DBA 1/4 Anordnung - muss das sein?

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powerohr
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DBA 1/4 Anordnung - muss das sein?

Beitrag von powerohr »

Hallo
ich habe eine Frage zu DBAs. Vielleicht hat jemand einen Tipp.

Ich habe mir anfangs ein Bass Array als Baffle Wall für mein Heimkino so installiert, dass 4 Subwoofer an der Frontwand spielen. An ein BDA hatte ich da noch nicht gedacht. Dabei habe ich die Chassis jeweils zu 1/4 bzw. 3/4 der Raumhöhe installiert, aber etwas breiter bezogen auf die Raumbreite. War damals eine Frage der Leinwand davor. Die Mittelpunkte sind etwa 15 cm je Seite von dem 1/4 Punkt breiter angebracht.

Nun habe ich weitere 4 Subs an der Rückwand, genau gegenüber dem Front Array. DBA läuft an einer Behringer.

Jetzt stellt sich die Frage, ob ich aufwändig die Front so ändern sollte, dass auch in der Breite 1/4 und 3/4 vorhanden sind. Hinten stehen die Subs säulenartig und können noch seitlich verschoben werden. Es wäre also die Front abzuändern.
Der Raum ist rechteckig, würde also theoretisch auch der besseren Aufstellung entgegen kommen. Natürlich sind 3 Fenster, Türnischen vorhanden und Sitzmöbel gibt es auch. Es sind also keine laborartigen Bedingungen.
Bringt es deutliche Vorteile mit der optimierten Variante oder ist das bei einem DBA eher zu vernachlässigen? Gleicht sich quasi der "Aufstellungsfehler" wieder durch die "Verpolung" hinten aus?

Ich habe das DBA mit REW eingestellt, nur weiß ich natürlich nicht, ob die bessere Aufstellung nun den entscheidenden Effekt bringt.

Danke euch

Beste Grüße
Torben
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Torben

Meine Vermutung:

Die Abstände definieren nur die höchste nutzbare Grenzfrequenz.

Ob du 1/4tel genau, oder 1/4 ungenau, oder 1/2 oder 1/8tel Abstand hast, ist alles in deiner Hand.
Wie möchtest du das DBA einsetzen?

Ein DBA misst sich idR sehr linear von tiefer Frequenz an aufwärts.
Ab einer gewissen Frequenz wird es dann zunehmend unlinear.
Der unlineare Bereich und zum anderen die Mono-Wiedergabe sind dann Grund ihn auszublenden (Weiche). Der unlineare Bereich beginnt (langsam) ab der Frequenz die den Abständen entspricht.

172 / Abstand = Grenzfrequenz

Gruß
Josh
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorben,

soweit ich verstanden habe resultieren die ¼ zu ¾ Maße aus der möglichst guten Annäherung der Abstrahlung an ebene Wellenfronten. Je mehr TT je Wand platziert werden, desto ebener halt die Wellenfronten. Rückbezogen auf Deinen Fall bedeutet das, dass die Basswellenfronten nicht ganz so "eben" sind wie sie mit 4 Tönern sein könnten. Aber ganz eben sind sie mit vier Tönern sowieso nicht, so dass ich sicher bin, dass das (bei Dir ja gut symmetrische) DBA auch bei 10% Abweichung von ¼ zu ¾ immernoch gut die Raummoden verhindert - jedenfalls immernoch besser als es das mit nur zwei Bässen je Wand machen würde (und das geht auch schon sehr effektiv).

just my 2cents worth...

Grüße,
Winfried

5019
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Danke euch für die Antworten. Ich kämpfe gerade etwas mit der Abstimmung.
Es funktioniert definitiv. Nur die Optimierung mit Behringer, REW und am Ende mit Acourate ist etwas tricky.
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Torben,

Wenn Du am Anfang den Acourate Convolver nimmst ist es relativ einfach - jedenfalls glaube ich das :D

Zwei „leere“ Filter mit Acourate erstellen (ohne Frequenzgangkorrektur) - einer( der rückwärtige) Invertiert und um die Laufzeit (Entfernung von Front zur Rückwand) korrigiert.
Beide gleichlaut.
Über ein Loopback der Soundkarte die Kanäle verknüpfen. Mit REW (ein Kanal) ein Dauersweep zum AC (eben 2 Kanäle) ausgeben.

Nun hast Du den Ausgangspunkt um direkt im AC mit der Entfernung und der Lautstärke des Rückkanals (Rückwand) solange rum zu probieren bis der glatteste Frequenzgang dabei herauskommt. Ruhig mal auch „extreme“ Einstellungen ausprobieren um ein Gefühl zu bekommen.

Danach kennst du die genauen Voreinstellungen in Acourate um es gemeinsam als einen LS einzumessen.

Ich habe es unkonventionell bei mir gelöst: 2 x 3 Ecksubs über die Wandhöhe verteilt - hinter den LS und an der Rückwand mittig einen 4er Turm. Ich arbeite noch an der Optik :cheers:

Viel Spaß beim einstellen
Jens
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Danke euch erstmal.

@Jens:

Ich nutze die FQW im Ultradrive und stelle das DBA damit ein.

Was ich im ersten Schritt gemacht habe ist dies:
Nur Behringer Ultradrive, an einer 2 Kanal Endstufe und REW. Ich habe mit einen Messton generiert und das Wasserfalldiagramm bei der Messung dargestellt. Im Ultradrive dann hinten invertiert und am Delay gedreht.
Das DBA funktioniert, nur ist mein Raum 5,5 m lang. Zwischen 4,5 m und 6,0 m Delayeinstellung tut sich so gut wie nichts im Bereich von 30-100 Herz. Erst über 100 Hz sieht man Änderungen.
Unter 30 Hz habe ich einen massiven Einbruch und über 70 Hz auch. Dazwischen ist es egal was ich einstelle, wie ein Stich.
Das DBA ist also erstmal im Behringer voreingestellt. Erst dann würde ich sämtliche Lautsprecher im Raum mit Acourate messen.
Wahrscheinlich muss ich nochmal den Hörplatz etwas verschieben, bis ich einen optimalen Ort finde. Ich würde das DBA schon gerne bis 90 - 100 Hz linear haben, damit der Übergang zu den anderen LS gut klappt.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
für mich sieht das so aus, wie wenn die Subs hinten intern invertieren. Mit der Inverseinstellung am Behringer wir das dann wieder positiv. Gleichphasige Bässe vorn und hinten canceln die Grundmode, womit sich die Auslöschung bei 30Hz erklärt. Für den Rest bleibt der angedachte Effekt in der gewünschten Form aus.
Grüße
Hans-Martin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Allerseits

Spielt hier ggf keine Rolle, kommt aufs Setup an, was mir nicht 100% klar ist. Aber ich habe mal von einem Aufbau gehört der mit Behringer Delay nur in manchen Subs aufgebaut wurde. Dazu eine Befürchtung:

Hat ein digitales Interface nicht auch selbst schon ein Delay?
Ein DBA Delay sollte idr zwischen 10-20 Millisekunden liegen, vermute ich.
Ein Interface hat üblicherweise auch so 8–32 Millisekunden.

Wenn man ein Interface wie das Behringer nur in die Subs oder sogar nur in die hinteren Subs einspeist, so „läuft das aus dem Ruder“.

Gruß
Josh
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Ich darf das Setup kurz beschreiben:

Sub-Kanal aus einer RME Fireface per Spdif coax in die Behringer Ultradrive mit zwei Ausgängen dann an eine 2 Kanal Endstufe.
In der behringer Eingang A jeweils an Ausgang A und Ausgang B. Signal also intern auf beide Ausgänge gesplittet. (mein Fireface kann kein Delay, daher das Ultradrive Pro, DBA soll auch unabhängig ohne Acouratefilter nutzbar sein)

An Ausgang A der Endstufe sind dann 4 Subs vorne und an Ausgang B vier Subs hinten angeschlossen.

Im Setup-Menü kann man dann Ausgang B invertieren und Delays einstellen. Natürlich hat die Behringer selbst einen Rechenverzug, zeigt aber Abstände in Meter an. Ich habe es jedenfalls auch mit längeren und kürzeren Distanzeinstellungen probiert, sollte dies nicht stimmen.

Ich probiere aber, wie gesagt noch aus. Ich versuche auch die Invertierung einmal weg zu lassen.
Zudem kann man auch die Phase gradweise verstellen, was ich aber noch nicht probiert habe.

Beste Grüße
Torben
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Torben,

Hhmm - um die vielen Variablen und deren Fehlermöglichkeiten auszuschließen und direkt zu schauen was bei Dir passiert:
Lass doch die DSP für die Versuche weg. Also nur PC und externe Soundkarte - Endstufen - Subs.

Wenn Du dann alles ausprobiert und optimiert hast kannst Du die DSP ja wieder einschleifen - hast aber sozusagen ein Muster.

Viele Grüße
Jens
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