Backes & Müller Ur-BM 6 einstellen

heli
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Backes & Müller Ur-BM 6 einstellen

Beitrag von heli »

Hallo und Allen ein gutes und gesundes neues Jahr!

Da meine BM3 z.Zt. in der Wartunng ist, habe ich mal wieder meine alten BM6 aktiviert. Dabei fiel mir der unausgeglichene Klang auf.
Also machte ich mich auf die Suche nach Einstellmöglichkeiten. Meine Frage an die Experten: Wo kann ich die Pegel der einzelnen Chassis regulieren?
Die Boxen laufen problemlos, diverse Überarbeitungen haben schon stattgefunden, auch die MT und ein HT sind getauscht. Wie gesagt, es geht mir vorrangig um die Pegelenstellung der einzelnen Töner. Wo kann ich die einstellen, an den Verstärkerplatinen oder an der Weiche?
Für weitergehende Infos bez. der Einstellung der Rückkopplung und Schaltungsunterlagen wäre ich dankbar.
Ich hoffe mir gelingt das Einstellen der Bilder.

danke und liebe Grüße aus dem Allgäu
Christian
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

heli hat geschrieben: 09.01.2023, 15:49
Wo kann ich die Pegel der einzelnen Chassis regulieren?

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Hallo Christian

dir auch alles Gute für 23.
Die drei Potis auf den zitierten Bild geben dir die Pegel für die drei Chassis.
Oben für den TT
Mitte für den MT
Unten für den HT

Die Potis auf dem Endstufenbild sind für die Gegenkopplung. Bitte lasse diese unverändert, die Potis sehen sehr alt aus. Möglicherweise wird alles wilder wenn die Kontakte bewegt werden.

Gruß und viel Erfolg
René
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Christian,

ich möchte Renés Empfehlung etwas erweitern: Nachdem auch die Pegelpotis richtig alt sind, wäre es mbMn eventuell ratsam diese durch Mehrgang-Spindeltrimmer gleichen Wertes zu tauschen (es gibt Spindeltrimmer die klein genug sind um zu passen), was den Vorteil der Kapselung mit dem der feineren Einstellbarkeit verbinden würde. Noch ein Tipp falls Du das machst: Die momentan eingestellten Widerstandswerte (genauer: Das Spannungsteilerverhältnis) zu messen und an den neuen Potis vor dem Einbau wieder einzustellen. Dann hast Du die alten Werte sozusagen als Startpunkte für die Neueinstellung. Man könnte das natürlich auch bei den Regelpotis so machen, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: "Do not touch a working system!"

Wie hast Du vor die Neueinpegelung zu machen? Hörend? Akustisch messend? Mit Sweep? Mit rosa Rauschen? Einpegelung nach Einstellanleitung halte ich für eine Notlösung, Messung hilft das Verhalten beider Boxen akustisch optimal aneinander anzugleichen.

Grüße und viel Erfolg!
Winfried5426
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heli
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Beitrag von heli »

Hallo zusammen

danke für die Infos. Ja, die Potis sind schon "etwas" in die Jahre gekommen aber die Kisten spielen. Leider nutze ich sie nur noch selten, da der "technische" Klang mir nicht mehr gefällt. Daher wollte ich versuchen sie nach Gehör etwas für mich "schöner klingend" einzustellen.
Dank Rene´s Hinweisen, weiss ich nun wo ich drehen darf.
Tja Winfried, ich mach das nach meinem Gehör (das leider nicht mehr dem von vor ein paar Jahrzehnten entspricht :mrgreen: )
Das muss genügen :cheers:

danke und Gruß

Christian
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Christian,

mit einem Computer und Soundkarte hast Du schon die halbe Miete. Fehlt nur noch ein Mikrofon und ein Analyseprogramm deiner Wahl, z.B. REW. Da kann man viel mit wenig erreichen. Auf Youtube gibt es schöne Erklärvideos wie man da vorgeht. Für den Gleichlauf Links-Rechts eigentlich unerlässlich.

Meine BM6 habe ich etwas mittenbetont, um ihr wärme zu geben. HT etwas zurück. Den TT habe ich gelassen wie er ist.

Viel Erfolg
René
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo BM6 Freunde,

Einstellen nur nach Gehör ist für mich erfahrungsgemäß "na ja..." und ich bin da eher bei René, erstmal per Messung eine Einstellung zu erzeugen und dann kann man per Gehör nach Geschmack (etwas) nachstellen.

So weit, so gut... Und nun wiederhole ich hier (mal wieder :wink: ) meine Erfahrung mit dem BM 38mm HT meiner BM8:
Ist die Möglichkeit der Nutzung von parametrischen Equalizern vorhanden (analog oder digital), lässt sich (nach Optimierung laut BM Anleitung) die HT Resonanz (liegt bei > 20kHz) recht schön damit dämpfen und der HT Bereich so einstellen, daß der HT sich nicht mehr hart sondern "normal" bis durchaus "angenehm" anhört. Mit DSP und Messtechnik ist das ohne Weiteres machbar.

Grüße,
Winfried5427
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heli
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Beitrag von heli »

Hallo Rene
Danke für Deine Hinweise.
Computer sind vorhanden, auch eine gute externe Soundkarte wäre da, auch Mikrofone (aber leider keine Messmikros) liegen noch herum. Also werde ich mich mal einlesen.
Die Abstimmung, die Du genannt hast, ist ja genau auch mein Ziel. Aber ich bin gestern allein mit der Einstellung der Pegel meinen Vorstellungen schon recht nahe gekommen, soweit, daß sich sogar meine Gattin zu einer Hörprobe überreden ließ -und- zufrieden war. Das gabs noch nie :mrgreen: :D.

liebe Grüße
Christian
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Christian,
Kaskode hat geschrieben: 10.01.2023, 18:26 Für den Gleichlauf Links-Rechts eigentlich unerlässlich.
das ist der eigentliche, zentrale Punkt. Es ist nach Gehör praktisch unmöglich, die beiden Lautsprecher identisch abzustimmen. Das kann dazu führen, dass Instrumente, wenn sie die Tonleiter spielen, von einer Seite zur anderen wandern. Bei einem ganzen Orchester ergibt sich dann ein wildes, für unser Gehirn stressiges Durcheinander, weil die verschiedenen Instrumente hin und her wandern.

Es ist aber bestimmt keine schlechte Idee, die Tonalität zunächst per Gehör einzustellen und anschließend die Paargleichheit durch eine Korrektursoftware herzustellen.

Viele Grüße
Rudolf
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Liebe Freunde,

nochmal was Ergänzendes: Wenn die Gleichheitseinstellung li/re per Gehör erfolgen soll, wäre mono rosa Rauschen zu empfehlen (ich hab das auf einer alten Test CD...), weil damit die Phantommitte recht deutlich hörbar und die li/re Balance somit einstellbar ist. Damit auf li/re Gleichheit einzustellen wäre meiner Meinung nach zumindest einen Versuch wert.

Nachdem die Elektroniken ja ausgebaut sind könnte man also z.B. die TT und HT Endstufeneingänge abstecken und so den MT li/re auf Phantommitte stellen, dann MT abstecken, HT verbinden und die HT Phantommitte einstellen. Sicherlich wäre das mit Messtechnik einfacher...

Grüße,
Winfried5428
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heli
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Beitrag von heli »

Danke liebe Freunde!

Eure Ratschläge sind alle natürlich richtig. Meine Probleme sind halt die uralten Boxen. Da gibt es nix zum stecken - da ist jedes Kabel fein sauber verlötet.
Also mal schnell was machen ist schwierig.
Dazu kommt, das ich leider über keine Messmöglichkeiten verfüge und auch keinen auf derlei Dinge in der Nähe habe.
Und extra ein Messmikrofon für einmal messen anschaffen?
Also muss zunächst mal das Gehör ausreichen. Natürlich gibt es sicherlich noch Luft nach oben.
Wie geschrieben, hat die gestrige Hörprobe mit meiner, in dieser Hinsicht sehr kritischen Gattin, uns gut gefallen.
Habe mir gerade die Spectroid App von Carl Reinke runtergeladen. Werde mal versuchen mit rosa Rauschen von CD an die Sache heran zu gehen.
Jedenfalls habt Ihr mir mit Euren Ratschlägen hier immer weiter geholfen und dafür danke ich Euch sehr :cheers: .

ganz liebe Grüße

Christian
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Christian,

es muß kein Messmikro sein. Ziel ist es zwei Lautsprecher gleich laut zu bekommen. Auch wenn das Mikro ungenau hört, so hört es doch für beide Lautsprecher gleich, und darauf kommt es an. Stelle dir die Lautsprecher schön ein nach Gehör, messe den Schöneren mit den Mikro und speicher den Kurvenverlauf. Der Zweite möglichst nahe an den gespeicherten Kurvenverlauf des ersten nachjustieren. Das gelingt nie so richtig zu 100%, aber der Unterschied vorher zu nachher ist markant. Die BM6 können trotz ihres alters noch vieles gut.

Mikrofon nicht verrücken während der Messung, Raum nicht verändern. Die jeweiligen Lautsprecher auf die gleiche Stelle stellen beim wechseln (Gibt Muskeln) :cheers:

Gruß
René
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heli
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Beitrag von heli »

Hallo Rene!
Mit was speicherst Du denn die Mikrofonaufzeichnung? Die App, die ich nutze (Spectroid) bietet da keine Möglichkeit.

lieben Gruß

Christian
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo!

Wir spielen uns langsam ein René :mrgreen: :cheers:

Basierend auf Rene´s richtiger Aussage:
Kaskode hat geschrieben: 11.01.2023, 17:54...Auch wenn das Mikro ungenau hört, so hört es doch für beide Lautsprecher gleich...
könntest Du sogar mit dem Mobiltelefonfreisprechmikro (also z.B. das Phonemikro auf Stativ montiert und auf die Mitte zwischen MT und HT ausgerichtet) Renés Anwesung folgend und mit entsprechender Pegel bzw. Analyser App. (kostenlos oder für paar € im AppShop) per Rosa Rauschen von CD schon ein gutes Ergebnis erzielen! Diese Apps messen ich Echtzeit, so daß Du den Effekt der Verstellung sofort siehst.

Viel Erfolg als angehender Messtechniker! :cheers: :cheers:

Grüße,
Winfried5429

PS: Ich denke Speichern sollte doch gar nicht nötig sein, aber...
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo zusammen,

speichern geht per Screenshot.

Grüße

Thomas
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Beitrag von heli »

Hallo zusammen!

Habe nun nach der gehörmäßigen, und für mich sehr zufriedenstellenden Einstellung der Lautsprecher versucht eine Frequenzkurve mit dem Handy aufzunehmen. Schaut für mich relativ gleichmäßig aus. Wie gesagt, wir sind mit dem derzeitigen Klangergebnis sehr zufrieden. War nur mal ein erster Versuch eines blutige Anfängers :oops:
Liebe Grüße aus dem Allgäu

Christian

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