Roon von Roon Labs

Tilisca
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Beitrag von Tilisca »

Hallo!

Nach zwei Wochen Roon-Testphase möchte ich meine Erfahrungen schildern.
Zu erst muss ich sagen, dass ich aus der G-DAC Ecke, mit Musik aus NAS (jetzt mit ConvoFS, früher mit Acourate-NAS) organisiert in Ordner komme. An das wird auch nichts rütteln. Die ganze Tagging-Sache und die neue Programme die mich umerziehen wollen lassen mich grundsätzlich kalt. Ich bin diesbezüglich altmodisch und höre eher Albums als Playlisten.
Aber ich bin ein Mann der ersten Stunde in Qobuz HighRes gewesen und ohne Acourate habe ich gelitten. PC-Audio war nie mein Ziel. Um eine gute Lösung zu bekommen musste ich dorthin und über einige Exkursionen in USB Audio, bin ich bei einer sehr gepimpten Dante Lösung mit Audirvana und Acourate Convolver gelandet. Der Klang passt, die Bedienung leider nicht so.

Gerade habe ich erfahren, das 2019 Qobuz in Ronn integriert wurde und habe zwei Wochen getestet. Von der Bedienungsseite kann man nicht meckern. Ronn macht alles sehr gut, hat zwar keine Ordnerstruktur aber für das brauche ich die Software nicht.
Ich verwende Upsamling auf 192 kHz und 176 kHz und im DSP die Acourate Filter die ich auch im Convo FS und Acourate Convolver nutze. Habe beim Vergleich Flow und Cleaner ausgeschaltet.
Wie klingt es?
Ja, es klingt sehr gut, etwas dünner im Bass als Dante, dadurch auch luftiger in den Mitten. Dante ist im Bass etwas wuchtiger aber leider zu präsent in den Mitten. Da kommt der G-Linn direkt vom Nas "musikalischer" mit mehr Luft. Ein Klavier klingt mit Dante etwas "konzentrierter", wie ein Espresso wenn man Lust auf ein Lungo hat :D . Leider klingen die Stimmen in Roon etwas nasal, eine Disziplin bei der ich sehr empfindlich bin.

Was ist die Weisheit aus der Geschichte?
Roon bleibt, ein Nuc i7 für die Core ist bestellt usw. :cheers: !
Man muss offen sein und für verschiedene Alternativen gerüstet sein:
1. Musik vom NAS - Kazoo mit ConvoFS immer, wegen dem Klang und der Bedienung.
2. Qobuz "auf die Schnelle" und auf die anderen zwei Anlagen (da AroioOS sonst) - Roon, wegen der sehr bequemer Bedienung und vertretbaren Klang.
3. Qobuz "in Ruhe" - Audio-PC mit Dante, wegen dem Klang aber eher umständlicher Bedienung (nur beim Starten muss ich drei extra Netzteile bedienen und dann hoffen, dass alles mit der Startreihenfolge der Programme klappt, dazu noch die lästige neue Remote A+, die den Inhalt in Qobuz nicht mehr anzeigt, nur die Suchfunktion geht).

Viele Grüße
Alex
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo zusammen,

gestern Abend und heute Vormittag habe ich nochmal intensiv Vergleiche gehört.

Roon ganz ohne DSP spielt insgesamt etwas straffer als JRiver in meinem Setup. Das hatte mir anfangs den Eindruck vermittelt, etwas Transparenz und Plastizität würde fehlen, was mich mit der neuen Player-Software hadern ließ und mich veranlasste, die verschiedenen Optionen auszuprobieren. Vielen Dank nochmal für die vielen Tipps dazu!

Nach einer Rundreise durch die DSP-Menüs und nun nochmal eine Nacht drüber schlafen bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen: Roon klingt bei mir ganz ohne DSP am Besten.

Dieser Eindruck von Straffheit gegenüber JRiver ist zwar da, nach intensiven Vergleichen sehe ich aber, dass es kein qualitativer Unterschied ist, nur etwas anders, es erfordert etwas Umgewöhnung.

Als letzten Test eben habe ich Roon gegen Schallplatte verglichen. Dafür habe ich eine Platte aus den 1970er Jahren mit schöner Tiefe und filigranen Klängen genommen, zu der es auch eine gute CD-Veröffentlichung gibt: Return To Forever - Romantic Warrior. Die CD hat hier auch den Vorteil, dass sie aufgrund moderater Dynamikkompression nicht lauter ist als die Schallplatte. So kann ich zum Vergleichen einfach parallel starten und die Eingänge umschalten. Fazit: Roon ist als Player-Software völlig in Ordnung!

Viele Grüße
Ludger
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo zusammen,

den Roon-DSP verschmähe ich beileibe nicht ganz: im Arbeitszimmer stehen meine alten ALR Note 5 Boxen auf dem großen Schreibtisch hinter den Computer-Monitoren. Da es große Standboxen sind, sind alle Treiber deutlich über den Monitoren, das geht sehr gut so. Am früheren Wohnort stand der Schreibtisch mitten im Raum und es klang gut. In dieser Höhe natürlich nicht für ernsthaftes Musikhören, aber als Raumbeschallung prima. Zum echten Hören habe ich ja die Hauptanlage. Am neuen Wohnort steht der Schreibtisch nun etwas doof in einer Ecke und es dröhnte unschön. Nun mit Roon habe ich in wenigen Augenblicken im Parametrischen EQ für diese Zone eine Tiefenabsenkung zusammengeklickt, die diese Raumbeschallung wesentlcih angenehmer macht. Super!

Viele Grüße
Ludger
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

StreamFidelity hat geschrieben: 10.05.2018, 12:00 ….Was mir ebenfalls positiv auffällt ist die performante Verarbeitungsleistung von 8,1x. Hier hatte ich regelmäßig zwischen 60-80x!....
Hallo,

kann mir bitte jemand erklären, wie ich die Anzeige "Verarbeitungsleistung" verstehen kann?
8x = Der Verarbeitungsprozess läuft 8x schneller als erforderlich?
Dann wären 60-80x ja besser...???

LG
Peter
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Hallo Peter,

nach meinem Verständnis ist es anders herum: Je mehr der Prozessor belastet wird, um so niedriger der Wert (und damit der Rechner-Headroom).
Bei High-Res-Aufnahmen (z.B. 192/24) sinkt der Wert im Vergleich zu 44/16.

Christoph
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

muenchenlaim hat geschrieben: 05.08.2020, 17:23 ....Je mehr der Prozessor belastet wird, um so niedriger der Wert....
Hallo Christoph,

das meinte ich auch. Z.B.:
8 = höhere Belastung des Prozessors
80 = niedrigere Belastung des Prozessors

Also 1 = 100% Belastung, 2 = 50% Belastung,
8 = 12,5% Belastung, 80 = 1,25% Belastung ???

Oder wie meinst Du das?
Danke für Deine Hilfe.

LG
Peter
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Ob deine Formel genau so stimmt weiß ich nicht. Aber "hoch = gut - niedrig = weniger gut" stimmt.
Schaue hier: https://community.roonlabs.com/t/proces ... sing/97239

Christoph
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

OK, danke.
LG
Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Peter,

ich entschuldige mich für meine schreckliche Fehlinterpretation von damals. :oops:

Hallo Christoph,

danke für den Link. Wenn ich es richtig interpretiere, dann bedeutet kein Wert = sehr gut, weil die Verarbeitungsgeschwindigkeit nicht unter 100 fällt?

Grüße Gabriel
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

Moin,

hier habe ich noch was zur Prozessorauslastung gefunden:
https://kb.roonlabs.com/DSP_Engine

… Use the processing speed indicator to get a sense of how "close to the line" you are. Numbers below 1.0 mean that the CPU on your Roon core is not powerful enough to execute the configuration you've requested. This is about as close to peril as you want to be:
Note that Roon currently runs the DSP engine on one CPU core per zone--so this reflects the load relative to consuming a full core. "2.0x" means you're using 50% of one CPU core to play music in this zone….


Also: Zahlen unter 1,0 bedeuten, dass die CPU auf Ihrem Roon-Kern nicht leistungsfähig genug ist, um die von Ihnen angeforderte Konfiguration auszuführen....."2.0x" bedeutet, dass Sie 50% eines CPU-Kerns verwenden, um Musik in dieser Zone abzuspielen.

Würde ich so verstehen: Alle zwischen keine Anzeige und größer 1.0x ist OK, oder?

LG
Peter
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Peter,

die Prozessorauslastung wird gerne auch so interpretiert, als dass man die Zeit für die blockweise Bearbeitung eines Datensatzes mit der Zeit vergleicht, die es für das Abspielen des Datenblocks braucht.
Ein Beispiel verdeutlicht das besser:
Die Abspielzeit für einen Datenblock mit 1024 Samples (z.B. Asio-Puffergröße) braucht bei 192 kHz eine Zeit von 5.333 ms.
Wenn nun die Bearbeitung der Daten durch einen DSP ebenfalls diese Zeit benötigt, dann wäre das Verhältnins 1:1. Braucht die CPU dazu aber nur 1 ms, dann ergibt sich ein Zeit-Verhältnis, also ein Faktor von 5.3

Also: je größer der Faktor ist, umso schneller ist der DSP fertig, die CPU hat kein Problem, den Datenstron kontinuierlich zu bearbeiten.

Es macht also z.B. Sinn, den Asiopuffer zu vergrößern, wenn der angezeigte Faktor zu klein wird. Ein Puffer von minimalen 64 Asio-Samples als Extrembeispiel bringt jeden Rechner in Stress, wenn die Daten nicht nur durchgereicht sondern auch noch bearbeitet (resampled, convolved etc.) werden sollen.

Grüsse
Uli
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

uli.brueggemann hat geschrieben: 06.08.2020, 08:50 … Also: je größer der Faktor ist, umso schneller ist der DSP fertig, die CPU hat kein Problem, den Datenstron kontinuierlich zu bearbeiten....
Hallo Uli,

jetzt macht das für mich Sinn.
Danke!

LG
Peter
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uwe062
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Beitrag von uwe062 »

Hallo, hat einer schon mal einen anderen Roon Player, z.B. Squeezelight, verwendet?
Das soll im Vergleich zum Roon Ready Player leichte Klangvortele bringen. Und dann gibt es ja noch den HQ Player...
Habe mir vor einigen Tagen einen Antipodes EX als Musikserver gegönnt (die sind gerade im "Abverkauf", da die nächste Generation in den Läden steht) und werde demnächst mal mit den Playern experimentieren.

Viele Grüße, Uwe
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Uwe,

verwendest Du den Antipodes als Server oder auch als Player?
Oder bleibt der Aries als Renderer (sofern ich das richtig in Deinem Profil gelesen habe)?

Grüsse Jürgen
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uwe062
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Beitrag von uwe062 »

Hallo Jürgen, der Mini mit SBooster steht zum Verkauf und der EX ist erst mal Server und Renderer zugleich. Ich weiß, bei einer Trennung klingt es meistens noch besser - aber irgendwann wird ein Streaming DAC hier stehen, der die Rendererfunktion übernehmen soll (falls der Entwickler John Westlake irgendwann fertig wird damit ;-)

Viele Grüße, Uwe
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