Unbekannte 3-Wege-Aktiveinschübe

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hansp
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Unbekannte 3-Wege-Aktiveinschübe

Beitrag von hansp »

Hallo Allerseits,
seit Jahren habe ich 2 Drei-Wege-Einschübe im Keller, die ich zusammen mit den Kühlkörpern und 2 Ringkerntrafos vermutlich bei Pollin als Restbestände einer abgeschlossenen Produktion erstanden habe. Hinweise auf die Herkunft der Artikel gibt die Bezeichnung McGee AP 200 in den mitgelieferten Unterlagen. Die Trennfrequenz soll bei 350 Hz und 5kHz liegen. Da für den MT und HT-Zweig Pegelsteller vorgesehen sind, ist die Auswahl der Chassis nicht ganz so kritisch. McGee ist wohl ein Hersteller von relativ preiswerter PA-Ausrüstung.
Kann jemand zu den dazugehörige Lautsprecher-Chassis bzw. den Gehäuseaufbau etwas sagen? Unterlagen, wie den lage-und Schaltplan habe ichdamals mitgeliefert bekommen. Die Hybridbausteine STK 459 (Stereo, für HT und MT-Zweig ) und STK084 (Mono für den TT-Zweig) liefern etwa max. 2 x 15 W bzw. 1 X 50W. Sicher kein HiEnd, aber was zum Ausprobieren.
Vielleicht hat der eine oder andere Forumsteilnehmer ja schon diese Einschübe oder die dazu gehörigen Boxen gesehen?
Schon mal vielen Dank für Euere Zuschriften.

Hans

https://abload.de/image.php?img=unbekan ... copkda.jpg
https://abload.de/image.php?img=unbekan ... ccpjvp.jpg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Hans,
so schwarz wie die unbelegten Kontaktstifte sind, so gering sind die Chancen, die einst dazu gepaarten Chassis noch im Markt zu finden.
Der eine Sicherungshalter ist arg verbogen, aber das kann man leicht beheben. Die Frequenzweichenteile der STK-ICs sind wohl Teil der Gegenkopplung, um mit gewissem Minimalismus das Thema preiswert gestalten zu können.
Die mit 5 kHz recht hoch gewählte Übergangsfrequenz deutet m.E. auf ein kleines Hochtonhorn hin (wäre heute auch gut für viele AMTs), die 350 Hz auf einen größeren Mitteltöner, wobei selbst berühmte wirkungsgradstarke Audax mit 170mm erst ab 500Hz empfohlen werden.
Wenn die Elkos noch einwandfrei sind, ist das Material gut genug für Experimente, aber schöner wäre es, wenn neben Pegel auch die Übergangsfrequenzen veränderlich gestaltet werden könnten. Das Schaltbild wird da sicherlich hilfreich sein.
Grüße
Hans-Martin
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hansp
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Schaltplan zu McGee AP 200

Beitrag von hansp »

Hallo Hans Martin,
vielen Dank für Deine Zuschrift.
Der Schaltplan liegt ja vor (siehe Anhang). Die Frequenztrennungen sind schon etwas komplex, da einmal mit bis zu 24 dB und wechselnden R/C-Kombinatonen vorgefiltert wird und die Filterung über die Gegenkopplung zumindest für mich undurchsichtig ist.
Die mechanischen Schwachstellen werden vor einer Inbetriebnahme noch beseitigt.

mit besetn Grüßen
Hans

https://abload.de/image.php?img=mcgeeap200h6k26.jpeg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Hans,
das Innenleben kann man dem Datenblatt entnehmen, hier eine Audiobereichs-Standardbeschaltung:
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In deinem Bild sind R9 (27k) und R2 (1k) die Gegenkopplungswiderstände, die eine Wechselspannungsverstärkung bestimmen (Faktor 28 bei HT, 16 bei MT, 20 bei TT), C4 /C14 / C25 sorgen für höhere Gleichspannungskontrolle des Ausgangs. Pin 1 ist der positive, Pin 2 der invertierende Eingang.
Die frequenzbestimmenden Bauteile hängen vor Pin 1 (bzw. 16).
Die unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren lassen entweder auf sehr unterschiedliche Wirklungsgrade der verwendeten Chassis schließen oder man befand den Klirr beim HT-Zweig für nicht so wichtig.
Der Bass ist nicht einstellbar, der Einstellbereich des HT mit R10 ist nach unten durch R11 - ich vermute 4,7k, nicht 4,7 Ohm nach Masse. Aber bei R21 (MT) ist die Beschaltung mit R39 sehr kurios, da darf man die Leiterplatte ansehen, um per Leiterbahnverfolgung zu sehen, was tatsächlich auf Eingang, was auf Masse liegt. Das Schaltbild ist vermutlich nicht zuverlässig glaubwürdig.
Offenbar ist der Mitteltöner das lauteste Chassis, der HT am wenigsten wirkungsgradbehaftet, aber diesen Originalteilen würde ich nicht hinterherlaufen
Also ist der Anpassungsbedarf schon vorprogrammiert...
Grüße
Hans-Martin
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hansp
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Unterschiedliche Verstärkungsfaktoren MT und HT

Beitrag von hansp »

Hallo Hans-Martin,
Danke, dass Du Dir an einem Wochenende soviel Zeit nimmst!
Die unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren sind nicht so das Problem, da ja die Eingangspegel für MT und HT getrennt regelbar sind.
Möglicherweise sind aber die diversen RC-Glieder an den individuellen Frequenzgang der Chassis angepasst und da dürfte es schwierig werden, die passenden Kombinationen für andere Chassis zufinden.
Vielleicht hilft ja der Anruf bei McGee. Ein paar Standard-LS-Chassis habe ich hier noch rumliegen. Vielleicht ergibt sich damit ja mit ein Pärchen Partyschreihälse.
viele Grüße

Hans
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hansp hat geschrieben: 15.08.2020, 17:49Möglicherweise sind aber die diversen RC-Glieder an den individuellen Frequenzgang der Chassis angepasst und da dürfte es schwierig werden, die passenden Kombinationen für andere Chassis zufinden.
Hallo Hans,
das glaube ich eher nicht. Alles, was rechts von den Eingängen an Bauteilen eingezeichnet ist, dient nicht der Anpassung an den Frequenzgang der Chassis, sondern gehört zum Betrieb der Verstärkermodule, so wie z.B. der ausgelagerte Emitterwiderstand (0,33 Ohm).
Der Rest ist simpel gestrickt.
Meine Aussage, dass die Gegenkopplung für die Frequenzweichenfilter benutzt werden, nehme ich hiermit zurück, nachdem du das Schaltbild hochgeladen hast.
Grüße
Hans-Martin
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hansp
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Beitrag von hansp »

Hallo Hans-Martin,
nochmals vielen Dank!
Ich werde von meinen Erkundigungen am Montag oder Dienstag berichten!
Noch ein schönes Wochenende!
Hans
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