Neuer Audio-Codec: Meridian MQA

never
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Beitrag von never »

uli.brueggemann hat geschrieben:Ein weiterer Bericht zu MQA

Grüsse
Uli
Hallo Uli,

lebt J.Peter Moncrieff eigentlich noch oder kommuniziert er inzwischen über ein Medium?

Freundliche Grüße,
never (Udo)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Peter Moncrieff wählte zumindest unmissverständlich drastische Worte, man muss über wiederholte Passagen einfach schneller hinweglesen, ich habe aber noch 3 Seiten vor mir..
Grüße Hans-Martin
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rpaul
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Beitrag von rpaul »

Guten Morgen,

auf dem 2027er Koingress des CCC war MQA auch ein Thema:

https://media.ccc.de/v/34c3-9113-mqa_-_ ... drm-trojan

Viele Grüße
Robert
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo zusammen,

gestern Abend habe ich versucht aus dem Text die Inhalte und Aussagen zu extrahieren. Der Verfasser hat einen wirklich schwierig zu lesenden und für mich ermüdenden Schreibstil. Die Inhalte selbst sind mir weitestgehend aus anderen Dokumenten bekannt.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Aussagen zum sehr kurzen Rekonstruktionsfilter so passen -- gerade was das entstehen von mehrfachen aufeinander folgenden Peaks anbelangt. So wie ich aus anderen Berichten kenne deckt das Rekonstruktionsfilter sehr wohl mehrere Samples ab und liegt nicht nur "zwischen" den Samples des noch nicht hochgesampelten Signals. Die Impulsbreite des ersten Hauptimpulses liegt bei 96 kHz bei etwa 50 us (stereophile), und nicht bei 5 us. Zielfrequenz Messungen bei archimago zeigen, dass das Filter bei 44.1/48 kHz angewendet die ersten Aliasingkomponenten (fs/2 bis fs) nahezu linear abnehmend (in dB/Hz) unterdrückt. Eine Messung auf hifinews wiederum macht deutlich, dass diese Charakteristik offenbar bei jedem unfolding-Schritt greift. Man sieht, dass der Bereich 24-28 kHz dem (gedämpften) Aliasing des Nutzbereichs 0-24 kHz entspricht. Dasselbe gilt noch deutlicher für den zweiten unfolding-Schritt, bei dem der Bereich 48-96 kHz der (gedämpften) Spiegelung von 0-48 kHz entspricht. Sprich: Entgegen dem vom Text suggerierten direkten Upsampling von 48 kHz auf 192 kHz mit einer 5us breiten Impulsantwort, erfolgt das Upsampling offenbar zweistufig und mit wesentlich unkritischeren Impulsantworten.

Andererseits passt die Beschreibung zum Aliasing und dessen Auswirkungen sehr gut. Wenn man sich die Auswertung des MQA-Albums auf hifinews anschaut, sieht man überdeutlich, dass MQA oberhalb des Nutzsignals quasi nur Aliasing produziert. Halleluja, was für ein Fortschritt.

All das sollte wieder einmal klar machen, dass MQA kein HiRes ist. Echtes HiRes ist nur PCM mit hoher Abtastrate und hoher Auflösung. MQA blendet nur den Verbraucher.

Grüße,
Andree
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never
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Beitrag von never »

Hallo zusammen,

wie wir immer wieder feststellen können, wird der kontroverse Themenblock MQA seit längerem aus höchst unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und meist höchst kontrovers diskutiert, doch der von Uli verlinkte Artikel http://www.iar-80.com/page170.html des ähnlich kontroversen Urgesteins der amerikanischen HiFi-Szene, J.Peter Moncrieff, war für mich eine interessante Ergänzung der meist technisch-fundamentalistisch oder ideologisch aufgemachten Beiträge auf diversen Plattformen oder in den gängigen Publikationen.

Warum „interessante Ergänzung“? Weil hier tatsächlich von Höreindrücken ausgegangen wird!

Die ersten beiden Seiten des Artikels brachten für mich genau das auf den Punkt, was ich selber wenige Tage zuvor bei einem TIDAL MQA-Test als meinen Klangeindruck empfunden hatte, der vor allem Homogenität vermissen ließ: Eine sehr detaillierte, aber diffus und unnatürlich wirkende Räumlichkeit im Hochtonbereich, wogegen aber die verhangeneren und weniger konturenreichen Mitten an Qualität und Durchsichtigkeit abfielen. Die technische Argumentation des Artikels beziehe ich ausdrücklich nicht in meine Beurteilung ein ...

Ich habe zur Zeit mal wieder ein TIDAL-Probeabo, um meine letztjährigen Eindrücke aufzufrischen. Der direkte Anlass dazu war das kostenlose Firmware-Update für meinen iFi micro iDSD, wodurch dieser MQA-fähig gemacht wurde. In meinem Test allerdings wirkten MQA-Recordings bei TIDAL klanglich niemals wirklich ganzheitlich und ich kann mir nicht vorstellen, nach meinen bisherigen MQA-Erfahrungen bei TIDAL das TIDAL-Probeabo auf Dauer zu schalten.

Freundliche Grüße,
never (Udo)
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

ich hatte schon mal Stellungnahmen von Charles Hanson und Schiit zum Geschäftsmodell von MQA verlinkt. Schiit befürchten ein Monopol ähnlich wie es Dolby bei Surround hat. Dies ist nun noch wahrscheinlicher:

http://www.esstech.com/index.php/en/new ... abre-dacs/

Es wird Sabre DAC Chips mit integriertem MQA Decoder geben. Dann kann jeder Dilettant einen MQA fähigen DAC zusammen bauen. Bin gespannt, wann die ersten Geräte mit solchen Chips auf den Markt kommen.
Wahrscheinlich werden wieder unzählige Mitglieder der HiFi Journaille in den höchsten Tönen von diesen Geräten schwärmen, die wahrscheinlich alle Dateien (MQA codiert oder nicht) wie der Mytek Brooklyn 2 durch den MQA Filter jagen.

Schöne neue Welt.

Skeptische Grüße

Uwe
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

ich möchte weiter dazu ermuntern selbst MQA zu hören, wie es zum Beispiel Udo gemacht hat. Wenn der Höreindruck zur Ablehnung führt ist das für mich in Ordnung. Politische Diskussionen halte ich für grenzwertig. Letztendlich entscheidet der Markt oder möchte jemand zurück in die Planwirtschaft?

Ich bin nach wie vor begeistert vom Klang. Vor allem, da Roon das MQA Software-Decoding macht und ich meine Raumklangkorrektur weiter nutzen kann.

Grüße Gabriel
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
recht aktuell: https://www.youtube.com/watch?v=NSv0lcHlawk
Grüße
Hans-Martin
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Hans-Martin,

danke für den Link.
Der Vortrag wurde ja von den MQA Leuten recht humorlos gekapert. Chris schlägt sich aber tapfer.

Viele Grüße
Georg
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel
Letztendlich entscheidet der Markt oder möchte jemand zurück in die Planwirtschaft?
Das sehe ich anders. Seid dem ich in der Unterhaltungselektronik Branche unterwegs bin, werden die Entscheidungen häufig nicht zugunsten des besseren Systems getroffen, sondern zugunsten der Marge.

Wenn ein Konzern also mit einem Produkt mehr verdienen kann, obwohl die Verkaufszahlen eines anderen größer sind wird er sich für das Produkt entscheiden mit dem er mehr verdient! Das ist dann aus meiner Sicht keine Entscheidung des Marktes, sondern des Anbieters.

Du darfst nicht vergessen, dass ein Großteil der Musikhörenden nicht am letzten Quäntchen Qualität interessiert sind und dies auch gar nicht beurteilen können. Wie auch bei MP3.

Dies soll kein Statement zur Qualität sein... hier möchte ich auf Grund dessen, dass ich nie weiß wie die Sachen produziert wurden kein Urteil fällen!

Ich will die Entscheidung des Anbieters auch nicht kritisieren... ist ja legitim. Wenn ich mit weniger Aufwand mehr Geld verdienen kann, würde ich das in den meisten Fällen auch machen ;)

Grüße

Christian
rpaul
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Beitrag von rpaul »

StreamFidelity hat geschrieben:
...
Letztendlich entscheidet der Markt ...

Grüße Gabriel
Off-Topic an

Hallo Gabriel,

das ist leider nur noch die halbe Wahrheit.

viele Grüße
Robert

Off-Topic aus
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Schorsch hat geschrieben:Der Vortrag wurde ja von den MQA Leuten recht humorlos gekapert. Chris schlägt sich aber tapfer.
Hallo Georg,
die Frage nach der Identität von Archimago war den MQA-Leuten wohl wichtiger als mit Fakten Licht in die Untersuchung zu bringen, Antworten auf die offenen Fragen zu liefern. Das Straßenkinderstreitniveau zeigt, dass man sich auf den Schlips getreten fühlt, ertappt bei der Lüge (die Behauptung "Lossless" wurde zurückgenommen) oder zumindest Vertuschung von Tatsachen zum eigenen Vorteil. Mehr als ein Störfeuer kam wohl nicht (nach meinem Verständnis der englischen Sprache).
Vertrauen in MQA hat das bei mir nicht gestiftet, eher meine Skepsis emotional gefördert.
Grüße
Hans-Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Chris hat ja während seines Vortragversuchs das Bild von Archimago mit dem gespiegelten Frequenzgang gezeigt

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Es scheint aber nur wenige dieser Bilder zu geben. Was mich interessieren würde, ob dies denn nun generell so der Fall ist. Leider habe ich keinen MQA-fähigen DAC.

Für eine Verifizierung braucht es doch bloss einen hinter dem DAC angeschlossenen AD-Wandler (z.B. Soundkarte) mit dem man den Track wieder 192/24 aufnimmt. Eine Analyse mit FFT (Adobe Audition oder andere Tools) würde das doch schnellstens aufzeigen.
Referenztracks stehen ja mit mit der 2L Test Bench ja genügend zur Verfügung. Evtl. zeigt sich das Verhalten aber auch nur mit schlichten 44/16 Tracks die auf MQA umgerechnet wurden.

Hat hier ein Aktiver MQA-Hörer im Forum die Möglichkeit, solche Aufnahmen zu machen?

Grüsse
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Uli

Chris zeigt ja noch oben links dahinter ein zweites Bild was ein identisches Verhalten hat... aber ein anderes Lied ist... Das ist eine Aufnahme von irgendwem aus dem Internet.

Es scheint also ein generelles Problem zu sein.

Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

chris0212 hat geschrieben:Es scheint also ein generelles Problem zu sein.
Das Video zeigt ja schön, wie sehr die MQA-Leute an der Anonymität von Archimago herumhacken. Insofern war sein Bild ja genügend Auslöser für das Störfeuer. Der Hinweis auf das zweite Bild ist dabei zum einen etwas untergegangen.
Wenn Chris nun von vornherein Bilder unabhängig von Archimago gezeigt hätte, wäre das Störfeuer nicht passiert oder ins Leere gelaufen.
Ich stimme da mit Fefe überein, dass es Sinn macht, generell ein wenig Medienkompetenztraining zu üben.

Ob das nun zufällige Funde sind oder ob es ein generelles Problem ist sind da zwei Paar Schuhe. Chris hat da ja nicht geantwortet: also, hier ist die Meßanordnung und demzufolge gibt es beliebig viele Nachweise, dass MQA hier Mist baut. Also ignoriert MQA lieber das Ganze und zündet Nebelkerzen bzgl. der Anonymität.

Fazit:
mir wäre es generell lieber, wenn man bei allen möglichen derartigen Fragestellungen nicht nur ein einzelnes Bild als Resultat zeigt, sondern dazu auch die Messkette beschreibt. Dann können dies auch andere tun bzw. nachweisen. Ich habe dies übrigens auch dem Archimago geschrieben.

Grüsse
Uli
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