Aktivierung meiner B&W N804

Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Winfried,

super, hast Du prima hingekriegt. Und: vermisst Du wirklich Pegel? Selbst wenn, das BR-Gewummer wirst Du sicher nicht vermissen :mrgreen: .

Gruß Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke für die Blumen Freunde,

es ist wirklich erstaunlich, was aus diesen WAF-tauglichen :mrgreen: B&Ws "herauszukitzeln" ist! :D

Demnächst stecke ich mal um und vergleiche die Passivversion mit der aktivierten Sony-Harsch II. Zurückbauen ist immer spannend... :mrgreen:

Fortepianus hat geschrieben:Hallo Winfried,
super, hast Du prima hingekriegt. Und: vermisst Du wirklich Pegel? Selbst wenn, das BR-Gewummer wirst Du sicher nicht vermissen :mrgreen: .
Gruß Gert
Gert,

ich vermisse bisher keinen Pegel, ich höre auch eigentlich nicht bei Brachiallautstärken, wenn's auch meiner Frau schon zu laut scheint. :wink:

Der Bass hat, wie erwähnt enorm an Kontur und Trockenheit gewonnen. Bei der beschriebenen Session habe ich die neuabgestimmten LS aber ohne Spikes :shock: gehört (das Messen auf Podest geht ohne Spikes sicherer), bei der nächsten Hörsession kommen die wieder dran - Meine LS stehen auf Parkett, das mit dem Estrich verklebt ist. Mal hören was der Unterschied sein wird...

Frohe Ostern für alle!

Gruss,
Winfried
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Einsatz des DEQX PDC 2.6p als aktive Weiche, LS und Raumentzerrer (Teil 1)

Dies ist ein erster Bericht über den Einsatz des digitalen Vorverstärkers, um an "Selbstaktivierung von passiven LS" interessierten Leuten einen Einblick in die FIR Weichenwelt zu geben. Nicht zuletzt beschreibe ich hier vor dem Hintergrund der recht "populär" gewordenen FIR Lautsprecher/Raumkorrektoren (Audiovolver, B&M, usw.), an einem Beispiel wie die Erzeugung einer FIR Aktivweiche und Frequenz-/Phasengang-Lineariesierung mit dem DEQX PDC 2.6p funktioniert. Dies ist ein "dokumentierter Kennelerndurchgang" um das Prinzip und die Prozesse zu verstehen, die Ergebnisse sind weder optimal noch endgültig! :wink:

Die Frequenzgang und Phasenlinearisierung nebst Sprungantwort- und Gruppenlaufzeit-Optimierung werden in 8 Schritten gemacht, das ist Teil 1.
In Teil 2 werde ich (einige alternative) "Profile" vorstellen, in Teil 3 geht es dann an die Raumkorrektur und die (Klang-)Präfernzeinstellungen. Hörtests werden jeweils nach Möglichkeit eingestreut.

Die prinzipielle Darstellung des Linearisierungsprozesses erfolgt am Beispiel einer Box [normalerweise wird das natürlich für 2 Stereo LS parallel durchgeführt um möglichst gleiche (Mess-)Bedingungen und zugleich paarigen Pegelangleich zu garantieren].

1. "Kennenlernen" des LS durch Messung der einzelnen Chassis
Zunächst ein Projekt angelegt (diesen Schritt überspringe ich), damit es strukturiert und organisiert zugeht, sonst kommt man beim Probieren/Entwickeln leicht durcheinander. Der LS wird ca. in der "3-dimensionalen Raummitte" angeordnet (in meinem Falle steht die Box auf einem ca 50 cm hohen Podest), das Mikrofon 1 m entfernt vom LS, mittig zwischen Hoch und Mitteltöner ausgerichtet. Dann wird der PDC über USB an den PC angeschlossen, das Mikrofon verbunden, der Messpegel eingestellt und dann ein automatischer Messablauf gestartet, in meinem Falle für "3-Wege Aktivsystem".

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Das Messystem stellt bei der Messung den Störpegel/-abstand fest und bewertet die "Vertrauenswürdigkeit" in dB. Alles über 40 dB ist OK. Die resultierenden Daten werden auf dem PC abgelegt, für die nächsten Schritte benötigt den PDC zunächst nicht, weil alles auf dem PC berechnet und "simuliert" wird.

2. Auswahl des Auswertungszeitfensters
Weil die LS ja im Raum gemessen wurden, werden nur die Daten ausgewählt, die nicht aus Reflektionen stammen. Im folgenden Diagramm ist das Nutzsignal zu sehen und die erste Reflektion bei ca. 11 ms. Da muss die Begrenzungszeit hin.

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3. Messwertglättung
Jetzt geht es schon an die Kalibrierung. Die aufenommenen Daten sind ja sehr "uneben" oder "zitterig", darum besteht die Möglichkeit der Messwertglättung. Man kann also experimentieren, welcher Glättungsfaktor später die besten Resultate bringt, indem man verschiedene Kaibrierungs-Profile erzeugt, die man dann im Vergleich anhört.

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Vom Hersteller wird 50% Glättung als guter Ausganswert für Experimente ampfohlen.

4. Übergangsfrequenzen
Wir haben es ja nicht mit einem fertig aufgebauten LS, sondern "nur" mit zusammengebauten Einzelteilen zu tun, also ist die Frequenzweiche nicht "gegeben", wie bei Lyngdorf oder Audiovolver 2, sondern ist Teil des Kalibrierungs und Optimierungsprozesses und macht die Entwicklung flexibler aber auch komplexer. Hier werden die FIR Weichenfilter Frequenzen und Steilheiten gewählt. Das System gibt eine Empfehlung vor, die man "nach Sachverstand" ändern kann.

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5. Kalibrierungsgrenzwerte.
Da wir hier den LS und (noch) nicht den Raum linearisieren, ist das Ziel zunächst einen möglichst linearen Verlauf im vertrauenswürdigen Bereich der Daten zu erreichen. Zum Beispiel: Untere Grenzfrequenz 200 Hz um weniger Raumeinfluss zu haben, obere Grenzfrequenz 32 kHz um die Hochtönerresonanz bei 27 kHz noch zu bedämpfen. In der Vertikalen sind die max. Anhebung auf 6 dB und die max. Dämpfung auf ca. 20 dB gestellt, um alle Unebenheiten "einzufangen".

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Wir wollen aber auch Phase und Gruppenlaufzeit "geradebiegen", darum gibt es Einstellungen für die max. tolerierte Gruppenlaufzeit des kalibrierten LS. Auch das resultierende Toleranzfeld für die Frequenzgangbegradigung ist definierbar

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6. Chassis-Korrekturfilter und Weichenfilter
Wir sind jetzt soweit, dass Korrektur und Weiche fertig berechnet im PC vorliegen und überprüft werden können. Man sieht die umgekehrten Unebenheiten, die Filterflanken im Diagramm und die eingestellten Parameterwerte im kleinen Fenster darüber. Mit den Buttons "Back" und "Next" kann ma jetzt zwischen den bisherigen Schritten hin und her gehen um Veränderungen vorzunehmen.

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7. Verifikation
Ist man mit den Einstellungen zufrieden, clickt man den Button "Verify Results", was eine Messung der LS, jetzt mit allen zuvor eingestellten Parametern vornimmt (der PDC wird dafür "vorläufig" konfiguriert). Auch hier ist wieder die Messqualitätseinschätzung zu beachten.

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Ergebnis ist die Darstellung der Messergebnisse der einzelnen Chassis mit Frequenzweiche und Korrekturfiltern "im Eingriff". Die Summation (wir sind bereits "phasenlinear") wird auch darstellbar und zeigt hier noch zitrigen und welligen Verlauf. Wir sind also noch nicht ganz am Ziel, haben also noch Veränderungen zu machen, damit alles "Glatt" wird.

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Die Darstellungen sind dazu da, Entscheidungen über Parameterveränerungen zu treffen, was nicht unbedingt trivial ist, sondern sozusagen "die Kür" darstellt. Darin liegt die eigentliche Arbeit zum Ziel des ausgelichenen LS zu kommen. BTW: Warum die Sprungantwort bei 23 ms abbricht weiss ich nicht genau, aber es könnte sein, dass das am eingestellten Messzeitfenster weiter oben liegt. Es geht bei dieser Ansicht wohl eher darum darzustellen, dass/ob die Chassis "zeitgleich" ansprechen und weniger um die "ganze" Sprungantwort... Die hier gezeigten Summen lagen auch als Chassis-Einzelmessungen vor, ich hatte sie wegen der Übersichtlichkeit nur nicht mit abgebildet.

8. Profil generieren und PDC programmieren
Nehmen wir an, wir wären mit dem Ergebnis der Messungen in 7. zufrieden, dann clicken wir den Button "Configure". Damit wird ein Profil erzeugt und auf einem der vier im PDC vorhandenen Profil-Speicherplätze abgelegt.

Jetzt "wäre" es dann soweit zum Musik hören oder zum Raumeinmessen oder zum "Präferenzfilter" Erstellen. Das alles kommt später, wenn ich ernsthaft einige "gute" Profile für meine N804 erzeugt habe (z.B. auch mit Messung unter 30° Winkel usw.), dies hier sollte nur das Prinzip und die Vorgehensweise und exemplarische Ergebnisse zeigen!

Diese Entwicklung mag vielen recht komplex oder schwierig vorkommen und trivial ist das ganze wirklich nicht, aber die angebotenen S/W Wizzards helfen immens an alle Details zu denken und Entscheidungen zu treffen, eine starke Vereinfachung des Vorgehens!

OK, bis zum nächsten Zwischenbericht wird's (hoffentlich verständlicherweise) wieder etwas dauern, denn ich arbeite langsam, wie ihr schon wisst. Zum Hören habe ich ja die Sony-Harsch Lösung im sehr befriedigenden Einsatz, bin also nicht ohne Musik - wenn ich nicht gerade mal wieder einen Hochtöner "abrauche"...

Ich beantworte gerne Eure Fragen, soweit ich eben kann, Anregungen nehme ich wie immer gerne auf!

Gruss,
Winfried
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JOE
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Beitrag von JOE »

Da hast Du ja ein formidables Osterei präsentiert, Winfried!

Gruß
Joe
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Winfried,

besten Dank für diese eindrucksvolle Beschreibung Deiner LS-Entwicklung.

Frage: Welches Mikro benutzt Du, wie ist es orientiert(senkrecht oder zum LS) und wer hat es kalibriert ?

Zum Studieren der Diagramme brauche ich sicher noch einige Zeit und werde dann ev. noch weitere dumme Fragen stellen.


Gruss Sigi
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Kienberg hat geschrieben:Frage: Welches Mikro benutzt Du, wie ist es orientiert(senkrecht oder zum LS) und wer hat es kalibriert ?
Hallo Sigi,

wie ich sehe scheinen ein paar Klarstellungen nötig:

1. Der DEQX PDC 2.6p ist ein integriertes Mess-, DSP-, AD/DA-wandelndes Vorverstärker-System, das die Messungen und das Signalprocessing macht. Die Messungsauswertungen und (FIR usw.) Filterberechnungen werden auf handelsüblichem PC mit der mitgelieferten Kalibrierungs-S/W gemacht. Messmikrofon (Behringer) nebst individueller(!) Kalibrierungsdatei ist dabei, auch Mikrofon- und USB-Kabel sind im Lieferumfang. Über eine mitgelieferte Fernbedieung steuert man das "alltägliche" (Lautstärke, Eingangswahl, Präferenztfilterwahl, Präferenzfilterveränderungen,...), ohne dass der PC angeschlossen ist.

2. Die gezeigten Messungen sind NUR und ausschliesslich als "Einübungsdurchgang", als Darstellung des Prinzips gedacht! Jetzt schon auf Details der Mess- oder Entwicklungsergebnisse einzugehen bringt (noch) recht wenig, denn ich habe noch gar nichts fertig.... Dafür empfiehlt es sich auf die angekündigten "ernsten" Messungen und Profile zu warten.

3. Prinzipielle Fragen zu Funktion, Einmessablauf usw. sind jetzt schon angebracht. Der Raumeinmessmodus ist übrigens noch nicht gezeigt worden, dieser kommt dann in einem späteren Kapitel; gleiches gilt für die Präferenzfilter.

Ich hoffe, das hilft, meinen Beitrag richtig einzuordnen.

Gruss,
Winfried
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Winfried,

Du hast kaum die SONY fertig, dann geht es schon weiter. Und was ist mit Musik hören :D ?
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Winfried,

klasse, was Du da machst. Wenn Du das richtig zum Spielen kriegst, wird das richtig gut, vermute ich.

Gruß Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

cay-uwe hat geschrieben:Hallo Winfried,

Du hast kaum die SONY fertig, dann geht es schon weiter. Und was ist mit Musik hören :D ?
Hallo Cay,

keine Sorge... So viele schöne Stunden Musik, wie ich die letzter Zeit gehört habe, speziell über die Osterzeit, und mit so viel Genuss, das gab's lange nicht. Da war die ca. 1 Stunde für die Probemessung durchaus drin. Den Artikel habe ich "nebenbei" geschrieben.

Für die Sony Harsch II habe ich noch "schnell" einen etwas veränderten Bass EQ gemacht (DoppelEQ scheint nicht nötig), hier die Nahfeldmessung, die sich aber am Hörplatz sehr gut, tief, konturiet, trocken anhört (da wo's wohl so auf der Platte oder CD drauf ist)!

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Gruss vom "verrrückten"
Winfried
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Winfried,

wie schon per Mail bemerkt, wäre ich da nicht so zimperlich. Ich würde den FG da unten ordentlich hochziehen, so dass die 20Hz noch gut kommen. Wenn die Chassis dann anschlagen, kannst Du ja soweit zurück gehen, bis es passt.

Viele Grüße
Gert
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Fortepianus hat geschrieben:Hallo Winfried,

wie schon per Mail bemerkt, wäre ich da nicht so zimperlich. Ich würde den FG da unten ordentlich hochziehen, so dass die 20Hz noch gut kommen. Wenn die Chassis dann anschlagen, kannst Du ja soweit zurück gehen, bis es passt.

Viele Grüße
Gert
Meiner Meinung ist das gut so. Man sollte bedenken, dass z.B. durch Room Gain, solche Sachen ausgeglichen werden. Meine SONUS NATURA 331 z.B. habe ich ähnlich entzerrt. In den meisten Räumen in den ich gehört habe, war trotzdem zuviel Tiefbass vorhanden...

Eine Entzerrung bis 20 Hz ist daher nicht immer vorteilhaft. Ausserdem, kann es sich hier und da etwas "angestrengt" anhören.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo nochmal!

Danke für die engagierten Antworten!

Nun, ich werde mit Euren Vorschlägen und Warnungen "entspannt" probieren, messen und hören. Speziell für meinen Raum, meine LS und ihre Aufstellung... :D

Ich empfinde diese Situation (die ja auch Gert hat) als sehr vorteilhaft, denn ich brauche keine möglichst allgemein passende Lösung zu entwickeln.

Uwe muss da wahrscheinlich für's Geschäft schon noch signifikant zusätzlichen Optimierungsaufwand treiben um dann für eine Sereienlösung oder zumindest eine Vorführlösung zu entscheiden!

Gruss,
Winfried
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Freunde,

wie befürchtet (oder schlimmer) komme ich aus Zeitmangel und Prioritätsgründen nicht weiter...

Aber, nur so ein kleiner Zwischenbericht: Die Bassentzerrung (mit zugestopftem Bassreflexrohr) hat sich wirklich gelohnt. Die Basswiedergabe ist tiefer und präziser, vielleicht sogar etwas schlanker, weniger dröhnend bei grossen Pegeln (z.B. bei Poem of Chinese Percussion...). Das macht mich sehr zufrieden!

In der Zwischenzeit haben wir auch bei Kai (aston456) einiges an den elektronikrestaurierten Quart 985A gemessen und eingestellt, so dass er jetzt erstmal einigermassen zufriedenstellend mit seinem Wadia hören, bis seine neue externe Aktiv-Elektronik fertig ist.

Ansonsten habe ich bei TNT-Audio zwei interessante Artikel zum Vergleich von Passiv- und Aktivlautsprechern (Get active - part I) sowie zu Aktiv-LS und der Aktivierung passiver LS (Get active - part II) gefunden, den ich geneigten Interessenten empfehlen möchte.

Bis bald,
Gruss,
Winfried
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Liebe Aktiv Freunde,

In meinem Vorstellungsthread habe ich ja bereits den Wechsel auf aktiv geregelte LS angekündigt, natürlich nicht "von der Stange", weil es das, was ich will/brauche nicht gibt oder mir zu teuer ist und nicht zuletzt "juckt's mich in den Fingen".

Zum Thema "Aktivierung meiner B&W N804" möchte ich darum vor diesem Hintergrund etwas vorläufig abschliessendes "zu Protokoll" geben:

Die aktivierte N804 Lösung mit Samuel Harsch Weiche und Tieftonentzerrung ist eine wirklich wunderbar wiedergebende Wandlerlösung, die über den Lieferzustand in Impulstreue, Räumlichkeit und neutraler Tonalität WEIT hinausgeht. Wer diese LS hat, dem kann ich Vollaktivierung nur wärmstens empfehlen, allerdings braucht es entsprechenden Sachverstand, etwas Mut und Geschick, etwas mehr Platz, eine gute dig. Frequenzweiche, PC, Messmittel und Kabel.

Aus diesem Projekt habe ich neben der immensen Verbesserung des Klanggenusses allerdings auch Lehren gezogen, die mich bewegen den neuen BM-DIY-Weg einzuschlagen:

1. Es gibt doch viele Verbindungsstellen, Stecker, Kabel, die potenziell Zuverlässigkeitsprobleme darstellen, da sollte man entsprechende Qualität und Bauarten verwenden (hier habe ich vielleicht etwas zu sehr gespart): Dieses hier und da mal ein Wackelkontakt oder mal vertauschte Stecker nach Messaufbau oder kürzlich eintretende Problemchen mit den Monos usw. bewegen mich, das neue Projekt früher anzugehen als erst gedacht.
2. 6 einzelne Endstufen sind zwar wunderbar voneinander entkoppelt, brauchen aber jeweils Stromanschluss und wirklich gute Monos sind gross und kosten einiges Geld! Von den 6 Vincent SP-996, die gut bei mir spiel(t)en, scheinen mir 2 (nach 5 Jahren) eine Durchsicht zu brauchen, weil sie nicht mehr ganz sauber gehen und irgendwie Aussetzer zeigen. Ausserdem ist bei allen inzwischen die Eingangs-Chinchbuchse erneuert, weil die originalen einseitig in Plastik geschraubt waren und nach ca. 10 Steckzyklen einfach ausbrachen...
3. Man kann grosse Verbesserung von Klangwiedergabe und Raumwiedergabe erreichen, aber je nach "Ausgangsmaterial" (B&W ist da wirklich gut!) kommt man irgendwann doch in die Verbesserungsbegrenzung, obwohl klar ist, dass mehr ginge. Das soll den berichteten Erfolg keinesfalls schmälern, es würde vielen sicherlich lange reichen, bei mir waren's ja auch insgesamt 11 B&W Jahre!
4. Es stehen doch etliche Geräte mehr herum, was so "schnöde" Dinge, wie die Raumreinigung erschwert und dadurch über die Zeit den WAF etwas senkt.
5. Der Bassbereich ist mit der aktiven Entzerrung und verstopften BR-Rohren wirklich viel konturierter und tiefer geworden, kommt aber nicht so "unangestrengt", wie ich es gerne hätte.

Mich treibt auch das zu erwartende Verbesserungspotential durch aktiv geregelte Chassis (ich hatte ja 16 Jahre lang die BM-3 und hier im Forum gibt's ja noch jede Menge BM und Silbersand Enthusiasten), die kompaktere Lösung und mein "Forscherdrang nach dem was noch so geht" zum Eigenbau der "BM-11-Unikat mit DBA-Subs".

Bis die neue Lösung steht, behalte und geniesse ich natürlich die aktivierten N804en so wie sie sind, dann werden sie als (wieder als Passivboxen) verkauft.

Gruss,
Winfried
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

wgh52 hat geschrieben:Mich treibt auch das zu erwartende Verbesserungspotential durch aktiv geregelte Chassis (ich hatte ja 16 Jahre lang die BM-3 und hier im Forum gibt's ja noch jede Menge BM und Silbersand Enthusiasten), die kompaktere Lösung und mein "Forscherdrang nach dem was noch so geht" zum Eigenbau der "BM-11-Unikat mit DBA-Subs".
Hallo Winfried,

da hast Du Dir ja wieder ein "Riesengebirge" an Arbeit vorgenommen, viel Erfolg dabei...und halte uns am Laufenden !!

Deine Formulierung in der Klammer "hier im Forum gibt's ja noch jede Menge BM und Silbersand Enthusiasten" möchte ich aber so verstehen, dass das "noch" sowohl zeitlich (sowohl die Firma B&M, als auch Silbersand sind ja voll aktiv, sie entwicklen und produzieren auf höchstem Niveau) als auch von der Anzahl der User (ein hoher Prozentsatz der Foristen hier hat diese Aktivlautsprecher im täglichen Einsatz und denkt nicht im Entferntesten daran, den Hersteller zu wechseln) am Kern dieses Forums vorbeigeht.

Deshalb finde ich es sehr interessant, dass auch Du Dich jetzt wieder in diese "Fraktion" eingliederst, mehr noch, sie durch eine neue Version zu bereichern versuchst. :cheers:

Gruss Sigi
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