DIY Gerätefüße

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cantusfirmus
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DIY Gerätefüße

Beitrag von cantusfirmus »

werte forenten,

habt ihr eigentlich für eure selbstbauprojekte lieblings-gerätefüsse? bzw. könntet ihr mir eure favoriten hier in diesem thread nennen, die dazu noch in einem preislich überschaubaren rahmen bleiben?

ich habe alu füsse von dynavox gefunden, die sind haptisch recht wertig und haben auch einen gummiring zur dämpfung.

ich habe aber auch das gefühl: hier ist noch luft nach oben.

danke und grüße, horst

ps: grund: mein selbstbau dac projekt (auf basis des soekris dam r2r boards)
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Horst,

hier findest Du einige Anregungen.

Grüsse Jürgen
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Rainair
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Geräte-Füße

Beitrag von Rainair »

Hallo allerseits,

... ich hab bei meinem DIY-Vorverstärker einfach 4 Eishockey-Pucks genommen. Gibt es im Sportgeschäft.
Loch durchgebohrt, angesenkt und mit M5 Senkkopfschrauben angeschraubt.
Sieht wirklich gut aus.

VG, Rainer
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Rainair hat geschrieben: 28.06.2022, 15:36Sieht wirklich gut aus.
Hallo Rainer,
und wie "sieht" es mit dem Klang aus'?
Grüße
Hans-Martin
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Rainair
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Beitrag von Rainair »

Hallo Hans-Martin,

...wie es wohl mit anderen Füssen klänge?
Keine Ahnung, denn die Pucks waren ja die "Erstausstattung", und mir gefällt der Klang des VV sowieso gut.

LG, Rainer
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engineer
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Beitrag von engineer »

Die umgeklappte Zeitung aus dem link oben - ist wirklich spitze. :oops:

Was ich bei der Klötzchentechnik zu bedenken geben würde: Die Füsse der Geräte werden bei der Konstruktion des Gehäuses berücksichtigt und zwar in Sachen Stabilität und (hoffentlich) auch Schwingungsneigung. Wenn dort, wo ein Klotz sitzt, eine innen freie Fläche ist, dann wirkt das Gehäuse und dessen Wand als zäher Dämpfer. Bei Metall neigt das auch zum Schwingen. Kann gut sein, oder auch nicht. Kann auch schlecht für das Gehäuse sein, wenn es sich verbeult. :roll:

Wenn man da richtig ran will, heißt es: Gehause aufschrauben und schauen, wo der Boden unterstützt ist und wie und dann innen gfs eine harte Platte reinschrauben, die zugleich Masse macht. Dort kann man dann weitere Füsschen anbringen oder auch Neue.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

engineer hat geschrieben: 20.07.2022, 20:40Was ich bei der Klötzchentechnik zu bedenken geben würde: Die Füsse der Geräte werden bei der Konstruktion des Gehäuses berücksichtigt und zwar in Sachen Stabilität und (hoffentlich) auch Schwingungsneigung. Wenn dort, wo ein Klotz sitzt, eine innen freie Fläche ist, dann wirkt das Gehäuse und dessen Wand als zäher Dämpfer. Bei Metall neigt das auch zum Schwingen. Kann gut sein, oder auch nicht. Kann auch schlecht für das Gehäuse sein, wenn es sich verbeult. :roll:
Hallo Jürgen,
kennst du mehr als 3 Hersteller / Produkte der Audio-Industrie, bei denen die Füße nicht -aufs Gehäuse bezogen- symmetrisch angeordnet sind und somit spezielle Resonanzen befördern? Ich halte das für Wunschdenken.
Dass die Füße in das Klangkonzept miteinbezogen sind, ist eine extrem seltene Ausnahme, denn Hersteller möchten ein einheitliches Erscheinungsbild, wenn sie Geräte verschiedener Kategorien produzieren.
Wenn man da richtig ran will, heißt es: Gehause aufschrauben und schauen, wo der Boden unterstützt ist und wie und dann innen gfs eine harte Platte reinschrauben, die zugleich Masse macht. Dort kann man dann weitere Füsschen anbringen oder auch Neue.
Einfacher wäre es, diese Maßnahme äußerlich anzuwenden, denn eine Bodenplatte ist üblicherweise der Träger der Elektronik, was innerlich eine Veränderung erheblich erschwert. Der Unterschied, der sich für das Ergebnis ergibt, wenn man eine Metallplatte stattdessen von der anderen Seite verstärkt, dürfte gering ausfallen. Die Machbarkeit unterscheidet sich deutlich, der Erkenntnisgewinn hängt davon ab, ob man es ausführt oder nicht.
Und, wie du schon geschrieben hast: "Kann gut sein, oder auch nicht. Kann auch schlecht für das Gehäuse sein"
Es freut mich, dass wir im Grunde genommen uns darüber einig sind, dass man vorher nicht wissen kann, was passieren wird - und man deshalb ergebnisoffen an das Thema herangehen sollte.

Es gibt den berühmten Papierschnipsel unter einem der hinteren Füße beim LINN LP12 (Versionen vor Trampolinn).
Unter High-Endern gab es schon vor 30 Jahren den Tip, einen Fuß unter dem Netztrafo zu platzieren, um dessen Vibrationen zum Untergrund abzuleiten. Und dazu gehörten 2 weitere Füße, denn ein Dreibein kippelt nicht. Man könnte jetzt den Massenschwerpunkt bestimmen und danach die Füße mit ihrer Elastizität entsprechend gleichmäßig um diesen herum platzieren.
Ich gehe in meinem Denken von den Elastizitätsmoduln der Bodenplatte, der Füße und des Untergrunds aus. Eine Stetigkeit der Werte zum Ankoppeln und Ableiten macht m.E. Sinn für:
Geräte, die selbst Schwingungen erzeugen, können von einer Ableitung profitieren, wo absorbiert wird, was geräteintern nicht gelingt.

Andererseits will man keinen Körperschall vom Untergrund in das Gerät hineintragen, also entkoppeln (Feder-Masse-System mit Resonanzfrequenz unterhalb Audiospektrum, Beispiel: Plattenspieler). Dann darf man aber auch nicht vergessen, welche Rolle der obere Teil des Gehäuses spielt, wie das Deckbleck mitschwingt.
Das ist eine Herausforderung an den Engineer, der sich seit Jahrzehnten leider bei 99,99% der im Markt befindlichen Geräte kein solcher erkennbar gestellt hat.
Was bleibt uns außer Erlebnisberichte von Usern, die als Inspiration für den Einzelnen dienen können? Vielleicht gelingt es, einen Roten Faden zu finden. In der Vergangenheit hat hier Sylomer einen gewissen Hype ausgelöst, mit einer parallelen Spiralfeder aus dem Baumarkt, um den Arbeitspunkt für Sylomer vorzugeben. Eine Forumssuche nach diesen Stichworten ist gewiss sehr erhellend.
Die Vielfalt der Gerätebetriebs-Rahmenbedingungen lässt Verständnis dafür aufkommen, dass die Hersteller den optischen Aspekt der Füße fördern, den akustischen vernachlässigen, denn: nichts Genaues weiß man nicht!
Grüße
Hans-Martin
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engineer
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Beitrag von engineer »

Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben: 20.07.2022, 22:51 kennst du mehr als 3 Hersteller / Produkte der Audio-Industrie, bei denen die Füße nicht -aufs Gehäuse bezogen- symmetrisch angeordnet sind und somit spezielle Resonanzen befördern? Ich halte das für Wunschdenken.
Ich bin vorwiegend außerhalb Audio tätig kann da aber sagen, dass dort sehr viel Augenmerk auf die Bodenunterstützung gelegt wird - gerade in Sachen Stabilität und eben auch Klang im Sinne von "möglichst leise und keine Resonanzen". In 2 Fällen habe ich mich diesbezüglich um die Reduktion von Schwingungen des Gehäuses gekümmert, in einem Fall mit Gegenkompensation. In zumindest einem Fall eines Audioherstellers war ich ebenfalls involviert und der hat sehr wohl mit einer balancierten Verteilung der Massen dafür gesorgt, dass es keine Resonanzbevorzugung gibt.
Hans-Martin hat geschrieben: 20.07.2022, 22:51 Dass die Füße in das Klangkonzept miteinbezogen sind, ist eine extrem seltene Ausnahme, denn Hersteller möchten ein einheitliches Erscheinungsbild, wenn sie Geräte verschiedener Kategorien produzieren.
Das ist richtig, weil die Verstärker z.B. eigentlich keinen Klang produzieren (sollen), den es zu unterdrücken gilt. Jetzt wissen wir aber alle um das Vorhandensein fetter Netztrafos und deren Brumm kann durchaus ins Gehäuse gehen. Ein Blick auf die Reso-F der Wände lohnt also. Und dann wäre eben die Frage, inwieweit sich das Gerät als solches von lautem Schall anregen lässt. Mitbrummende Bleche braucht eigentlich niemand. Mir reicht im Studio schon die Heizung, die tönt.
Hans-Martin hat geschrieben: 20.07.2022, 22:51 Einfacher wäre es, diese Maßnahme äußerlich anzuwenden, denn eine Bodenplatte ist üblicherweise der Träger der Elektronik, was innerlich eine Veränderung erheblich erschwert.
Sicher, aber dann sieht man es. Wenn es nur um Dämmung geht, reicht auch die Bitumenmatte und für die ist meist noch Platz. Bei Stabilisation ist es aber ärgerlich, wenn es eine ungleichmäßige Massenverteilung hat und die Unterstützung nicht passt. Dafür gibt es eigentlich Simulationsprogramme bzw die einfache Regel, die Masse dezentral aus der Mitte zu platzieren, damit keine eindeutiger Resonator entsteht. Das ist auch für das Tragen angenehmer. Mein Yamaha Amp hat z.B. den Trafo in einer Ecke, die gesamte Masse auf dem linken Arm. Ich habe bei mir einen kleinen Dämpfer genau dort drunter.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

engineer hat geschrieben: 21.07.2022, 02:40Ich bin vorwiegend außerhalb Audio tätig kann da aber sagen, dass dort sehr viel Augenmerk auf die Bodenunterstützung gelegt wird - gerade in Sachen Stabilität und eben auch Klang im Sinne von "möglichst leise und keine Resonanzen". In 2 Fällen habe ich mich diesbezüglich um die Reduktion von Schwingungen des Gehäuses gekümmert, in einem Fall mit Gegenkompensation. In zumindest einem Fall eines Audioherstellers war ich ebenfalls involviert und der hat sehr wohl mit einer balancierten Verteilung der Massen dafür gesorgt, dass es keine Resonanzbevorzugung gibt.
Hallo Jürgen,
für mich ist das 19" Gehäuse und Rack-Mount ein typisches Merkmal von professioneller Elektronik. Da hängt die Bodenplatte oft in der Luft, samt der Füße.
HiFi-High-End-Geräte verlangen nach einzelnen Plattformen oder gut gemachten Rackböden, Stapeln ist ein Nogo, da das Deckblech eines Gerätes ein schlechter Untergrund ist, weil zu sehr resonanzbehaftet.
Bei Röhrengeräten ist mir bisher bei allen verschiedenen getesteten Geräten die Entfernung eines Deckblechs eindeutig positiv vorgekommen, da ist die Mikrofonie der Röhren als Eigenschaft aber auch bekannt.

Bei CD-Playern kann man per Klopftest den Eigenklang des Deckblechs erleben, mit Antidröhnmasse (3mm Bitumen, Teroson selbstklebend) wird der helle Eigenklang stark reduziert und man gibt sich zunächst zufrieden, bis man am Gesamtklang in der Kette eine Verlagerung zum sumpfigen, glanzlosen feststellt. Dann kommen Gedanken auf wie: die zusätzlich aufgeklebte Masse verlagert die Grundresonanzfrequenz nach niedriger, wenn sie nicht zur Steifigkeit beiträgt, außerdem ist jegliche Dämpfung sowieso mit niedrigerer Resonanzfrequenz verbunden (Physik, Mechanik). Dann hat man die höherfrequenten Biegewellen bedämpft, aber die Grundfrequenz nicht.
Beschäftigt man sich mit akustischen schwarzen Löchern in Kombination mit Constrained Layer Damping, findet man auch dort die Wirkung konzentriert auf höhere Frequenzen, die erheblich schneller abklingen, während daran gemessen eine Wirkung für tiefe Frequenzen kaum zu Buche schlägt.
Apropos Buch wenn man ein Buch auf das Deckblech eines Gerätes legt und eine hörbare Veränderung wahrnimmt, kann man sich denken, dass entweder der Hersteller diesen Bereich vernachlässigt hat oder bewusst in sein Konzept miteinbezogen hat, je nach Klangtendenz.
Das ist richtig, weil die Verstärker z.B. eigentlich keinen Klang produzieren (sollen), den es zu unterdrücken gilt. Jetzt wissen wir aber alle um das Vorhandensein fetter Netztrafos und deren Brumm kann durchaus ins Gehäuse gehen. Ein Blick auf die Reso-F der Wände lohnt also. Und dann wäre eben die Frage, inwieweit sich das Gerät als solches von lautem Schall anregen lässt. Mitbrummende Bleche braucht eigentlich niemand. Mir reicht im Studio schon die Heizung, die tönt.
Heizung kann man abstellen. Gegen Trafobrummen hilft ggf. ein DC-Filter. Dass Verstärker unterschiedlich klingen, hängt auch von vielen anderen Faktoren mit ab, die hier OT wären.
Wenn man jemand fragt, welche Anlage er betreibt, wird gern der Hersteller des Verstärkers zuerst genannt. Dabei ist nach meiner Erfahrung das der am wenigsten aussagefähige Baustein der Kette, weil er der einzige ist, wo Eingang und Ausgang sich in derselben Ebene bewegen, nur auf unterschiedlichem Spannungs- und Stromniveau. Alle anderen Gerätschaften wandeln von der einen Ebene zur anderen (Beispiele: CD-Player von optischer zu elektrischer, LS: von elektrischer zu Luftschall).
Hans-Martin hat geschrieben: 20.07.2022, 22:51 Einfacher wäre es, diese Maßnahme äußerlich anzuwenden, denn eine Bodenplatte ist üblicherweise der Träger der Elektronik, was innerlich eine Veränderung erheblich erschwert.
Sicher, aber dann sieht man es. Wenn es nur um Dämmung geht, reicht auch die Bitumenmatte und für die ist meist noch Platz.
Man wird praktisch erst äußerlich das geeignete Medium experimentell bestimmen, um dann mit einem einmaligen Umbau die Maßnahme nach innen zu verlegen. Schließlich muss das Gerät dazu weitgehend zerlegt werden, und wem gelingt es schon beim ersten Versuch, das perfekte Ergebnis zu erreichen? Bitumen wird auf Blechflächen gern überbewertet, kann auch unschöne Nebenwirkungen haben.
Bei Stabilisation ist es aber ärgerlich, wenn es eine ungleichmäßige Massenverteilung hat und die Unterstützung nicht passt. Dafür gibt es eigentlich Simulationsprogramme bzw die einfache Regel, die Masse dezentral aus der Mitte zu platzieren, damit keine eindeutiger Resonator entsteht. Das ist auch für das Tragen angenehmer. Mein Yamaha Amp hat z.B. den Trafo in einer Ecke, die gesamte Masse auf dem linken Arm. Ich habe bei mir einen kleinen Dämpfer genau dort drunter.
Ich trage schwere Gerät sinnvoll hochkant, weil möglichst nahe der Wirbelsäule. Es ist ja schließlich kein Tablett mit Kaffeekanne und Geschirr.
Der Trafo ist bei den meisten Geräten an mindestens einer Gehäusekante, weil dort die größte Gehäusestabilität gefunden werden kann und weil damit zugleich der größtmögliche Abstand zur streufeldempfindlichen Elektronik gewährleistet ist. Ich kenne nur sehr wenige Geräte mit internem Netzteil, die achsensymmetrisch aufgebaut sind, darunter einer meiner Verstärker, wo aufgrund des Aufbaus L und R symmetrisch gleichbehandelt werden.
Netztrafos sind meist die massebehaftesten Bauteile in Geräten, gefolgt von Netzteilelkos oder Kühlkörpern. Wenn die Resonanzen eine Rolle spielen, dürfte man dann davon ausgehen, dass zur Vermeidung von Resonanzstellen rechteckige Leiterplatten keine zu den Gehäusekanten parallelen Schraubbefestigungen haben?
Ich habe schon seeehr viele Geräte von innen gesehen, aber eine solche Beobachtung wäre bei mir nicht vergessen worden.
Wer mit 3 ausgesuchten Füßen unter seiner Komponente ein für seine O'hren besseres Ergebnis erzielt als der Hersteller bereitstellte, hat entweder einen etwas ausgefallenen Geschmack oder liefert den Beweis, dass der Hersteller selbst das Optimum nicht gefunden und ausgeliefert hat.
Grüße
Hans-Martin
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