Backes & Müller BM Sigma, Einschaltproblem

mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Ja, mit Herrn Gottlob hatte ich vor Jahren schon wegen meinen Deltas Kontakt, würde es aber zunächst mal selbst versuchen wollen.
@Wilfred: C608 und C609 sind übrigens linsenförmige Kondensatoren (Tantalkondensatoren?), trotzdem potenzielle Ausfallkandidaten?
Noch eine grundsätzliche Frage: Wenn hier von ELKO-Tausch gesprochen wird, sind dann nur die becherförmigen radialen bzw. axialen gemeint (das wäre noch überschaubar) oder auch die Tantal- und die bipolaren Kondensatoren in den eckigen Gehäusen?

Danke an das Forum,
Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

erstmal sorry, daß ich Deinen Vornamen falsch schrieb... :oops:

Auch Tantals leben nicht ewig. Viele Leute vermeiden Tantals in Audioschaltungen, wobei es hier ja nur um eine Signalsteuerung geht :wink: Bei Revisionen, die ich gesehen habe wurden mal alle mal nur die Elektrolykondensatoren gewechselt, in manchen Fällen auch Tantal gegen Elektrolyt. Die beiden mal zu wechseln kostet nicht die Welt.

Grüße,
Winfried

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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Wilfried,

Okay, dann werde ich die beiden gegen normale Elkos tauschen.

Grüße, Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Ich habe C608 und 609 gewechselt und das scheint der Fehler gewesen zu sein. C608 hatte auch einen Haarriss im Gehäuse (nur mit der Lupe zu sehen). Die Spannung an den beiden Relaisspulen ist zwar immer noch bei ca. 7,8 Volt, aber das Schnarren scheint verschwunden zu sein. Ganz lieben Dank an Wilfried für den wertvollen Tipp! Jetzt werde ich mal alle Elkos bestellen und tauschen und danach dann die Gehäuse überholen. Mir fällt auf jeden Fall ein Stein vom Herzen, dass es dann doch ein eher preisgünstiges Problem war. Vielen Dank an alle Teilnehmer für den Input und die Hilfe!

Grüße, Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Thomas,

Die Spannungen an ST605 versorgen die Standbyschaltung und die Betriebsanzeige sowie das Netzrelais. Mit Rel602 Versorgung haben die +/-10V an ST605 unmittelbar nichts zu tun. Aber dem Unterschied auf den Grund zu gehen wäre zumindest interessant :cheers: Ich würde die Spannungen an ST3 bzw an den C10 und C11 Anschlüssen messen. Die beiden 1000µF zu tauschen könte evtl. auch helfen. Wenn man gerade dabei ist wär's zur Sicherheit angebracht die 7,2V (AC!) des Standbytrafos zu messen - ich hatte schonmal einen kaputten...

Viel Vergnügen beim Forschen :cheers:
Grüße,
Winfried

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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Winfried,

Als ich die Boxen heute wieder in Betrieb genommen habe, war auch das Schnarren des Relais wieder zu hören - wenn auch nur kurz. Ich werde Deinen neuen Hinweisen auf jeden Fall nachgehen. Hast Du ggf. eine Bezugsquelle für einen passenden Standby-Trafo? Ich werde jetzt die Elkos bestellen, tauschen und dann weitersprachen.

Grüße, Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Grüß Dich Thomas,

wir befinden uns irgendwie mitten im "Versuch und Irrtum" Zustand, aber der Trafo selbst ist nicht als verursacher identifiziert! Leider weis ich nicht welcher Trafo in Deinen Sigmas passen würde (Ferndiagnose...). Dazu kannst Du aber mal lesen was auf dem jetzigen Standydtrafo draufsteht, z.B. wieviele VA Leistung er bietet und die Anschlussfolge. An sich gibt's viele 7,2V Standbytrafos, Du mußt "nur" einen mechanisch und elektrisch passenden finden :wink:

Grüße,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

mistkiste hat geschrieben: 25.04.2021, 08:05Hast Du ggf. eine Bezugsquelle für einen passenden Standby-Trafo? Ich werde jetzt die Elkos bestellen, tauschen und dann weitersprachen.
Hallo Thomas, Winfried,
ich habe noch nie einen Trafo gehabt, der weniger Spannung als sonst vorher geliefert hat. Wie sollte das bei fixem Windungszahl-Verhältnis gehen? Bei einem Windungsschluss sollte die Sicherung durchbrennen.
Wenn eine Diodenstrecke im Gleichrichter defekt ist, könnte wegen größerem Ripple die mittlere Spannung am Elko niedriger ausfallen.
Selten kommt es vor, dass Elkos die Kapazität verlieren, wohl steigt der Innenwiderstand an. Aber die Beschreibung mit dem nachlassenden Relaissummen deutet auf eine steigende Betriebsspannung, auf einen Siebelko, der sich gerade formiert.
Ein Schaltbild wäre hilfreich...
Grüße
Hans-Martin
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Also ich werde jetzt erst einmal die Elkos tauschen, kann ja nicht schaden. Danach berichte ich wieder.

Grüße, Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo!

Mittlerweile bin ich endlich mal dazu gekommen, die Sigma-Elektroniken zu überarbeiten. Ich habe jetzt alle gepolten Röderstein-, Philips-Elkos und die Entstörkondensatoren getauscht, alle Steckverbindungen gelöst und gereinigt und die Boxen funktionieren wieder sehr gut. Auch das Einschaltproblem tritt nicht mehr auf und der Ausschaltknacks bleibt jetzt auch aus. An meine Grenzen stoße ich allerdings bei den diversen ungepolten Röderstein-Elkos ("EKU"). Wo finde ich dafür passenden Ersatz? Müssen es ungepolte Kondensatoren sein? Da ich zudem nur Schaltpläne vom Modell Delta habe, bin ich momentan etwas überftragt ...

Danke an alle Forumsteilnehmer für die Anteilnahme und Unterstützung!

Grüße, Thomas
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Mittlerweile glaube ich übrigens, dass "Hans-Martin" mit dem Hinweis auf sich formierende Siebelkos richtig lag. Das Einschaltproblem hat sich von Tag zu Tag weniger bemerkbar gemacht und ist mittlerweile nicht mehr feststellbar. Vielleicht waren die Boxen ja vor dem Kauf schon längere Zeit nicht mehr in Benutzung bzw. am Strom angeschlossen.

Thomas
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hi Thomas,

ich habe die EKU gehen Folienkondensatoren getauscht. Hier sind die WIMA MKS (so rote Legosteine) ganz brauchbar und den Elkos auf alle Fälle überlegen. Leider brauchen diese MKS mehr Platz. So bis 10uF ist alles machbar, darüber hinaus muß man schon suchen, was noch so auf die Platine passt.

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Hier ein 10uF, welcher parallel zu einem 100uF Elko liegt. Aus Platzgründen hinten angebracht. Ein Kompromiss.

Gruß
René
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo René,

danke für den Tipp. Ich meine mich zu erinnern (die Boxen sind im Moment wieder in Betrieb, deshalb kann ich nicht nachsehen), dass es sich bei den "EKUS" überwiegend um 4,7 und 47 uf handelt. Werde ich aber mal bei der nächsten Aktion (Überholung der Gehäuse) prüfen.

Grüße, Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

nur zur Klarstellung, weil's vielleicht aus den vorherigen Beiträgen nicht so klar wurde: EKU steht lediglich für "Elektrolyt Kondensator Unpolarisiert" (weil eben kein + oder - Pol markiert ist :wink: ), also für Elkos bei denen man die Polung nicht beachten muss. Also könntest Du, wie empfohlen, gegen Folienkondensatoren oder eben auch wieder gegen neue unpolarisierte Elkos tauschen. Folie ist halt im Konsens der heutigen Elektroniker angeraten, auch wenn sie physisch größer sind.

Mich würde noch interessieren, wie und womit Du die platinenseitigen und (vor allem) die kabelseitigen Steckkontakte gereinigt hast. Danke für eine Anleitung :)

Grüße,
Winfried

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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Winfried,

die Kontaktpinne (scheinbar versilbert) auf den Platinen habe ich zuerst mit einem Glasfaserstift vorsichtig grob gereinigt und anschließend Pinne und Steckkontakte mit Teslanol T6 benetzt. Zwischendurch hatte ich mir noch eine einzelne BM Delta zugelegt, die ich eigentlich nur als Ersatzteillager nutzen wollte, weil angeblich defekt. Bei näherer Betrachtung waren es aber ausschließlich Kontaktprobleme und die Box läuft nach obiger Behandlung so gut, dass ich sie wohl doch nicht schlachten werde.
Auf der Seite von Vishay Roederstein bin ich übrigens auf die "Aluminum Capacitors Radial Style non-polar; Non-polarized (bipolar) EKSU" gestoßen, die von den Werten und Maßen problemlos passen müssten.

Grüße, Thomas
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