Verfasst: 09.10.2019, 10:44
Ich habe bei der Suche nach hochwertigen für den Linn nichts gefunden.
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Hallo Charles,phase_accurate hat geschrieben: Ich habe mir schon die Ueberlegung gemacht, ob ein möglichst Verlustloses Kabel mit teuren Dielektrika und Innenleitern (von welchen HF Signale definitiv profitieren) nicht vielleicht sogar kontraproduktiv ist. Zwar ist ein höherer Signalpegel auf der Empfängerseite besser bezüglich Jitter aber eine höhere Kabeldämpfung führt zu weniger ausgeprägten Reflektionen was auch wieder besser ist bezüglich Jitter. Vielleicht gibt es ja für jede Gerätekombination einen "Sweet Spot" bezüglich Kabeldämpfung wenn Pegel und Reflektionen gegeneinander abgewogen werden.
diese Androhung mache ich jetzt wahr. Ich habe mir dafür drei ziemlich winzige Aludruckguss-Gehäuse besorgt. Die Idee: In ein Gehäuse kommt ein variabler Widerstand im Bereich zwischen 60 und 150 Ohm, in eins die Einspeisung BNC -> XLR zwischen Pin 1 und 2 (Schirm gegen Leiter) und in eins die Einspeisung zwischen den Leitern, also zwischen Pin 2 und 3. Ich beginne mit dem variablen Abschlusswiderstand und verschwinde für eine Stunde in meiner Garage, wo sich die Ständerbohrmaschine und all das Werkzeug für's Grobe findet. Das Ergebnis:Fortepianus hat geschrieben:dafür habe ich mir gerade etwas Material bestellt, um die passenden Adapter zu bauen. Ich erzähl dann.Fujak hat geschrieben:Angesichts der Tatsache, dass es in der letzten Zeit einige Beiträge im Forum gab, die dem neunen Linn G-Hub einen besseren Klang über AES-Ausgang attestieren, taucht bei mir die Frage auf, wie denn die Messung des SPDIF-Signals über AES/EBU zu bewerkstelligen ist.
abwarten, bis jetzt habe ich nur einen Abschlusswiderstand. Aber der Impuls muss auch irgendwie in das symmetrische Kabel rein. Weiter also mit dem Gebastel - die 24mm-Löcher für die XLR-Einbaustecker in die winzigen Gehäuse zu schnitzen ist eine gewisse Herausforderung. Die Einspeisung zwischen Schirm und Leiter ist dann aber ganz einfach:saabcoupe hat geschrieben:du hast wirklich für alles eine Lösung, ich bin begeistert.
habe ich auch die Wellenwiderstände der Leiter gegen Masse angeschaut.Fujak hat geschrieben:Gehe recht in der Annahme, dass analog zu dem von Dir beschriebenen Prozedere jeder der beiden Innenleiter eines XLR-Kabels jeweils gegen Masse auf 110 Ohm gemessen wird?
Aber z. B. das Musigo hat zwischen Pin 2 und 3 114 Ohm und gegen Masse 112 Ohm. Da sind die drei Leiter ja verflochten - die Masse ist aber nur ein (Kupfer-) Leiter, Pin 2 und 3 haben zusätzlich zu dieser Kupfer- noch eine dünne Silberader. Es kommt also auf den Aufbau des Kabels an.Hans-Martin hat geschrieben:das dürften eher jeweils 55 Ohm sein, da 110 Ohm die Abschlussimpedanz zwischen den beiden gegenphasigen Signalleitern ist.
ja, das kann ich gerne mal ausprobieren mit dem nächsten G-Hub am G-HA als DAC. Nochmal zur Klarstellung: Das Wyde Eye ist das einzige echte 110Ohm-Kabel, das ich habe. Die anderen Kabel waren alle XLR-Kabel für die analoge Verbindung. Die habe ich eigentlich nur gemessen, um etwas Übung mit dem neuen Messbesteck zu kriegen. Dass das MuSiGo XLR-Kabel recht gut die 110 Ohm trifft, ist Zufall.Fujak hat geschrieben:danke für den zweiten Teil der Wellenwiderstandsmessungen mit XLR/AES-Kabeln. Nachdem die Messungen der symmetrischen Kabel eine so eindeutige Sprache sprechen, würde mich interessieren, inwieweit Du die Einhaltung bzw. Abweichung von 110 Ohm im Klangvergleich bestätigt siehst, oder ob es da klangliche Ausreißer (nach oben oder unten) gibt. Schließlich sind alle Deine Testkabel ja unterschiedlich im Aufbau und auch vom Material her. Zum Beispiel: Das mir (wenn auch nur in der BNC-Variante) sehr vertraute WydeEye scheint da ziemlich ideale Werte von Haus aus mitzubringen, MuSiGo XLR2 von Harald mit seinen 114 Ohm bzw. MuSiGo XLR1 mit 112 Ohm weichen da zwar ein Stück ab, aber haben sicher bessere Leiterqualität. Das fände ich einen interessanten Vergleich.
wie es der Zufall so will, wurde heute am Nachmittag ein neuer G-Hub fertig. Zunächst habe ich den XLR-Eingang des Oppo G-HA noch ein bisschen frisiert, damit die Kabel einen guten 110Ohm-Anschluss finden:Fortepianus hat geschrieben:ja, das kann ich gerne mal ausprobieren mit dem nächsten G-Hub am G-HA als DAC.Fujak hat geschrieben:Nachdem die Messungen der symmetrischen Kabel eine so eindeutige Sprache sprechen, würde mich interessieren, inwieweit Du die Einhaltung bzw. Abweichung von 110 Ohm im Klangvergleich bestätigt siehst, oder ob es da klangliche Ausreißer (nach oben oder unten) gibt. Schließlich sind alle Deine Testkabel ja unterschiedlich im Aufbau und auch vom Material her. Zum Beispiel: Das mir (wenn auch nur in der BNC-Variante) sehr vertraute WydeEye scheint da ziemlich ideale Werte von Haus aus mitzubringen, MuSiGo XLR2 von Harald mit seinen 114 Ohm bzw. MuSiGo XLR1 mit 112 Ohm weichen da zwar ein Stück ab, aber haben sicher bessere Leiterqualität. Das fände ich einen interessanten Vergleich.
Hallo Gert,Fortepianus hat geschrieben:Der Hörtest zeigt mal wieder, dass Messwerte nicht alles sind. Ich würde sagen, der Wellenwiderstand sollte schon recht gut stimmen, sonst wird das nichts, aber der Wellenwiderstand ist eben nur ein Mosaiksteinchen, das ein gutes Kabel ausmacht.
klar. Aber wenn der Wellenwiderstand schon nicht stimmt, sind Reflexionen sicher.Hans-Martin hat geschrieben: ↑15.10.2019, 00:32Praktiker kennen Klangunterschiede zwischen Digitalkabeln, die sich vielleicht mit dielektrischer Absorption, Mikrofonie und Laufrichtung etc. verbinden lassen.
Bei der reinen Messung des Wellenwiderstands sind alle diese Unterschiede kaum zu detektieren.
Ja, der existiert noch. Das Problem an der Sache: Die Taktgenauigkeit der Clocks ist in den letzten 10 Jahren erheblich besser geworden, so dass die Clock im G-Linn wesentlich besser ist als die (abstimmbare) Referenzclock, die ich im Jittermonitor verwende. Wenn dann das Kabel einigermaßen etwas taugt, kann ich damit dann die Unzulänglichkeiten der Referenzclock hör- oder messbar machen, was aber nur von untergeordnetem Interesse ist.Ich nehme an, dass dein einst gebauter Jitter-Analysator noch existiert. Beim XLR-Kabel kann man die Richtung nicht durch Umstecken ändern, beim SPDIF-Kabel mit RCA oder BNC schon. Vielleicht kannst du deine alte Methode wieder aktivieren, als flankierende Maßnahme.
Diese Frage hat mich tatsächlich länger beschäftigt beim symmetrischen Ausgang des G-Hub. Schauen wir uns den Ausgang zusammen mit einem typischen AES/EBU-Eingang an, hier dem (modifizierten) Eingang des Oppo G-HA (draufklicken, dann wird's größer):Auch kenne ich Komponenten, bei denen die symmetrische Digitalübertragung über twisted Pairs mit hartem, bei anderen ohne Signalmassebezug geschieht. Wo ist Pin 1, wo das Gehäuse des Steckers?
Ja, und doch interessant, dass dem AES/EBU nun schon mehrfach in Rückmeldungen an mich der bessere Klang attestiert wird beim G-Hub. Vielleicht hilft ja auch ein bisschen mit, dass ich vor den Ausgangstreibern das Digitalsignal nochmal ein bisschen aufsteile, aber das ist sicher nicht die ganze Wahrheit. Ich habe bei mir gestern den Versuch ebenfalls gemacht, den G-Hub per XLR 110Ohm und per Koax 75Ohm mit dem G-HA zu verbinden - da gewinnt auch bei mir klanglich ganz klar die symmetrische Verbindung. Allerdings waren das auch zwei unterschiedliche Kabel - am Koaxausgang das Oyaide FTVS-510, am XLR das Musigo. Verwende ich am XLR dagegen das Apogee Wyde Eye, hat der AES-Ausgang klar das Nachsehen gegenüber dem Koaxausgang. Damit ist klar: So eine Digitalverbindung ist ein komplexes Zusammenspiel von Ausgangstreiber plus Anpassungsnetzwerk, Einbaustecker, Kabel mit Steckern, Einbaubuchse und Anpassungsnetzwerk im Empfänger. Wie immer bei HF ist das nicht ganz trivial.Es bleiben viele Fragen offen, bei Koax mit 75 Ohm noch eher eindeutig, bei AES/EBU ...?
Hallo Gert,Fortepianus hat geschrieben: ↑16.10.2019, 10:10
Rechts vom Kabel sieht man die Eingangsschaltung des G-HA, die ich durch Anpassen der Widerstände R12 bis R15 auf 110 Ohm getrimmt habe. Am Eingang wird Pin1 nur hochfrequenzmäßig über C3 an die Masse des Empfangsgerätes angebunden, ansonsten ist der Eingang galvanisch getrennt. Der Schirm des Kabels (bzw. die Masseader bei ungeschirmten Kabeln) ist also nur HF-mäßig am Empfänger geerdet und hängt ansonsten potenzialmäßig in der Luft.
Das ist bei mir auch so.Ich habe bei mir gestern den Versuch ebenfalls gemacht, den G-Hub per XLR 110Ohm und per Koax 75Ohm mit dem G-HA zu verbinden - da gewinnt auch bei mir klanglich ganz klar die symmetrische Verbindung.
Umso spannender, deine Berichte zu lesen ...Wie immer bei HF ist das nicht ganz trivial.
da hast Du aber mal recht damit - in der Tat habe ich etwas gestutzt, als ich die Verbindung gesehen habe. Der verwendete Übertrager hat tatsächlich eine Mittelanzapfung auf Primärseite, ich habe das gemessen, und die hängt auf Pin1 der XLR-Buchse. Eigentlich muss man nur dem smd-Übertrager das mittlere Beinchen auf Primärseite anheben und fertig. Das mach ich jetzt mal .Hans-Martin hat geschrieben: ↑16.10.2019, 10:55 Die Mittelanzapfung des Übertragers (das 5. Beinchen kenne ich bei den Digitalübertragern von Audio-Geräten nur als Schirm zwischen den beiden Wicklungen, anders als bei Netzwerkverbindungen, da sind generell Mittelanzapfungen bei den Übertragern, die allerdings nach meinen Beobachtungen an zerlegten Geräten, Recyclingmaterial, nicht konnektiert sind).
Die Verbindung Mittelanzapfung auf Masse hebelt prinzipiell die perfekte Gleichtaktunterdrückung des Übertragers aus.