RME Fireface UCX, Mytek 192 DSD-DAC oder ...

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nemu
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RME Fireface UCX, Mytek 192 DSD-DAC oder ...

Beitrag von nemu »

Hallo zusammen,

ich möchte jetzt meine Anlage verkleinern. Hierfür suche ich noch einen gut klingenden aber nicht die Welt kostenden DAC. So um die 1000,- EUR. Ehrlich gesagt finde ich die Unterschiede ab einem gewissen Preisniveau sehr gering, wenn ich Sie denn persönlich überhaupt hören kann. Wahrscheinlich höre ich einfach nicht mehr so gut. Mehr scheint es mir hier auf die Qualität der anlaogen Ausgangstufe anzukommen.

Ich habe z.B an einen RME Fireface UCX gedacht, der ja hier zumindest in der UC-Ausgabe schon von einigen Forenten gnutzt wird. Was mich hier besonders reizt ist das ich diesen dann auch für die Aufnahme bzw. mit Acourate nutzen könnte. Könnte man den Fireface eigentlich auch Standalone also ohne Rechner nutzen, z.B. an einem SPDIF-Ausgang? Wenn ja muss ich Ihn hierfür vorher erst per Software konfigurieren oder erkennt er auch so welcher Ein- und Ausgang in der DAC-Funktion belegt sind und routet diese?

Alternativ wird derzeit ja auch der recht neue Mytek 192 DSD-DAC gelobt. Mit diesem kann ich nur Musik hören, aber hier bräuchte ich keine exotischen Kabel am Anlaogausgnag von Klinke auf XLR oder Chinch um Aktiv-Boxen anzuschließen. Der Mytek verfügt sowohl über analoge Chinch wie auch symetrische XLR-Ausgänge. Dieser ist ca. 300 EUR teurer.

Hat jemand beide mal im Vergelich gehört? Fragen über Fragen ...

Noch zur Info. Einsetzen möchte ich den DAC vor allem an einem Mac Mini und diesen dann über eine Vorstufe oder evntuell auch direkt per Abacus-Linetreiber an meine BM18 anschließen.

Gruß Stephan
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Stephan,

das FF UC ist sehr gut, der Mytek noch einen Tick besser, besonders bezüglich seiner Feindynamik; allerdings finde ich nicht, dass da wirklich Welten dazwischen liegen. Meine Ansicht beruht aber auf einem Kurztest, ohne Anspruch auf Verbindlichkeit.

Willst Du Acourate auf dem UCX laufen lassen?? Auf dem Mac wird das jedenfalls schwierig.

Standalone geht bei den Firefaces, die Bedienung läuft dann über den Multifunktionsknopf bzw. beim UCX über die FB. Automatisch erkennt das FF nichts, der Benutzer ist alleiniger Herr übers Routing. Die vielen Möglichkeiten können die Bedienung etwas komplex erscheinen lassen, speziell ohne Rechner.
Wegen der Kabel würde ich mir keine Sorgen machen, Klinke auf XLR gibts für kleines Geld fertig auf Deine Länge konfektioniert, z. B. bei Musikerkabel.de

Mit einem Mac empfehle ich Dir auf die Rechnerschnittstelle statt SPDIF zu nutzen und als Abspielsoftware Audirvana Plus.

Beste Grüße

gregor
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nemu
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Beitrag von nemu »

Hallo Gregor,

danke für Deine Antwort.

Falls ich Acourate nutzen möchte habe ich auch noch einen Windos Laptop. Den Mac-Mini nutze ich rein zum abspielen der Musik.

Mit den Kabeln, da gebe ich Dir recht, ist nicht wirklich ein Problem. Notfalls könnte ich die auch selber löten. Das bekomme ich noch hin.

Bzgl. der Rechnerschnittstelle hätte ich ja die Auswahl zwischen FW und USB. Ist vermutlich egal oder hast Du hier irgendwelche Preferenzen?

Danke für den Tipp mit Audirvana Plus, Schaue ich mir mal an.

Viele Grüße
Stephan
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Stephan
nemu hat geschrieben: Hierfür suche ich noch einen gut klingenden aber nicht die Welt kostenden DAC. So um die 1000,- EUR. Ehrlich gesagt finde ich die Unterschiede ab einem gewissen Preisniveau sehr gering, wenn ich Sie denn persönlich überhaupt hören kann. Wahrscheinlich höre ich einfach nicht mehr so gut.
Das glaube ich so nicht. Du hast Dich ja auch für die BM18 entschieden und ich vermute mal, dass Du gute Gründe dafür hattest. :D Mein Rat ist, die einzelnen Kandidaten, die in die engere Wahl kommen länger zu hören. Wenn man dann umschaltet, hört man große Unterschiede. Zumindest viel größere, als wenn man einen direkten A/B Kurzzeit-Vergleich macht.

Was die direkte Anbindung über USB betrifft (bei mir ist der Zuspieler Windows XP) ist der Fireface UC(X) schon ein guter Kauf. Besonders, wenn Du einen Wandler suchst, der gleichzeitig in AD ist. Du brauchst dann aber einen kräftigen PC. Ob Dein mini ausreichend sein wird, kann ich nicht sagen. Bei RME lässt sich das vielleicht herausfinden.

Zu dem Mytek kann ich leider nichts sagen.

Ich verwende noch einen M2Tech Young, der im Vergleich zum Fireface etwas kohärenter spielt und etwas "körperlicher" im Klang ist, während der Fireface sehr neutral und zurückhaltend ist. (Meine persönliche Meinung :wink: ) Der M2Tech Young hat eine gute asychrone USB Schnittstelle, die nicht besonders ressourcenhungrig ist. Muss natürlich auch nicht soviel können wie ein Fireface.

Was den Vorverstärker betrifft, binde ich den Fireface UC gerne direkt an die LS an. Der M2Tech dagegen profitiert vom Abacus Line-Treiber.

Gruß
Harald

P.S. Auf die Gefahr, das das off-topic wird: Eine noch größere Kohärenz und auch Räumlichkeit habe ich mit dem G-Sneaky, der direkt an die Aktiv-LS angebunden werden kann und vom Line-Treiber eher ausgebremst wird.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Stephan,

Was das Fireface UC anbelangt, kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen.

Noch eine Ergänzung:
gregor hat geschrieben:Standalone geht bei den Firefaces, die Bedienung läuft dann über den Multifunktionsknopf bzw. beim UCX über die FB. Automatisch erkennt das FF nichts, (...)
Das Fireface ist in seinen Werkseinstellungen so vorkonfiguriert, dass man das Fireface ohne es an den PC/mac anschließen zu müssen, wie ein normaler DAC funktioniert. D.H. z.B. Dass ein digitaler Input an den analogen Ausgängen 1 und 2 ausgegeben wird, wie auch umgekehrt, ein analoges Signal an den Eingängen 1-8 automatisch als SPDIF (coax oder optisch) ausgegeben wird. Ein Anschluss über USB ergibt bei ASIO die Standard-Konfiguration, dass alle 8 Ein- und Ausgänge zur Verfügung stehen. Für Standard-Anwendungen muss man also nie einen PC bemühen.

Erst wenn man komplexeres Routing braucht, muss man einen PC via USB anschließen und über die mitgelieferter Software die Änderungen vornehmen. Danach kann man den PC wieder abstöpseln, da sich Fireface alle Einstellungen auch beim Ausschalten "merkt".

Für mich ist das Fireface unter den DACs das Schweizer Taschenmesser. Multifunktional vielseitig und vor allem (wie Harald bereits anmerkte) mit einer so kräftigen Ausgangsstufe versehen, dass weder VV noch Linetreiber zur direkten Ansteuerung von Aktiv-Lautsprechern notwendig sind (= ein Kostenfaktor weniger). Zudem lässt es sich einfach über ein externes Peaktech 6080 Netzteil klanglich upgraden.

Die Mikrofon-Preamps sind übrigens hervorragend linear und extrem rauscharm, sodass man diese perfekt einsetzen kann für Acourate-Messungen.

Grüße
Fujak
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bvk
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Beitrag von bvk »

Hi Stephan,

den Vorrednern kann ich mich nur anschließen. Die Fireface macht sowohl klanglich eine gute, neutrale soundfreie Figur, als auch vom Preis-Leistungsverhältnis. Vor allem lässt sie einige Optionen offen, zB mehrkanalige Ausgabe ( die man brauchen kann wenn man Software Equalizer im Abspielplayer einsetzen möchte) oder Analog Digitalwandlung zum Digitalisieren von Vinyl und noch vieles mehr was die üblichen DACs die gleich oder teurer sind nicht können. In erster Linie liegt das daran dass professionelles Audio eben ganz andere Stückzahlen generiert. Was ich persönlich auch schätze das das Gerät so klein ist ( UC oder Fireface ), kann auch in einer belüfteten Schublade verschwinden oder unterm Sofa.

Rechnerseitig möchtest du einen MacMini einsetzen. Für Musik geht der aktuelle aber auch die letzten beiden Generationen bestens. Maximaler Arbeitsspeicher ist gut.

Eine solche Geräteausstattung ist äußerst vielseitig, mein eigenes Beispiel mit der MacMini / Fireface Hardware:

-Fernsehen mit USB Empfänger, Tonausgabe via FF
- Musikhören Highend, Playersoftware mit integrierter Frequenzweiche und Korrekturfilter Ausgabe via FF
- Vinyl hochwertig digitalisieren

Damit das alles nicht in nervige Klickorgien ausartet habe ich für jede Hauptfunktion einen Benutzer angelegt wo alle Voreinstellungen für Geräte und Nutzfunktionen fix abgelegt sind. Die heißen zB Fernseher, Plattenspieler, CD als Metapher für die echten , früher eingesetzten Geräte und als Erleichterung für andere Nutzer.

Sowas geht nur mit einer Fireface oä und da sehe ich schon einen erheblichen Mehrwert gegenüber den Normal DACs die nur in eine Richtung 2kanalig wandeln. Hat zwar nicht mit FF zu tun, aber achte darauf die FF und z.b. eine externe Platte nicht über den selben Bus anzuschließen. FF über USB und ext. Platte über Firewire - oder andersrum.

Playersoftware, gibt es einige gute die sich klanglich nicht um Welten unterscheiden, z.B.
- Ammara ( bisschen teuer, höhere Prozessorlast)
- PureMusic/PureVinyl welches ich wegen Mehrkanalausgabe, Korrekturfiltern und Vinyldigitalisierung verwende, kostet was, aber erträglich.
- Neuer Stern am Himmel: Audirvana
und noch paar mehr

Grüße BvK
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Stephan,

ich nutze FF-UC als 24/96 AD Wandler zum UKW Empfang und Schallplattenhören. Mir gefällt das AD gewandelte UKW Signal übrigens sogar besser als das dig. 16/48 320 kbps Satellitenradio... :mrgreen: :cheers:

Über SPDIF speist das FF-UC einen Convolver mit dig. Frequenzweiche und DA Wandlern (DEQX, nicht-PC-basiert, die FF-UC DACs benutze ich zur Zeit nicht). Diese Betriebsart habe ich ein Mal per PC im FF voreingestellt und gespeichert, so dass diese Betriebsart auch im stand-alone Betrieb, ohne angeschlossenen PC, läuft - man muss nur einschalten :wink: .

Ferner benutze ich die Mikrofoneingänge, in einer weiteren abgelegten Betriebsart, zum Messen mit Acourate, natürlich dann mit und per PC.

Gruß,
Winfried

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Heule
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Beitrag von Heule »

Hallo Stephan,

auch ich kann das Fireface UC sehr empfehlen.

Mir ist aber aufgefallen das der analoge Eingang (ich denke es war Eingang 7-8, oder 3-4?) auf der Rückseite stärker Rauscht wie z.B beim Grace M903. Das Rauschen dürfte bestimmt 2-3 DB stärker sein wie beim Grace oder Violectric V800.

Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen.

Gruß Oliver.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Oliver,

wenn es nur ein einzelnes Input-Paar ist, welches stärker gerauscht hat, dann vermute ich, dass in der Mixing-Software die entsprechenden Pre-Gains voll aufgezogen waren, d.h. die Eingangsempfindlichkeit sehr hoch war. Was hattest Du denn an den Inputs laufen?

Grüße
Fujak

Edit: Ich habe eben nochmal über Kopfhörer meine Inputs in der Mixing-Software durchgeklickt und kann nicht feststellen, dass hier mit Normpegel ein Input rauscht.
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Heule
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Beitrag von Heule »

Fujak hat geschrieben:Hallo Oliver,

wenn es nur ein einzelnes Input-Paar ist, welches stärker gerauscht hat, dann vermute ich, dass in der Mixing-Software die entsprechenden Pre-Gains voll aufgezogen waren, d.h. die Eingangsempfindlichkeit sehr hoch war. Was hattest Du denn an den Inputs laufen?
Hallo Fujak,

habe mal wegen diesem mir aufgefallenen Rauschen gegoogelt, und habe auf die schnelle folgenden Test/Text von Amazona entdeckt:
Amazona hat geschrieben:Audioqualität

Hier gibt es nicht viel Überraschendes zu sagen. Die Audioqualität ist durchweg professionell und gibt keinerlei Anlass zur Kritik. Besonders die Mikrofonvorverstärker können durch Rausch- und Klirrarmut absolut überzeugen und übertreffen dabei so manchen hochpreisigen analogen PreAmp. Man sollte jedoch beachten, dass die analogen Eingänge 3+4 einen um ca. 2 dB schlechteren Rauschabstand haben, möglicherweise ist dies durch den Instrumenten-PreAmp bedingt. Der Kopfhörerausgang liefert genug Saft, um auch einen 600 Ohm Kopfhörer anständig zu betreiben.

Die geringen Abstriche, die man hier gegenüber weitaus teurerem Equipment machen muss, sind meiner Meinung nach marginal und nur in den seltensten Fällen relevant.

Quelle: http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... page_num=2
Ist also auch denen aufgefallen. Vielleicht ist das bei den neueren Modellen behoben, bei meinem ist es auf jeden Fall auch so.

Gruß Oliver.
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nemu
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Beitrag von nemu »

Hallo Oliver, Fujak, Winfried, BvK, Harald und Gregor,

ich hofffe ich habe jetzt keinen vergessen ...

Ich bin echt begeistert über die geballte Kompetenz, die Ihr hier meiner Frage entgegenbringt. Ihr habt mich mit Euren Beiträgen und ausführlichen Tipps und Hinweisen zum Gebrauch des RME Fireface UC(X) überzeugt, mir ein Gerät anzuschaffen.

Ich melde mich heute Abend nochmal ausführlich. Ich bin derzeit beruflich unterwegs

Viele Grüße
Stephan
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