passive Lautsprecher aktivieren

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hannes
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passive Lautsprecher aktivieren

Beitrag von hannes »

Hallo an alle Forumsteilnehmer,
ich habe vor meine Passivboxen auf Aktiv umzubauen. Es sind kleinere Lautsprecher von T+A Criterion TR 450. Diese Boxen sind mit sehr guten Lautsprechern von SEAS bestückt. Im Moment weiß ich nicht welche Module hier verwendet werden könnten. Villeicht ist hier jemand des sich mit sowas prima auskennt. Bin um jeden Ratschlag und Tip dankbar.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Hannes,
hier kommt wohl der Scan Speak 15 W 4531 G00 Revelator 4 Ohm und der Ringradiator Satori TW29 von SB Acoustics (ehemalige Scan Speak Mitarbeiter) zum Einsatz. Aber die Bassreflex-Abstimmung würde bei Aktivierung um die resistiven Komponenten der Frequenzweiche reduziert und eine neue BR-Abstimmung darf berechnet werden, vermutlich bei etwas größerem Gehäuse.
Grüße
Hans-Martin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,
Sehr viele Wege führen nach Rom😀

Hier zwei relativ einfache und kurze Wege auf Basis von Plate Amps

Abacus Cortex Plate Amps

https://www.abacus-electronics.de/produ ... p-diy.html


Hypex Fusion FA122 oder FA252

https://www.hifisound.de/de/Lautspreche ... Modul.html

Abacus mit einem hervoragenden Support
Hypex mit einem interessanten DSP und guten Anschluß/Ausbaumöglichkeiten

Sinnvoll wäre weitere Info darüber,
- wie Du sie anschliessen möchtest: analog (an Vorverstärker, CD, DAC,...) oder digital
- brauchst Du mehrere umschaltbare Setups
- Fernbedienung
- Option für eine Erweiterung um einen Subwoofer (was ich DEFINITIV empfehlen und gleich ein 3-Wege Modul, wie z.B. das FA 253 kaufen würde)

Was darf das ganze kosten?


Grüsse,
Alwin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

hi,

an Hans-Martin

ich nehme an, hier geht es nicht um Bau eines neuen Lausprechers au Basis der vorhandenen Chassis (also Neuberechnung). Ich vermute, es geht einfach um Ersatz/Umgehen der passiven Frequenzweiche und nicht um ein neues Gehäuse.

Grüsse,
Alwin
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hannes
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passive aktivieren

Beitrag von hannes »

Hallo,

ich höre immer noch analog, CD, Tuner, Vinyl. Die Boxen sollen direkt von der Vorstufe aus betrieben werden können. Also ein Regelmodul inkl. Endstufen wäre prima.

mfg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Mister Cool hat geschrieben: 13.01.2020, 09:27Ich vermute, es geht einfach um Ersatz/Umgehen der passiven Frequenzweiche und nicht um ein neues Gehäuse.
Hallo Alwin, Hannes,
der Innenwiderstand der Weiche verändert Qes und damit auch Qts. Bei der Berechnung der BR-Abstimmung geht Qes mit ein. Dessen Wert ändert sich bei Wegfall der passiven Weiche durch Aktivbetrieb. In dem Bestreben, ein guten Kompromiss für tiefsten Bass aus einem möglichst kleinen Gehäuse zu erzielen, wird der höhere Widerstand sogar konstruktiv vorteilhaft eingesetzt.
Aktivierung geht aber durch die harte Kopplung ohne diesen Verlustwiderstand in die Gegenrichtung.
Ein Abacus Modul zur Ansteuerung mit Tiefbass-EQ und BR-Rohre mit Schaum zustopfen wäre ein leicht beherrschbarer, rein analoger Weg.
Es ist nicht unwichtig, die verwendeten Chassis zu kennen, bzw. auf Herstellerdatenblätter zurückzugreifen, um die passive Frequenzweiche zu verstehen, speziell die vom Hersteller praktisch realisierte Übergangsfrequenz, deren Steilheit und Phasendrehungen, ganz zu schweigen von den Möglichkeiten von Impedanzentzerrung und Saugkreisen.
Ich würde bei einem kompakten BR-LS mit einer radikalen Veränderung durch Aktivierung rechnen, vorsichtig formuliert: nicht auszuschließen, dass einem das Ergebnis nicht mehr gefällt und der Einsatz von EQ erforderlich wird, wo man lange herumbastelt, bis man doch noch mit Subwoofern ergänzt. Diese Anschlussmöglichkeit/Integrierbarkeit sollte bei der Wahl der Plateamps gleich berücksichtigt werden.
Die Probleme erkennt man erst, wenn die Umsetzung der zunächst einfach erscheinenden Vorstellung fortschreitet...
Grüsse
Hans-Martin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,
Hans-Martin hat geschrieben: 13.01.2020, 10:38 Ich würde bei einem kompakten BR-LS mit einer radikalen Veränderung durch Aktivierung rechnen, vorsichtig formuliert...
Hans-Martin
Es gibt doch nicht "die eine Aktivierung" -> mittels DSP und geeigneter Mittel (Trennung, delaay, EQ,..) kann ich sie so gestallten, dass sie sehr nah an der Passiv-Variante liegt (wenn es gewollt ist)
Hans-Martin hat geschrieben: 13.01.2020, 10:38 ...wo man lange herumbastelt, bis man doch noch mit Subwoofern ergänzt. Diese Anschlussmöglichkeit/Integrierbarkeit sollte bei der Wahl der Plateamps gleich berücksichtigt werden.
Die Probleme erkennt man erst, wenn die Umsetzung der zunächst einfach erscheinenden Vorstellung fortschreitet...
Grüsse
Hans-Martin
Ich würde es nicht als Probleme sondern als Chance bezeichnen und was ich z.T. im Sinne hatte, als ich von einem 3-Wege Modul mit der Option/Erweiterung um einen Subwoofer geschrieben habe.
Einerseits hat man durch das eingebaute DSP gute Möglichkeit die Charakteristik anzupassen/abzustimmen (z.B. der passiven Variante "nachzuahmen" -> man muß ja nich mit Berechnung/Simmulation "bei Adam und Eva" anfangen, mann kann sich an der passiven Abstimmung orientieren, und die ist ja bekannt) und andererseits durch ein HP-Filter die kleine Box von dem Bass zu befreien und durch einen (zwei) Subwoofer zu ergänzen. Und zwei kleine geeignete Subs dazu zu bauen ist in dem Fall wirklich ganz einfach, da die ganze Aktivierung und inteligente DSP Ansteuerung bereits in dem Plate Amp enthalten ist. De Facto, das sind einfache zwei Kisten mit Chassis. Keine Raketenwissenschaft.
Und das gute dabei ist, mittels DSP kann ich solange verschiedene Setups vergleichen und ausprobieren, bis es mir gefällt, ohne etwas an Hardware (Bauteile/Kosten) ändern zu müssen. Und wie das geht, das kann man schon "trocken üben", in dem man sich z.B. das Hypex Filder Design Programm für die Fusion Amps aus dem Internet runterlädt, installiert und Offline damit rumspielt.

https://www.hypex.nl/product/hypex-filter-design/17

Grüsse,
Alwin
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hannes
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passive aktivieren

Beitrag von hannes »

Hallo an alle Teilnhemer,

wie anfänglich beschrieben möchte ich mich meine Lautsprecher T+A Criterion TR 450 auf einfachem Wege aktivieren. Es sind sehr gute Boxen mit sehr wertigen Lautsprechern. Ideal wäre ein Modul mit der aktiven Weiche+2 Endstufen. Die Trennfrequenzen und Filterordnung kann ich rausbekommen. Zu aufwendig will ich es nicht treiben, mit DSP habe ich im Moment noch wenig Erfahrung.
LINN hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit geschaffen, passive Lautsprecher zu aktivieren mittels Karten. Aber eine Geräteschlacht will ich in jedemfall umgehen.

nette Grüße von Hannes
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

einfach so "ohne DSP" wird es nicht gehen, denn ausser Trennung (Trennfrequenz, Filtertyp, Filterordnung, die bekannt sind), müssen noch die Chassis pegelmässig angepasst und ggf. entzerrt/linearisiert werden, was bis jetzt über die passive Weiche erfolgte. Und das geht nicht per "Knopfdruck" :-)

Wenn Du Dich mit dieser Materie nicht auseinander setzen möchtest (was ich auch verstehe, da kommt ja noch das Messen, Messequipment,..) würde ich eher empfehlen diese Lautsprecher zu verkaufen und neue aktive zu kaufen. Dafür findest Du hier genug Empfehlungen in jeder Preisklasse.


Bei LINN steckten die vorprogrammierten Karten in den Verstärkern und es ging nur deshalb so einfach, weil sie für die LINN eigene Lautsprecher (also bekannte) vorkonfiguriert werden konnten.

Grüsse,
Alwin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hannes hat geschrieben: 15.01.2020, 11:09wie anfänglich beschrieben möchte ich mich meine Lautsprecher T+A Criterion TR 450 auf einfachem Wege aktivieren. Es sind sehr gute Boxen mit sehr wertigen Lautsprechern. Ideal wäre ein Modul mit der aktiven Weiche+2 Endstufen. Die Trennfrequenzen und Filterordnung kann ich rausbekommen. Zu aufwendig will ich es nicht treiben, mit DSP habe ich im Moment noch wenig Erfahrung.
Hallo Hannes,
du möchtest sicherlich, dass das Ergebnis nicht schlechter ausfällt als der jetzige Zustand bietet.

Den Verlustwiderstand der passiven Weiche kannst du durch einen (mal angenommen) 0,3 Ohm Widerstand simulieren. Der verschlechtert die Kopplung an den Verstärker, erlaubt aber, die Bassreflexabstimmung sowie die Gehäusegröße beizubehalten.
Die Auswahl der Chassis hat T+A schon durch Auswahl zueinander passender Komponenten erledigt, da wirst du nichts ändern, auch das Gehäuse ist darauf schon mit Fräsungen abgestimmt.

Jetzt kommt die Entwicklungsabteilung zum Zuge und konstruiert eine Frequenzweiche, die mit Hochpass (Trennfrequenz, Flankensteilheit) die Belastbarkeit des HT gewährleistet und ggf. entzerrenden Netzwerken Feinheiten ausbügelt. Diese Entwicklungsarbeit wirst du nun wiederholen. Einfach die vom Hersteller angegebene Trennfrequenz zu übernehmen, kann eventuell nur als Notbehelf angesehen werden, denn ein Testbericht zeigt per Impedanzkurve oder per Rundstrahlverhalten manchmal deutlich auf, dass der angegeben Wert nur ungefähr stimmen kann, manchmal ist die Frequenz des TT-Tiefpass eine andere als die des HT-Hochpass, welche von beiden wurde dann genannt? Um die Frequenzweiche zu konfigurieren, ist eine DSP-basierte Lösung erheblich flexibler als eine Analogtechnik-Hardwarelösung, wo man den Lötkolben bemühen muss, um bestimmte Werte zu ändern.
Und eine DSP-Version bietet meist Polaritätswahl und neben einfachen parametrischen EQs auch Delay, mit dem man beide Chassis zeitlich koordinieren kann (Kompensation der mechanischen Position und der Gruppenlaufzeit der Filter).

Wenn es gelingen könnte, mit wenig Aufwand den zugrundeliegenden T+A Lautsprecher deutlich zu verbessern, stellt das T+As (warum wohl bisher erfolgreichen?) Ingenieuren ein schlechtes Zeugnis aus.
Ich denke, das wahre Ausmaß des erforderlichen Aufwands wird dir bewusst, wenn du nach dem Umbau die ersten Hörtests machst und noch ein paar Tage Musik damit gehört hast.
Ich halte eine DSP-basierte Lösung für hilfreich, den Klang dorthin zu bringen, wo man ihn eigentlich haben wollte.

Als erstes würde ich die Chassis in nur einer Box ablöten und mit Kabeln durch die Reflexöffnung nach draußen führen, zum Aktivmodul. Stehen beide LS nebeneinander, müssten bei Ansteuerung mit Monosignal alle Töne zwischen den Boxen lokalisiert werden (außerhalb entspricht phasendrehung). Das funktioniert nicht mit der DSP-Version, die prinzipbedingt eine unvermeidbare Durchlaufverzögerung mitbringt, schnell sind 6ms (entsprechend fast 2m Distanz) mit im Spiel.
Ich zweifle nicht daran, dass es möglich ist, die vorgegeben Box durch Aktivierung zu verbessern, allerdings geht das erfahrungsgemäß nicht mit einem Fingerschnipps.
Die Sprungantwort kann man schon mit Audacity/PC und einem einfachen Mikrofon erfassen, da sieht man die (relative) Polarität der Chassis und das zeitliche Zusammenspiel (wo der HT höchstvermutlich vorausläuft). Mit DSP Delay am HT ist das schnell ausgeglichen.
Ein Messystem selbst mit nicht-kalibriertem Elektretmikrofon ist im entscheidenen Frequenzbereich meist hinreichend linear, um die Weiche abzustimmen. Darauf würde ich nicht verzichten wollen.
Grüße
Hans-Martin
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Hannes,

Alwin und Hans-Martin stimme ich aus eigener Erfahrung ausdrücklich zu! Ich habe vor Jahr und Tag ein Paar B&W N804 3-Wege aktiviert und es zeigte sich, dass ich eine "neue Lautsprecherabstimmung" entwickeln konnte, die meinem Geschmack dann lange sehr gut genürgte. Aber: Die professionellen Lautsprecherentwickler kennen/können ihr Handwerk und so bedingt es schon einigen Aufwandes an Kenntnissen, Messtechnik und Geräten um erfolgreich etwas besseres zu entwickeln. Mein Projekt war letztlich (unter einsatz von DEQX PDC und SP-996en) erfolgreich, aber es war halt auch einige Zeit signifikanter Teil des Hobbys (mit Lernkurve :wink: ). Startpunkt war die DSP Nachbildung der Originalweiche und 6 Endstufen, woraus sich dann langsam "meine Abstimmung" entwickelte. Zum Aktivierungsprojekt kann ich also nur raten falls Du bereit und in der Lage bist Zeit und Geld zu investieren sowie den nötigen Sachverstand zu erlangen (wir können bei Letzterem ggf. übrigens etwas helfen :cheers: ).

Grüße und viel Erfolg!
Winfried

4801
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hannes
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passive Lautsprecher aktivieren

Beitrag von hannes »

Hallo an alle aktiven Forensiker,
in der Tat habe ich mir das einfacher vorgestellt, es ist prima so viele Fachleute hier zu treffen. Den Gedanken werde ich wohl doch verwerfen müssen. Den besseren Weg sehe ich wirklich darin mir aktive Boxen zu kaufen. Ich werde mir demnächst eine Dynaudio XD20 anhören. Aktive Lautsprecher sind mir meist lieber wie die Passiven. Der Auftritt ist einfach was ganz anderes.
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Hannes,

die XD ist ein Lautsprecher, der nach meiner Erfahrung am besten digital bedient werden sollte.
Auch muss man auf eine sehr gute Digitalquelle achten, um wirklich zu hören,
was die Dynaudios so drauf haben.
Leider wird das in Vorführungen bei Händlern immer sträflichst vernachlässigt.

Es gäbe auch noch die Alternative sich fachlichen Beistand von Profis bei der Aktivierung zu holen, z.B. Merovinger.

Grüsse Jürgen
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

h0e hat geschrieben: 15.01.2020, 19:36 Hallo Hannes,

die XD ist ein Lautsprecher, der nach meiner Erfahrung am besten digital bedient werden sollte.
Auch muss man auf eine sehr gute Digitalquelle achten, um wirklich zu hören,
was die Dynaudios so drauf haben.
Leider wird das in Vorführungen bei Händlern immer sträflichst vernachlässigt.
Na ja, bei dem vorhandenen analogen Vorverstärker nicht so einfach zu realisieren😀

Besteht die Möglichkeit die Lautsprecher zur Probe zuhause zu hören?

Grüsse,
Alwin
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