Symmetrische vs. Adapterkabel

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fr.jazbec
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Symmetrische vs. Adapterkabel

Beitrag von fr.jazbec »

Hallo
Was mir aktuell auffällt, Adapterkabel RCA auf XLR gefallen mir an meiner Anlage deutlich besser als XLR/XLR Kabel. Ich dachte erst es handelt sich um ein spezielles Audionet Phänomen, aber auch bei der Forté F44 empfinde ich die unsymmetrischen Ausgänge als offener. Die symmetrische Variante hat deutlich mehr Bass, klingt aber auch bedeckter.
Habt ihr dafür Erklärungen?
Möglichkeiten wären:
-niedrigere Ausgangsimpedanz
-niedrigerer Pegel und damit passendere Potistellung
-Aufhellungen durch Verzerrungen
Kabel sind beide Male Sommer Carbokab in 2x3m
Gruß Rüdiger
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rüdiger,

das Carbocab kenne ich gut (hatte es früher im Einsatz an meinen Aktiv-LS). Wenn Du von einem Adapterkabel sprichst, tauchen bei mir mehrere Fragen auf:

1. Auf welcher Verbindungsstrecke setzt Du sie ein und in welcher Länge?
2. Auf welcher Seite befindet sich der RCA, und auf welcher Seite der XLR-Anschluss (quelle- oder empfangsseitig)?
3. Wie hast Du die Zusammenführung von symmetrisch auf unsymmetrisch auf der RCA-Seite (Verschaltung) umgesetzt?
4. Was passiert anschlusstechnisch mit der Schirmung (einseitig/beidseitig aufgelegt/ bei XLR nur auf Pin und/oder auf Stecker-Gehäuse aufgelegt)?

Die Antworten auf meine Fragen wären hilfreich, um eine mögliche Erklärung zu verifizieren. Alternativ wäre auch eine Skizze hilfreich.

Grüße
Fujak
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Fujak
Ich nutze das Kabel in 2x3m zwischen Vorverstärker(eigentlich Audionet Pre1G3, momentan Forté F44, beide mit wahlweise RCA oder XLR Ausgang)zu Aktivboxen(ATC SCM 100 ASLT FF, nur ein XLR Eingang). Demzufolge befindet sich beim Adapterkabel der RCA Stecker am Vorverstärker.
Die Verschaltung sieht so aus.
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Gruß Rüdiger
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rüdiger,

prima, danke für die Skizze, die alle meine Fragen beantwortet. Meine Vermutung geht in die Richtung, dass der Pegel durch die unsymmetrische Signalführung geringer ist und dies offenbar auch weniger Energie bedeutet. Der Klang wird dadurch weniger im energiereicheren Bassbereich betont, wodurch die Mitten und Höhen in Relation dazu besser durchkommen und das Klangbild damit insgesamt durchhörbarer machen.

Es scheint vielleicht auch um ähnliche Zusammenhänge zu gehen, die wir mal vor einigen Jahren anhand der Neumann KH420 durchdiskutiert und durchexperimentiert hatten: viewtopic.php?p=158961#p158961 (letzter Absatz und viele folgende Beiträge)

Dort ging es um eine veränderte Klangqualität je nachdem, wie die Eingangsempfindlichkeit der Lautsprecher und in Abhängigkeit dazu der Vorverstärker-Pegel eingestellt wurde. Vielleicht wirst Du dort auch noch fündig.

Grüße
Fujak
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Fujak
Danke dir für deine Erklärung. :cheers:
Gruß Rüdiger
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Rüdiger

Die F-44 hatte ich auch mal. Bemerkenswert gut. Vor allem für den Preis, und das es nur die kleine, günstigere Ablegerfirma von Threshold war.
Meines Wissens bereits von H.Bladelius entwickelt.
Sie arbeitet intern nicht symmetrisch. So ist zumindest im XLR Eingang ein simpler, veralteter TI5532 zur Desymmetrierung.
Diese klingen ganz gerne genau wie du beschreibt. Kein Tranzparenzwunder, warm und kräftig.

So werden die Ausgangs-XLR wohl ebenso Pseudo sein. Jedenfalls gefiel sie mir ebenfalls per Cinch als sauberer, transparenter.
Bei der Threshold T-2 passiert das nicht. Sie zeigt bei keinem der Ausgänge gravierende Unterschiede.

Vorsicht auch bei Adapterkabeln. Hast du ein Silber-Cinch, und im Adapter ist einfachstes Kupfer, wird man diesen Übergang mit erfassen.
Ebenso bei den Steckern, die dann verlängern. Oyaide Focus 1 spielen hörbar präziser und offener als Neutrik. Auch bei Adaptern.

Zu deinem Schaubild:
Bei deiner Variante wäre es ebenso einen Versuch wert, Cinch-seitig (VV) so zu lassen, XLR seitig jedoch den Schirm offen lassen,
und im Stecker eine Brücke von 1 nach 3 zu machen. So landet eine Einstreuung am VV, und du hast für Signal Plus (Pin2 )
und Minus (Pin 3) gleiche Querschnitte ggü Pin 1.

Gruß
Stephan
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Stephan
Danke für deinen Post.
Dann ist es bei der Forté genau wie bei der Audionet, die Umwandlung auf symmetrische Ausgänge verursacht den Transparenzverlust.
Evtl muß ich irgendwann doch nochmal bei BAT oder einer symmetrischen Pass zuschlagen.
Ich nutze übrigens keine Adapter, der Adapter ist das Kabel bzw. der Übergang zum RCA Stecker.
Ändern werde ich an der Kabelschaltung definitiv nichts, das ist von ATC so vorgegeben.
Gruß Rüdiger
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SolidCore
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Adapter

Beitrag von SolidCore »

Hallo Rüdiger

Immer gern. Habe noch eine Pass X-1 als Reserve. Diese ist intern Voll-symmetrisch,
und mit einem kleinen Mod auch sehr gut.

Gruß
Stephan
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