Guitarfreak hat geschrieben:Für ein Diy Projekt für eine Passive Vorstufe basierend auf dem Nelson Bass B1 Buffer
Hallo Daniel,
Nelson
Bass B1 Buffer ist ein netter Tippfehler?
Eine passive Vorstufe ist es nicht, mit den impedanzwandelnden FETs im Signalweg und der netzbezogenen Stromversorgung.
ich meine, es war einst stereoplay, dort hat man einst verschiedene Poti-Alternativen verglichen, darunter auch widerstandsbestückte Drehschalter ("Ladder-Type").
Am besten kam (nach Gedächtnis) ein Noble Potentiometer weg.
Mit Relaisschaltung haben sich schon manche Hersteller die Zähne ausgebissen, innerhalb der Garantiezeit mussten Leiterplatten getauscht werden, auf denen andere Relais montiert waren. Langfristige Zuverlässigkeit ist auch ein Qualitätsargument, und Relaiskontakte, die auf große Ströme ausgelegt sind, haben nicht zwangsläufig auch gutes Kleinsignalverhalten (2V an mir unbekannten Widerständen, der Eingangswiderstand des FETs und der Gatewiderstand sind es nicht, die wären dagegen sehr hochohmig).
Relais sind mikrofonieempfindlich, das könnte auch einer der Gründe sein, weshalb die Naim Vorverstärker mit Relaissteuerung ein separates Netzteil bekommen können und bei Batteriebetrieb noch einmal besser klingen. Eine kapazitive/induktive oder Vibrations-Kopplung zwischen Erregerspule und stromdurchflossenen Kontakten spielt vielleicht auch eine Rolle.
Die Idee, mittels Binärkodierschalter Spannungsteiler per Relais auszuwählen, hatte ich auch schon, aber aus oben genannten Gründen verworfen.
Es gibt bei ebay auch vielpolige Stufenschalter, bereits mit SMD-Widerständen (Ladder-type) bestückt. Ich habe etwa 30 Euro dafür bezahlt, liegt aber noch in der Schublade, deshalb keine Aussage.
Stufenschalter mit 24 Schritten sind schon schwer zu finden, die gängigen mit 12 Stufen reichen nicht.
Nelson Pass ist bekannt für seine minimalistischen Schaltungen, allerdings sind die 1 kOhm Widerstände im Ausgang der ersten Generation nicht gerade das, was man bei einem Vorverstärker sehen möchte. Es empfiehlt sich, die Leitung zum Endverstärker kurz oder besonders kapazitätsarm zu halten, was bei AktivLS keine einfache Aufgabe ist. Die 2. Version hat einen deutlich niedrigeren Ausgangswiderstand.
Das Netzteil (Trafo , Gleichrichter, 18V Regler) würde ich auslagern, die internen Kabelwege kurz halten (es gibt Achsverlängerungen). Die ersten 3 Bilder der Seite
https://orronoco.blogspot.com/2014/10/b ... r-pre.html finde ich sympathisch, die nachfolgenden weniger. Der Artikel bezieht sich allerdings auf die erste Generation und bestimmte Elemente (Minimalismus) spiegeln in der Machart Nelson Pass' Grundgedanken wieder, Straight&Simple.
Mit einer fernbedienbar-prozessorgesteuerten Multi-Relaisschaltung von Abschwächern könnte ich diesen Gedanken nicht fortsetzen, andererseits ist das Kaskadieren von Widerstandsabschwächern keine großartige geistige Leistung, hingegen die Minimierung schon.
Mich hat bisher die passive Vorstufe
Passion von Audio Synthesis, basierend auf Ben Duncans Ideen, bei der Eingangswahl auch noch die Signalmasse unbenutzter Quellen zu unterbrechen, und zwischen Eingangswahlschalter und Ausgangsbuchse nur einen 3kOhm Widerstand allerbester Qualität zu löten, den (Make before Break) Drehschalter nur jeweils den erforderlichen Widerstand nach Masse zu schalten. Im Sinne von Nelsons Minimalismus zugunsten der Qualität wäre das ein geeignetes Konzept für die dazu passende Lautstärkeregelung auf Augenhöhe...
Grüße
Hans-Martin
P.S.:
der Grund für meine späte Antwort ist ein vor dem Absenden abgestürzter Firefox, wo ich in der irren Menge offener Tabs Mühe hatte, meinen bereits geschriebene Text wiederzufinden.
Ich bin ein Freund guter Kabel, kein Freund großflächiger Leiterplatten, schon gar nicht, wenn darauf mikrofonieempfindliche Bauteile montiert sind.
Und wenn Widerstände am Magneten kleben, weiß man, dass sie nicht frei von Hysterese sein werden, also klirrverdächtig. Immerhin kann man solche Schaltungen regelmäßig entmagnetisieren, manchmal ist das sehr lohnenswert.