Kaufberatung DAC/KHV

iKorbinian
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Kaufberatung DAC/KHV

Beitrag von iKorbinian »

Liebes Forum,

Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. Meine Frage erscheint auch relativ wenig technisch, jedoch bin ich zuwenig versiert um mir selbst einen guten Marktüberblick zu verschaffen. Ich suche einen DAC/KHV, der zwischen dem Macbook Pro und meinen AKG K701 vermittelt.

Beim Preis würde ich bis zu 250-300 Euro ausgeben wollen.

Und noch zwei Basics als Fragen:
[*] Klangliche Unterschiede sind bei der digitalen Wandlung doch marginal?
[*] Was macht einen wirklich guten DAC/KHV aus?

Lg, Korbinian
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Korbinian,

in der Preisklasse (bzw. etwas darüber) kann ich immer noch die ASUS Xonar Essence One empfehlen; hier der entsprechende Thread dazu:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... ar+essence

Hab ich selber sehr gern genutzt (gerade mit meinem Q701) und lange nach etwas Besserem suchen müssen. Wunderbarer technischer Aufbau, hochwertige Komponenten, genug "Saft", erstklassige Treiber.

Grüße,
Thomas

P.S.: ich hab eine beinah neuwertige Essence One noch in OVP hier eingelagert; die u.U. zu verkaufen wäre. Bei Interesse einfach PN
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Korbinian,
iKorbinian hat geschrieben:[*] Klangliche Unterschiede sind bei der digitalen Wandlung doch marginal?
nein, ganz und gar nicht - leider. Die teureren DAC/KHVs haben schon ihre Daseinsberechtigung. Gerade ein AKG K701 macht die Unterschiede hörbar - gute Kopfhörer sind hier viel abbildungsgenauer als ein Lautsprecher. Nicht umsonst gibt es das größte Forum in Sachen D/A-Wandler von den Kopfhörer-Benutzern in den USA (siehe ww.head-fi.org).

Qualitätsunterschiede betreffen vor allem die Themen Jitter / Detailauflösung / Raumabbildung / tonale Balance/ Präzision in der Basswiedergabe, Impedanz etc. Zu dem Thema gibt es hier schon zahlreiche Threads (Suchfunktion nach Stichworten z.B. wie "DAC Marktüberblick" oder "Wie klingt Jitter" durchforsten).
Was macht einen wirklich guten DAC/KHV aus?
Gute DAC-KHV-Kombis können beides gut: eine saubere D/A-Wandlung mit minimalem Jitter, und einen kraftvollen Antrieb des KH, der auch bei der Basswiedergabe insbesondere bei niederohmigen KHs nicht schlapp macht. Die meisten preiswerten (bis ca. 600,- € NP) können beides nur mittelmäßig. Gerade die Ausgangsstufen werden aus Kostengründen oft mit intergrierten Operationsverstärkern (sog. OPAs) ausgestattet, die keine über das gesamte Frequenzspektrum ausgewogene Leistungsreserven haben. Dadurch klingen gerade die hochauflösenden Kopfhörer (Deinen würde ich dazu zählen) zwar brilliant, aber immer ein wenig blutleer und dünn - und auf die Dauer anstrengend. Die meisten Kopfhörer-Ausgänge an DACs sind eher eine Notlösung, die keinesfalls einen "echten" KHV ersetzen - sei er integriert oder separat.

Um Dir eine Vorstellung davon zu geben, was eine gute DCA-KHV-Kombi konstruktionstechnisch ausmacht, gehe doch mal auf die Seite von Audio-GD (http://www.audio-gd.com). Deren DAC-KHV-Kombis besitzen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und haben einen sehr guten Ruf bei dem bereits zitierten Head-fi.org-Forum.

Mein Rat an Dich wäre, dass Du Dir mal Komponenten aus unterschiedlichen Preisregionen bei Händlern vor Ort ausleihst (bzw. Deinen Kopfhörer mitnimmst) und mit vertrauten Stücken probehörst. Dann wird Dir am deutlichsten klar, worin die klanglichen Unterschiede liegen, und worauf es sich lohnt zu achten, bzw. wofür es sich für Dich persönlich lohnt, mehr Geld zu investieren.

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Korbinian,

der könnte vielleicht passen:

http://www.thomann.de/de/fostex_hp_a4.htm

Ein in den USB eingeschleiftes gutes 5V Linearnetzteil dürfte dem Klang nicht abträglich sein.

Ebenso der USB Regen.

Gruß

Bernd Peter
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inexxon
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Beitrag von inexxon »

Hallo,

sehe die Sache ähnlich wie Fujak und man darf nicht alles glauben was in Foren geschrieben wird. Ich höre vorwiegend über Kopfhörer und nachdem ich mich damals im D/A Wandler Preisbereich von 100-400€ rauf und runter gehört hatte und keine für mich signifikanten Unterschiede festellen konnte überredete mich ein Freund doch noch einmal den Schritt zu wagen einen doppelt so teueren Audiolab M-Dac zu probieren. Nun einige Jahre später bin ich ihm immer noch dankbar das er mich damals überredete den die Unterschiede bei D/A Wandlern sind alles andere als marginal vor allem mit hochauflösenden Kopfhörern fällt einem das sofort auf.

Meine derzeitige Empfehlung an Dich da P/L sehr gut und auch wenn oberhalb Deines Budgets (vielleicht Gebrauchtkauf) ist der Ifi Audio iDSD Micro. Das Gerät besitzt einen guten D/A Wandler und einen sehr guten KHV wo qualitativ vergleichbare Einzelgeräte sicherlich mindestens das doppelte kosten würden.

http://www.projekt-akustik.de/Hifi/D/A- ... :4375.html

Viele Grüße!
Sören
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Pittiplatsch
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Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Korbinian
inexxon hat geschrieben:man darf nicht alles glauben was in Foren geschrieben wird
in diesem Sinne mach Dir ein eigenes Bild. Die meisten Studiogeraete sind top-solide, also ist Thomann schon mal eine gute Quelle zum stoebern. Ich bin mit meinem AKG501 top zufrieden am Focusrite Scarlett 2i2. Nur wenn man es "richtig" laut machen will ist dort Schluss. Aber das ist weit jenseits von dem was ich als Maximallautstaerke verkrafte.

Viele Gruesse,
Tobias
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Tobias,

ich hatte den Scarlett 2i2 bei mir mal zum Testen - in erster Linie zwar für Acourate-Messungen, aber bei der Gelegenheit habe ich ihn natürlich auch in puncto Audio-Qualitäten getestet.

Er ist für mich eher ein Beispiel für die von mir erwähnten "Allinclusive-DAC-KHV", die bei weitem nicht das Potenzial eines guten Kopfhörers ausschöpfen können. Ich habe einen AKG K500 (ein älteres Vorgängermodell von Deinem); der verhungert regelrecht an der Ausgangsstufe des Scarlett 2i2. In Sachen entspannte und kraftvolle Basswiedrgabe ist da von vornherein Schluss. Das findet nichtmal im Ansatz statt. Auch bei der Durchhörbarkeit in komplexen Musikstücken ist schon bei mittleren Lautstärken Schluss.

Das ist für ein Interface für 139,- € (so war damals der Preis) natürlich völlig o.k., ich würde sogar sagen, dass es ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis hat, und insofern verstehe ich auch Deine Zufriedenheit mit dem Interface. Aber die Gesamtperfomance ist in meinen Ohren klanglich doch sehr weit weg von einem guten DAC mit/plus gutem KHV.

Grüße
Fujak
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Pittiplatsch
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Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Fujak,

das glaube ich Dir gerne. Das war ja auch nur meine subjektiven Wahrnehmung. Ich z.B. hoere diese Unterschiede nicht (interne Soundkarte am PC vs. Focusrite vs. RME Fireface). Einzig die interne Soundkarte meines Notebooks kollabiert regelrecht beim AKG und wir tonal matschig. :) Lediglich hoehere Maximalpegel sind moeglich am RME UCX. Am internen Soundausgang hoere ich aber die Festplatte laden wenn gerade keine Musik laeuft :). Will sagen: nicht jeder nimmt diese feinen Unterschiede war.

Viele Gruesse,
Tobias
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Bernd Peter hat geschrieben:Hallo Korbinian,

der könnte vielleicht passen:

http://www.thomann.de/de/fostex_hp_a4.htm

Ein in den USB eingeschleiftes gutes 5V Linearnetzteil dürfte dem Klang nicht abträglich sein.

Ebenso der USB Regen.
Hallo Bernd Peter,

möglicherweise ist der DAC/KHV sein Geld wert. Doch wenn ich den Text in der ersten Beurteilung auf der Thomann-Seite lese, dann beschreibt der Rezensent sehr anschaulich die typischen Symptome eines KHVs, der einen Kopfhörer nicht ausreichend antreibt. Da die Basswiedergabe - wie bei Lautsprechern auch - bei Kopfhörern die weitaus meiste Energie braucht, geht diesem Frequenzbereich auch als erstem die Puste aus, wenn der KHV nicht liefern kann. Bei maximaler Stromaufnahme aus dem USB-Bus (500mA) ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Für den eigentlichen Verstärker wird abzüglich D/A-Wandlung maximal 300mA zur Verfügung stehen.

Insofern wird jeder DAC/KHV, der seinen Strom aus dem USB-Bus bezieht, m.E. von vornherein klanglich limitert sein. Von der problematischen Stromversorgung via USB-Bus für die Qualität der D/A-Wandlung ganz zu schweigen. Ein externes Netzteil plus USB-Regenerator kann hier, wie Du richtig anmerkst, sicher einiges kompensieren. Preislich liegt man damit allerdings schon wieder in Regionen, wo ich zu den preiswerteren KHV-DACs von Audio-GD raten würde.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Pittiplatsch hat geschrieben:Hallo Fujak,

das glaube ich Dir gerne. Das war ja auch nur meine subjektiven Wahrnehmung. Ich z.B. hoere diese Unterschiede nicht (interne Soundkarte am PC vs. Focusrite vs. RME Fireface). Einzig die interne Soundkarte meines Notebooks kollabiert regelrecht beim AKG und wir tonal matschig:). Lediglich hoehere Maximalpegel sind moeglich am RME UCX. Am internen Soundausgang hoere ich aber die Festplatte laden wenn gerade keine Musik laeuft. :) Will sagen: nicht jeder nimmt diese feinen Unterschiede war.
Hallo Tobias,

die Unterschiede zwischen Fireface UC (lange Zeit mein DAC/KHV), Focusrite Scarlett 2i2 und Onboard-Chip eines (modernen) Mainboards, höre ich auch nicht. Die liegen in meinen Ohren qualitativ relativ nahe beieinander. Die Unterschiede zu einem ausgewachsenen KHV-DAC sind dagegen für mich alles andere als fein sondern deutlich hörbar.

Grüße
Fujak
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Pittiplatsch
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Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Fujak,

dann bin ich beruhigt. Das zeigt aber eindrucksvoll das mehrere 100% Preisdifferenz sich nicht zwangslaeufig klanglich niederschlagen (zwischen onboard chip und Fireface UCX liegen ja gute 1200 Euro).

Ich wuerde das gar zu gerne mal gegentesten ... Ich werde mal die Augen nach einem gebrauchten Audio-GD KHV aufhalten. Welchen Audio-GD wuerdest du denn als soliden Einstieg mit deutlichem Klanglichen Zugewinn empfehlen?

BTW: Ich hab gerade mal am Focusrite getestet und der Maximalpegel bei klassischen ("leise") abgemischten Aufnahmen reicht da gerade so (Camille Saint Seans Sinfonie No3). Klanglich hat es fuer mich immer noch gepasst. Der Ausgang meines alten Yamaha CDX 596 hat da deutlich mehr Reserven. Ob es besser klingt? Da bin ich mir zumindest nicht sicher ...

Viele Gruesse,
Tobias
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Korbinian,

Lake People G99/2 oder G100 treiben AKG 701 sehr gut und liegen gebraucht gut im Budget. Da bleibt noch etwas Reserve für einen DAC.

Beste Grüße
gregor
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Fujak,

den USB Regen braucht er sowieso, wenn er mit dem Notebook arbeitet.

Sicher ist der NFB-11 preislich ein best buy, ich würde bei audio-gd aber dann gleich zum NFB-28 greifen.

Da kann man später auf balanced output beim Kopfhörer umrüsten.

Bei der Lautstärke ist anschließend runterregeln angesagt, so laut kann der KHV plötzlich.

So schaut es bei mir aus mit dem Vorgänger des NFB-28, dem HFB-10ES2 mit Sabre ES9018 und dem Hifiman HE-4:

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Gruß

Bernd Peter
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EnduMan
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Beitrag von EnduMan »

inexxon hat geschrieben:Meine derzeitige Empfehlung an Dich da P/L sehr gut und auch wenn oberhalb Deines Budgets (vielleicht Gebrauchtkauf) ist der Ifi Audio iDSD Micro. Das Gerät besitzt einen guten D/A Wandler und einen sehr guten KHV wo qualitativ vergleichbare Einzelgeräte sicherlich mindestens das doppelte kosten würden.

http://www.projekt-akustik.de/Hifi/D/A- ... :4375.html
Dieser Empfehlung schließe ich mich an. Ich nutze das Gerät sowohl an einem Mac Mini als auch direkt am iPad. Ich hatte jüngstens einen (modifizierten) AKG K701 zu Gast, der mir am iFI Micro sehr gut gefiel.

Gruß Bernd
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Pittiplatsch hat geschrieben:Hallo Fujak,

das glaube ich Dir gerne. Das war ja auch nur meine subjektiven Wahrnehmung. Ich z.B. hoere diese Unterschiede nicht (interne Soundkarte am PC vs. Focusrite vs. RME Fireface). Einzig die interne Soundkarte meines Notebooks kollabiert regelrecht beim AKG und wir tonal matschig:). Lediglich hoehere Maximalpegel sind moeglich am RME UCX. Am internen Soundausgang hoere ich aber die Festplatte laden wenn gerade keine Musik laeuft. :) Will sagen: nicht jeder nimmt diese feinen Unterschiede war.
Hallo Tobias,

ich gehe da völlig mit Dir, auch mir fällt es schwer irgendwelche Unterschiede auf Ebene des DAC zu hören. Ich hatte letztes Wochenende einen Wadia 121 bei mir, sicherlich nicht das schlechteste Gerät, aber ich konnte nicht zuverlässig einen Unterschied feststellen (vgl. war der einfache interne DAC eines AV-Receivers).

Ich denke, das Thema DAC wird auch irrelevanter werden, weil man zukünftig immer mehr digital in die Lautsprecher gehen wird, da dort ohnehin noch viel DSP-Arbeit stattfindet und es dann maximal darum geht, wie gut ist das digitale Signal vorher aufbereitet sind – also reden wir dann von Reclocking, DDC, etc.

Mit Kopfhörer fehlt mir die Erfahrung, hier kommt ja noch eine komplette Verstärkerschaltung hinzu, da kann ich mir schon vorstellen, das es hierbei größere Unterschiede gibt, die man über entsprechendes Material auch gut wahrnehmen kann.

Viele Grüße
Roland
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