Marian Seraph 8 - Soundkarte aus Deutschland

Antworten
wolfgangwolfi09
Aktiver Hörer
Beiträge: 65
Registriert: 11.07.2012, 14:39

Marian Seraph 8 - Soundkarte aus Deutschland

Beitrag von wolfgangwolfi09 »

Hat den jemand mal getestet

http://marian.de/products/seraph_8

die Produkte schauen interessant aus die Preise scheinen o.k

ich hatte vor Jahrzehnten mal ne ISA KARTe mit 4x Klinke hab ide aber nie benutzt.
Bild
Matty
Aktiver Hörer
Beiträge: 712
Registriert: 22.11.2012, 21:47
Wohnort: Neuss

Beitrag von Matty »

Ich habe zwar keine Seraph 8, aber eine Seraph D4 (Digitale AES/EBU-Karte) und eine Trace Alpha.

Im Prinzip sehr gute Hardware.
Und jetzt das große 'ABER':

Scheinbar benutzt Marian eine sehr spezielle Form des Bit-Alignments für seine ASIO-Treiber. Diese ist zwar spezifikationsgemäß, wird aber dennoch von vielen Programmen nicht unterstützt.
Marian begründet ihre Form der Treiberimplementierung damit, dass sie sehr Hardware-nah ist und bestmögliche Performance bietet.

Wenn man von ASIO-Treibern abhängig ist, kann ich zurzeit Marian-Karten leider nicht empfehlen, wenn man nicht sicher ist, ob die Software die Karte unterstützt.

Wofür würdest Du die Seraph 8 denn benutzen wollen?

Viele Grüße
Matthias
Bild
uli.brueggemann
Aktiver Hersteller
Beiträge: 4658
Registriert: 23.03.2009, 15:58
Wohnort: 33649
Kontaktdaten:

Beitrag von uli.brueggemann »

Marian verwendet die Asio-Darstellung Int32LSB24, wohingegen Int32LSB üblich ist.
Ich versuch mal das zu erläutern:
Unsere Rechner sind üblicherweise 32 bit Rechner (64 bit Rechner können auch die 32 bit verarbeiten). D.h. dass die bei Audio verwendeteten 24 bit üblicherweise in eine 32 bit Zahl zwecks interner Datenübertragung gepackt werden. Das steckt also hinter dem Begriff Int32 = 32 bit integer.

Nun können die 24 bit links oder rechts angeordnet werden. Angenommen die 24 bit wären hex FFE dann gibt es die Möglichkeit hex FFE0 bzw. hex 0FFE. Das linke Beispiel entspricht Int32LSB, das rechte Int32LSB24.
(Zur zusätzlichen Verkomplizierung: LSB meint die Anordnung der Bytes bei Intel, während bei Macs MSB üblich ist, es ist dabei die Reihenfolge der Bytes beim Speichern unterschiedlich. hex 3210 in LSB wäre hex 0123 in MSB).

Solange man in o.g. Beispiel die hex FFE an die Soundkarte überträgt klappt alles. Marian schwört nun mal drauf, dass sie eben die FFE eleganter aus der hex 0FFE herausschnibbeln können.

Das eigentliche Problem kann man nun aufzeigen bei Änderung der Lautstärke.
Ein Beispiel sei hier eine Halbierung, was im Grunde genommen einem Rechts-Shift um 1 Bit entspricht.
Beispiel: hex 2F shr 1 = bin 101111 shr 1 = bin 10111 = hex 17
Bei negativen Zahlen gilt dasselbe. Nun ist das ganz links sitzende Bit das Vorzeichenbit. Welches beim Rechts-Shift erhalten bleiben muss.
Also wird aus
(Int32LSB) hex FFE0 shr 1 = hex FFFF. Es werden an die Soundkarte die linken drei Bytes übergeben, das rechte fällt einfach weg. Die FFE entsprechen dezimal -2, die FFF der -1. Und -2/2 = -1
Alles korrekt soweit.

Mit Int32LSB24 passiert nun
hex 0FFE shr 1 = hex 07FF
Aus dem übertragenen FFE (entsprechend -2) wird plötzlich eine 7FF, was dem positiven dezimalen Wert 2047 entspricht.

Grund: da bei Int32LSB24 das linke Byte = 0 ist, sieht der Rechner das Vorzeichen positiv und weiss daher bei Rechenoperationen nichts von negativen Zahlen.
Als Lösung verbleibt insofern einem ASIO-Treiber dann nur, alle von der Marian-Karte übertragenen Daten erst einmal richtig zu stellen, damit die Arithmetik klappt. Bedeutet also zusätzliche Arithmetik.

Was letztlich bedeutet: Marian mag für sich die Darstellung mit einfacherer Handhabung begründen. Die Programmierer der zum Asio-Treiber passenden Schnittstelle müssen aber jeweils einen zusätzlichen Aufwand betreiben. Weil ansonsten schlichtweg etwas total Falsches aus dem Lautsprecher rauskommt.
Da nun Int32LSB24 seltenst vorkommt, erlebt man dann als Programmierer eine nette Überraschung, so man es eben nicht bedacht hat.

Ist der Zusatzaufwand betrieben und der Treiber somit auch für dieses Format ausgelegt, dann spielt es keine Rolle mehr. De facto kommt dann dasselbe Ergebnis raus.

Grüsse
Uli
Bild
marsmol
Aktiver Hörer
Beiträge: 13
Registriert: 11.08.2021, 18:11
Wohnort: Magdeburg

Klangunterschiede in der Verarbeitung

Beitrag von marsmol »

Hallo,

ich bin glücklicher Besitzer der seraph AD2 Sound Karte.

Nun höre ich seit einiger Zeit Stereo Musik in Mono. Es liegt daran, dass ich meine coaxial Chassi reparieren lassen möchte und deswegen nur noch mit einem Lsp höre.

Nun ist mir folgendes aufgefallen. Wenn ich in der Seraph Karte intern das routing über Aux1 Summe zu Mono an den Ausgang zum AES EBU zum Dac Mytek 192 dsd route, dann klingt es weniger aufgelöst im Bass, als wenn ich im Mytek auf Mono intern schalte.

Die seraph wird mit der clock des Myteks gespeißt und man hört auch eine Verbesserung, wenn ich nur die internen Wandler höre und dann die clock ab und an stecke. Mit der Mytek clock klingt es noch etwas klarer.

Die Grundlegende Frage ist:
Warum gibt es einenklangunterschied bei beiden Mono summierungen, die ja beide digital statt finden.

Ist es Jitter, was die Signal Verarbeitung der seraph hinzufügt? Weil die Signalverarbeitung intern eine Samplerate convertierung für die interne Verarbeitung im FPGA Chip durchführen muss um die Summe zu berechnen?

Andererseits hat der Mytek noch zu der 44,1/48 KHz clock am Dac Chip selbst noch einen 80Mhz clock Chip drauf. Somit wird er ja auch eine Kalkulation durchführen.

Ich halte die Frage deshalb für relevant, weil sie mir Zeigt das eine simple Summierung doch nicht so trivial ist.

Scheinbar ist eine digitale Summieren im Live Betrieb sehr empfindlich.

Ich werde Später nochmal Testen, ob die Titel noch besser klingen wenn ich die Titel vorher von Stereo in Mono umwandle.

Das könnte auch für mich zum Schluss klären, ob analoge Summierung einen Sinn hat.

LG Marius
Antworten