mich einfach mein grünes Gewissen, und außerdem ist es einfacher bzgl. des Verhältnisses aus Leistung, Kühlung und Größe (und vielleicht auch Preis).

Das Problem ist zunächst: welche Mehrkanal-Schaltverstärker mit ausreichend leistungsfähigen DSPs gibt es?
Ich würde die Kosten für die Elektronik bei €1.5k begrenzen (gern auch weniger).
Ich denke, damit scheiden alle FIR-Lösungen aus, denn die kosten einfach mehr. Ich bin zwar auch stolzer Besitzer der Acourate-Software, doch die ließe sich als Aktivweiche wohl allenfalls dann einsetzen, wenn man Computeraudio macht und den Netplayer außen vor läßt. Das scheidet aber aus Komfort=WAF-Gründen fürs Wohnzimmer derzeit aus (vielleicht später in einem zukünftigen Musikzimmer).

Als Hardwarevorschläge werfe ich mal diese beiden ins Rennen, die als Ergänzung zum PowerDAC zu sehen sind (außer es stellte sich im Verlauf heraus, daß der sich nicht sinnvoll integrieren läßt):

(ich packs nicht, hier Bilder einzufügen)

http://www.sitronik-industrie.de/index. ... _-_2U.html
Scheint mir ähnlich den Audaphons von Strassacker zu sein, aber konfigurierbar. Preis noch unklar. Ich habe eine Anfrage gesendet. Mal sehen, was kommt... Grundsätzlich kann man das Teil mit 2, 4 oder 6 Schaltverstärkern/DSPs bestellen.

http://www.mosconi.org/gladen_d2.html
Das ist ein Car-HiFi-Teil - NICHT SCHLAGEN :oops: :roll: :wink: :mrgreen: - für €0.65k. Aber in Autos läuft ja heutzutage auch schon Erfreuliches, und gerade was Einmessung angeht sind die da in dem Bereich ziemlich umtriebig, glaube ich (bin sonst kein Autofetischist). Das Teil hat einen USB-Anschluß für die Programmierung am PC. Leistungsmäßig käme es eher für HT/MT in Betracht, und die 250W des PowerDAC für den Baß. Vorteil dieses Systems gegenüber anderen Car-Audio-Systemen ist, daß alle Anschlüsse an einer Seite liegen. Normalerweise liegen die bei Car-Zeugs immer an zwei Seiten.

Natürlich ließe sich auch eine 4-Kanal-Endstufe von HiFi Akademie dazutun, die läge mit DSPs in 44cm schwarz für 4x250W bei ca. €1.85k, für 4x400W bei ca. €2.2k. Das wären klar die leistungsfähigsten DSPs, aber die der anderen Geräte sollten auch reichen, wenn die Laustärkeunterschiede der Chassis 6dB nicht übersteigen.

Ein generelles Problem wäre immer das Ein/Ausschalten. Die zusätzlichen Verstärker lassen sich diesbezüglich nämlich nicht mit dem PowerDAC synchronisieren (Musiksignal und gemeinsame Lautstärke würden aber über SPDIF coax oder opto funktionieren). Nun könnte man ja alles "hart" ein/ausschalten über fernbedienbare Steckdosen (wie bei "Lichtprogrammierung", gibt dazu schon einen Thread hier). Aber der PowerDAC wird normalerweise weich heruntergefahren: per FB ausgeschaltet fährt er sein Linux-Betriebssystem innerhalb von ca 10s herunter. Der würde es gewiß nicht goutieren, wenn man ihm dauernd bretthart den Strom kappt.

Was meint Ihr?
Grussi,
E.
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo E.

ich kann dir aus eigener Erfahrung den Hypex DLCP sehr empfehlen. Hat mir klanglich im direkten Vergleich zum Sitronik Lucius 6K-V-2U und miniDSP noch besser gefallen. Endstufen verwendet Sitronik Bang & Olufsen ICEpower Module. Ich selber verwende in Verbindung mit dem Hypex DLCP die nCore Module von Hypex. Etwas günstiger gibt es von Hypex noch die UcD Module, welche z.B. AUDIOGRADE verwendet. Auch sehr interessant sind die Endstufen Module von Pascal Audio. Gerne noch verwendet werden Endstufen Module von Powersoft Audio.

Viele Grüße
Andreas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Oliver,
Eunegis hat geschrieben:(ich packs nicht, hier Bilder einzufügen)
guckstu hier!

Zur Endstufenauswahl kann ich nix sagen, ich hatte damals in Ermangelung von Schaltendstufen sechs Vincent SP-996 Monos :shock: verwendet, das ging wirklich schön!

Zur DSP Geschichte: Es liest sich als hättest Du entschieden IIR Filter zu benutzen. Wie soll das aussehen? Jeweils die Filter für einen Weg je PowerDAC-DSP rechnen lassen oder eine DSP-Weichenlösung mit digitalen Ausgängen, die dann die DACs speist? Ich verstehe noch nicht wie die 2x3-Wege DSPs an den PowerDAC mit dessen DSP anschließen ... :? Hab sicher was missverstanden... :oops:

Gruß und viel Erfolg bei der Projektrealisierung!
Winfried

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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Beim PowerDAC ist das eine intuitive try-an-error-Sache: eine Ausgangsmessung mit ARTA, nach Kurve und Gehör (direkte on-the-fly Kontrolle möglich) Bastelei an der Frequenzkurve mit Kerbfiltern, Hoch/Tiefpass und ein paar anderen, und dann zur Kontrolle nochmal nachmessen.
Bei einem Dreiwegerich müßte das zunächst mal pro Chassis erfolgen (und auf die andere Seite rüberkopieren, oder getrennt für alle 6 Chassis) und dann per Summenmessung den Erfolg kontrollieren.
Da erzähle ich sicher niemandem nix Neues.

Beim PowerDAC kommt das fertige analoge Signal hinten aus dem Gerät. Zuvor kommt die Mucke digital vom integrierten Netplayer oder vom angeschlossenen Computer in einen Puffer, wird im PowerDAC als erstes auf 96/24 (um)gesampelt (und insgesamt entjittert, gilt auch für analoge Eingänge), dann auf Wunsch per DSP verwurstet, dann von dort (wieder asynchron über einen Puffer, glaube ich) vom DAC analogisiert, um schließlich von den Schaltverstärkern boxen/chassistauglich abgegeben zu werden.
Es "werden" also nicht automatisiert IIR-Filter im DSP berechnet, sondern das erfolgt über manuelle Eingaben von f, L(p) und Q, die sofort in den Kurven sichtbar sind und mit einem einzigen Mausklick unmittelbar angehört werden können.
Der PowerDAC als Stereogerät kann also derzeit ein Chassis pro Seite komplett bedienen (oder eine ganze passive Box pro Seite). Deswegen suche ich nach einer Lösung für die übrigen vier Chassis. Die Reith'sche Konstruktionsweise ist dabei ja durchaus intuitiv und naheliegend (und auch noch klanglich hervorragend umgesetzt) - aber teuer. Deswegen würde ich gern die Lösungen der Forumsmitglieder kennenlernen, falls da etwas funktionell und preislich Pfiffiges dabei ist. Sollte sich nichts finden, müßte ich sparen und nochmal den Haushaltsrat einberufen... :wink:

Beim sich vordergründig aufdrängenden miniDSP kommt das Signal analog vorn rein und hinten raus, und muß dann noch in eine externe Endstufe. Das Dumme am miniDSP ist, daß er kein digitales Signal aufnimmt, sondern nur analog, um es selbst zu wandeln. Das kann ich nicht gebrauchen, weil vom PowerDAC das digitale Musiksignal nur per SPDIF zwar lautstärkegeregelt, aber nicht DSP-beeinflußt weitergeleitet wird. Der analoge Ausgang hingegen liefert Lautstärke- incl. DSP-Regelung. Das wäre schlecht für die übrigen Chassis/Endstufen/DSPs.

FIR kenne ich nur von Acourate, und das habe ich bisher nur als eine über-Alles Anpassung erlebt. Ob man normales Acourate auch aufsplitten kann, um die Chassis einzeln einzustellen (quasi ein Mehrkanal-Acourate), weiß ich nicht, bezweifle es aber. Ich vermute allgemein, daß es keine geeigneten FIR-Lösungen bis €2k für aktive Weichen geben wird.
Nebenbei: wenn man Hubert Reith fragt bekommt man zu hören, daß auch FIRs bestimmte Nachteile haben, wobei ich jetzt nicht mehr sagen kann, worauf er sich bezog. Ich glaube, es waren irgendwelche Artefakte im Rahmen der Kurvenberechnungen. Aber eine Prinzipdiskussion über IIR und FIR sollte deswegen nicht starten. Ich suche einfach nur das Beste, was ich noch bezahlen kann und was auch für Frauchen bedienbar ist, und will dabei nicht dogmatisch sein.
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Die Hypexe habe ich mir angeschaut, und es macht auf mich den Eindruck, als könnte man da für ungefähr €1.5k eine Komplettlösung zusammenzimmern. Allein: ich bin kein Elektriker und könnte das nur, wenn ich eine Anleitung hätte, was ich wie verbinden muß. Das System scheint ja modular konzipiert zu sein, so daß meistens nur gesteckt werden muß. Lediglich Ein/Ausschlater sind wohl noch zu löten, und vielleicht ein Display, oder so. Aber wie gesagt: ohne genauen Bauplan...
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Eunegis hat geschrieben:Ob man normales Acourate auch aufsplitten kann, um die Chassis einzeln einzustellen (quasi ein Mehrkanal-Acourate), weiß ich nicht, bezweifle es aber.
Doch, das geht: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=40&t=4417

Beste Grüße
Speedy
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hi Eunegis,

nachdem du ja schon Acourate als Software hast schau dir doch mal das Kochrezept hier an:

http://www.computeraudiophile.com/conte ... lkthrough/

Teile davon kannst du sicher gebrauchen, auch wenn du die Weiche nicht in Acourate erstellen solltest.

schöne Grüße
Andreas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jens,

Dein VST Beitrag brachte mich darauf mal nachzusehen, wie Dein Aktivierungprojekt weitergegangen ist, aber hier steht leider nix...
Es wäre schön, wenn Du hier weiter zeigen würdest, wie's geworden ist. Nach Deinen handwerklichen Fähigkeiten und dem Durchhaltevermögen beim Bau der bildschönen Gehäuse zu urteilen, müsste auch das hervorragend geworden sein!

Gruß,
Winfried

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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Hallo Winfried,
vielen Dank für die Anteilnahme!

Ich werde auf jeden Fall fotografisch dokumentieren und zumindest teilweise (um keine Forenobstipation zu erzeugen) samt Erläuterungen einstellen.

Das Projekt ist angelaufen: Holz, Amp und Bastelzubehör sind bestellt und müßten innerhalb der nächsten zwei Wochen eintreffen. Es wird allerdings ein ganz neues Design mit ganz neuen Chassis (ähem... :oops: :roll: ). Ich konnte nicht widerstehen, den Klangcharakter mittels Chassisauswahl doch noch etwas zu "trimmen" (besonders im Hochton): es werden Seas 27-DXT und Wavecor 182 + 270 zum Einsatz kommen. Ich habe mich außerdem doch zur teuren Lösung durchgerungen, um postumer Reue aus dem Weg zu gehen :mrgreen:, und werde zunächst meinen PowerDAC um einen PowerAMP-4Kanal-DSP erweitern und IIR-Weichen schnitzen. Falls sich im anderen Thread WMC-VST-Acourate-mäßig etwas tut, werde ich weiter schauen und ggf. umdisponieren.

Mich plagt bei sowas immer irgendwie auch etwas das schlechte Gewissen, denn soviel Schotter in eine so subjektive Sache zu investieren macht mich angesichts der vielen Menschen, die ganz andere Verhältnisse vorfinden, immer wieder etwas nachdenklich. Es gibt aber doch auch die Maxime "wer billig kauft, kauft doppelt" (ich kann ein Lied davon singen, doch meine Stimme ist scheußlich), oder auch "wir sind nicht arm genug, um uns billige Dinge leisten zu können" (O-Ton meiner angeheirateten und nicht ganz so wohlsituierten, aber sehr lebensweisen russischen Verwandten!). Und wenn ich mir anschaue, daß hier im Forum doch einige mit Silbersand und ähnlichen Leckereien unterwegs sind, bleibe ich auch mit diesem Projekt noch ein kleiner Fisch. Das beruhigt mich. (Relative) Hemdsärmeligkeit ist eine angenehme Eigenschaft, finde ich. Ich bitte um Verzeihung für diese emotionale Abschweifung.

Für den IIR-Weg ist jedenfalls alles durchdacht, die Anfangsfragen sind geklärt, und der Boxenbau ist im Detail durchgeplant. Also letztlich einfach noch sauber zusammenzimmern, schön oberflächenbehandeln, und am Schluß das Meßmicro geschwungen und die Weichen zurechtgefidelt.

Was letzteres angeht könnte es allerdings sein, daß ich Euch noch mit der einen oder anderen Frage löchere :cheers: . LR4-Filter sind angedacht und Trennungen bei ca. 80 Hz und 2 kHz mit Linkwitz-Entzerrung im Baß (geschlossenes Design). Der Frequenzgang wird kein Problem, denke ich, aber die Phasenbeziehungen könnten im IIR-Design evtl. Fragen aufkommen lassen. Impedanzen sollten bei Verstärkerleistungen pro Kanal von 250 W im Hochton und je 400 W für Mittelton und Baß wiederum keine Schwierigkeiten darstellen. Außer Ihr bzw. der Klangcheck belehrt mich eines Besseren (dann könnte nötigenfalls eine passive Impedanzkorrektur zum Einsatz kommen, die ja nicht im Signalweg liegt). Doch Herr Reith versicherte mir bereits, daß seine Class-D Amps bzgl. Hochtonimpedanzen nicht zur kritischen Gattung gehören.

Ich bin gespannt.

Einen herzlichen Gruß,
Eunegis
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Jens,

jetzt kann ich nicht widerstehen zu diskutieren. :mrgreen:

Ist dies der Hochtöner Deiner Wahl: 27TBCD/GB-DXT? Ich frage nur, weil ich bei meinen B&Ws auch einen HT vorfand, der eine ähnlich ausgeprägte Membran(knick)Resonanz um 24 kHz hatte und die führte (glaub's oder nicht :roll: ) zu einer gewissen Schärfe im Hochton, die ich durch ein Kerbfilter bekämpfen musste. Ohne wär's mir lieber gewesen... :wink:

Ich habe gelesen (weis nicht mehr wo :oops: ), dass im TT und MT Bereich Schaltendstufen meist richtig gut sind, im Hochton aber doch linearen/analogen Endstufen öfter der Vorzug gegeben würde. Und 250 W :shock: für Hochton ist mehr als "reichlich", 100 wären auch noch sehr gut in der Lage ein Rauchwölkchen zu erzeugen. Aber das weist Du ja alles :cheers:

Zum TT mit Linkwitzentzerrung: Falls Du Acourate einsetzt, sollte das hardwaremäßige LW Filter unnötig sein und Linearphasigkeit bekommst Du als Bonus.
Eunegis hat geschrieben:Für den IIR-Weg ist jedenfalls alles durchdacht, die Anfangsfragen sind geklärt, und der Boxenbau ist im Detail durchgeplant.
Falls nichts dagegenspricht, teile doch Deine Pläne etwas konkreter mit uns. Das hört sich so an, als würdest Du mit analogen Weichen und "über alles" Acourate Entzerrung arbeiten. Warum keine digitale Weiche? Hab ich 'was überlesen?

Gruß,
Winfried

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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Hi Winfried und alle anderen,

ja, diskutiert ruhig! Hauts mir um die Ohren :wink: . Dafür tummeln wir uns ja hier :cheers: .

Also: das Konzept ist, wie gesagt, 3-Wege mit aktiver DSP-Entzerrung. Eigentlich sind es 2-Wege plus Stereo-Woofer, aber es sieht dann aus wie Dreiwege, weil jeweils drei Chassis in einem Gehäuse landen. Ausgangspunkt war die "maxiWave" von ari-Acoustics. Die hatte ich nach längerer Email-Korrespondenz mit dem dortigen Mastermind, Herrn Beck, ausgewählt. Die maxiWave ist schon als aktive 2-Wege DSP-Box mit einem Hypex 2.100-Modul konzipiert, enthält aber zusätzlich passive Bauteile weil Herr Beck der Ansicht ist, die Phasenbeziehung so besser in den Griff zu bekommen. Wahrscheinlich bieten auch die Hypex-DSPs etwas weniger Funktionalität als z. B. die Reith'schen. Diese Box will ich nun um den 270er Wavecor ergänzen, da der zukünftig zu beschallende Raum ca. 45 m² haben wird.
Nun besitze ich ja schon einen PowerDAC mit Netzwerkplayer, DAC und Stereo-DSP. Der 270er Wavecor braucht aber ein gutes Portiönchen Energie, um zu voller Form aufzulaufen. 250W können da laut Herrn Beck knpp werden, je nach Schallpegel. Die nächste Stufe bei HiFi Akademie sind 400W, und weniger als 250W gibts bei Herrn Reith nicht. Es drängte sich also die 4-Kanalige 400W-Version als Ergänzung auf. Ich hätte ganz auf etwas anderes umstellen können, aber dann hätte ich vom schönen PowerDAC nur noch den Netplayer verwendet, und das war mir zu schade. Außerdem finde ich Herrn Reiths Service sehr angenehm und seine Gerätschaften überzeugend.
Über den Hochtöner habe ich auch lang mit Herrn Beck diskutiert. Ich hätte auch (deutlich teurere) Illuminatoren nehmen können. Herr Beck hat dazu in seinem "Tech Talk" auf seiner Internetseite einen ausführlichen, sehr dezidierten Vergleichstest, außerdem vermittelt er vergleichende Höreindrücke (eine weitere Messung gibts hier). Es werden die Illuminatoren eher als "frisch" beschrieben, der Seas eher als "neutral". Da ich derzeit den JET5 habe, dieser aber sehr frisch und anspringend klingt und, wie ich feststellen mußte, auf die Dauer etwas zu aggressiv (trotz Justage mittels DSP), möchte ich zu einer hochauflösenden, aber ruhigeren Gangart wechseln. Daher Seas und nicht ScanSpeak. Mein Eton HD26 klingt übrigens ähnlich wie der JET5. Die Wavecors sind unter Last klirrarm und deutlich günstiger als die Illuminatoren.
In Herrn Becks HT-Vergleichstest wird auch deutlich, warum HTs unterschiedlich klingen: außer dem Frequenzgang und dem Einsatzbereich kommen nicht nur Klirr, sondern auch Intermodulationsverzerrungen bzw. Multitonverzerrungen ins Spiel (vielleicht auch noch weitere Faktoren). Das wußte ich vorher, ehrlich gesagt, so nicht. Außerdem Wird im TechTalk nochmal übersichtlich auf das Raumproblem eingegangen. Da die Boxen im Wohnzimmer betrieben werden halten sich Raumanpassungsmöglichkeiten in Grenzen. Ich muß also von begrenzter Bedämpfung ausgehen, so daß mir das etwas gerichtetere Konzept des Seas zusagte (JET5 und HD26 sind da anders). Das "constand directivity" Konzept unterstützt außerdem den harmonischen Höreindruck insgesamt.
Der HT wird z. B. in diesen Boxen von Grimm verwendet - und die bekommen beste Kritiken, nicht nur in jenem Test. So falsch kann man da nicht liegen.
Schließlich höre ich altersbedingt ab geschätzt 14 kHz vermutlich nur noch recht wenig, so daß ich ohnehin daran denke, den HT um die 20 kHz zu begrenzen. Die hochsitzende Resonanz des Seas fällt dann raus.

Ich werde also ohne passive Weiche und mit den HiFi-Akademie-DSPs (IIR) unterwegs sein. Acourate kann nur dann ins Spiel kommen wenn es gelingt, Windows Media Center oder etwas Äquivalentes zu "acouratisieren", so daß auch TV-Ton über eine aktivierte Acourate-Weiche laufen kann. Da dafür noch ein zusätzlicher Mehrkanal-USB-DAC nötig wäre, muß ich das vorab gut ventilieren. Ich müßte dann die DSPs in PowerDAC und PowerAMP abschalten und außer dem Netplayer nur noch deren Verstärkersektionen betreiben.
Bzgl. der Empfindlichkeit von Class-D bei hohen Hochtonimpedanzen gibt es scheinbar Unterschiede. Hypex soll da z. B. ein diesbezüglich recht unempfindliches Konstruktionsprinzip anwenden, und auch Herr Reith hat mir auf explizite Anfrage bereits relative Unempfindlichkeit seiner Verstärker bescheinigt. Sollte es dennoch schrill klingen, könnte ich immer noch eine passive Impedanzkorrektur einfügen. Die läge ja nicht im Signalweg, so daß ich sie notfalls einigermaßen schmerzfrei akzeptieren könnte. Einfügen kann ich passive Bauteile problemlos extern, weil jedes Chassis außen einzeln angesteuert wird (also effektiv Tri-amping).

So ganz daneben ist das nun doch auch wieder nicht, oder???

Peace
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Hallo Jens,

falls die Geräte noch nicht gekauft sind, können wir Dir auch gerne mal zur Ansicht zwei 3-Kanal DSP-Monos zur Verfügung stellen. Koschd nix :cheers:

Allerdings kommen wir preislich an die 1500,- Euro nicht ran ...

Viele Grüße

Peter
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Hi Peter,

Eure Module hatte ich auch schon auf dem Radar, das Konzept erscheint absolut überzeugend. Eure Stereoendstufen 2x120W plus 2x420W landen preislich ziemlich exakt bei 4x400W von HiFi Akademie. Der Grund, mich (wieder) letzterem zuzuwenden liegt in der dem PowerDAC exakt identischen Optik, in der Übung bei der Bedienbarkeit und in dem Umstand, daß Herr Reith mir bereits so manche Email-Antwort hat zukommen lassen. Ich schätze seinen Service (Eurer ist gewiß genauso gut), so daß ich dann nicht schnöde fremdgehen will, wenn das Resultat doch vergleichbar ist.

Sollte technisch irgendetwas wider Erwarten doch nicht so hinhauen, dann bin ich wieder da... :wink:

HG,
Jens
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Hallo Jens,

ich dachte Du wolltest 3-Kanal Endstufen.. das hab ich wohl falsch verstanden... Die Geräte von Hr. Reith sind ausgezeichnet und auch ich habe Ihn als äußerst ausdauernd in der Kundenberatung kennengelernt. Dort zu kaufen wo man umfassend beraten wurde ist wirklich fair und anständig!

Da wird technisch sicher alles hinhauen. Hilfe hast Du hier auf jeden Fall genug. :cheers:

Viele Grüße

Peter
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Eunegis hat geschrieben:Sodele nochmal,

...

Als Hardwarevorschläge werfe ich mal diese beiden ins Rennen, die als Ergänzung zum PowerDAC zu sehen sind (außer es stellte sich im Verlauf heraus, daß der sich nicht sinnvoll integrieren läßt):

(ich packs nicht, hier Bilder einzufügen)

http://www.sitronik-industrie.de/index. ... _-_2U.html
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...


Was meint Ihr?
Grussi,
E.
Die Firma Sitronik verkauft nicht an Endbenutzer, sondern nur an Gewerbe. Der Vertriebskanal ist in Deutschland ist Strassacker unter deren Namen Audaphon.

Persönlich arbeite ich schon seit vielen Jahren mit Sitronik und bin mit deren Beratung und Produkten sehr zufrieden. Deren DSP DAC Vorverstärker LUCIUS 6K habe ich selbst als OEM in meiner Produktpalette, mit einigen Änderungen so dass es meinen Einsatzwünschen entspricht.

Für die Entwicklung habe ich auch den 6-Kanal DSP Verstärker den Du verlinkt hast. Bis jetzt bin ich sowohl klanglich, wie auch technisch damit sehr zufrieden, wobei klanglich wie immer eine subjektive Einstufung ist :wink:

Sehr gut gelöst finde ich bei der aktuellen Firmwareversion, dass die Ausgangspegel analog eingestellt werden und der DSP mit voller BIT-Wortbreite arbeitet, sprich man kann ohne digitale Lautstärkeeinstellung arbeiten.

Für Deine Box würde ich diesen DSP Verstärker als vollkommen ausreichend betrachten.
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