besseres Netzteil für Laptop?

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Sinfonix
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besseres Netzteil für Laptop?

Beitrag von Sinfonix »

Hallo,
ich nutze seit kurzem für die HighRes Wiedergabe einen Dell Laptop mit neuem I7 Processor. Hierzu habe ich zwei Fragen (bin ein "dummer" Computer User mit vernünftigen elektrischen Basis-Kenntnissen):

1. Das kleine externe 45W / 19.5V Netzteil ist komplett in Kunststoffgehäuse; warum besitzt es einen Schutzleiteranschluss? Ist der Schutzleiter klanglich relevant?

2. Ist ein anderes, audio-optimiertes Netzteil klanglich relevant? wenn ja, welches wäre empfehlenswert?

Vielen Dank im Voraus
Willi
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Willi

Bei Dell kann es Dir passieren, dass andere Netzteile nicht funktionieren! Bei den großen Modellen gibt es zusätzliche Kontakte. Der Stecker sieht im ersten Moment nur zweipolig aus hat aber noch einen weiteren Kontakt, der nicht sofort sichtbar ist. Wenn der nicht vorhanden ist, wird der Akku nicht geladen!

Bei unseren Laptops (auch bei Alienware) müssen wir leider die original Netzteile nutzen.

http://www.pc-magazin.de/vergleich/schu ... -7447.html

Wir habe diese Netzteile und die sind nicht so einfach zu ersetzen:
http://accessories.euro.dell.com/sna/pr ... u=450-ABIT

Grüße

Chriatian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Sinfonix hat geschrieben:ich nutze seit kurzem für die HighRes Wiedergabe einen Dell Laptop mit neuem I7 Processor.
Hallo Willi,
unter HighRes verstehe ich höhere Abtastrate als 44,1kHz und mehr als 16 Bit, also 24.
daran knüpft sich für mich eine interessante Fragestellung, ob die Ansprüche an die Stromversorgung höher oder niedriger sind, wenn die Datenrate der Quelle steigt.
Da der Laptop mit interner Batterie betrieben werden kann, das Netzteil nur eingesteckt werden muss, um einen Unterschied zu erfahren, sollte der Vergleich einfach auszuführen sein.
1. Das kleine externe 45W / 19.5V Netzteil ist komplett in Kunststoffgehäuse; warum besitzt es einen Schutzleiteranschluss? Ist der Schutzleiter klanglich relevant?
Das Netzteil hat einen Schutzleiteranschluss, weil es ein Schaltnetzteil ist, und über den Schutzleiter können die Netzstörungen abgeleitet werden, die das Netzfilter zurückhalten soll, die vom Netz zum Netzteil, auch die vom Netzteil zurück ins Netz.
Ein Nebeneffekt ist, dass der Laptop damit idR auch schutzgeerdet ist, was ich unter vielen Aspekten für einen Vorteil halte.
Die übliche Alternative wäre die Ableitung zur Stromversorgungs-Null, also zur Funktionserde des Laptop, ein sehr schlechter Tausch... Ohne Schutzerdeanschluss ist es sogar möglich, dass ein Phasenprüfer leuchtet, den man an das Laptopgehäuse hält. Das kann ziemlich erschreckend sein!
Mit WLAN gibt es keine Ableitung, aber mit geschirmten Netzwerkkabeln verbindet man zum Router, und wenn dort ein NAS-Server mit schutzgeerdetem Netzteil werkelt, geschieht hier die Ableitung des Laptop-Netzteil-Netzfilters zur Schutzerde. Der Dreck fließt über den Schirm ab, der die Signalleitungen eigentlich genau davor bewahren sollte, nun aber einkoppeln kann...
2. Ist ein anderes, audio-optimiertes Netzteil klanglich relevant? wenn ja, welches wäre empfehlenswert?
[/quote]
Ich benutze zwar einen Toshiba Laptop, der mit 15V versorgt wird, sein Akku hat 10,5V, mit dem er sonst auch läuft, aber die Erkenntnisse sind sicherlich übertragbar. Die Spannungsdifferenz ist für den Ladevorgang erforderlich, intern sind aber die 10,5V noch zuviel für die Schaltkreise, die mit 5V laufen (s.a. USB) oder 3,2V, dafür wird im Schaltnetzteil heruntergetaktet. Für die Displaybeleuchtung ist mehr Spannung erforderlich, dafür wird mit eigenem Schaltnetzteil hochgetaktet. Es gibt also im Gerät jede Menge Spannungsversorgungen, die den Akku mit Stromspitzen belasten und das ist nicht gerade ein Garant für beste Versorgung der Schaltkreise.

Ein externes Netzteil sollte also einen sehr niedrigen Innenwiderstand haben, selbstverständlich spannungsstabil geregelt und möglichst rauscharm bei mehr als 2,5A. Und der Stecker zum Laptop sollte gut passen, um sich nicht durch Übergangswiderstände aufzuheizen oder an diesen Störungen im Gerät zu reflektieren.

Wenn das Netzteil keinen Schutzerdeanschluss hat, würde ich den Rechner anderweitig schutzerden, entweder über eine angezapfte 0 (-)-Leitung oder über die Funktionserde einer Buchse.

Wenn es um hochwertiges Streaming geht, darf man dann auch über die geregelten Netzteile (Schaltnetzteil oder Analognetzteil) oder/und deren Erdung nachdenken, auch jeweils von externen Festplatten, Router /Switch und anderen Netzwerkkomponenten deren Kabel am Router/Switch zusammenlaufen.
Ich denke, der Laptop ist am anspruchsvollsten.

Ich rippe CDs am liebsten mit Batteriebetrieb am Laptop, aber die Ergebnisse sind nicht besser als beim schutzgeerdeten DesktopComputer. Wir hatten einen Thread zu diesem Thema, der dann aus dem Ruder lief und gesperrt wurde.

Es tun sich viele Aspekte auf, und man darf sich fragen, wie weit die berichteten Erfahrungen auf die eigene Situation anzuwenden sind. Um vergleichende Versuche wird man nicht herumkommen.
So seh ich das.
Grüße Hans-Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo,

mir drängt sich beim Lesen eine andere Maßnahme auf, die vermutlich einen größeren Unterschied macht, als eine bessere Stromversorgung für den Rechner: Afi oder Afis USB zwischen Rechner und Dac.
ich habe Afi(s) jetzt schon mehrfach gehört und vergleichen können, das ist wirklich eine super "Allzweckswaffe". Selbst Geräte mit bereits optimierter Stromversorgung profitieren, wie wir beim Aries Test festzustellen war.

Grüsse Jürgen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jürgen,

als AFI USB Nutzer, kann ich Dir absolut zustimmen!!

Viele Grüße

Christian
WongP
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Beitrag von WongP »

Hallo zusammen,

auch als nicht AFI USB Nutzer, kenne aber ähnliche "Symptome" vom Regen amber - kann euch absolut zustimmen!!

Viele Grüße
Michael
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Sinfonix
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Beitrag von Sinfonix »

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, nun ist mir die Bedeutung der Schutzerde auch klar.
Ich werde aber mal austesten ob es im Accubetrieb anders klingt (Anschluss über USB in den DAC, aber ohne LAN)

Muss das Laptop-Netzteil zwangsläufig am gleichen Stromkreis angeschlossen sein wie der DAC, um Potentialunterschiede auf dem Schutzleiter zu verhindern?
Ich hätte auch alternativ die Möglichkeit das Netzteil an anderer Phase zu betreiben (ich habe 3 separate Phasen mit jeweils eigenen 3-adrigen 2,5mm² Leitungen a 25m Länge an 3 separaten Steckdosen neben der Audioanlage). Ich weiß das man bei untereinander verbundenen Audiogeräten die gleiche Phase haben soll, um eben Ausgleichsströme zu verhindern.

Was ist AFI? Sorry, aber den Begriff höre ich zum ersten mal.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest
Willi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Willi,
Afi USB wird hier beschrieben.

Wenn man in einer Anlage Geräte aus mehreren Phasen versorgt, hat man beste Chancen, keine Störung auszulassen :( . Bei nur einer Phase hat man den Vorteil einer Gleichtaktstörung bei den Geräten, die letztlich weniger negative Auswirkungen hat.
Die Schutzerde ist im Haus einheitlich, ebenso der Mittelpunktleiter (Null).
Allerdings reagieren Audiogeräte oft auf parallel angeschlossene Schaltnetzteile, die würde ich durch Netzfilter stärker entkoppeln.
Grüße Hans-Martin
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Sinfonix
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Beitrag von Sinfonix »

Hallo Hans-Martin,
ich nutze ohnehin nur eine der Phasen.

CD-Rippen mit Accu, alternativ mit Netzteil, hört sich gleich an.
Die Wiedergabe dieser Datei 44,1K per USB mit Accu, alternativ mit Netzteil hört sich gleich an.
Allerdings gibt es im Accubetrieb Aussetzer bei 192K Dateien, nicht aber bei Netzbetrieb.

Da es eine asynchrone USB-Übertragung ist und eine entsprechende Treibersoftware arbeitet, dürfen nach Betriebsanleitung weder Hub noch Zwischengerät genutzt werden.

Allerdings klingt eine gerippte CD per USB ein wenig rauer als die original CD, die in den gleichen Wandler per Optokabel liefert. Aber ich wollte ohnehin mal ein anderes USB-Kabel ausprobieren.
Das Thema Netzteil kann ich wohl zu den Akten legen.

Danke für die Info's
Willi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Willi,
ich denke, das USB-Modul im DAC ist einfach nicht so gut bzw. dessen Implementierung in den DAC.
Bei USB gibt es auch noch verschiedene Betriebsarten mit unterschiedlicher Qualität.
Bei früheren Windowsversionen war auch noch das Problem, dass alles über den KernelMixer lief, und was 44,1kHz war, wurde auf 48kHz umgesampelt. Das machte die Qualität gewiss dadurch nicht besser.

Übersichtlicher wird die Situation dadurch auch nicht...
Wenn man die beste Auflösung bzw. Betriebsart gefunden hat, fängt man bei der Stromversorgungsoptimierung nocheinmal wieder an.
Vorweihnachtliche Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Sinfonix hat geschrieben:,



Allerdings gibt es im Accubetrieb Aussetzer bei 192K Dateien, nicht aber bei Netzbetrieb.

Da es eine asynchrone USB-Übertragung ist und eine entsprechende Treibersoftware arbeitet, dürfen nach Betriebsanleitung weder Hub noch Zwischengerät genutzt werden.
...
Das Thema Netzteil kann ich wohl zu den Akten legen.
Hallo Willi,
soll das heißen, dass dein Laptop bei Batteriebetrieb anders rechnet als bei Netzbetrieb?
Was verursacht die Aussetzer?
Wenn man beim Vinylrip unter Batteriebetrieb ein Brummen in der Aufnahme hat, fehlte (der Abschirmung?) ein Erdungsbezug, Ein Draht zur Schutzerde ermöglicht eine brummfreie Aufnahme.
Wenn mit Netzteil die Aufnahme verbrummt, kann ein anderes eine brummfreie Aufnahme ermöglichen, (das habe ich nicht selbst erlebt, war aber an der Diskussion beteiligt). Nun ist 192 kHz digitale Pbertragung nicht gleichzusetzen mit Vinylrip, aber eine Vielfalt der Möglichkeiten bei Stromversorgung und Erdung ist hinsichtlich Performance erklärungsbedürftig.
Mit einer schaltbaren Steckdosenleiste kann die externe Stromversorgung abgeschaltet werden, die Schutzerdeverbindung bleibt bestehen, es sei denn, man zieht den Netzstecker. 3 Betriebsarten und nur 2 Handgriffe trennen sie.
Allerdings klingt eine gerippte CD per USB ein wenig rauer als die original CD, die in den gleichen Wandler per Optokabel liefert. Aber ich wollte ohnehin mal ein anderes USB-Kabel ausprobieren.
Was liefert die original CD per Optokabel in den gleichen Wandler?
Bei mir hat ein alter 500VA Trenntrafo die Rauigkeit vom CD-Player genommen, nun erst konnte er mit meiner modifizierten Squeezebox mithalten (beide Geräte gleich SPDIF digital übertragen). Rauigkeit deutet auf Modulationsrauschen, das wiederum deutet auf Jitter.
Weinachtliche Grüße Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Willi
Allerdings gibt es im Accubetrieb Aussetzer bei 192K Dateien, nicht aber bei Netzbetrieb.
Dann schau doch mal bei den Energie Setting nach. Es kann sein, dass sie so eingestellt sind, dass bei Akku Betrieb die Leistung herunter gefahren wird um die Laufzeit zu erhöhen.

Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Willi,
ähnliche problematik gerade aktuell diskutiert: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 79#p128879
Grüße Hans-Martin
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Sinfonix
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Beitrag von Sinfonix »

Hallo,
vermutlich hat der Laptop einen anderen Energiehaushalt bei Accubetrieb, was aber für mich nicht tragisch ist wenn das Netzteil sauber läuft. Mal nebenbei bemerkt, die Windows-Energieeinstellungen sind alles andere als übersichtlich.
Diese Aussetzter sind vielmehr ein Spratzeln, so eine Mischung von Rauschen und zerhackter Wiedergabe. Aber wie gesagt, solange der Netzbetrieb sauber läuft.....

JRiver 22 ist auf den ASIO Treiber des T+A DAC8 eingestellt und setzt den Kernel außer Funktion. Damit klingen echte HighRes Aufnahmen auch besser als CD. Das wiederum deutet meines Erachtens auf eine saubere Funktion des USB hin.
Warum aber CD über Opto eingespeist etwas natürlicher klingt als seine Kopie (merke ich bei Sopanstimmen und gezupften Streichern), das ist mir noch ein Rätsel. Entweder ist das USB-Kabel dafür verantwortlich, oder beim Kopieren der CD entsteht eine Verfälschung. (Vielleicht kopiert ExactAudioCopie etwas schnell (ca. 10x), meldet dabei aber keine Fehler.)
Naja, wäre auch nicht so schlimm, weil ich nicht alle meine CDs kopiert haben muss. Hauptsache die neuen HighRes Downloads sind gut.

So, jetzt wünsche ich erst mal allen schöne Weihnachtstage und das sich niemand über verflixte Technik ärgern muss.
Herzliche Grüße
Willi
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