"audiophiles" Netzteil gegen PC-Rauschen

veloplex
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"audiophiles" Netzteil gegen PC-Rauschen

Beitrag von veloplex »

Hallo,

Der Titel sagt eigentlich, worum es geht. Ich betreibe einen Rechner zum Musik hoeren und benötige ein Netzteil, das möglichst nicht zu "hoeren"ist. Soll heißen, das jetzige Netzteil rauscht etwas an den Lautsprechern. Der Koenigsweg waere natuerlich der Akkubetrieb. Aber es muss auch so gehen.

Ich schreibe hier, weil ich annehme, dass die Convolverkisten DQX usw auch mit Netzteilen betrieben werden.

Es soll ein ITX Motherboard von foxcon betrieben werden.

Viele Grüße christoph
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christoph
Die analoge Ausgangsstufe rauscht wegen des Netzteils? Dann bräuchte man doch nur sämtliche Analogstromversorgungen gründlich entkoppeln. + / - 12V über je einen 50 Ohm Widerstand längs und 100uF Kondensator nach Masse könnte als Massnahme reichen. Statt der Widerstände gehen auch Spulen.
Wenn 2 12 V Batterien vorhanden sind, kann man die auch nehmen. Nur die Soundkarte als den ganzen Rest zu versorgen ist batteriesparender ...
Wenn die 5V Stromversorgung am Rauschen beteiligt ist, liegt das Übel vermutlich schon weiter vorn im Signalweg - und nicht erst auf der Soundkarte.
Ob sich das Rauschen wirklich mit besserer Stromversorgung beheben lässt, kann ich aus der Entfernung nicht beurteilen, da hilft nur der Versuch.

Ich habe bei mir ein 15 kg analognetzteil für Computer mit 5V, +/- 12V alles fett und schwer mit konventionellen Trafos und viiiel Kühlkörper für die vielen Regeltransistoren.
Grüße Hans-Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

da ich nun schon mit mehreren Rechnern - unter anderem ein HTPC mit interner Asus Xonar D2 Soundkarte - Musik gehört habe und noch nie ein Rauschen in den Lautsprechern wahrgenommen habe: Wie hast Du herausgefunden, dass die Stromversorgung des PC die Ursache ist und nicht z.B. das Verstärker-Rauschen Deiner aktiven LS? Ist das Rauschen nur ohne Signal vernehmbar oder auch während des Betriebes? Ändert es unter bestimmten Bedingungen z.B. CPU-Last seine Modulation oder ist es konstant?

Grüße
Fujak
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo und erstmal danke für die Nachfragen,

@ Hans- Martin

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keinen Schimmer von dem habe, was du geschrieben hast. Ich bin eigentlich ein absolut Ahnungsloser, was Elektronik angeht und wollte es deshalb so einfach wie moeglich haben. Ausnahmsweise also mal kein DIY.

@Fujak
Die Verstärker rauschen nur sehr gering, wenn nichts angeschlossen ist. Auch die RME Fireface, verbunden durch Cinch, rauscht nicht. Schliesse ich das firewirekabel an den laufenden Rechner an, rauscht es. Insbesondere wenn das firewirekabel als bus, also als Stromversorgung dient, ist das Rauschen besonders stark, dann vernehme ich es am Hoerplatz sehr deutlich. Gelegentlich empfange ich so sogar einen Radiosender. Irgendetwas scheint dann als Empfanger für Kurzwelle oder Langwelle zu dienen. Es ist Deutschlandfunk. Mitdenkt Netzteil der RMe ist das deutlich weniger. Ich habe die Gegenprobe mit einem MacBook gemacht. Ist dort das Notebook-Netzteil angeschlossen rauscht es etwas. Nur im Akkubetrieb ist Funkstille. Das Rauschen ist ubrigends etwas staerker, wenn das Routine der RME und der Abspielsoftware auf den Kanaelen anliegt. Das FireWire Kabel wir über eine PCI Karte gespeist.

Vieleicht helfen diese Ausfuehrungen, das Problem einzugrenzen.

Gruß christoph
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Christoph,

hängen Rechner und Verstärker an einem Netzverteiler oder an unterschiedlichen Steckdosen im Raum?
Grund: evtl. Kopplung zum einen über Signalmasse als dann auch über (niederohmige) Schutzerdeverbindungen.

Gruss, Uli
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo,

Uli ja, beides hängt an der selben Steckdose, das ist anders nicht möglich. Kopplung über Signalmasse klingt fur mich Leihen plausibel, da das Rauschen staerker wird, wenn die FireWire Verbindung auch für die Stromversorgung der RME herhalten muss.

Kopplung über niedrigohmige Schutzverbindung kann wohl auch sein, aber was bedeutet diese Kopplung in beiden Faellen?

Kann ich trotzdem hoffen, dass das Netzteil einfach nicht taugt (seufz). Ich hatte es mir so schoen einfach vorgestellt, tauschen un Ruhe.

Gruß Christoph
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Kleiner Nachtrag. Koennte ich, um zu testen, ob der niedrigohmige Schutz die Ursache ist, testweise die Schutzleitung an der Steckdose bzw an den Geraeten entfernen?

Gruß Christoph
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hi Christoph

Meinst Du Brummen oder Rauschen?
Brummen ist ein konstanter tiefer Ton, Rauschen ein helles Zischen wie zwischen den UKW-Radiosendern.

Brummen entsteht durch Mehrfacherdungen, oft auch durch Kabel-TV. Das Breitbandkabel bringt oft spezielle eigene Brummprobleme mit sich, wenn es nicht ordnungsgemäß im Hausanschlussraum auf Schutzerde/Hauserde liegt.

Ich würde testweise alle Antennenkabel abziehen, auch vom Subwoofer (meist schutzgeerdet) den Netzstecker ziehen. In der Anlage soll nur ein Gerät mit Schutzerde sein, man kann mit Tesaband (nicht Film!) die Schutzerde abkleben, aber nur bei dem Gerät, welches kein Netzfilter hat. Der Computer braucht die Schutzerde auf jeden Fall zum Ableiten der Störungen.

Rauschen entsteht durch vielerlei Störungen, auch bei Synchronisationsproblemen, da fällt mir keine Vorgehensweise ein.

Vielleicht kannst Du eine kurze Rauschsequenz als WAV oder FLAC aufzeichnen und das File abloaden, damit wir einen Eindruck bekommen.

Grüße Hans-Martin
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo Hans-Martin,

sorry fur die Ungenauigkeit. Es ist eindeutig ein Rauschen.

Das Geräusch aufnehmen? Werde ich versuchen.

Gruß Christoph
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo,

hab mal das Rauschen aufgenommen

einmal mit firewire als buss. Man hoert deutlich das Rauschen, als würde man am Radio zwischen den Sendern drehen. Deutschlandradio Kultur ist auch deutlich zu hören

http://www.file-upload.net/download-316 ... s.wav.html

und einmal mit dem mitgelieferten Netzteil der RME. Das Rauschen ist deutlich reduziert. Es liegt noch unter dem Verstärkerbrumm (den ich toleriere) aber es muss noch besser gehen. Wie gesagt. mit Akku ist außer dem Verstärkerbrumm Ruhe.

http://www.file-upload.net/download-316 ... e.wav.html

Ich hoffe es hat geplappt mit dem filehosting

Gruß Christoph
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Christof,

als alter HF-Aficionado (so sieht das nämlich aus, Freunde...) kann ich nur feststellen, daß sich irgendein Gerät hochfrequente Wellen einfängt.
veloplex hat geschrieben:Deutschlandradio Kultur ist auch deutlich zu hören
Immerhin, es könnte ja auch Radio Gong sein. :mrgreen:

In irgendeinem Gerät muss es ein Einfallstor (Schwingkreis) für HF geben, über das die Strahlung hereinkommt und diese Störungen auslöst. Das ist dann nur eine Frage der Abschirmung und weniger ein Erdungsproblem.

Zunächst würde ich mal das Antennenkabel sowohl an der Dose als auch am TV abziehen und schauen, ob sich etwas tut. Diese fitzeligen "Antennenkabel" und diese lustigen Stecker sind einfach aus HF-Sicht ein Krampf. Sollte es das sein, würde ich ein professionelles Antennenkabel mit einer besseren Schirmung besorgen. Man müßte auch die Stecker ändern - zumindest auf BNC, aber das ist wegen der Anschlüsse etwas problematisch.

Vielleicht hilft es auch, die Netzkabel um einen größeren Ferrit-Kern zu wickeln.

Ansonsten würde es problematischer werden. Nicht umsonst sind in ernstzunehmenden HF Geräten alle hochfrequenten Schwingkreise in kleinen Kupferboxen untergebracht. Nur so lassen sich zuverlässig Einstrahlungen verhindern. Denn eine Antenne ist letztendlich nichts anderes als ein Schwingkreis und umgekehrt natürlich auch.

Gruß,
Kai
veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo Kay :wink: ,

vielen Dank für deine Analyse! Das werde ich heut anebd gleich mal versuchen. Das TV Signal erhalte ich über Satellit, gilt das da genauso? Wahrscheinlich schon.

Können auch innerhalb des Rechners (oder in Verbindung mit anderen Geräten) Schwingkreise entstehen und was wäre dafür typisch?

Gruß Christoph
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Christoph,
das gilt auch für SAT-Empfang. Umso mehr sogar.

Mal unabhängig von der Leistung ist es so, daß höherfrequente Signale eher dazu geneigt sind, in niederfrequenten Geräten für Störungen zu sorgen.
Ich habe gerade mal geschaut: KabelTV läuft zwischen ~ 300 MHz - 800 MHz. Satellit läuft um die 10 GHz. Daher auch der Rohrleiter für die Signale.
D.h. damit Dein lustiger Fernseher die Signale aus dem SAT verarbeiten kann, müssen die erstmal runtergemischt werden von 10 GHz auf 500 MHz +/-.
Um es einfach zu machen:
Von dem 10 GHz Signalen werden im Empfänger 9,5 GHz abgezogen. Das geschieht in einer Mischstufe, in die die 10 GHz und die 9,5 GHz eingespeist werden. Übrig bleiben 500 MHz (und irgendwo natürlich auch noch die 19,5 GHz :mrgreen: ).
Und die 9,5 GHz muss ich ja erstmal erzeugen. Dafür benötige ich eine Oszillatorstufe (Sender), die eine Spannung mit dieser Frequenz erzeugt.

Wenn das halt Billiggeraffel ist, dann kann da alles mögliche entweder direkt in einen Teil Deiner Anlage strahlen oder über das Hausnetz hereinstrahlen. :mrgreen:

Was kommt denn (alles noch) nach dem Rechner? Den halte ich eigentlich für relativ unverdächtig, als Einfallstor.

Bei mir laufen fast sämtliche Netzkabel parallel zu dem schimmeligen Antennenkabel (allerdings Kabel und nicht SAT/Antenne) und es kommt zu keinen Problemen. Zwei externe Netzteil stehen quasi auf dem Kabel (für den Teac und den Monitor).

Da hast Du ja eine strahlende Zukunft vor Dir!

Gruß,
Kai
Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hi Christoph,
ist deine Sat-Schüssel geerdet? Wenn nicht wäre diese auch eine prima Antenne für Störungen.
veloplex hat geschrieben:Ich habe die Gegenprobe mit einem MacBook gemacht. Ist dort das Notebook-Netzteil angeschlossen rauscht es etwas. Nur im Akkubetrieb ist Funkstille. Das Rauschen ist ubrigends etwas staerker, wenn das Routine der RME und der Abspielsoftware auf den Kanaelen anliegt. Das FireWire Kabel wir über eine PCI Karte gespeist.
Die gleichen Erfahrungen habe ich mit meinem Laptop und der USB Soundkarte gemacht. Selbst im Akkubetrieb kamen Störgeräusche. Erst als ich die 5V der USB-Leitung aufgetrennt und über ein extra Netzteil versorgt habe war Ruhe.
An meinem HTPC hingegen hatte ich auch bei direktem Anschluß keine Probleme. Könnte also durchaus auch am Netzteil liegen.

Ursachen gibt es viele, da mußt du eben probieren. :wink:

Grüße
Daniel
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Christoph,

Hallo Kai,

eine Einkoppelung der SAT-ZF (das von Kai beschriebene Signal, welches vom LNC der Schüssel kommt), schliesse ich aus.
Es liegt genauer zwischen 950 und 2200 MHz. Der beobachtete "Sender" Deutschlandradio wird zwar noch als Tonunterträger analog abgestrahlt, dürfte aber hier nicht die Ursache sein. Schnelle Klärung: SAT-Kiste stromlos machen - dann ist der LNC ausser Betrieb (bei Mehrteilnehmeranlage schauen wo die Speisung her kommt).
Ich würde alle Geräte, die nicht für den Musikbetrieb notwendig sind vorübergehend stromlos und/oder abstecken und dann eingrenzen.
Rauschen über USB ist ein Thema für sich. Habe bei mir selbst die Ursache vom Notebook kommend ermittelt. Ich messe zwar "nur" damit, doch das reicht auch aus um Tage mit der Fehlersuche zu verbringen. :|

Viele Grüße

Lutz
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