"Nachhall" durch Rippen?

Franz
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Beitrag von Franz »

Uli, deswegen kann auch eine Behandlung der Oberfläche einer Cd - selbst wenn sie fabrikneu ist - durchaus hörbare Veränderungen nach sich ziehen. Ich hab früher meine CDs mit einer speziellen Flüssigkeit gereinigt - mit hörbarer Wirkung. Aber für manche reinstes Voodoo. Ich reinige übrigens alle meine CDs, bevor ich sie rippe.

Gruß
Franz
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

altonamedia hat geschrieben:CD Pressung
Die eigentliche CD Herstellung erfolgt nun im Spritzgussverfahren, Ausgangsstoff ist flüssiges Polycarbonat, welches in eine Form mit dem Stamper als Matrize gepresst wird. Anschließend wird die vom CD-Player zu lesende Seite mit Aluminium beschichtet, mit Lack versiegelt und getrocknet. Die CD ist jetzt schon wiedergabefähig.
Hallo Experten - nichts gemerkt?

Wenn die vom CD-Player zu lesende Seite mit Aluminium beschichtet und mit Lack versiegelt würde, würden die Schlieren beim Pressvorgang keine Rolle spielen, sondern nur die Gleichmäßigkeit der Beschichtung und die Qualität des Lacks.

Da hat wohl der zitierte Altonaer Verfasser sich etwas vertan und oben und unten verwechselt. Gelesen wird die Polycarbonatseite mit den Pits, die als Stalagtiten dem Laser entgegenstehen. Die Dicke der Beschichtung hat dann keinen Einfluss mehr, auch nicht der Lack, beides ist auf der dem Laser abgewandten Seite.

Ich denke auch, dass Schlierenbildung das Leseergebnis beeinflusst, beim Brennen wohl kein Thema.
Ausserdem ist mbMn ab dem Glassmaster bei allen Vorgängen (Ätzen, Abformen, Vervielfältigen, Pressen) immer eine zunehmende Unschärfe im Spiel, bis das Ergebnis vom Laser erfasst wird.

Grüße
Hans-Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Hans-Martin,

oops, das hast Du im Gegensatz zu uns Experten :mrgreen: nicht überlesen sondern absolut richtig bemerkt. Danke für den Hinweis.

Wir ernennen Dich hiermit zum Oberexperten. :cheers:

Grüsse, Uli
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greensky
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Beitrag von greensky »

Hi

Habt ihr sch einmal von der Firma Audiodesksysteme Gläss gehört?
Diese hat ein Produkt zur Klangverbesserung von CDs und es gibt dort das Angebot 3 CDs umsonst zu tunen.

http://www.audiodesksysteme.de/index.php?kat=1

all the best

Einar
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Uli, hallo Freunde,
uli.brueggemann hat geschrieben:Da aber beim Herstellungsprozess das Plastik Schlieren bildet, verlauft der Lichtstrahl des Lasers nicht immer stracks zur Information und zum Sensor zurück. Es tritt Streulicht auf. Das behindert eben den Ausleseprozess. (Nebenbemerkung: das Anfasen oder Schwärzen der Kanten zielt ebenfalls auf die Verringerung von Streulicht ab.)
so ist es !!

Besonders bei Multichannel-Hybrid-SACD habe ich deutliche Verbesserungen durch den Prozess Deiner "Nebenbemerkung" festgestellt. Die Pits bei SACD's sind ja bedeutend kleiner (siehe Bild)

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(Quelle: Siehe hier)

und da machen sich Störungen durch Streulicht schon stärker bemerkbar. Eine Massnahme zur Reduzierung dieses Streulichts hat meist eine deutlich bessere Kanaltrennung bei 5.x zur Folge, was zu mehr Transparenz und deutlich "tieferer Bühne" führt.

Ich forme

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und bemale

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daher alle meine Mehrkanal-SACD's und DVD-Audios 8) :D

Hallo Einar,
grennsky hat geschrieben:Habt ihr sch einmal von der Firma Audiodesksysteme Gläss gehört?
klar doch !
Wie Du siehst, setze ich seit einiger Zeit (muss mal meinen Vorstellungs-Thread updaten :wink: :mrgreen: ) dieses nette "Maschinchen" für SACD's/DVD-Audio ein.

Bei CD's brauche ich es, gottseidank, nicht (das Anfasen ist schon eine "Sauarbeit" :wink: :mrgreen: ), die werden ja sofort gerippt und von Hard-Disk abgespielt...bei SACD/DVD-Audios geht das nicht und S/PDIF wäre auch nicht in der Lage, hochaufgelöste Mehrkanalsignale zum PrePro zu übertragen.

Wie hört es sich an:

1. Stereo: Du hörst auf einem Stehplatz, nahe einer Tür des Konzertsaals
2. Mehrkanal (5.x): Du hörst auf einen eher hinteren Platz im Konzertsaal, also noch etwas weit weg von der Bühne
3. Mehrkanal angefast/geschwärzt: Du hörst auf einen der besten Plätze im Konzertsaal, meist sehr nahe dem dirigierenden Maestro :D


Gruss
Sigi
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Kienberg hat geschrieben:... und bemahle ...
Hallo Sigi,

netter Typo :mrgreen:
Bitte nicht zuviel, sonst hast Du nach dem Bemahlen die Bits einzeln in der Hand. :D

Grüsse, Uli
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Uli,

DANKE....habe ich sofort korrigiert....ich will die Scheiben ja des öfteren hören :wink: :mrgreen:

Gruss
Sigi
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Sigi,

das ist komisch...
Kienberg hat geschrieben:1. Stereo: Du hörst auf einem Stehplatz, nahe einer Tür des Konzertsaals
Daß Du solche Plätze überhaupt KENNST!? :shock:
Kienberg hat geschrieben:2. Mehrkanal (5.x): Du hörst auf einen eher hinteren Platz im Konzertsaal, also noch etwas weit weg von der Bühne
Auf solchen Platzen machst Du Hörvergleiche? :shock:
Kienberg hat geschrieben:3. Mehrkanal angefast/geschwärzt: Du hörst auf einen der besten Plätze im Konzertsaal, meist sehr nahe dem dirigierenden Maestro
Da sitzend, in Partitur und Musik versunken, den Schallpegelmesser in der Hand, vermute ich Dich eigentlich IMMER! :mrgreen:

....ob Deine Wahrnehmungsbeschreibung wirklich stichhaltig ist.... :wink:

Aber interessant ist jedenfalls, daß sich Anfasen und Streulicht nicht auf den Jitter auswirken. :cheers:

Gruß,
Winfried

1743
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

wgh52 hat geschrieben:Aber interessant ist jedenfalls, daß sich Anfasen und Streulicht nicht auf den Jitter auswirken.
Hallo Winfried

Ich denke doch...

Da mehrere PLLs mit begrenzten Möglichkeiten den Jitter vom Abtasten filtern, und die Masterclock als Referenz auch noch ihren eigenen Jitter hat, weil das Netzteil nicht hinreichend von den Strömen der Servos entkoppelt. Es gibt einige CD-Player mit Nachtaktung der Daten am Digitalausgang, die verhalten sich da besser, vorausgesetzt, dass ein externer Wandler benutzt wird.

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin Junx,

für die Sparfüchse habe ich eine Adresse aufgetan, die CDs fast und schwärzt:
Service-Angebot: Wir fasen und reinigen Ihre CD/DVD für CHF 3.50/Stk. Versandkosten für eine CD, CHF 1.00, für mehrere CHF 6.00.
http://www.audiotop.ch/deutsch/glaess/default.htm

Gruß,
Kai
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Sigi,

endlich wieder ein stadlhafter Beitrag von Dir! :mrgreen:
Voodoo-Böde wäre bestimmt Stolz auf Dich!!! :cheers:

Frohe Ostern

und viele Grüße

Lutz
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo zusammen,

ich möchte nochmal gerne auf das Ausgangsthema zurückkomen.

Es hat etwas gedauert, weil mein Provider mit FTP etwas Probleme hatte. Bernd Peter war so freundlich, mir nun die Dateien zur Verfügung zu stellen, die zum einen mit EAC und zum anderen mit Proceed/Fostec gerippt wurden. Und die sich ja unterschiedlich anhören sollen (keine Wertung meinerseits).

Also habe ich nun zwischenzeitlich zwei Dateien untersucht und verglichen. Dabei stellt sich heraus, dass die EAC-Datei eine 16bit wav-Datei ist, dagegen die Fostec-Datei 24 bit aufweist. Arbeitshypothese hierbei: die 24 bit sind erzeugt durch Verstärkung mit Faktor 256, also Linksshift um 8 bit und Auffüllen der niederwertigen 8 Bits mit Nullen.

Nach dem Wegschnibbeln des Intros (der Fostec hat da am Anfang noch Reste von etwas anderem drauf) und dem Zuschneiden auf gleiche Länge (Kommentar Bernd-Peter: die Fostec-Datei wurde per Hand rausgeschnitten) habe ich beide Dateien in Audition verglichen. Dabei wird by default eine 24 bit Datei in 32 bit Gleitkomma gewandelt. Ok, das habe ich auch mit der EAC-Datei gemacht. Anschliessend die EAC-Datei invertiert (was problemlos geht, weil der maximale PCM-Bereich nicht genutzt ist. Sonst müsste man ja -32768 in +32768 invertieren und das ist ausserhalb des 16 bit Zahlenraums). Und zuletzt nicht-invertierte und invertierte Datei addiert.

Ergebnis: alles = 0. Das heisst, dass beide Dateien identisch sind, bis auf die besagte Verstärkung um Faktor 256 (Auffüllen mit 8 Nullen).

Letztlich verbleibt dann die Frage: welchen Einfluss nehmen Playersoftware oder Soundkarte, wenn als Format 16 bit bzw. 24 bit angeliefert werden. Das wäre vielleicht noch zu testen: die EAC-Datei nach 24bit PCM wandeln und dann mit der Fostex-Datei im Vergleich hören (das wäre vielleicht generell interessant: 16 bit-Dateien auf 24-bit wandeln und prüfen ob sich Unterschiede ergeben beim Hören). Bei unterschiedlichen Datenlängen ist ja dann auch der Biphase-Mark-Coode bei der Übertragung anders, so dass vielleicht auch der Einfluss von Jitter sich anders bemerkbar macht.

Hinsichtlich Nachhall etc. gibt es jedoch definitiv keine Dateiunterschiede.

Bernd Peter hat mich noch gefragt, ob ich denn Unterschiede höre. Leider gibt wohl mein Equipment das nicht her. Das Signal wird ja vom Convolver mit 64 bit Gleitkomma verarbeitet, dann in beiden Fällen mit 24 bit von der Soundkarte digital augegeben und in den Digitalverstärkern auch noch per ASRC auf 96 kHz gewandelt. Ergo höre ich nichts.

Grüsse, Uli
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Lieber Winfried,
wgh52 hat geschrieben:Daß Du solche Plätze überhaupt KENNST!?
mehr als mir lieb war ... als Student habe ich so manche Stunde in der Wiener Oper damit verbracht ... nicht nur bei wunderschönen Belcanto-Opern, auch bei den sehr langen Aufführungen von Wagners Ring ... was mich nicht gerade zum Wagnerianer reifen liess. :wink: :mrgreen:
wgh52 hat geschrieben:Auf solchen Platzen machst Du Hörvergleiche?
Ja leider, auch das kommt immer wieder vor, gerade in der wunderschönen Berliner Philharmonie ... da musste ich schon des öfteren auf den Holz-Notstühlen hinter dem Orchester sitzen ... kann aber ganz amüsant sein, wenn der Pauker in ein Meter Entfernung agiert ... da kannst Du sehr schön die Zeit feststellen, die ein Schlagwerker braucht, nachdem ihm der Maestro seinen Einsatz signalisiert. :D
wgh52 hat geschrieben:...ob Deine Wahrnehmungsbeschreibung wirklich stichhaltig ist...
Musst einfach mal vorbeikommen, dann führe ich Dir vor, was da geht. :cheers:
wgh52 hat geschrieben:Aber interessant ist jedenfalls, daß sich Anfasen und Streulicht nicht auf den Jitter auswirken.
Habe eben gerade die brandneue Einspielung Mahlers Dritter mit dem RCO und Mariss Jansons gehört ... ein Wahnsinn, das beste was ich je in Richtung "Ding an sich" hören konnte ... erst "Out of Box" dann angefast.

Es hört sich jetzt absolut so an, dass nicht nur die Kanlatrennung und die Raumwirkung und damit das "Dabeisein" sehr deutlich zunimmt, auch die Violinen verlieren jegliche Härte, Blechbläser gewinnen ungemein an Schmelz, etc. ... den Unterschied kannst Du Dir in die Richtung vorstellen, wie die Musik jetzt mit Deinem Apogee BB erklingt. :D

Gruss
Sigi

ps. Diese fulminante SACD muss ich demnächst mal genauer hier vorstellen, toppt alle anderen Aufnahmen der Dritten ... und ich habe sie fast alle.
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