Vergleich zwischen OpAmps

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rs-qt
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Vergleich zwischen OpAmps

Beitrag von rs-qt »

Hallo liebe Forenten,

in diesem Thema kann man sich austauschen über Erfahrungen/Anregungen beim Tausch von Opamps oder Auswirkungen auf deren Klang bei Änderung verschiedener vorgeschalteter Bauteile wie Spannungsregler etc.
Es gibt ja mittlerweile teils sehr aufwändige Konstruktionen auf kleinen Platinen, Adapter zwischen den einzelnen Größen und Preise von Cents bis mehreren Hundert Euro.

Schwierig wird es bei den ganz kleinen Größen wie SSOP8, da es da m.M.n. keine Adapter gibt wenn der Platz auf der Platine z.B. SSOP8 oder derartig ist. Anders herum schon eher.

Fujak gab mir den Tip hierfür ein neues Thema zu eröffnen, da ich aktuell auch dabei bin einen Ersatz für einen so kleinen OPA zu finden, bzw. eine Möglichkeit der Adaptierung eines größeren OPAs. In dieser Größe ist die Auswahl auch schon nicht mehr so riesig.

VG
Ralf
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SolidCore
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OPA

Beitrag von SolidCore »

Hallo Ralf

Also ich bin/war mit den Burson Vivid V6 OP´s im ASR Emitter 1HD, und einem NOS DAC, sehr, sehr zufrieden.
Mann kann an den beiden Spannungs-beinen vom OP eine kleine Folie legen, das bringt in den meisten Fällen
auch einiges.

Gruß
Stephan
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Ralf

Falls es nicht nur um Klangbeschreibungen, sondern auch um Messwerte gehen darf empfehle ich mal folgendes Dokument von Samuel Großer von Weiss Engineering auswendig zu lernen:
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... L_89Z5GBwP

Gruss

Charles
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Stephan, hallo Charles,

dank euch.

Wie groß sollte die Folie sein?

Das PDF ist ja sehr ausführlich. Super!

VG
Ralf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
leider passen eigentlich perfekt geeignete Silber-Glimmer-Kondensatoren mit ihrer vielfachen mechanischen Größe schlecht mit den engen Beinchen von SMD-OPs zusammen, und größerer Abstand ist nicht zu anzuraten.
Beim Einsatz anderer OPs ist mir nicht nur einmal merkwürdiges Verhalten untergekommen, was sich mit geeignetem Messequipment als von HF-Resten angefachte Schwingneigung erwies.
Grüße
Hans-Martin
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Charles,

ich habe mir erst einmal alle Fazits vom Verfasser zu den einzelnen Testkandidaten angeschaut und konnte da jetzt keinen wirklich "ihn-begeisternden OPA" rauslesen. Wenige, mit ganz guten Daten bei verschiedenen Kriterien, aber eigentlich alle mit Schwächen bzw. begrenzten Einsatzmöglichkeiten.
Selbst die schon etwas teureren OPAs um 40-45$ waren keine "Überflieger". Hätte ich ihm gegönnt wenigstens einen sehr guten bei der vielen Arbeit zu erwischen.

Kein einfaches Thema.

VG
Ralf
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luebeck
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Beitrag von luebeck »

rs-qt hat geschrieben: 15.06.2021, 12:20
Kein einfaches Thema.
Hallo zusammen,
dem kann ich nur zustimmen.
Jede Schaltung reagiert auf jeden OpAmp anders und deshalb bleiben wohl nur Hörvergleiche.
Ich persönlich ziehe einfache diskrete Schaltungen den OPAmps vor und für Vorverstärker sogar einfache Röhrenschaltungen.
Denn: jedes zusätzliche Element im Signalweg, sei es aktiv oder passiv, trägt zu Abweichungen vom Originalsignal bei.
Schöne Grüße
Günter
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

phase_accurate hat geschrieben: 14.06.2021, 22:35
Falls es nicht nur um Klangbeschreibungen, sondern auch um Messwerte gehen darf empfehle ich mal folgendes Dokument von Samuel Großer von Weiss Engineering auswendig zu lernen:
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... L_89Z5GBwP
Hallo charles

hat sich seit 2009 noc hwas getan in Sachen OpAmps? Die Untersucheung ist von 2009.

Gruss

Peter
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Peter

In der Zwischenzeit gab es einige Vorschläge von ihm, was man alles unternehmen kann. Ich muss zuerst etwas suchen. Ich hatte übrigens bei seinem Nahmen einen Tippfehler: Er heisst Samuel Groner.

Gruss

Charles
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Peter,
Dipolaktiv hat geschrieben: 15.06.2021, 22:15 hat sich seit 2009 noc hwas getan in Sachen OpAmps? Die Untersucheung ist von 2009.
ja, da hat sich was getan. Damals, 2008/9, war für mich, je nach Anwendung, entweder der OPA627 oder der AD797 erste Wahl. In der Liste fehlen aber die sehr guten und deutlich günstigeren LME49710/20/40, alle mit bipolaren Eingängen. Die Quad-Variante wurde aber inzwischen wieder eingestellt. Die Dual-Variante LME49720 ist auch unter dem Namen LM4562 bekannt, war vielfach in neueren Entwicklungen ab ca. 2010 zu finden und hatte sich als Allround-OP im Highend-Bereich etabliert. Von den Werten her gesehen und für mich auch klanglich (das ist aber der subjektive Anteil, um den es hier nach meinem Verständnis weniger gehen soll) ist die neuere Serie OPA16xx von Texas Instruments noch besser, allerdings gibt es die nur in SMD. Die OPA1611/12 (Single/Dual) mit bipolarem Eingang und ganz exzellenten Klirr- und Rauschwerten, bisschen schlechter und nur im unbequemen Package der OPA1622, ultraschnell mit exzellenten Rausch- und Klirrwerten der vollsymmetrische OPA1632 und mit FET-Eingang die OPA1641/42/44 - letztere FET-bedingt mit etwas schlechteren Spannungs-Rauschwerten, aber besseren Strom-Rauschwerten. Die DC-Offsets sind bei den bipolar-Eingängen sehr gut, naturgemäß schlechter beim FET-Eingang. Der für mich beste OP der genannten in den meisten Audio-Anwendungen wie z. B. Filter oder I/U-Wandler ist der OPA1611/12 (ca. 5€). Es gibt aber auch spezielle Anwendungen im Audiobereich, z. B. bei DC-Servos. Da braucht man einen möglichst kleinen DC-Offset bei möglichst kleinem Eingangsstrom, was eigentlich nur mit FET-Eingängen geht. Nun haben gerade die Typen mit FET-Eingang meist relativ hohe DC-Offsets. Eine Ausnahme bildet hier der gute alte lasergetrimmte OPA627 mit ca. 100µV, aber der kostet inzwischen rund 25€. Abhilfe schaffen hier die TI-Typen OPA140/2140/4140, die mit 120µV Offset und FET-Eingängen glänzen. Die Quad-Variante kostet knapp 10€. Deren etwas höherer Rauschwert spielt bei einem DC-Servo keine Rolle, das filtert man mit einem RC-Glied danach wieder weg.

Viele Grüße
Gert
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo Gert

besten Dank, exzellente Übersicht.

Gruss

Peter
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Gert,

aus Deinem Erfahrungsschatz zu Hören ist wieder mal top.
Vielen Dank dafür.

Wenn du Höreindrücke schildern kannst immer gern. Die meisten Forenten kennen ja deine sehr genauen "Klanganalysen" und ich denke es könnte den einen oder anderen Interessierten weiter bringen.

Der von dir erwähnte LM4562 ist im Oppo verbaut und diesbezüglich hatte ich einmal Lars (NewClassD) gefragt und er sagte, dass seine Opamps obenrum weniger "Härte" hätten als der LM4562. Ansonsten findet er auch, dass der LM4562 schon ein sehr guter Opamp ist, vor allem fürs Geld.

Es gibt derzeit recht viele "diskrete Opamps" verschiedener Anbieter wie Burson, NewClassD, Sparko's Labs, Doug Audio, Sonic Imagery Labs um einige zu nennen. In Foren wo es u.A. auch um "Kopfhörerverstärkerklang" geht, wurden schon ein paar Hörtests mit Modellen dieser genannten Firmen gemacht und da hatte sich der Sparko's SS3602 durchsetzen können.

Forum: https://www.head-fi.org/showcase/opamp- ... ang.23644/
SS3602: https://www.ebay.de/itm/174677290569?ha ... SwlYNgSdPR

Von den Daten her ist der SS3602 auch vorn mit dabei.

Sehr ausführlich dokumentiert ist der "Sonic Imagery Labs ENH944 Ticha". http://www.sonicimagerylabs.com/product ... asheet.pdf

VG
Ralf
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Werte Forenten

Hier ein Paper von Samuel Groner zu einer Kombination aus zwei herkömmlichen OP AMPs welche deutlich verbesserte Eigenschaften aufweisen soll.

https://convexoptimization.com/TOOLS/groner.pdf

Gruss

Charles
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo,

hier noch das Datenblatt zum Sparkos Labs SS3602.
https://sparkoslabs.com/wp-content/uplo ... SS3602.pdf

Es wird dort auch der von Gert erwähnte OPA627 aufgeführt.

Aber wie immer sind das eine die Daten und am anderen Ende steht der Klang.
In Vergleichtests hatten die IC Probanten teilweise manche Daten besser, aber klanglich waren alle "High End" Opamps durchweg besser, wobei Klang eben immer subjektiv zu bewerten ist. Es fällt aber schon auf, dass es immer zugunsten der teureren "High End" Varianten aus geht.

Bei Clocks, Card Readern, externen SSD Gehäusen etc. haben sich immer seperate Spannungsversorgungen als sehr positiv herausgestellt.
Könnte das bei den "High End" Opamps auch was bringen, wenn man diese mit der für sie "besten Spannung" seperat versorgt? Onboard ist dies wahrscheinlich nicht immer möglich.

VG
Ralf
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