wie ich vergangene Woche am Kiosk feststellen konnte, hat das bislang einzige digitale Fachblatt "EInsNull" jetzt Konkurenz bekommen:
Die "HiFi Digital" erscheint im Nitschke Verlag, der auch die Zeitschrift "Stereo" verlegt. Als Chefredakteur zeichnet Tom Frantzen verantwortlich, dessen Name mir allerdings eher in Verbindung mit dem Test von Klangschälchen u.ä. erinnerlich ist. Aber egal, ein guter Redakteur zeichnet sich u.a. durch hohe Flexibilität aus.
Der Inhalt der HiFi Digital ist eine Mischung aus digitalem Grundlagenwissen und Produktbesprechungen, ganz ähnlich wie bei der EinsNull. Das durchaus gelungene Layout ist stark an das der Stereo angelehnt - warum das Rad auch neu erfinden? Insgesamt wirkt die Zeitschrift bereits erstaunlich "erwachsen", was bei der Verwandschaft aber kein Wunder darstellt.
Ein paar Dinge sind mir allerdings aufgefallen: Während "Alleinunterhalter" Christian Rechenbach von der EInNull mit seinen Schlussfolgerungen sehr nahe an dem liegt was auch wir hier so diskutieren, kommt die "HiFi Digital" zu ganz eigenen Ergebnissen:
- Zunächst einmal fiel mir die Behauptung auf, dass Streamer CD-Playern deshalb überlegen sein sollen, weil eine Festplatte "präziser" rotiere als eine CD und ein Streamer gegenüber Gehäuseresonanzen unempfindlicher sei. Sollte bei diesen Aussagen immer noch das audiophile Weltbild der Stereo mit reinspielen, in dem alles mit allem zusammenhängt?
- Weiter geht es mit einem Ripper-Vergleich, bei dem die jeweiligen Ripps auf CD zurückgebrannt und anschließend klanglich mit der Original-CD verglichen wurden. Mit am schlechtesten schnitt dabei unser geliebtes EAC ab; Foobar war dagegen der strahlende Sieger und jetzt kommt es: beide Progamme arbeiten mit AccurateRip, also einer bitbasierten Verifizierung! Immerhin steht zum Schluss des Tests, dass man mit keinem der Programme etwas "wirklich" falsch macht - sofern man hier noch von "Wirklichkeit" sprechen kann.
Viele Grüße
Rudolf