Backes & Müller Omega, erste Ausführung, Brummen

wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

auch ich denke es kommt auf einen Versuch an. Die Mikrofonversorgung ist auf den Regelmodul durch einen Vorwiderstand von +15V realisiert, das Audiosignal wird einfach durch einen Kondensator ausgekoppelt und mit einem Widerstand in den Regelkreis gespeist.

In der Regelschaltung ist keine Justage des Mikrofonsignales vorgesehen, aber das Endstufenausgangssignal ist halt per Regelung vom Mikrofonsignal (=Istsignal) abhängig. Weicht dieses zu stark von dem des Originalmikros ab, wird der TT lauter oder leiser sein als original, was natürlich die Bassabstimmung insgesamt beeinflußt. Mit Meßmitteln könnte man dem sehr leicht begegnen und die Regelkreisverstärkung entsprechend etwas anpassen. Schon ein Multimeter mit Niederfrequenzmessfähigkeit würde helfen, denn man könnte mit einem Messton den Endstufenausgangspegel des nicht brummenden Zweiges messen, dann den zuvor brummenden mit getauschtem Mic messen und durch Widerstandsänderung im Regelkreis (das ginge auch mit einem Trimmpoti statt Festwiderstand) angleichen. Wir sprechen hier von Messignalen im 20...400Hz Bereich, denn die Omegas haben 150Hz TT Tiefpassübergangsfrequenz.

Zumal in der Originalschaltung ist kein Abgleich vorgesehen wurde, ist die Mic-Regelung offensichtlich recht tolerant gegen Exemplarstreuung des damaligen Mics gewesen, es kann also gut sein, daß der Mic-wechsel auch ohne Messen zum Laufen zu bringen ist. In jedem Falle böte es sich an, nachdem der Wechsel an sich funktioniert hat, beide Boxen auf gleiche TT Endstufenausgangspegel zu bringen (die nicht-brummenden Endstufen als "Normal" nehmen).

Schau'n wir mal was Du machen kannst...
Grüße,
Winfried

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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Ich werde heute nach der Arbeit mal prüfen, ob ich das MCE4000 irgendwo halbwegs günstig bekomme und es dann 1:1 wechseln. Ich melde mich nach hoffentlich erfolgreichem Vollzug.

Danke an Euch,
Thomas
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Man findet im Web folgende Daten:

MCE-4000:
Sensitivity 5mV/Pa/1kHz, ±3dB (equals -46±3dB)
Frequency range 20-20,000Hz
Output impedance 2.2kΩ
S/N ratio > 58dB
Power supply 1.5-10V DC current /0.5mA
Diameter 6mm
Height 5.8mm

MCE-4001:
Charakteristik Kugel
Frequenzbereich 20-20000 Hz
Empfindlichkeit 6,3 mV/Pa
Maximaler Schalldruck 115 dB
Ausgangsimpedanz 2,2 kΩ
Signal/Rauschabstand > 58 dB
Zul. Einsatztemperatur 0-40 °C
Stromversorgung DC 1-10 V/0,5 mA
Abmessungen Ø 6 mm x 5,2 mm
Gewicht 1 g

Das MCE4000 hat also eine etwas geringere Empfindlichkeit (5mV/6.3mV = 0.7936 = -2 dB)

Grüsse
Uli
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Uli,

danke für die Infos, ich werde mich nachher mal auf die Suche nach einem MCE-4000 begeben. Ich habe einen Anbieter in Frankreich und einen in England gefunden, sollte bei den geringen Ausmaßen und Gewichten ja nicht sooo viel Porto kosten.

Grüße, Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
ich habe den Eindruck, dass Thomas sich durch zu viel Information verwirren lässt.
Wenn das 4000 in der Empfindlichkeit mit +/- 3dB von einem 4001 mit + 2dB ohne Nennung des Streubereichs abgegrenzt wird, liegt m.E. das 4001 innerhalb des genannten Bereichs des 4000.
Auch wenn die Gegenkopplung durch das eingesetzte Mikrofon den Pegel des Tieftöners beeinflusst, darf überprüft werden, ob nicht ein Pegeleinsteller diesen Zweig und seinen Output hinreichend anpassbar macht. Damit wird die Quantität bestimmt, die Gegenkopplung hat nur einen Einfluss auf die Qualität durch die Kontrolle. Und der Unterschied ist marginal. Was das bemängelte Brummen betrifft, ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.
Solange B&M keine konkreten Informationen über ihre damals eingesetzten Elektretkapseln herausrückt, tappt man sowas von im Dunkeln, dass noch nicht einmal die Waybackmachine anhand der ältesten Webseiten einen Eindruck vermitteln kann, welche technischen Daten die damals verwendeten Kapseln vermuten lassen.
Die Frage, ob 4000 oder 4001 besser ist, geht m.E. völlig am Thema vorbei.
Grüße
Hans-Martin
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Hans Martin,

da mir das Fachwissen fehlt, bin ich in der Tat teilweise verunsichert, trotzdem aber für jeden Hinweis dankbar, denn ansonsten würde ich in totaler Dunkelheit tappen. Also meine Bitte an alle Teilnehmer, weiterhin Input zu liefern. Da es mit dem MCE-4000 bei "bob_lage" ja offensichtlich funktioniert hat, wäre das meine erste Wahl. Leider wollen aber die beiden Händler aus Frankreich und England ziemlich hohe Versandkosten, weshalb es letztendlich wohl auf das MCE-4001 hinausläuft. Vielleicht nehme ich aber auch erst einmal das Mikro aus einem mechanisch defekten Sigma-Tieftöner, den ich noch habe. Ich werde berichten, wenn ich das Mikro gewechselt habe, habt Geduld mit mir ...

Danke, Thomas
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bullrich
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Beitrag von bullrich »

Hallo Thomas,

rufe doch einfach kurz bei B&M an und lasse Dich mit dem Service verbinden, die haben in der Regel diese Ersatzteile noch auf Lager.

Grüsse

Marco
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Marco,

danke für den Tipp, das werde ich gleich mal versuchen.

Grüße, Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Ich habe eine Anfrage an B&M wegen Ersatzmikrofon gesendet und auch schon eine Antwort (das war wirklich sehr flott): Mikros nicht mehr lieferbar, stattdessen bietet man mir den Einbau von Ersatztypen mit entsprechender Anpassung an. Das aber auch nur, wenn die Boxen in den letzten 8 Jahren zur Überholung bei B&M waren. Die Generalüberholung wird dann mit knapp 2200 Euro zuzüglich Transportkosten veranschlagt. Das ist es mir - bei aller Liebe - nicht wert.

Grüße, Thomas
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

mistkiste hat geschrieben: 11.05.2022, 14:37 Die Generalüberholung wird dann mit knapp 2200 Euro zuzüglich Transportkosten veranschlagt. Das ist es mir - bei aller Liebe - nicht wert.

Grüße, Thomas
Hallo Thomas,

das ist für die AFB-Reihe auch Quatsch, wenn man mit dem Lötkolben umgehen kann.

Elkos raus, Relais raus, Sicherungshalter raus, Entstörkondesatoren raus, defektes Mikro raus --> neue Teile rein, MT+HT gegen Monacor DM-510 und DT-250 tauschen (gibt es nur gebraucht und Ferrofluid muss raus). Bass nach SM einstellen und den Rest mit Messmikro und Programm einstellen, danach ggf. nach persönlichem Geschmack etwas anpassen.

Alles zusammen kostet mit den gebrauchten LS vielleicht 350 Euro und die AFB spielt wieder wunderbar.

Wenn man es auf die Spitze treiben will, lötet man noch an der Linkwitz Korrektur rum, siehe mein Vorstellungsthread.

Ob B&M etwas anders oder mehr macht, weiß ich nicht. Bei einem solchen finanziellem Aufwand für die Revision, würde ich dann aber zu einer voll geregelten B&M Box greifen.

Wegen Gewährleistung und entsprechenden Kosten für Löhne etc. muss B&M so vorgehen und auch solche Preise nehmen. Ist halt etwas anderes, als privat bei Ebay, Reichelt und Co. Teile zu kaufen und selbst Freizeit zu opfern.

Grüße

Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Thomas,

sehe ich auch so. Die Elkos, das Netzrelais, Entstörkondensator und fragwürdige Sicherungshalter habe ich ja bereits (zumindest bei der einen Box) getauscht, da gibt es also kein zurück mehr. Sicher muss B&M da anders kalkulieren und schließlich auch noch Garantie bzw. Gewährleistung geben. Ärgerlich ist halt nur, dass man dort weder Ersatzteile noch Schaltpläne bekommt.
Wie dem auch sei, habe bei einem Versender das MCE-4001 bestellt und warte auf die Lieferung. Wenn ich dann irgendwann das Brummen besiegt habe, kann ich über den Austausch von Hoch- und Mitteltöner nachdenken.

Grüße, Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Heute habe ich endlich die Zeit gefunden, mich wieder mit den Omegas und dem Brummen zu beschäftigen. Zunächst habe ich den Kondensator am Mikrofon des brummenden Bass-Lautsprechers gewechselt - wie zu erwarten, keine Änderung. Dann habe ich das AFB-Mikro gegen ein Monacor MCE-4001 getauscht. Ergebnis war, dass beide Tieftöner wechselweise nach vorne und hinten ausschlugen - sah nicht gesund aus. Also sofort abgeschaltet und das Micro von einem mechanisch defekten Tieftöner aus einer SIGMA eingebaut. Ergebnis: Brummen weg und die Box scheint zu funktionieren - auch die AFB-Regelung.
Nach diesem Erfolg habe ich jetzt begonnen, auch die Elektronik der zweiten Box zu überholen. Übrigens sind alle bis jetzt gewechselten Elkos auch nach 33 Jahren noch innerhalb der Toleranz gewesen (zumindest sagt mir das meine neu erworbenes Messgerätchen).

Grüße, Thomas
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

mistkiste hat geschrieben: 21.05.2022, 22:27 Dann habe ich das AFB-Mikro gegen ein Monacor MCE-4001 getauscht. Ergebnis war, dass beide Tieftöner wechselweise nach vorne und hinten ausschlugen - sah nicht gesund aus.
Falsch gepolt und Mitkopplung gebaut? Das hatte ich bei meinen Betas auch.

Grüße

Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

mistkiste hat geschrieben: 21.05.2022, 22:27Ergebnis war, dass beide Tieftöner wechselweise nach vorne und hinten ausschlugen - sah nicht gesund aus.
Hallo Thomas,
ich hätte angenommen, dass beide TT parallel angesteuert werden, wenn nur eine Mikrofonkapsel die Gegenkopplung bewirkt. Nun bewegen sich die Membranen wechselweise?
Übrigens sind alle bis jetzt gewechselten Elkos auch nach 33 Jahren noch innerhalb der Toleranz gewesen (zumindest sagt mir das meine neu erworbenes Messgerätchen).
Ich habe schon oft unbrauchbar gewordene Elkos geprüft und das LCR Messgerät hat eine Kapazität angezeigt, die eng innerhalb des Toleranzbereichs nahe dem Nominalwert lag.
Der altersbedingt gestiegene Innenwiderstand war allerdings am Verhalten in der Schaltung erkennbar.
Grüße
Hans-Martin
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Das MCE-4001 hatte ich wie das vorherige Mikro angeschlossen, also nicht verpolt. Mit "wechselweise" meinte ich, dass beide Tieftöner gleichzeitig nach vorne und dann wieder nach hinten ausschlugen. Den Innenwiderstand der ausgebauten Elkos habe ich nicht gemessen, werde ich bei Gelegenheit mal nachholen.
Im Moment bin ich einfach nur froh, dass die Box nicht mehr brummt und die Regelung offensichtlich funktioniert. Jetzt noch die Elkos/Relais bei der zweiten Box wechseln und Musik hören. Danach kann ich über eine eventuelle Frischzellenkur für die Gehäuse und Bespannungen nachdenken, die die Zeichen der Zeit tragen.

Danke für Eure Unterstützung!

Grüße, Thomas
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