Kommendes 4 Wege System mit 3 Wege Horn ;)

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Stan

Nicht viel... zumindest nicht im Master. Im Mikrofonweg macht der sicher Sinn, aber er wirkt ja im Master auf alles.

Vor allem ist es wichtig heraus zu bekommen, woran die Schärfe liegt... Ich bin aber drann... Sobald ich genaues weiß (leider ist mein schönes Earthworks defekt) gibt es ein Feedback.

Viele Grüße

Christian
Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

chriss0212 hat geschrieben: .......leider ist mein schönes Earthworks defekt.....
Christian - was ist passiert ???

Ich freue mich bei jeder Messung über das Earthworks - ich hoffe Du bald auch wieder :D

Viele Grüße
Jens
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jens

Vielen Dank für die Anteilnahme ;)

Was passiert ist: Gute Frage... Morgens alles gecheckt... dann zu einem Forumskollegen gefahren und seid dem ist es fast Tod. Fast, weil es noch etwas von sich gibt, wenn man vorne auf die Kapsel stupst...

Es sollte ja ein Garantieschaden sein.

Viele Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian,
das Earthworks ist vermutlich wie fast alle Messmikrofone mit einer Backelektretkapasel versehen, die eine Kugelcharakteristik hat. D.h., nach hinten ist die Kapsel versiegelt, nach vorn offen.
Schlägt man nun eine Autotür zu, entsteht ein kurzfristiger Überdruck im Innenraum, der die Membran eindrückt und durch kleine Undichtigkeiten den Hohlraum hinter der Membran zwangsentlüftet. Es dauert dann eine gewisse Zeit, bis das Mikrofon wieder normal einsatzbereit ist.
Ich selbst hatte diesen Fall, als ich einen Mitforenten nördlich Schleswig besuchte und bei ihm messen wollte. Das misslang mit allen 3 Mikrofonen, die ich dabei hatte.
An anderer Stelle habe ich hier im Forum schon davon berichtet, dass ich einen Auftrag bekam, reklamierte Mikrofonkapseln aus in Autos integrierten Freisprecheinrichtungen zu überprüfen. Sie hielten alle die Spezifikationen ein, kein einziges war defekt. Aber alle funktionierten einmal nicht, weshalb sie ausgebaut wurden. Die Erklärung kam später (s.o.), die Lösung war eine Kapsel mit Richtcharakteristik, die hinten offen war und damit immun gegen das Türenknallen. Seitdem schließe ich die Autotür bei eingeladenem Messmikrofon immer mit heruntergelassener Seitenfensterscheibe.
Grüße
Hans-Martin
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

"Seitdem schließe ich die Autotür bei eingeladenem Messmikrofon immer mit heruntergelassener Seitenfensterscheibe."

Da muss man erst einmal drauf kommen. :shock:
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin

Ja... ich kann mich erinnern, dass du davon schon einmal berichtet hast... aber das Mikrofon liegt schon über einen Tag zum Druckausgleich... gestern ging es noch nicht wieder... Mal sehen... ich gebe ihm mal noch ein-2 Tage.

Vielen Dank und Gruss

Christian
Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Danke für die Info Hans-Martin.

Ja - dunkel erinnere ich mich auch dran das Du dass an anderer Stelle erwähnt hast.

Am besten man schreibt es auf die Schutzhülle/Karton :wink:

Viele Grüße
Jens
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

chriss0212 hat geschrieben: Mal sehen... ich gebe ihm mal noch ein-2 Tage.
Hallo Christian,
nur mal zur Sicherheit: Die Phantomspannungszuführung hast Du bestimmt gecheckt und - falls Du ein M30BX hast - dieses hat eine 6V Batterie.

Viele Grüße
Georg
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Christian,

ich weiß nicht, ob meine letzten Nachrichten angekommen sind, deshalb schreibe ich mal hier.
Ich habe die Hörner am Do. auch bekommen, allerdings in der (noch)langen Version. Hajo hat sie persönlich vorbeigebracht. Sehr sympathischer "Kerl".
Habe da mal die Maße genommen und verschiedene Treiber/Gehäusevolumen und Längenkombis durchgerechnet. Es ist bei dir schon ein "Zwitter". Ein richtiges JMLC ist es wie vermutet nicht mehr. Die Länge (eingekürzt) passt zu enem 265Hz Horn (75cm Durchmesser) und der Durchmesser aber eben zum 200hz Horn.
Wenn du es unter diesen 265Hz betreibst, würde ich da speziell auf die Verzerrungen achten und da schauen, bzw. es davon abhängig machen wo ich trenne, da in Richtung Cutoff die Verzerungen zu nehmen.

Ich selbst werde einen anderen Treiber anfertigen, der noch etwas besser passt und da ich sie für Surround brauche, also 5mal, nehme ich die beiden nicht ganz so perfekt passenden Hörner jetzt für hinten und die nächsten werde ich dann wohl speziell bei Hajo anfertigen lassen, oder auf eine Tractrix Kontur gehen mit 1m Durchmesser, da diese wesentlich tiefer geht als die JMLC, immerhin fast eine Okt..
Habe deinen Treiber auch mal durchgerechnet. Vom Impuls her ist es so bei 4L Rückkammer am Besten. Ich weiss ja nicht wie groß du sie gehalten hast. Alle anderen Sachen muss man messen, eben weil es so eine Mischform ist.

VG
Ralf
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Ralf,

ja, Deine Nachricht ist angekommen, war nur letzte Woche schwer mit Rumprobieren beschäftigt ;)

Ich setze die Hörner derzeit bei 200 Hz ein, werde aber da noch mal etwas spielen ;)

Rückkammer: ich habe kein Gehäuse... mein Gedanke:
Ich habe ja Open Baffle Bässe... und damit vermute ich den besseren Übergang der Systeme! Aber ich werde irgendwann auch noch mal ein Gehäuse probieren :)

HaJo: ja, das ist ein sehr netter Kerl! Er hat mich hier auch sehr beim Umbau auf den 8“ Unterstützt!

Ich melde mich die Tage noch wegen einem Treffen! Kannst Du auch vormittags? Da könnte man auch mal Lauter machen :)

Viele Grüße

Christian
rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Christian,

ich kann auch morgens, ist kein Problem.

Dadurch, dass du hinten den 8"er offen hast ist das so eine Art "Back Loaded-Horn" anders herum.
Ich persönlich, ist aber auch nur mein Geschmack/Meinung, kenne kein gut klingendes BL-Horn und ich habe schon dutzende gebaut und probiert.
Bei der Cutoff Frequenz des Horns, also jetzt iwo zwischen 200hz und 265Hz, steigt die Gruppenlaufzeit auf ca. 3ms an, dass der rückwärtige Schall eher vorn ankommt, als der von Vorne und das Horn verzögert in seinem Wirkbereich sowieso auch den Schall um ca. 1-1,5ms, was etwa der Länge entspricht. Acourate gleicht das in Bezug zu den anderen Chassis an, aber nicht zwischen Vor-und Rückseite der Membran.
Das liegt so bei deinen Bässen nicht vor, bzw. wird durch eine "Open Baffle" genau anders herum gemacht. Alles von hinten wird verzögert. Je weniger Verzögerung desto weniger Bass.
Ich denke, eher ich habe die Erfahrung gemacht, da ist mehr Performance mit Gehäuse zu erwarten. Einfach mal nen 5L-Eimer/Salatschüssel locker mit Dämmung füllen und mit einer Schraubzwinge/Panzerband dran drücken um mal eine Tendenz zu sehen.
Man möchte ja auch n.M. ein wenig ein symmetrisches Schwingverhalten haben, was bei einer "OB" (bis auf kleine Unterschiede wegen Korb/Magnet) ja auch der Fall ist und einen Vorteil darstellt. Mit Horn davor ist das ja auch wieder etwas anders.

Wenn es dir allerdings so gefällt und du zufrieden bist ist es doch super, das ist das Wichtigste, aber wir wollen ja immer dieses 1% mehr was sich iwo versteckt hält :mrgreen: .

Es gibt wohl Anbieter, die das bei Basshörnern machen, wo dann zwei 46er OB laufen und ein großes Horn davor ist, wobei dann die 46er aber auch noch sehr weit unter Cutoff betrieben werden und einen extra Sub einsparen.

So hat eben jeder sein eigenes Plesirchen.

Viele Grüße
Ralf
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Ralf

Danke für die Info! Ich habe auch nur bei einem der beiden Lautsprecher „Probleme“... das lässt wirklich vermuten, dass der rückwärtige Schall... nach vorne reflektiert... für Auslöschungen sorgt.

Ich werde das mit dem Gehäuse also in jedem Fall probieren!

Viele Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

chriss0212 hat geschrieben:Rückkammer: ich habe kein Gehäuse... mein Gedanke:
Ich habe ja Open Baffle Bässe... und damit vermute ich den besseren Übergang der Systeme! Aber ich werde irgendwann auch noch mal ein Gehäuse probieren :)
Hallo Christian,
wenn ein vorgesetztes Horn durch Anpassung den Wirkungsgrad nach vorn erheblich verbessert, d.h. schon eine minimale Membranauslenkung macht gut Lautstärke, wird damit automatisch auch nach hinten der Wirkungsgrad besser?
Ich habe sowohl frontloaded wie auch backloaded Hörner gebaut, beide funktionieren, weil der Schall der Membran vorne wie hinten mit gleichem Pegel austritt.
Soweit das Dipolprinzip, vorn wie hinten gleich - sofern sich kein Horn an die Membran anschließt.

Kombiniert man einen LS mit kugelförmiger Abstrahlung mit einem gleichlauten Dipol bei gleichem Übertragungsbereich, kommt es zur Kardioide. Nach hinten gehen typisch -3B inverser Schall.
Ein wirkungsgradschwacher Dipol macht praktisch keinen hinreichenden Schritt in diese Richtung, ebensowenig wie ein zu geringer nach hinten abgestrahler inverser Schallanteil.

Martin Logan kombiniert den MT/HT Dipol mit dem Omni-Bass, das ist nicht ohne Probleme bei der Aufstellung.

Avantgarde Acoustic verzichtet bei seinen Hörnern teilweise auch auf die rückwärtige Abdeckung (z.B. des 160mm) Treibers. Nach meinem Verständnis ist die Belastbarkeit des Chassis groß genug, sodass man sogar auf einen Hochpass verzichtete (bei Trio), und dass man das Horn zur Bedämpfung der Resonanzfrequenz benutzen würde, war auch nicht erkennbar. Zudem konnte ich hinter dem Horn vom Treiber nichts hören, der nach vorn abgestrahlte Schall überwog bei weiten, war vielleicht 10dB lauter.
Deshalb wird der rückwärtig abgestrahle Schall bei ungefaltetem Horn und entsprechender Hornlänge keine nennenswerten Auslöschungen bewirken, anders als bei backloaded Hörnern, wo die Hornöffnung nach Faltung wie auch das Chassis aneinander grenzen. Das wäre ja auch kein Dipol mehr.
Dipol-Bass und daran anschließendes Dipol-Horn (also frontloaded und ebenfalls backloaded angeschlossenen Treiber) wäre doch mal konsequent, wenn es um die homogene Abstrahlcharakteristik geht. Sowas habe ich noch nicht gesehen, traue dir, Christian, durchaus zu, das Thema zu erforschen. Und entsprechend zu berichten :cheers:
Grüße
Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin
eine minimale Membranauslenkung macht gut Lautstärke, wird damit automatisch auch nach hinten der Wirkungsgrad besser?
Gute Frage... und aus dem Bauch heraus würde ich sagen nein ;)

Aber: Das Horn steht in einer Exke, die eigentlich ein Keil ist, womit der Rückwärtige Schall schon wieder in einem im Grunde großen Horn mit einer Mundöffnung von fast 2 Metern endet... da könnte das schon wieder anders aussehen ;)

Es geht um den linken Lautsprecher!

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Eile Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian,
wenn ich daran denke, dass die beiden Dipol-Tieftöner auch vor der Wand stehen, ist deren Beeinträchtigung durch die Wandnähe ungleich krasser als das, was die Membran eines 20cm Chassis erfährt, das nach vorn durch ein Horn an den Raum ankoppelt.
Wer stellt denn einen Bass-Dipol vor eine Ecke???
Grüße
Hans-Martin
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