Audio-Rechner mit Aria G25

frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo Forenten,

hier noch ein paar gesammelte Anmerkungen:
aston456 hat geschrieben:Ein weiterer, sehr angenehmer Nebeneffekt ist natürlich die Tatsache, daß Linux weitegehend kostenfrei ist.
Linux und die meiste andere Software, die ich benutze, sind "freie" Software. Das hat in der Tat den angenehmen Nebeneffekt, dass sie meist kostenfrei zu bekommen ist. Die weit wichtigere Bedeutung des Wortes "frei" ist aber, dass die Software mit Quellcode verfügbar ist und es erlaubt ist, sie für eigene Zwecke zu verändern.
ESM hat geschrieben:Das Team von JRiver Media Center hat bereits seine ersten Linux Portierung (als Beta) freigegeben. :cheers:
Das finde ich für mich nicht interessant. Dies ist eben keine freie Software. Und selbst wenn sie frei wäre, wäre es bestimmt ziemlich aufwändig, sie für meine Zwecke anzupassen. (Wenn ich etwa sehe, wie JRiver mit dem "unerwünschten" JPlay Plugin umgeht, scheint es mir, das hier nicht das vorrangige Ziel ist, das klanglich bestmögliche aus einem Audiorechner herauszuholen.)
Martin hat geschrieben:
Wenn Du schon mpd benutzt hast, wäre das eventuell auch eine Option für die Bedienung. Vielleicht ist es gar nicht so schwierig mpd dazu zu bringen, ein eigenes Programm zum Abspielen zu starten. Hat es eventuell schon einen Modus zum Abspielen über einen anderen Rechner (den man modifizieren könnte)?
mpd bietet z.B. die Output Typen "pipe" und "fifo". Beide sollen aber den Hinweisen im Netz zufolge nicht so optimal funktionieren. Was aber mpd gut kann ist die Ausgabe über ALSA. Und ALSA wiederum bietet wohl die Möglichkeit die Musik nicht nur an die Soundkarte zu leiten sondern mit Hilfe eines Plugins auch in eine WAV-Datei zu schreiben:
Ja, das zeigt, dass die Schnittstellen für Erweiterungen in mpd nicht gut gewählt sind. Es wäre besser, wenn der Teil von mpd zum Auswählen von Musik flexibler von dem Teil, der die Musik abspielt, getrennt wäre. In den oben genannten Output Möglichkeiten wird die Musik als raw-PCM geliefert. Dabei geht die Information verloren, welches Format die Daten haben. Man kann also nicht verschiedene Programme für verschiedene Formate an die pipe, fifo oder ALSA Ausgabe dranhängen. Allerdings ist mpd freie Software und man könnte durch Verändern/Erweitern des Codes hierfür eine Lösung finden. Oder man müsste den in mpd eingebauten - nicht so guten? - Resampler verwenden, um ein einheitliches Datenformat in die Ausgabe geschickt zu bekommen.

Viele Grüße,
Frank
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

nachdem es hier längere Zeit ruhig geblieben ist, muss ich doch mal darüber berichten, wie weit mein Streamer mit dem Aria G25 und Franks Software gediehen ist. Er läuft jetzt seit zwei Wochen und ich bin wirklich sehr zufrieden! So sieht der Streamer aus:

Innenleben mit geöffnetem DA-Wandlergehäuse:

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und das gleiche mit Deckel:

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seperates Netzteil für den Streamer:

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Streamer im Einsatz auf meinem Verstärker:

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Dem Aria G25 habe ich das BERTA Board spendiert, wodurch der Aufbau einfacher wird. Außerdem hat man auf der Lochrasterfläche Platz für zusätzliche Elektronik wie z.B. Spannungsversorgung und USB/I2S-Wandler. Den 22,5792MHz Oszillator habe ich von dem USB/I2S-Wandler entfernt und durch einen Tentlabs Oszillator ersetzt, der links im DA-Wandler Kästchen direkt auf dem PCM1794 angebracht ist und dort eine eigene Stromversorgung hat. Der Streamer ist nur für 88,2 kHz Samplerate ausgelegt. Für mich ist das ein guter Kompromiss.

Der USB/I2S-Wandler ist galvanisch auf der USB-Seite vom Aria G25 getrennt. Deshalb werden auch zwei galvanisch getrennte Versorgungsspannungen benötigt, die von einem externen Netzteil zur Verfügung gestellt werden. Darin befinden sich:
  • - 4,8 VA Trafo mit zwei Sekundärwicklungen
    - HF-Filter
    - Gleichrichter mit Schottky-Dioden
    - Vorsiebung und Auskopplung der beiden Gleichspannungen über Vorwiderstände
Auf dem Aria G25 läuft die von Frank entwickelte Software, die von einem anderen PC über das Netzwerk den Audio-Stream geliefert bekommt. Die Flac-Dekodierung und Brutefir-Filterung findet auf dem externen PC statt, der in einem anderen Raum steht. So hat der Aria G25 nichts anderes zu tun, als den Audio-Stream an den USB/I2S-Wandler weiter zu leiten.

Auf dem externen PC läuft 'mpd' im Pipe Betrieb. Wider Erwarten funktioniert der Pipe Betrieb jetzt ausgesprochen gut. Bedient wird das ganze über 'MPDroid' von meinem Android Tablet oder Handy (wenn die Tochter mal wieder mit dem Tablet spielt). Das alles funktioniert wirklich wunderbar.

Und wie klingt nun das Ganze?
Zunächst muss ich sagen, dass ich im Bereich Jitter, Polarität, Kabelklang usw. eher ein Holzohr bin. Ich reagiere sehr allergisch auf Raumeinflüsse und kann mich, wenn diese Einflüsse zu heftig sind, nicht auf solch subtile Dinge konzentrieren. Ich habe den Streamer nun über zwei Wochen in Betrieb und folgende Dinge fallen mir auf:
  • - ich zappe weniger
    - Hintergrundgeräusche erscheinen differenzierter
    - Live Aufnahmen machen richtig Spaß
Vielen Dank noch einmal an Frank, der die Idee mit dem Aria G25 hatte und die Software hierfür entwickelt hat.

Viele Grüße
Martin
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frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo Martin,

ich bin beeindruckt. Die Anschlüsse an das Aria G25 mittels des BERTA Boards zu machen, sieht natürlich viel professioneller aus als meine Version mit lauter kurzen Drähten.
Was für USB-I2S und DAC Module benutzt Du hier?
Das Aria G25 hat ja auch I2S Pins, könnte man im Prinzip den DAC auch direkt darüber irgendwie anbinden? (Es gibt ja zum Beispiel mehrere Projekte für DAC Boards, die die Daten direkt vom Raspberry Pi per I2S bekommen.)

Eine Anmerkung an alle, die vielleicht an der erwähnten Software interessiert sind: Ich will meine Programme noch etwas benutzerfreundlicher machen und Dokumentation und Lizenzhinweise (GPL) hinzufügen. Wenn das geschehen ist, werden sie für alle Interessenten frei verfügbar sein. Gut möglich, dass sich daraus auch für Martins Setup weitere Verbesserungen ergeben.

Viele Grüße,
Frank
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo Frank,

ich habe folgende Module verwendet:

http://www.diyaudio.com/forums/digital- ... 96khz.html

http://www.twistedpearaudio.com/digital/cod.aspx

USB/I2S-Wandler gibt es ziemlich viele, ich habe diesen hauptsächlich gewählt, weil er die galvanische Trennung auf der USB-Seite und nicht auf der I2S-Seite hat (Jitterproblem). Dadurch bedingt sind allerdings nur maximal 96 kHz Samplerate möglich, das stört mich aber nicht weiter. Die galvanische Trennung war mir schon wichtig.

Die I2S-Pins auf dem Aria G25 konnte ich noch nicht finden. Ich frage mich, wie das ohne externe Oszillatoren vernünftig laufen soll. Hast du nähere Informationen darüber?

Bin schon auf Deine neue Software gespannt, kann mir aber nicht vorstellen, dass da noch viel zu holen ist.

Viele Grüße
Martin
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