Trafos, Spulen und Schaltungen mit Epoxidharz vergießen

Sigi M.
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Beitrag von Sigi M. »

Hallo Gert, Danke für Deine Antwort!
Na ja man kann ja Themenverwandt auch mal abschweifen, ggf lässt sich das ja in einem eigenen Tread auslagern.
Ich stimme ja insofern völlig überein, was die Spannungen betrifft, und möchte da in keinem Punkt Deinen Ausführungen widersprechen.

98% vom Strom durch die Dioden liegt in Phase mit der angelegten Spannung, während 2% Strom durch die Kondensatoren demgegenüber zeitlich um 90 Grad versetzt ist. "Stromverschiebung durch die Kondensatoren" wIe von Dir selber beschrieben und in meiner Grafik zu sehen. Da geht auch Thel leider nicht darauf ein.
  • Bist Du der Meinung, dass es keine (wenn auch geringfügige) Verformung des Sinus vom Strom gibt?
Das ist für mich die spannende Frage. :cheers:
Ob das eine Rolle spielt, sei dahingestellt, das kann ja jeder mit seinen eigenen Ohren selber entscheiden.

VG
Sigi
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,
Sigi M. hat geschrieben: 21.06.2020, 14:01
  • Bist Du der Meinung, dass es keine (wenn auch geringfügige) Verformung des Sinus vom Strom gibt?
ja. Die Dioden kannst Du Dir wegdenken.

Viele Grüße
Gert
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Sigi M.
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Beitrag von Sigi M. »

Hallo Gert,
ich bin da nach wie vor anderer Meinung, und bei mir klang es mit DC Filter einfach müder.
Bei Gelegenheit werde ich das nochmal testen, wäre schade, wenn mir was entgeht. :wink:
Möchte mich trotzdem gerne für Deine Bemühungen bedanken :cheers:
VG
Sigi
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Sigi

An den Dioden liegt ja nie (es sei denn Du hast einen hohen DC Betrag auf der Leitung) genügend Spannung an, um leitend zu werden. Deswegen kannst Du sie Dir auch wegdenken.

Die einzige Funktion der Dioden ist es, die Kondensatoren zu schützen, da diese ja In der Regel nur für kleine Spannungen ausgelegt sind. Sollte also die Spannung über den Kondensatoren höher werden als die Durchbruchspannung der Dioden, schalten die durch und damit kann die Spannung über den Kondensatoren nicht mehr steigen. Wenn Du aber mehr DC als die Durchbruchspannunh von 3 Dioden haben, liegt da einiges im Argen.

Wie geschrieben, ist das auch auf der Thel Audio Seite gut beschrieben.

Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Sigi,
bei mir hatte einst ein ähnliches DC-Filter (2 antiparallel geschaltete 8200uF Elkos und 2 Dioden) eine bessere Lebendigkeit (wider Erwartung!) und weniger Nervigkeit zur Folge.
Ich hatte die Bauteile ins Netzkabel (Phaseleitung, nach Ausphasen des Gerätes bekannt) integriert, also zusätzliche Steckverbindungen vermieden.
Grüße
Hans-Martin
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Sigi M.
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Auswirkung der Höhe der Versorgungsspannung auf den Klang

Beitrag von Sigi M. »

Hallo Hans Martin

Dein Beitrag hat mich nochmal zum Nachdenken gebracht, und ich kann mich an eine Episode erinnern, die für die auch Allgemeinheit interessant sein könnte.

Uli Wiemers hatte mal einen Power Plant mitgebracht, mit dem man die Versorgungsspannung einstellen kann.
Dabei hat sich herausgestellt, dass die Änderung der 230 V tatsächlich eine wahrnehmbare Klangveränderung bereits bei 1 V hörbar macht. Dieses Feature dient dazu auch alte 220 V Geräte am 230 V Netz optimal betreiben zu können, auch mehr als 230 V waren möglich.
Der Klang verschob sich mit reduzierter Spannung Richtung zahmer (bei 1-2 V Reduzierung) und müde (bei -5V)
Eine Spannungserhöhung verursachte sehr schnell einen nervenden Klang.

Somit ist auch erklärlich, dass Dein DC Filter mit 2 Dioden und resultierender Spannungsreduktion um 0,7 Volt den Klang Richtung weniger Nervigkeit verändert hat. Möglicherweise hast Du die Schaltung ja bei einem 220 V Gerät angewandt.

Ich habe damals nicht unter 2x2 Dioden getestet, und meine Endstufe hat wohl sehr empfindlich auf die minus 1,4 Volt reagiert. Ich hatte nur diese eine gestestet. Das erkärt, warum mein Ergebnis mit dem DC Filter immer Richtung müde ging.

VG
Sigi
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Sigi M.
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Beitrag von Sigi M. »

Hallo Gert,
ich möchte Dich gerne per PN kontaktieren, und das Thema noch ein wenig vertiefen. :cheers:
VG
Sigi

Nachtrag: PN ist raus
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,
Sigi M. hat geschrieben: 22.06.2020, 14:41 Uli Wiemers hatte mal einen Power Plant mitgebracht, mit dem man die Versorgungsspannung einstellen kann.
Dabei hat sich herausgestellt, dass die Änderung der 230 V tatsächlich eine wahrnehmbare Klangveränderung bereits bei 1 V hörbar macht. Dieses Feature dient dazu auch alte 220 V Geräte am 230 V Netz optimal betreiben zu können, auch mehr als 230 V waren möglich.
Der Klang verschob sich mit reduzierter Spannung Richtung zahmer (bei 1-2 V Reduzierung) und müde (bei -5V)
Eine Spannungserhöhung verursachte sehr schnell einen nervenden Klang.

Somit ist auch erklärlich, dass Dein DC Filter mit 2 Dioden und resultierender Spannungsreduktion um 0,7 Volt den Klang Richtung weniger Nervigkeit verändert hat. Möglicherweise hast Du die Schaltung ja bei einem 220 V Gerät angewandt.

Ich habe damals nicht unter 2x2 Dioden getestet, und meine Endstufe hat wohl sehr empfindlich auf die minus 1,4 Volt reagiert. Ich hatte nur diese eine gestestet. Das erkärt, warum mein Ergebnis mit dem DC Filter immer Richtung müde ging.
möglicherweise lag die Klangänderung durch die Spannungsänderung mit dem PPP an etwas anderem. Den PPP kenne ich ja nun wie meine Hosentasche. Seine Endstufe kann mit +-15V Amplitude Spannung zur Netzphase addieren, das sind effektiv 10,6V. Der typische Netzklirr beträgt ca. 3%, manchmal auch 4%. Dafür braucht man 7 bzw. 9,5V von den verfügbaren 10,6V, um den Klirr wegzuregeln. Der resultierende Ausgangsklirr geht beim PPP dann runter auf ca. 0,7%, beim G-PPP auf 0,2%, aber nur, wenn man mit der Ausgangsspannung ziemlich gut die Höhe der Eingangsspannung trifft. Bei 3% Klirr hast Du noch ca. +-3V zur Verfügung, um die Ausgangsspannung zu ändern, ohne dass der Verstärker an den Anschlag rauscht und sich dadurch der Klirr erhöht. Bei 4% Klirr hast Du gerade noch 1,1V zur Verfügung. Ich glaube daher, dass Ihr damals nicht die Änderung der Netzspannung gehört habt, sondern die Erhöhung des Klirrs durch den Verstärker im PPP, der am Anschlag war.
Sigi M. hat geschrieben: 22.06.2020, 14:43 ich möchte Dich gerne per PN kontaktieren, und das Thema noch ein wenig vertiefen.
Ja, hab' Deine PN gesehen, kriegst gleich Antwort.

Viele Grüße
Gert
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Beitrag von Sigi M. »

Fortepianus hat geschrieben: 22.06.2020, 15:13 ....
Ich glaube daher, dass Ihr damals nicht die Änderung der Netzspannung gehört habt, sondern die Erhöhung des Klirrs durch den Verstärker im PPP, der am Anschlag war.
.....
Hallo Gert,
das ist genauso möglich, aber mangels entsprechender Messgeräte konnte ich das damals nicht verifizieren. Schon wieder so ein Thema, das mich interessiert :-)

Was mich damals aber völlig beeindruckt hat, ist die Wirksamkeit von Stromsäuberung, an die ich bis dato nicht geglaubt habe, und auch nicht an Kabelklang. Da ging es eigentlich erst richtig los. Eine Offenbarung :cheers: an meiner eigenen Anlage :D

VG
Sigi
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Der Gang nach Canossa :-) DC Filter

Beitrag von Sigi M. »

Ich hab's auch endlich kapiert. :P

Die Dioden werden erst durchflossen, wenn der Strom an den Kondensatoren so groß ist,
dass die an den Kondensatoren abfallende Spannung die Sperrspannung der Dioden übersteigt.
Erst dann tritt der von mir skizzierte Fall auf, und dann ist man bereits ausserhalb des Arbeitsbereichs
dieser Schaltung.
In meiner Welt ging der Hauptstrom durch die Dioden, das war falsch gedacht :oops:
ja ja, wenn man sich einmal verrannt hat....

Vielen Dank an alle deren Geduld ich möglicherweise überstrapaziert haben sollte. :cheers:
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,
Sigi M. hat geschrieben: 22.06.2020, 16:55 Ich hab's auch endlich kapiert. :P

Die Dioden werden erst durchflossen, wenn der Strom an den Kondensatoren so groß ist,
dass die an den Kondensatoren abfallende Spannung die Sperrspannung der Dioden übersteigt.
Erst dann tritt der von mir skizzierte Fall auf, und dann ist man bereits ausserhalb des Arbeitsbereichs
dieser Schaltung.
In meiner Welt ging der Hauptstrom durch die Dioden, das war falsch gedacht :oops:
ja ja, wenn man sich einmal verrannt hat....

Vielen Dank an alle deren Geduld ich möglicherweise überstrapaziert haben sollte. :cheers:
gar kein Problem, so haben wir doch alle zusammen nochmal über die Wirkungsweise eines DC-Filters nachgedacht.
Sigi M. hat geschrieben: 22.06.2020, 16:27 Was mich damals aber völlig beeindruckt hat, ist die Wirksamkeit von Stromsäuberung, an die ich bis dato nicht geglaubt habe, und auch nicht an Kabelklang. Da ging es eigentlich erst richtig los. Eine Offenbarung an meiner eigenen Anlage
Ging mir auch so. Ich habe ja mittlerweile drei von den G-PPPs drin, einen vor den Quellgeräten und je einen vor den beiden Hauptlautsprechern. Die Wirkung ist beeindruckend.

Viele Grüße
Gert
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Beitrag von Sigi M. »

alles klar, prima !! :cheers:
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Trafos vergossen

Beitrag von Sigi M. »

Hallo an alle,

ich habe vom Vergiessen der 2 Trafos von Jürgen (Audiowolf) ein paar Fotos / Filmchen gemacht. Sind jetzt nicht weiter aussortiert....
https://we.tl/t-MjlEmDDBUW (bis zum 7.12.2020)
über WE transfer

Ich habe einfach die Blechumrandung mit KLebeband verklebt, und dann alles mit Harz aufgefüllt.
Auf den Filmchen sieht man, wie das Harz blubbert, wenn die Luft in der Vakuum Phase zwischen den Windungen rausgezogen wird, und auf einem anderen, wie das Harz in den Trafo zieht, wenn man das Vakuum "ablässt"

Ich habe die Luft innerhalb von einer Stunde 15 mal abgepumpt und 15 mal wieder reingelassen, bis praktisch keine Luft mehr aus den Windungen kam. Mit > 60 Grad getempert. ca.8h

Ergebnis: Ein Trafo ist so leise, dass man aus 15 cm Entfernung kein Geräusch mehr hört, der ANdere ist in 1 - 1,5 m Entfernung nicht mehr zu hören. Am Hörplatz stört Trafobrummen jetzt überhaupt nicht mehr. Vorher war das Brummen wirklich unerträglich, wirklich laut. Hatte mich persönlich überzeugt ;-)

Ich hätte gerne noch weniger Brummen beim zweiten Trafo gehabt, aber habe auch mittlerweile eine stärkere Pumpe, die mehr Vakuum zieht. (Ölgefüllte -0,97 bar, zuvor nur eine Drehschieberpumpe - 0,75 bar) Damit wäre er sicher noch etwas leiser geworden.

Falls noch jemand Interesse hat ?!? kontaktiert mich einfach.

Für Jürgen's Verguss 2 Trafos habe ich ca 1,5 L Harz benötigt und Strom /Transport Summe ~ 50 EUR
Einer käme je nach Grösse ~ 25 (klein) - 40 (grösser als Jürgens') EUR

VG
Sigi

PS: vielleicht noch ein paar Details zur Vorgehensweise:
Aus dem Harz ragende Kabel werden mit 2 fach Schrumpfschlauch verstärkt, um eine Bruchstelle zu vermeiden.
Die Trafos werden komplett unter Harz getaucht
Vakuum wird gezogen, die Lufteinschlüsse zwischen den Windungen entweichen in Form von Luftblasen.
Das Vakuum wird belüftet, die Vakuumeinschlüsse zwischen den Windungen ziehen das Harz in den Trafo.
Im Wechsel Vakuum / Vakuum Belüften, bis keine Blasen mehr kommen.
Tempern (erhitzen unter Vakuum) bis das Harz gut abgebunden hat / ausgehärtet ist.
Ausformen, Grate entfernen, Test
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AudioWolf
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Beitrag von AudioWolf »

Hallo Sigi, für Deine Mühen möchte ich mich noch einmal hier herzlich bedanken!!!!!

Die Vergüsse sind sehr gut geworden und die Trafos sehr schwer :D

Zu dem Test:

"Ergebnis: Ein Trafo ist so leise, dass man aus 15 cm Entfernung kein Geräusch mehr hört, der ANdere ist in 1 - 1,5 m Entfernung nicht mehr zu hören. Am Hörplatz stört Trafobrummen jetzt überhaupt nicht mehr. Vorher war das Brummen wirklich unerträglich, wirklich laut. Hatte mich persönlich überzeugt ;-)

Ich hätte gerne noch weniger Brummen beim zweiten Trafo gehabt, aber habe auch mittlerweile eine stärkere Pumpe, die mehr Vakuum zieht. (Ölgefüllte -0,97 bar, zuvor nur eine Drehschieberpumpe - 0,75 bar) Damit wäre er sicher noch etwas leiser geworden."



-> Sigi hat die Trafos bei mir im etwas "halligen" Wintergarten angeschlossen und laufen lassen. Die Geräuschkulisse ist dort i.d.R. um -40 dB (Land).

Ein Trafo war dort nicht zu hören, der andere summte sehr leise wenn man den Kopf (Ohren) darüber neigte.

Am Hörplatz wurde der lautere Trafo in das Verstärkergehäuse gelegt (Boden und Wandfläche sehr nahe (+2x3dB) ) , und bei absoluter Ruhe und Aufmerksamkeit begutachtet. Ja, wenn man sich konzentrierte war etwas zu hören. Nun, aber nur etwas. Mit Filzunterlegern, geschlossenem Deckel und angezogenen Schrauben ist es nun sehr schwer da etwas auszumachen.

Wenn die Musik spielt und sei sie noch so leise eingestellt hört man vom Trafo nichts mehr. :cheers:

Also alles TOP! :D

Gab es Klangverschlechterungen oder Klangverbesserungen: Nein, das lasst sich akt. bei meiner sicher ungenügenden "Kette" und dem kleinen Abhörraum nicht so einfach ausmachen. Weiterhin war ein AB Vergleich ja nicht möglich. Ja, das vorab sehr laute Brummen ist nicht mehr vorhanden!

Viele Grüße


Jürgen
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Hami
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Beitrag von Hami »

Hallo Siggi,

eventuell möchte ich meinen 3 kVA Trafo vergiessen, muss aber zuerst noch den DC Blocker testen

Wäre das Vergiessen mit den Trafo Abmessungen machaber ?

Viele Grüße
Hami
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